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Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05

Bibliografische Daten

fullscreen: Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Bludenzer Geschichtsblätter
Untertitel:
hrsg. vom Geschichtsverein Region Bludenz
Publikationsort:
Bludenz
Verlag:
Geschichtsverein Bludenz
Größe der Vorlage:
Online-Ressource

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz407528237
Strukturtyp:
Ausgabe
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05
Veröffentlichungsjahr:
1989-05-01

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz407528237_1989_05_blgb_04

Artikel

Strukturtyp:
Artikel
Autor:
Volaucnik, Christoph
Titel:
Truppeneinquartierungen im Vorarlberger Oberland 1831/32
Beteiligte Personen:
Volaucnik, Christoph

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bludenzer Geschichtsblätter
  • Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05
  • Einband
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Beiträge zur Geschichte von Dalaas
  • Von „bösen zauberischen Leuten'' in Braz um 1750 - Aus der Familiengeschichte des berühmten Exorzisten Johann Joseph Gassner
  • Von Bludenz in die Saargegend
  • Vorarlberger „Gesindel" in Oberschwaben
  • Turmkugelinschriften in Bürs 1812 und 1893
  • Truppeneinquartierungen im Vorarlberger Oberland 1831/32
  • Schloß Gayenhof und Burg Bludenz
  • Werbung

Volltext

Landgerichts Sonnenberg. Von seiten der Gemeinden wurde festgestellt, 
daß zu dieser Jahreszeit die Lebensmittel Vorräte der Bevölkerung aufgezehrt 
wären, nur noch Milch und Erdäpfel als Hauptnahrung zur Verfügung stän 
den und daher Soldaten nicht von der armen Bevölkerung miternährt werden 
könnten. 
Die militärischen Behörden organisierten daraufhin regelmäßige Verpfle 
gungstransporte aus Tirol für das in Vorarlberg stationierte Militär. 
Zu diesem Zweck wurde in Bludenz eine komplette Kriegstransportdivision 
mit 50 vierspännigen Zügen und 5 sechsspännigen Zügen eingerichtet, die 
den Transport der Lebensmittel von Innsbruck nach Vorarlberg zu überneh 
men hatte. Weiters wurden in Bludenz von Pionieren nach Anweisungen ei 
nes militärischen „Oberbackmeisters'' zwei Feldbacköfen, Mehl- und Brot 
kammern errichtet. Die Versorgung der Soldaten dürfte aber weiterhin 
schlecht geblieben sein, da in einigen Akten erwähnt wird, daß beim Trans 
port über den Arlberg Wasser in die Lebensmittel eingedrungen sei und zu 
Schimmelbildung geführt habe. Dies scheint aber für die militärische Füh 
rung kein Problem dargestellt zu haben, da der Befehl gegeben wurde, den 
Schimmel herauszukratzen und die damit gereinigten Lebensmittel weiter zu 
verwenden. Trotz der Errichtung der Feldbacköfen und der geregelten Le 
bensmittelzufuhr aus Tirol war die Belastung für die Bevölkerung weiterhin 
bedeutend. So waren die Gemeinden des Landgerichts Sonnenberg zur ge 
nau festgelegten Ablieferung von Stroh und Heu für die Bludenzer Garnison 
verpflichtet. Besonders belastet war auch die Gemeinde Klösterle, die bei al 
len Truppenbewegungen über den Arlberg als Rastplatz diente. Jeder militäri 
sche Transport und jeder durchziehende Truppenteil blieb für zwei Tage in 
Klösterle und wurde in der Gemeinde einquartiert. 
Als im September 1831 eine Waffenübung des Broder Grenzregiments im 
Raum Bludenz angesagt wurde, kam es zu einem Treffen der Vorsteher der 
Gemeinden. 
Diese erklärten, daß die Gemeinden durch die Einquartierungen hart mitge 
nommen wären und die Ernährung der Soldaten unmöglich sei. Bludenzwar 
als Hauptstandort des Regiments vorgesehen, wobei aber einzelne Truppen 
teile bis nach Gaschurn einquartiert werden sollten. Die Montafoner Vorste 
her wehrten sich gegen diese Pläne mit dem Hinweis auf die Unzufriedenheit 
der Bevölkerung und die gefährlichen Straßenverhältnisse im Montafon. 
Letztendlich wurde der größte Teil der Soldaten im für 60 Tage gemieteten 
Sternbachschen Schloß in Bludenz untergebracht, während die Offiziere im 
Schloß, dem Posthaus zum Adler und dem Gasthaus Krone wohnten. Da 
durch konnte eine weitere Belastung der Bevölkerung vermieden werden. 
Die Vorarlberger Bevölkerung litt noch bis 1848 unter den bedeutenden Mili 
täreinquartierungen. Aus den genannten Aussagen der Gemeindevorsteher 
über die Lebensmittelprobleme der Bevölkerung ist deutlich zu sehen, wie 
arm die Bevölkerung war und welche Belastung die Einquartierungen mit 
sich brachten. 
Quelle: Vorarlberger Landesarchiv, Kreisamt Sch 329, XX-40, 42 
57
	        

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Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05. 1989-05-01.
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