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Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05

Bibliografische Daten

fullscreen: Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Bludenzer Geschichtsblätter
Untertitel:
hrsg. vom Geschichtsverein Region Bludenz
Publikationsort:
Bludenz
Verlag:
Geschichtsverein Bludenz
Größe der Vorlage:
Online-Ressource

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz407528237
Strukturtyp:
Ausgabe
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05
Veröffentlichungsjahr:
1989-05-01

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz407528237_1989_05_blgb_04

Artikel

Strukturtyp:
Artikel
Autor:
Beck, Paul
Titel:
Vorarlberger „Gesindel" in Oberschwaben
Beteiligte Personen:
Beck, Paul

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bludenzer Geschichtsblätter
  • Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05
  • Einband
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Beiträge zur Geschichte von Dalaas
  • Von „bösen zauberischen Leuten'' in Braz um 1750 - Aus der Familiengeschichte des berühmten Exorzisten Johann Joseph Gassner
  • Von Bludenz in die Saargegend
  • Vorarlberger „Gesindel" in Oberschwaben
  • Turmkugelinschriften in Bürs 1812 und 1893
  • Truppeneinquartierungen im Vorarlberger Oberland 1831/32
  • Schloß Gayenhof und Burg Bludenz
  • Werbung

Volltext

Paul Beck 
Vorarlberger „Gesindel" 
in Oberschwaben 
Auszug aus dem Artikel „ Beiträge zur Geschichte des Gesindels in Oberschwa 
ben in den letztvergangenen drei Jahrhunderten, insbesondere der Zigeuner 
und Bettler im vorigen Jahrhundert" des oberschwäbischen Landeshistori 
kers Paul Beck (1845—1915), veröffentlicht in „Besondere Beilage des Staats 
anzeigers für Württemberg" 1877, Nr. 5, S. 57—64, Nr. 7, S. 88—96; nach 
gedruckt in Beck, Paul: Ausgewählte Aufsätze zur Geschichte Oberschwa 
bens. Bad Buchau 1985, S. 144—160. 
Nicht leicht wurde ein Landstrich von Gesindel aller Art in den letztvergange 
nen drei Jahrhunderten ärger heimgesucht, wie Oberschwaben, unter wel 
chem übrigens hier nicht bloß der württembergische Landstrich dieses Na 
mens, sondern auch die an denselben angrenzenden badischen (Seekreis) 
und bayerischen (Illergegend bis zum Lechfluß, bayer. Allgäu) und preußischen 
(Hohenzollern-Sigmaringen) Landestheile verstanden sein sollen. Die Ursa 
chen davon, daß das Gesindel Oberschwaben zu einem seiner Lieblingsaufent 
halte machte, sind wohl in nichts anderem wie in der Wohlhabenheit, der dün 
neren Bevölkerung, dem Einödsystem dieses Landstriches, der Leichtigkeit, 
denseibenzu bereisen, in den aber doch wieder vorhandenen mannigfachen 
Schlupfwinkeln, insbesondere den vielen größeren und kleineren Wäldern, 
in der damaligen bunten und mannigfachen Zerstücklung Oberschwabens 
in so viele einzelne, theils klösterliche, theils kaiserliche, theils reichsstädtische 
Gebiete und Herrschaften, in der Leichtigkeit hie nach von einem Gebiete in 
das andere zu entschlüpfen und sich da wieder neue Legitimationspapiere 
zu verschaffen, in dem Mangel an jedem einheitlichen Zusammenwirken der 
verschiedenen Behörden, dem damaligen Zustande der Kriminalpolizei, so 
wie in der kleinlichen Eifersüchtelei zu suchen, welche die Behörden der ein 
zelnen Gebiete gegeneinander, anstatt sich in Bekämpfung des gemeinsa 
men Uebelsentgegenzukommen, walten ließen. Die eigenthümliche Beschaf 
fenheit des schwäbischen Oberlandes ist für das Gesindel so einladend und 
dessen Vorliebe für diesen Flecken Erde so groß, daß sich heute immer noch 
unverhältnismäßig viel Gesindel im selben herumtreibt und sogar noch hin 
und wieder die Bildung kleinerer Banden vorkommt. (. . .) 
In noch viel höherem Grade, als alle bislang angeführten Landplagen blühte 
in Oberschwaben das auch in der jetzigen Zeit nicht gering vertretene Bettler 
handwerk. Nach der — aus hebräischen, französischen, italienischen, latei 
nischen, spanischen, romanischen Lauten, sowie aus der Zigeunersprache 
zusammengesetzten — jenischen Sprache unterschied man unter der Bett 
lernation Schnurrer, Talcher, Talfer, Großtalfer, Stappler, Hochstappler, Buz- 
schnurrer. Meistens wurde irgend ein körperliches Gebrechen simuliert; auch 
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Bludenzer Geschichtsblätter 1989-05. 1989-05-01.
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