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Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 1987-06

Bibliografische Daten

fullscreen: Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 1987-06

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Kultur
Untertitel:
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
Publikationsort:
Dornbirn
Verlag:
Verein KULTUR - Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz310869048
Strukturtyp:
Ausgabe
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 1987-06
Veröffentlichungsjahr:
1987-06-01

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz310869048_1987_06

Artikel

Strukturtyp:
Artikel
Autor:
Gschwendtner, Gert/Ruth
Titel:
Landesgalerie: Keiner weiss was, das dafür aber ganz genau
Beteiligte Personen:
Gschwendtner, Gert/Ruth

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Kultur
  • Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft 1987-06
  • Titelseite
  • Inhaltsverzeichnis
  • Fremdenverkehr - befremdlich verkehrt
  • Allgemeine Anmerkungen zur Veränderung der Volks-Kultur durch den Massentourismus
  • Ing. mit Mag. Sieghard Paier
  • Landesgalerie: Keiner weiss was, das dafür aber ganz genau
  • Blintimus Blinsky läßt aufheulen
  • "Waldheim ist ein Gottesbeweis...."
  • Nachruf auf den Cineclub Zoom oder die Macht der Multinationalen Verleiher und die Ohnmacht der Provinzkinos
  • Neue Dornbirn-Publikationen
  • Kein Denkmal für Sisyphus errichten
  • Platentips: Tödliche Waffen!
  • Reaktionen
  • Interview mit Sarah Kirsch
  • Filmnotizen
  • Der literarische Beitrag: Florentine Stock "Berliner Zeiten"
  • Magazin

Volltext

16 
KULTUR 
abgeschlossenen Vertrages durch 
Juristen überprüfen. 
Wenn man nun einmal vom medienprä 
senten Hickhack um den Standort - 
den meisten Vorarlbergern wird’s 
übrigens wohl eher egal sein, wo 
die Landesgalerie steht - absieht, 
ist bemerkenswert, daß weder der 
Feldkircher noch der Bregenzer 
Kulturstadtrat jemals ein Konzept 
zu Gesicht bekommen hat, was nicht 
verwundert, weil es nämlich - und 
hier schlägt der Dilettantismus 
des Planungsablaufs ins Groteske 
um - keines gibt. Man streitet 
sich also um etwas, von dem man 
gar nicht weiß, was es ist. Im 
Landhaus erhält man die Antwort, 
es gäbe ein künstlerisch-wissen 
schaftliches Konzept von Univ.Doz. 
Christoph Bertsch, der auch die 
Detailplanung vornehmen werde. Do 
zent Bertsch wartet in Innsbruck 
allerdings bis auf den heutigen 
Tag auf eine offizielle Beauftra 
gung durch das Land. Bisher habe 
er nur sehr allgemeine Vorstellun 
gen geäußert, die man höchstens im 
weitesten Sinne als ein "extremes 
Rohkonzept" auffassen könne. Er 
denke an ein äußerst aktives 
Kulturzentrum mit Kommunikations 
räumen, Bibliothek, Arbeitsmög 
lichkeiten für Künstler, Videoräu 
me etc.,wolle aber mit der Detail 
planung erst beginnen, wenn er ei 
nen Vertrag des Landes in Händen 
halte. 
Man muß sich also fragen, woran 
sich die Architekten beim Pla 
nungswettbewerb richten sollen, 
wenn es kein Konzept gibt, vor 
allem aber auch wie die planeri 
schen Angaben für die Umbaupläne 
des Pförtnerhauses unter diesen 
Umständen zustande kamen. Ange 
sichts dieser organisatorischen 
Probleme kann es ja kaum mehr 
verwundern, daß die eigentlich 
wohl auch zuständige Kunstkcnmis- 
sion mit der Thematik nur ganz am 
Rande befaßt wurde und die eigent 
lich Betroffenen, nämlich die bil 
denden Künstler Vorarlbergs, über 
haupt noch nicht zu Wort gekommen 
sind. 
Dies will KULTUR nun nachholen. 
Wir haben versucht, einen reprä 
sentativen Querschnitt aus der 
Vorarlberger Künstlerschaft für 
Kurzkommentare zur Landesgale- 
rien-Problematik zu gewinnen und 
dadurch einige zusätzliche Aspekte 
in die Diskussion einzubringen. 
Peter Füßl 
Zur Landesgalerie. Jetzt gefragt 
habe ich meine Not mit der Vor 
stellung einer Landesgalerie - da 
wir in der Kmstkommission - aus 
der ich nun ausscheide - Immer nur 
mit Bettelbriefen befaßt wurden - 
weshalb ich auch nicht gezwungen 
war, darüber nachzudenken - und 
auch nicht wußte - wer beauftragt 
wurde - darüber nachzudenken - 
wobei ich da meine Bedenken habe - 
so wie mit dem Kunstpreis - wo 
einer angehört wurde - dem in St. 
Gallen der Örtli eingefallen ist - 
und nicht der Müller - dem in 
Schwaben sicher der Kreuzhage ein 
fällt - und nicht die Christa Nä 
her aus Lindau - halt richtig pro 
vinziell ~ das läßt sich nicht 
leugnen - Provinz als Ereignis ist 
- daß der Vortragende Breicha aus 
Salzburg nicht kommt - den man ne 
benbei auch nach der Güte seines 
Hauses in Salzburg fragen hätte 
können - um uns zu fragen,was hier 
und nicht nur jetzt wünschenswert 
- sinnvoll und wie und wo ange 
bracht ist - um gar nicht lange in 
das Gezerre der Regionalpolitiker 
zu geraten - da das Projekt nun 
eine Größenordnung bekommen hat - 
die eine Nachdenkpause unter Be- 
fassung wirklich guter Köpfe not 
wendig macht. 
Ich schlage den Zeitraum vor - bis 
die Finanzierung des jüdischen Mu 
seums in Hohenems geklärt ist. 
• • "'SSM - 1 *'* 
Richard Bösch 
Hörbranz 
Fronleichnam 1987 
Betrifft: Landesgalerie 
Den vermeintlichen Stein der Wei 
sen glauben die Bregenzer Starpo 
litiker in jenem Vertrag gefunden 
zu haben, der besagt, daß die Bil 
der des Landesmuseums nicht "HIN- 
AUS"-gegeben oder nicht "WEG"-ge- 
geben werden dürfen. Wahrschein 
lich hoffen Sie, daß damit das 
drohende Abwandem der Landesga 
lerie nach Feldkirch (in Vorarl 
berg) zu verhindern ist. Die 
Wackers und wie sie alle heißen, 
die, die eben schon tot sind, de 
ren Bilder sollen dort hängen 
bleiben wo sie sind, im Landesmu 
seum in Bregenz. Immer nach dem 
Motto ,! Nur ein TOTES Bild ist ein 
GUTES Bild..." leicht verständlich 
solls sein, und niemandem weh tun. 
Scheinbar kennt man den Unter 
schied von Landesmuseum und Lan 
desgalerie immer noch nicht. Die 
Herren befassen sich aber vollen 
Ernstes mit wichtigen Kunstbelan 
gen, aber dies auch nur, weil sie 
ROT, SCHWARZ, GRÜN, BLAU so halb 
wegs unterscheiden können, das 
reicht bestenfalls für den Führer 
schein. 
Die Aufgabe einer LANDESGALERIE 
liegt in der Präsentation von 
"wechselnden" Ausstellungen ver 
schiedenster ART, geordnet nach 
Schwerpunkten wie Künstler oder 
Stilen usw. Die schadenfrohe 
Feststellung "eine Landesgalerie 
ohne Bilder" ist völlig überflüs 
sig. Vielleicht braucht man ein 
zweites Landesmuseum, getarnt als 
Landesgalerie? Reicht so ein Ar 
chitektur-Geschwür a la Festspiel 
haus immer nocht nicht aus? 
Es scheint , man ist sich der lau 
fenden Kosten und des Aufrandes 
nicht bewußt! 
Um die gesamte SITUATION in Vor 
arlberg zu lösen, müßte man dazu 
übergehen zu entbürokratisieren. 
Nach dem vorzugehen,ras der Künst 
ler kann, nicht ras er ist. Aufzu 
hören mit der Pflege und Aufzucht 
von alternden Platzhirschen.
	        

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