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Deutsche Bodensee-Zeitung. Konstanzer Nachrichten/Singener Zeitung/Radolfzeller Tageblatt/Linzgau-Bote/Pfullendorfer-Volkszeitung/Stockacher Zeitung, Jg. 1934 (12)

Bibliografische Daten

fullscreen: Deutsche Bodensee-Zeitung. Konstanzer Nachrichten/Singener Zeitung/Radolfzeller Tageblatt/Linzgau-Bote/Pfullendorfer-Volkszeitung/Stockacher Zeitung, Jg. 1934 (12)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Deutsche Bodensee-Zeitung
Publikationsort:
Konstanz
Veröffentlichungsjahr:
1923

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=282313-5
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Deutsche Bodensee-Zeitung. Konstanzer Nachrichten/Singener Zeitung/Radolfzeller Tageblatt/Linzgau-Bote/Pfullendorfer-Volkszeitung/Stockacher Zeitung, Jg. 1934
Band, Heft, Nummer:
12
Publikationsort:
Konstanz
Veröffentlichungsjahr:
1934
Verlag:
AG Oberbadische Verlagsanstalt
Größe der Vorlage:
31,4 x 45,4 cm

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=282313-5_1934

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
Band 1: Juli bis Dezember

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Deutsche Bodensee-Zeitung
  • Deutsche Bodensee-Zeitung. Konstanzer Nachrichten/Singener Zeitung/Radolfzeller Tageblatt/Linzgau-Bote/Pfullendorfer-Volkszeitung/Stockacher Zeitung, Jg. 1934 (12)
  • Band 1: Juli bis Dezember

Volltext

2. 62) Jahrgang Ne us 
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* Agc Qurch höhere Gewal 
1sKonkurs fort. Erfillungsort Koustau 
Energische Säubernngoaction in der SA 
Roehm aus der Partet ausgestoßen — General a. O. Gqhleicher tödlich verletzt — Meuterei in der SaiFührung 
Eine Bekanntmachung des Führers 
0iunchen. 80. Juni 
Die Reichspressestelle den REDAP teilt solgende Ver 
ügung des Juhrers muiittt 
Ich habe am heutigen Tage den Stabsches Röhm seiner 
Stellung ent h o ben und aus der Parter und S aus⸗ 
gestoßen. Ich ernenne jum Chef des Stabes Obergruppen 
füthrer Lu ge. SA⸗Führer und Sol⸗Männer, die seinen Be⸗ 
jehlen nicht nachlommen oder zuwiderhandeln, werden aus 
ber SA und Partei entsernt bzwverhaftet und abgeurteilt 
geʒ. Adolf Hit ler 
Oberster Partei⸗ und SaA⸗Fuhrer. 
——— ——— 
Der Fuhrer hat solgendes Schreiben an den Obergrup— 
denführer der SA Lutze gerichteee 
An Obergruppenführer euege 
Nein lieber SA⸗Führer Luzgeee — 
Schwerste Verfehlungen meines bisherigen Stabschefs 
wangen mich hn seiner Stellung zu entheben Sie mein 
eber Ober gruppenfu hrer Lutze IUnd seit vielen Jahren in 
uten und schlechten Tagen ein treuer und borbildiher S— 
Zuhrer gewesen Wenn h Sie mit dem heutigen Tage zum 
hef des Stabes ernenne dann tue ich dies in der festen 
eberzeugung daß hler reuen und gehörsamen Arben 
gelingen wird aus mesner SA das Instrument zu schaffen, 
das die Ration braucht und ich mir vorstelle Es ist mein 
Wunsch, daß die SAnzu einem treuen und starken Gliede 
er nationalsoziglistischen Bewegung ausgestaltet wird Er— 
iilt von Gedorsan and bider dise piin aß 
mnithelfen, den neuen Menschen zu bilden und zu formen. 
— bez Adolf vitler. 
— — 
Erklãrung der Reichspressestelle 
unchen, Juti⸗ 
Die Reichspressestelle der RSDAP verxrösfentlicht fol⸗ 
gende Mitteilung: 
Seit mehreren Mongten wurde von einzelnen Elemen⸗ 
ten versucht, zwischen SA und Partet sowohl wie zwischer 
Alund Staat Keile zu treihen und Gegensatze zu erzeugen 
Der Verdacht daß diese Versuche einer bestimmt eingestell 
ten Klique zuzuschreiben ind, wurde mehr und mehr be⸗ 
tätigt. Stabshef Rh m, der vom Zührer mit seltenem 
derrauen ausgestaet worden war trat diesen Cinschran⸗ 
kungen nicht nur nicht entgegen sondern sörderte ste un⸗ 
zweffelhaft Seine bekanne unglüglsche Veranlagung führte 
aͤlmahlich zu so unerfreulichen Belastungen, daß der Führer 
der Bewegung und Oberste Jührer der SAselbstein schwerste 
wurde Stabschef Rshm trat 
ohne Wissen des Führers mit General Schleicherr 
Beziehungen Er bediente sich dabei neben einen 
inderen eee e von Adoif Hitler schärfstens gb 
gelehnten in Berlin helannten obskuren Perssnlichkeit. Da 
diese Verhandlungen endlich — natürlich ebenfalls o h ne 
Bissen des Fuhrers —zu einer guswärtigen 
so wohl vom Standpunkt der Parter wie auch vom 
Standpuntt des Staates ein Einschreiten des Staates 
nicht mehr zu umgehen. 
Planmaßig propozterle Zwischensatte uhrten dagu daf 
ver Führer Samstag nachts um 2 Ahr gach der Besicht; 
gung von Arbeitslagern in Westfalen von Bonn aus im 
Ingteug nach München log, um die sofortige Absetzung 
und Verhaftung der am schwersten helasteten Fuührer an⸗ 
uordnen Der Fuͤhrer begab sich mit wenigen Beglettern 
bersnlich nach Wiessee um dort seden Versuch eines Wider⸗ 
kandes im Keime zu ersticken Die Durchführung der Ver— 
jaftung zeigte morglisch so traurige Bilder daß jede Swvitr 
oon Nitleid schwinden mußte 
Einige dieser SA⸗Fuhrer hatten sich Lustknaben mit⸗ 
enommen Einer wurde vber eeshaftesten Situation auf 
jeschregt und verhaftet Der Juhrer gah den vBefehl ur 
ücsichtstosen Ausrottang dieser Peftt— 
n e ser gewint in Zutunt dicht mehr zu dutden, 
3N 11nen anständiger Menschen von ein 
elnen rankhaft veranlagten Menschen belästigt und kom⸗ 
romitttert werden Der —5 gab dem preußischen Nini 
kervrästdenten den Besehl in Bersin eine ahnliche Aktion 
durchzuführen um dort insbesondere die regtttongren 
erbünderen dieses poltischen Komplotts auszuheben 
Mittags um 12 Uhr hielt der Führer vor den in München 
zusammengekommenen höheren SA-⸗Fuhrern eine Ansprache 
in der er seine unerschutterliche Verhundenheit mit der S9 
hetonte, zugleich jedoch den Entschluß verkündete 
disziplinlose und ungehorsa me Subjerte sowie asoziale 
oder krankhafte Elemente von jetzt ab unbarmherzis 
auszujscheĩden und zu vernichteee. 
Er wies darauf hin, daß der Dienst in der SAEhren 
di sen st sei, für den Zehntausende brave SA⸗Männer die 
chwersten Opfer gebratcht hätten. Er erwarte von dem 
rührer jeder SA⸗Einheit daß er sich dieser Opfer selber 
vürdig erweise und in seinem Verbaude als Vorbild lebe 
Ir wies weiter darauf hin, daß er jahrelang den Stabsche 
Bvhm vor schwersten Angtiffen gedeckt habe daß aber di 
etzte Enthüllung ihn zwunge über jedes persönliche Emp 
finden das Wohl der Bewegung und damit das des Staate⸗ 
zu stellen, daß er vor allem jeden Versuch in lͤcherliche 
Zirkeln ehrgeiziger Raturen eine neue Umwaͤlzung zu propa 
zieren im Keime ersticken und ausrotten werde⸗ 
Die Reich pres estelle der RsDuð gibt bekannt; 
rn Zanmenhang mit der ausgedecten Menterei wur 
nen nachtehende Sai⸗duhrer erschohe n 
Odhbergruppenführer August Schneidheu be re Mun 
hen, Obergruppenführer Edmund Hein e s Schlesten 
ßruppenführer Karl Ernst⸗Berlin, Gruppensührer Wil 
helm Ssch mind ⸗ München, Gruppenführer Hans Sayn 
Sachsen, Gruppenführer HZans Peter von ßeydebreg 
ßommern, Standartenührer Hans Erwin Graf Spreti⸗ 
——— — 
Die Erschießung Schleicherss 
und seiner Frtauu 
In den letzten Wochen wurde jfeltgestellt, daß der fru— 
here Reichswehrminister General a. D. Schleicher mil 
den staatsfeindlichen Kreisen der Sol⸗ Führung und den 
aus wärtigen Müchten staatsfeindliche Verbindungen 
unterhalten hatte. Damit war bewiesen, daß er sich gegen 
diesen Staat und seine Führung betätigt hat. Diese Tat⸗ 
sache machte seine Verhaftung im Zusammenhang mit der 
großen Süuberungsaktion notwendig. Bei der Verhastung 
durch die Kriminalpolizet widersetzte sich Schleicher mit der 
Waffe in der Hand. Durch den dabei erfolgten Schußwechsel 
wurden er und seine dazwischen tretende Frau todlich ver⸗ 
Dem ehemaligen Stabschef Roh n ist Gelegenheit ge— 
geben worden, die Konsequenz aus seinem verräterischen 
Handeln zu ziehen Er tat das nicht und wurde daraufbin 
erschossen ——— 
WBegeisterte Kundgebungen 
für den Führer 
— Berlin Juln (Radio) 
In der Wilhelmstraße hetrschte am Sonntag sett dem 
Nargen starker Verkehr Der Burgersteig war von Potizet 
und Ss lose abgespertt, sonst varen nur die und da ein 
Polizetbeamter und ein SSMann aufgestellt, In den 
übrlgen Straßen waren Sicherhettsmaßnahmen nicht er— 
griffen. Die Menschenmenge vor der Reichskanzlet schwoll 
hig mittag immer stärker an, zumal der Vorbeimarsch der 
Wache exwartet wurde Gegen 1Uhr erschien der Führer 
mit General Litzmann und Reichsinnenminister Frick im 
ersten Stockwerk der Reichskanzlet an einem Fenster Er 
wurde sofort von der Menschenmenge mit sürmischen und 
brausenden Heitrufen begrüßt, die immer wieder 
neu gufflammten und minutenlang andauerten Dann klang 
aus der Menge feierlich und wie ein Schwur das Horst 
Wessel⸗Lied und das Deutschlandlied auf Der Führer 
grüßte die Wache der Reichswehr die unter den Klängen 
des Badenweiler Marsches an der Reichskanzlei vorbei⸗ 
marschierte, mit erhobenem Arm und zog sich dann wieder 
vom Fenster zuruck. 
— ⏑ — 
Wie die Hochverräter ver haftet wurden Ein Augenzeuge berichtet — — 
— vMüunchen den Juli 1934 Während der Führer vom Flugplatz in das Innen⸗Mi⸗ 
Aeher die Akton des Führers vom 30 Junz ds Is er isterium fuhr waren nur noch die letzten Reste der schmäh— 
selt die RSgepon einem Augenzeugen folgende Schil lich getäuschten und wieder äbziehen den SA⸗Formationen 
oͤerung der Ereignisse: Sobald dem Führer durch die Freig zu sehen Im bayerischen Innenministerium wurden dann 
gisse uͤnd die Nachtichten der lehlen Tage ber das gegen Shneidhuber und Schmidt in Gegenwart des Jüh— 
hn und die Bewegung geschmiedete Komplott Gewißheit ge kers verhaftet Der Führer der ihnen allein entgegentrat 
horden war, saßle er den Entschlug zu handeln und mii riß selbst die Achselstücke von der SA⸗Uniform —— — 
ller Schärfe durchzugreifen. Während er in Esen weilte Miäit wenigen Begleitern fuhr der Führer dann unver⸗ 
ind in den westdeutschen Gauen die Arbeitsdienstlager be üglich um halb s Uhr nach Bad Wiessee wosich Rähm 
ichtigte um nach außen den Eindruck absoluter Ruhe zu er aufhielt In dem Laudhaus das Röhm hewohnte vethrachte 
vecken und die Verrater nicht zu warnen, wurde der Plan auch Heimes die Nacht Der Führer betrat mit seinen Be— 
ine gründliche Ssuberung porzunehmen in allen Eün; gleitern das Hauu 
elherten festgelegfgt Ruohm wurde in seinem Schlafzimmer vom Jührer per⸗ 
Der Führer persönlich leitete die Altzjon und zoͤgerte pnlich verhalstet, Roöhm fügte sich wortlos und ohne Wi⸗ 
nicht einen Augenblick selbst den Meuterern gegenüber bverstand der datttt 
uutreten und sie zur Rechenschaft zu ziehyen In dem unmittelbar gegenuberliegenden Zimmer von Heines 
Zum Chef des Stabes an Stelle Röhms — wurde Ober bot sich den Eintretenden ein cha mloses Bald Die 
ruppenführer Lu tze gusersehen und zur Aktion hinzugezo. widerliche Szene, die sich dann bei der Verhaftung von 
gen Trotzdem der Führer einige Tage lang ohne Nacht, Zeines und seinem Genossen abspielte ist nicht zu beschrei⸗ 
ruhe war, befahl er Samstagnachts 2 Uhr in Godesberg den Sie wirft schlagartig ein Licht quf die Zustände in der 
den Start vom Flugplatz Hangelar bei Boun nach München Umgebung des bisherigen Stabschefs deren Beseitigung 
Von unerhörter Ensschlossenheit war die Haltung des Jüh. bem entschlossenen, tapferen und unerschrockenen Handeln des 
rers bei diesem nächtlichen Flug ins Angewisse Als der ührers zu verdauken ist Mit Röhm wurde auch der größzte 
ien mit eeinen Begleitern gegen ¶ Uhr morgens auf dem il seines Stabes verhaftet Die Stabswache Roͤhms, 
Münchener Flugplaß landete erhielt er die Nachricht daß die zur Ablösung gegen 8 Uhr auf Lastwagen in Wiessfec 
die Münchener SA während der Nacht von ihrer Obersten eintraf fügte sich augenhlicklich widerspruchslos dem Wort 
Jührung alarmert worden war unter der gemeinen und des Fuhrers und brachte wonten auf ihn ein dreuaches Heit 
ügenhaften Parole Der Führer ist gegen uns die auuss e, 
deichswehr ist gegen uns, SA heraus auf die Straße Nach dem Abtrae xt der Verhafteten fuhr der Führer 
Der bayerische Innenminister Wag ner hafte inzwe die Straße Wiessee München zurück um eine Reihe weltérer 
chen aus eigenem Entschlutz Obergruppenführer Schneiddu wer belasteter SA-Führer die unterwegs zu der befoh— 
her und Gruppenführer Schmidt den Befehl über die SA lenen SA⸗-Führerbesprechung waren auf der Straße zu vert⸗ 
dormationen entzogen und diese wieder nach Hause geschickkt haften Die Wagen wurden während der Fahrt angehalten
	        

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