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Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 2018-09

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 2018-09

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Kultur
Untertitel:
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
Publikationsort:
Dornbirn
Verlag:
Verein KULTUR - Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz310869048
Strukturtyp:
Band
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 2018-09
Veröffentlichungsjahr:
2018

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz310869048_2018_09

Artikel

Strukturtyp:
Artikel
Autor:
Barnay, Markus
Titel:
Mehr als eine Nabelschau
Beteiligte Personen:
Barnay, Markus

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Kultur
  • Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 2018-09
  • Titelseite
  • Inhaltsverzeichnis
  • Das lustvolle Zerstören des Spießigen
  • (Unser) Aller Heilige(n)
  • "Mitten drinnen sein und etwas erleben, das gerade entsteht"
  • Den gegenseitigen Austausch und das künstlerische Miteinander pflegen
  • Weg von eingefahrenen Wettbewerbsgedanken!
  • Der Handlanger der asozialen Selektionsideologie der ÖVP und FPÖ
  • Klingende Namen bei Flatz
  • Vorarlberger Landestheater bringt Lessings Welt ins Heute
  • Freiheit oder Verantwortungslosigkeit?
  • Klassisch, modern und obsessiv
  • Ein Beckett'scher Bausatz
  • Von Caravaggio bis Monet
  • Der Teppich als Spielfeld der Kunst
  • Marianne Greber im Magazin 4
  • "Alle Frauen sind immer daheim"
  • Paris - Nötsch
  • Dreißig Jahre neue Musik auf internationalem Niveau
  • Aus der Perspektive des klassischen Musikers die Liebe zum Jazz leben
  • "Draußen sein ist für mich ein Daheimsein"
  • Der ganz normale Alltag der Frauen im Krieg
  • Spricker
  • Rastlos
  • CD-Tipps
  • Spannender Jazz-Herbst
  • Licht und Schatten
  • Das Material als Inspirationsquelle
  • Ein Buch "mit ganz viel Welt"
  • Rüscherianer gegen Felderianer - das ist Brutalität!
  • Von Eckenstehern und Schwergewichten
  • "Mich interessiert nicht das Edle, sondern das Schleißige, Nicht-Geschönte, Unzensurierte!"
  • Die Lehre der Lager
  • Die geballte Kunst eines Familienclans
  • Auf der Flucht
  • Weltarchitektur - nun auch mit Liechtenstein
  • Kann Migration verhindert werden?
  • Mehr als eine Nabelschau
  • Auf der Serviette notiert (36)
  • Vorletzte Seiten

Volltext

104© illwerke VKW — Kultur November 2018 
Was hat die Goldgewinnung im antiken Sudan mit der natio- 
nalsozialistischen Bergbauernpolitik und der modernen Tou- 
rismusindustrie in Kitzbühel zu tun? Auf den ersten Blick na- 
türlich nicht viel - außer dass es bei allen drei Themen um das 
Wirtschaften in den Bergen geht. Und genau das ist auch das 
Bindeglied der drei Vorträge zu den erwähnten Themen, die 
allesamt auf derselben Veranstaltung geha lten werden. „Wirt- 
schaft(en) in den Bergen“ ist nämlich das Thema des vierten 
Montafoner Gipfeltreffens, das Ende November in Schruns 
stattfindet - und so wie schon bei den drei vorherigen Ausga- 
ben zwischen 2013 und 2016 handelt es sich um eine hochka- 
rätig besetzte internationale Tagung mit einem erstaunlich 
breiten Spektrum. 
Ungewöhnliche, aber spannende Konfrontationen 
Es war schon ein bisschen wagemutig, was sich Robert Rol- 
linger, der aus B ludenz stammende Professor für Alte Ge- 
schichte und Altorientalistik an der Universität Innsbruck, 
und Andreas Rudigier, der ehemalige L eiter der Montafoner 
Museen und heutige Direktor des vorarlberg museums, da vor 
etlichen Jahren ausdachten: eine Tagung, bei der ausgewiese- 
ne Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen zusam- 
menkommen, um über einen Themenkomplex zu sprechen, 
der zwar alle Spezialgebiete berührt, dessen vielfältige As- 
pekte aber so gut wie nie in einer Gesamtschau betrachtet 
werd en. Nach „Gebirgsüberschreitung und Gipfelsturm als 
Großtat“ (2013), „Die Entdeckungen der Landschaft“ (2015) 
und „Vom Sterben in den Bergen“ (2016) geht es jetzt eben um 
das Wir tschaften in den Be rgen - und zwar aus lokaler ebenso 
wie aus globaler Perspektive. „Wir wollten nicht nur eine Na- 
belschau“, meint Rober t Rollinger, „sondern den Blick vom 
Nabel aus in die Welt richten“ - und das scheint dank eines gu- 
ten Netzwerks und einem Gespür für ungewöhnliche, aber 
spannende Konfrontationen auch zu gelingen. 
Umweltzerstörung seit Jahrhunderten 
Das Wirtschaften in den Bergen steht natürlich weltweit 
unter speziellen Spannungsverhältnissen: Da stehen einem 
reichen Naturraum mit einer Vielfalt an Nahrungsangeboten 
(Pflanzen, Tier e, natürliche Ressourcen wie Bodenschätze 
und Wasserkraft) die eben so naturbedingten schwierigen Le- 
bensbed ingungen gegenüber, die Gefahren und Bedrohungen, 
aber auch begrenzte Expansionsmöglichkeiten mit sich brin- 
gen. „Die Bergbewohner sind seit Jahrhunderten Umweltzer- 
störer“, meint Robert Rollinger recht provokativ , und verweist 
auf die Abholzung ganzer Wä lder zugunsten des Holzexports 
(u. a. für den mittelalterlichen Schiffbau) mit all ihren Konse - 
quenzen wie Vermurungen und V er ödungen. Auch Migrati- 
onsbewegungen gehören schon seit Jahrhunderten zu den 
normalen Erscheinungen in Be rggebie ten - eben weil dort die 
Ressourcen und die zur Verfügung stehenden Räume be- 
grenzt sind. 
„Importweltmeister“ Vorarlberg 
Im Fokus der viertägigen Tagung stehen aber nicht nur die 
Gemeinsamkeiten, sondern ger ade auch die Unterschiede 
zwischen unterschiedlichen geographischen R äumen und un- 
terschiedlichen Epochen: „Der Mehrwert für die Teilnehme- 
rInnen und die Vortragenden bes teht darin, dass sie aut oma- 
tisch mit Themen und Thesen konfrontiert wer den, die aus 
sehr unterschiedlichen Wissensbereichen stammen - und so 
wird auch der Blick für diese Zusammenhänge, aber auch für 
die Besonderheiten mancher Regionen geschärft“, sagt Rollin- 
ger.  Und mitunter werden auch liebgewonnene Mythen über 
Bord geworfen - etwa jener von der „Entdeckung der Be rge“ 
im 18. Jahrhunder t: „Ein Humbug“, sagt Andreas Rudigier, je- 
denfalls wenn man das Thema auf globa ler Ebene betrachtet. 
Rudigier selbst trägt ein Referat über die Herkunft spätmittel- 
alterlicher und barocker Kunstwerke bei, die sich vor allem im 
kirchlichen Umfeld angesammelt haben. Der Titel: „Vorarl- 
berg als Importweltmeister“.  � 
Markus Barnay ist Redakteur des ORF Landesstudios Vorarlberg 
Wirtschaften in den Bergen - etwa beim Bau   
des Spullersee-Kraftwerks um 1922 
Straßenbau Gargellen, 1936-38,   
Tschuggatobel 
Mehr als eine   
Nabelschau 
Markus Barnay 
Viertes Montafoner Gipfeltreffen in Schruns
	        

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Zeitschrift Für Kultur Und Gesellschaft 2018-09. 2018.
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