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Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung 2016 (134)

Bibliografische Daten

fullscreen: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung 2016 (134)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
Titel:
Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung
Publikationsort:
Ostfildern
Veröffentlichungsjahr:
1869
Verlag:
Thorbecke

Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz408032952
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Bodensee Bibliotheken
URN:
urn:nbn:de:gbv:601-94964
Titel:
Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung 2016
Band, Heft, Nummer:
134
Publikationsort:
Ostfildern
Veröffentlichungsjahr:
2016
Verlag:
Thorbecke

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Signatur:
7 gsa 2/s23a-135
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=bsz014854767_2016

Sonstiges

Strukturtyp:
Sonstiges
Titel:
Buchbesprechungen

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung
  • Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung 2016 (134)
  • Titelseite
  • Inhalt
  • Jahresbericht des Präsidenten über das Vereinsjahr 2014/2015
  • Bericht über die 128. Hauptversammlung am 20. September 2015 in Bodman
  • Otto P. Clavadetscher : (1919-2015)
  • Die Waldburg bei Häggenschwil : ein St. Galler Ungarnrefugium an der Sitter
  • Das Konstanzer Heilig-Geist-Spital : Grundzüge seiner Entwicklung um das Jahr 1220
  • Ein Buch prägt die Erinnerung : die Konzilchronik des Ulrich Richental als multipler Text
  • Eine Karte des Bodensees aus dem Jahr 1706
  • Deutsche Soldaten aus der Schweiz im Ersten Weltkrieg
  • Deutsche "Kriegsgäste" in der Schweiz während des Ersten Weltkriegs
  • Der Bayerische NS-Ministerpräsident Ludwig Siebert und die Stadt Lindau
  • Der Bodensee-Rheingletscher in den jüngeren Eiszeiten
  • Ein UNESCO-Welterbe in Oberschwaben : der Schreckensee und sein Name
  • Alpenvereinswege in Vorarlberg : eine entwicklungsgeschichtliche Untersuchung der Gebirgserschließung
  • Buchbesprechungen
  • Buchanzeigen
  • Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung

Volltext

BUCHBESPRECHUNGEN 
Peter F. Kopp: War der Ofen schuld? Kabinett- 
stücke aus der Schweizer Kulturgeschichte, 
392 Seiten mit 93 Farb- und s/w Abbildungen; 
 Zürich, Verlag Chronos 2014 € 55,50/sFr 68,– 
Was hat die Entwicklungsgeschichte der Haushei- 
zung mit der Emanzipation der Frau und dem Aufbau 
der Schweizer Stadtstaaten zu tun? Warum kippte 
Papst Johannes XXIII. mit seinem Reisewagen auf 
dem Arlberg in den Schnee? Waren die Zünfte eine 
basisdemokratische Einrichtung? Und konnte ein en- 
netbirgischer Landvogt eine Tessinerin heiraten und 
dennoch in der Helvetik und danach in Solothurn 
politisch Karriere machen? 
Peter F. Kopp ist kein Historiker, der Main- 
stream-Themen verfolgt. Ihm ist es gegeben, 
in hartnäckigem Forschen und Tüfteln Irrtümer 
der Geschichtsschreibung aufzudecken und uns 
durch sorgfältige Quellenkritik zu überraschenden 
Einsichten zu führen. Dabei bewegt er sich polyva- 
lent quer durch die verschiedensten Gebiete der 
Kulturgeschichte und verknüpft mitunter Fakten 
der Urgeschichte mit aktuellen Tagesereignissen. 
Entgegen allen Veröffentlichungen legt er beispiels- 
weise überzeugend dar, dass vierrädrige Wagen und 
Gefährte bis ins 17. Jahrhundert nicht lenkbar waren, 
weil sie keine bewegliche Vorderachse hatten; er 
widerspricht damit zahlreichen Veröffentlichungen 
und (römischen) Wagenrekonstruktionen, die in 
Museen gezeigt werden. Der Nachweis gelingt durch 
sorgfältige Analyse aller greifbaren Beschreibungen 
und Abbildungen, verknüpft mit mechanischen, 
physikalischen und handwerklichen Überlegungen. 
Der Reisewagen von Papst Johannes XXIII. stürzte 
1414 nicht nur aus Ungeschicklichkeit, sondern vor 
allem, weil er nicht lenkbar war: es fehlte die beweg- 
liche Vorderachse und zwischen den Zugpferden die 
Deichsel. War denn dessen Erfindung zu kompliziert? 
Keineswegs, so Kopp, es fehlte schlicht die Nach- 
frage nach lenkbaren vierrädrigen Wagen, weil die 
Strassen denkbar schlecht waren und das Fahren als 
unwürdig galt; ein Mann, der etwas auf sich hielt, 
erschien hoch zu Ross oder liess sich in einer Sänfte 
(»sanft«) transportieren. Karren waren für Kranke, 
Frauen und Verbrecher (auf dem Weg zur Hinrich- 
tung), Waren wurden bis ins 19. Jahrhundert per 
Schiff und Saumtier befördert. 
Kleinformatige Meisterstücke werden Kabi- 
nettstücke genannt. Folgerichtig untertitelt Peter F. 
Kopp seine historischen Recherchen als »Kabinett- 
stücke aus der Schweizer Kulturgeschichte«. Span- 
nend wird etwa dargelegt, wie Solothurn 1530 zur 
Ambassadorenstadt des französischen Königs wurde 
und sich nach 1789 zu einer Fluchtburg der adeligen 
Emigranten entwickelte; und fast nebenbei liefert 
Kopp eine kritische Würdigung der Zünfte, die sich 
nicht mehr demokratisch erneuerten, sondern sich 
durch Kooptation bei der Ämterbesetzung auf immer 
weniger regimentsfähige Familien verengten. 
Konstanz als die heimliche Hauptstadt des Thur- 
gaus wird in mehreren Aufsätzen angesprochen, 
besonders intensiv im Kapitel über Leinenfernhandel, 
Hanf- und Seidenverarbeitung. Von besonderem Inte- 
resse ist dabei die Analyse des Bilderzyklus‘ im »Haus 
zur Kunkel« am Münsterplatz 5, der Szenen der Verar- 
beitung im Duktus der Weingartner Liederhandschrift 
zeigt. Der Volkskundler Peter Bretscher liefert dazu 
sachkulturelle Erläuterungen, Kopp stellt sie in den 
zeitlichen Zusammenhang. War das »Haus zur Kunkel« 
ein Beginenhaus, eine freie Ausgangsbewegung meh- 
rerer Frauenklöster, eine Alternative zum fremdbe- 
stimmten Leben höhergestellter Frauen im Mittelalter? 
Kopp kann die Frage nicht mit Sicherheit positiv beant- 
worten, doch dass für ihn die Emanzipation der Frau 
ein wichtiges Thema ist, zeigt das erste Kabinettstück. 
Unter der Leitfrage »War der Ofen schuld?« 
geht Kopp systematisch der Frage nach, warum die 
Frauen in der Folge der Städtegründungen nicht be- 
stimmender Teil der Geschichte wurden, statt sie nur 
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Schriften Des Vereins Für Geschichte Des Bodensees U. Seiner Umgebung 2016. Thorbecke, 2016.
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