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Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 1990-05

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 1990-05

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Kultur
Untertitel:
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
Publikationsort:
Dornbirn
Verlag:
Verein KULTUR - Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz310869048
Strukturtyp:
Ausgabe
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 1990-05
Veröffentlichungsjahr:
1990-05-01

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz310869048_1990_05

Artikel

Strukturtyp:
Artikel
Autor:
Pichler, Meinrad
Titel:
Zwischen allen Fronten: Aufstieg und Fall des Arbeiterfunktionärs Meinrad Hämmerle
Beteiligte Personen:
Pichler, Meinrad

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Kultur
  • Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 1990-05
  • Titelseite
  • Kauf Dir Dein Bewußtsein!
  • Inhaltsverzeichnis
  • Die Einweihungs-Diskonter
  • New Age-Psychosen: Interview mit Dr. Josef Amann
  • Das Gift wird zur Arznei: Homöopathie und die sogenannte Esoterik
  • Interview mit Ven. Gonsar Tulku
  • Aufgelesene Buchenstäbe oder: Kleines postmodernes Praktikum der Bibliotherapie mit 52 entwurzelten Zitaten
  • Neue Mystik oder sanfte Verblödung?
  • Heimlichkeiten statt Geheimnis Recherchen über das "Engelwerk"
  • Zwischen allen Fronten: Aufstieg und Fall des Arbeiterfunktionärs Meinrad Hämmerle
  • Fremd sein ist ein Witz: Look, listen and love
  • Schubertiade-Troubles: Interview mit Gerd Nachbauer
  • Die Getzner-Saga
  • Der literarische Beitrag: Wolfgang Lanik - Buch des Lebens oder Aus den Märchen des Doktor Faustus
  • Neue Bücher
  • Yabanda - In der Fremde - Utudjini
  • Reaktionen
  • Die vorletzte Seite

Volltext

20 
■ 
Zwischen allen Fronten 
Aufstieg und Fall 
des Arbeiterfunktionärs 
Meinrad Hämmerle 
Q 
\ 
Politische Biographien sind selten 
gradliniger oder besser als die 
Zeitläufe, in denen sie angesie 
delt sind. Das gilt vor allem 
dann, wenn die politischen und 
wirtschaftlichen Verhältnisse ins 
gesamt instabil sind oder wenn 
traditionell gewachsenen autoritä 
ren Machtverhältnissen neue radi 
kale Erlösungsideologien entgegen 
treten, die in ihrem Anspruch noch 
totaler sind als die Verhältnisse, 
die sie zu beseitigen vorgeben. 
Und dies betrifft vor allem Perso 
nen, bei denen sich unter solchen 
Umständen politischer Ehrgeiz, 
wirtschaftlicher Druck und eine 
nicht bedingungslose Bindung an 
ein politisches Lager vereinen. 
Die zwanziger und dreißiger Jahre 
waren solche Zeiten, und in dem 
Dornbirner Arbeiter Meinrad Häm 
merle begegnet uns eine Person, 
auf die die genannten Gegebenhei 
ten zutrafen. Die Lebensgeschichte 
dieses Mannes wird so zu einem an 
schaulichen Beispiel für Karriere 
hoffnungen und Entscheidungsnöte 
eines einzelnen, für die politi 
schen Brüche und Kontinuitäten 
dieser Zeit und für den Mißbrauch 
menschlicher Aufstiegshoffnungen 
durch politische Systeme, die 
Treue statt Einsicht fordern. 
Meinrad Hämmerle wurde als erstes 
von zehn Kindern eines Dornbirner 
Fabrikschlossers im Jahre 1901 ge 
boren. Und obwohl seine Mutter zu 
dem damaligen Landeshauptmann 
Adolf Rhomberg verwandt war (1), 
lebte die Familie in sehr armen 
Verhältnissen. Als Hämmerle im 
Sommer 1914 ausschulte, konnte er 
keine weiterführende Schule besu 
chen, obwohl er der Jahrqanasbeste 
gewesen war. Der Vater mußte näm 
lich einrücken und der älteste 
Sohn an dessen Stelle Geld verdie 
nen. So wurde der 14jährige "Herr- 
schaftsdiener“ bei niemand gerin 
gerem als bei Victor Hämmerle. Und 
trotz der persönlichen Nähe zu
	        

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