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1808,2

Bibliographic data

Structure type:
Periodical
Collection:
Universität Konstanz
Title:
Archiv für die Pastoralkonferenzen in den Landkapiteln des Bisthums Konstanz
Publicationplace:
Konstanz
Publisher:
Herder
Persistente Url:
http://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz01521821X
Structure type:
Volume
Collection:
Universität Konstanz
Title:
1808,2
Year publish:
1808
Persistente Url:
http://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz46775859X
Structure type:
Chapter
Collection:
Universität Konstanz
Title:
Siebentes Heft.

Contents

  • Archiv für die Pastoralkonferenzen in den Landkapiteln des Bisthums Konstanz
    • -
    • -
  • 1808,2
    • -
  • Title page
    • -
  • Siebentes Heft.
    • 3
  • Achtes Heft.
    • 81
  • Neuntes Heft.
    • 161
  • Zehntes Heft.
    • 241
  • Elftes Heft.
    • 321
  • Zwölftes Heft.
    • 401

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Full text


6
gen Erkenntniß und unrichtigen Begriffen nothwendig
auch eine derselben entsprechende, schiefe Handlungs«
weise hervorgehen.
Durchgehen wir die unzähligen Lehrbücher älterer
und selbst noch neuerer Zeiten, so stoßen wir fast
durchgängig auf die Definition von der Tugend: —
„Conformitas actionum cum lege naturali vel
positivamanche Lehrbücher nahmen noch andere
durchaus irrige Merkmale in ihre Definition der
Tugend auf! — Allein kann eine Handlung nicht
unmoralisch seyn, wenn dieselbe gleich mit dem
Gesetze übereinstimmt, folglich zwar legal ist, aber
der die innerere moralische Gesinnung fehlt, und de.
ren Absicht und Beweggrund nicht lauter ist? —
Dennoch wurde das Volk und die Jugend in allen
Bildungsanstalten fast allgemein nach dieser Tugend-
lehre zur Ausübung der Tugend angeleiter! Konnte
wohl dieser blos äußere Beweggrund ein hinlänglich
wirksamer Bcstimmungsgrund und Antrieb zum Tu«
gendkampfe mit den Reizen des Bösen seyn? Konnte
wohl dadurch das Ebenmaas zwischen Moralität und
Kultur bewirkt werden? —
Kein Wunder, daß von jeher unter allen Klassen
und Ständen so viele Menschen gefunden wurden und
noch werden, die bey aller Unfittlichkcil sich dennoch
für tugendhaft hielten, indem sie gewisse blos legale
Handlungen (wohin besonders religiöse Zeremonien,
Gebräuche re. und buchstäbliche Erfüllung des Ge
setzes re. gehören) — denen sie absoluten inneren
Werth beylegen, mit Sorgfalt üben, weil sie mit

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