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Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05

Bibliografische Daten

fullscreen: Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Bludenzer Geschichtsblätter
Untertitel:
hrsg. vom Geschichtsverein Region Bludenz
Publikationsort:
Bludenz
Verlag:
Geschichtsverein Bludenz
Größe der Vorlage:
Online-Ressource

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz407528237
Strukturtyp:
Ausgabe
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05
Veröffentlichungsjahr:
1989-05-01

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz407528237_1989_05_blgb_04

Artikel

Strukturtyp:
Artikel
Autor:
Beck, Paul
Titel:
Vorarlberger „Gesindel" in Oberschwaben
Beteiligte Personen:
Beck, Paul

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bludenzer Geschichtsblätter
  • Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05
  • Einband
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Beiträge zur Geschichte von Dalaas
  • Von „bösen zauberischen Leuten'' in Braz um 1750 - Aus der Familiengeschichte des berühmten Exorzisten Johann Joseph Gassner
  • Von Bludenz in die Saargegend
  • Vorarlberger „Gesindel" in Oberschwaben
  • Turmkugelinschriften in Bürs 1812 und 1893
  • Truppeneinquartierungen im Vorarlberger Oberland 1831/32
  • Schloß Gayenhof und Burg Bludenz
  • Werbung

Volltext

manchmal aber doch verteufelt unkommod.'' Eine ergötzliche, wenn auch 
kurze Schilderung dieses Bettelvolkes in der zweiten Hälfte des XVIII. Jahr 
hunderts auf dem Härdtsfelde und im Ries gibt der bekannte Ritter K. H. v. 
Lang im ersten Theile seiner bei E. Vieweg u. Sohn in Braunschweig Anno 
1842 erschienenen Memoiren auf Seite 31—33, wonach dieses Volk zur Oster 
zeit in die Wallfahrtskirche in Flochberg gezogen, dort seine Sünden dem Pa 
ter gebeichtet, diesen aber — ein würdiges Pendantzu dem bisauf das Hemd 
ausgeplünderten Abbe, welcher durch Vorhalten von Pistolen gezwungen wur 
de, im Adamsgewande seinen Räubern noch den Segen zu ertheilen — nach 
erhaltener Absolution ausgeplündert habe, und wobei v. Lang noch anfügt, 
daß einer seiner jüngeren Brüder selbst von solchen Jaunern auf Nimmer 
wiedersehen geraubt wurde. — Diese Leute haben auch gebetet, aber — wie? 
(...) Am meisten haben sie aber den englischen Gruß entstellt, so daß kein 
Mensch mehr wußte, was es sein solle und man oft hätte meinen können, 
es wollten alle einander recht wild auszanken, wenn sie z.B. vor dem Essen 
schrien: „Gegre seiste Maria dor Gnaden im Rest mit dir schneidra Weibra 
der Frot dei's Leibs" etc. So ein Bettler beklagte sich einmal bei einem Kapuzi 
ner über das Fluchen seiner Kinder mit folgenden Worten: Jch weiß gar nicht, 
Hochwürden; wo meine H . . . H. . . S. . . Kinder das Fluchen lernen." Mit 
ihren Religionskenntnissen — von Lesen- und Schreibenkönnen war bei ih 
nen schon gar keine Rede — war es auch nicht weit her. Frug einmal ein Pfarr- 
herr ein Brautpaar aus diesem Volke über die allereinfachsten Dinge, ohne 
daß es ihm auch nur eine einzige richtige Antwort zu geben vermocht hätte. 
Auf seinen Vorhalt, wie sie denn bei ihrer grenzenlosen Unwissenheit auch 
einmal die Kinder ziehen (erziehen) wollten, — was bekam er zu hören? „Im 
Winter im Schlitten und im Sommer im Karren!" — Von diesem Volk haben 
sich bloß noch die Aehrenleser und Aehrenleserinnen erhalten, welche jähr 
lich aus dem Vorarlberg'schen in die gesegneten Kornebenen Oberschwa 
bens mit leeren Säcken hereinwandern und mit vollen wieder heimkehren. 
Doch von diesen ein andermal! 
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Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05. 1989-05-01.
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