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Aussendeutschtum

Bibliografische Daten

fullscreen: Aussendeutschtum

Strukturtyp:
Monografie
Sammlung:
Deutsche Bevölkerungsgruppen im Ausland
Titel:
Aussendeutschtum
Publikationsort:
Berlin
Veröffentlichungsjahr:
1922
Verlag:
Selbstverlag
Größe der Vorlage:
Seite 73 - 84

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Signatur:
AD a 46
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1355653169

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
Die Lage des Deutschtums in Siebenbürgen

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Aussendeutschtum
  • Titelseite
  • Außendeutschtum
  • Die heutige Lage des baltischen Deutschtums
  • Das Deutschtum in Litauen
  • Memelland
  • Danzig
  • Vom Deutschtum in Polen
  • Die oberschlesische Frage
  • Das Deutschtum in der Tschecho-Slowakei
  • Deutschösterreich
  • Deutschsüdtirol
  • Die Lage des Deutschtums in Siebenbürgen
  • Die heutige elsaß-lothringische Frage
  • Die Vergewaltigung des Deutschtums in Eupen-Malmedy
  • Die Lage der Deutschen im jetzt dänisch gewordenen Schleswig
  • Aus Schrifttum und Kulturleben

Volltext

21 
Die Lage des Deutschtums in Siebenbürgen. 
- Nach dem Zusammenbruch traten am 1. Dezember 1918 Alle diese Schulen stehen auf konfessioneller Grundlage und 
die Rumänen Siebenbürgens zu einer großen Volksverjamm- unterstehen den kir<hlihen Behörden. | 
lung in Karlsburg zusammen und beschlossen den Anschluß an Die oberste kirchliche Behörde ist die Landeskir<enver- 
nd 10.) unter. Dam CiDud Tes. wielachen UnregS, Das (UNE 285" Benbeatonsikarun DRM Die Rte 
und noh unter dem Eindru ; ' . - 
ihnen ii ehemaligen Hagar angeln Woiden war hein fannt ir iseen Staansasionen das geiamis Boltoleben. 
jie in den sogenannten „Karlsburger Bes<hlütjen“ uf dem Lande sind in den western- un ruderschaften 
den Mitwohnenden anderen Bolistanmen Dere en jedes die Jonsiimierie Zugend in den Näcmparsmasten, ie verner 
Bolt jolle von den eigenen Söhnen in der eigenen Sprach rateten Männer zusammengefaßt. Seit der in Kra 
unterrichtet, gerichtet "und verwaltet werden“, ferner, daß getretenen neuen Kirc<henverfassung haben die Frauen das 
es nac< Maßgabe seiner Zahl an der Regierung und Ver- kir<lihe Wahlrecht und sind auch in den kir<lichen Körper- 
waltung des Landes teilhaben solle und daß die Kir<en ihre sc<aften vertreten. In jedem sächsis<en Ort gibi es einen 
vbllige Autonomie genießen sollten. Diese Beschlüse fanden Gustav-Adolfs-Verein und einen evangelischen Frauenverein. 
u wer fl er eto lliae Mises der Stbeakäterc slicen Verne Ds Seat ital den Ben 
a c sich der freiwi : r . 
Sachsen (wie auch der Seutjoen der Bukowina, des Banats, Raum ein; der siebenbürgisch-sächsis<he Landwirtschaft5verein 
Beßarabiens) an Rumänien vollzog. Enthalten do< diese umfaßt in seinen Bezirks- und Ortsvereinen die Landbevbölke- 
Beschlüsse die Grundlage einer Möglichkeit dieser anderen xrung und fördert dur<h seine Fachzeitung den wirtschaftlichen 
Bölker, sich im neuen Staat zum Wohle desselben frei zu entz Fortschritt. Die zahlreichen Raiffeisenvereine sind von großem 
inch! und in Quwauender Zeil diesem als Träger der Segen jür die Zauernshast: „DU jachfismen Helbinitituie jind 
ihnen eigenen Kultur fördernd zu dienen. alle auf altruistisher Grundlage errichtet und dienen der 
Leider sind diese Beschlüsje, welche jeinerzeit sowohl von Hebung. der Bostwirlschaft und Kultur, inden ii MEN 
der rumänischen Regierung als auch vom König feierlich den größten eil ihres eingewinnes nationalen weden 
anerkannt wurden, no< in keimem Geseß festgelegt worden. widinen: Iiti O ifati HEM Sabre I870 ge 
EID fall lut ER 200 SAeRDte Ne aiie a7 2108 DD Winte 0 El 080 
Me Mels Mer 38 ee te Geltehe it des Selbstwerwaltungsrecht. An ihrer Spihe steht der deutsc) 
Minderheit Ff in diesen Grundsäßen sächsische Volksrat in Hermannstadt, dessen Mitgheder außer 
EE Sj van fen I552 I BEE: Eat den deutschen Parlamentariern Abgeordnete aus allen Kreis- 
widling des kulturellen und wirtschaftlihen Lebens dringend m zimniien der „Woanittene ven m Denen JEMiRDe Waer 
nötig. 9 . . ? | E 
es 475 - Bürgerrechte besikßt, so sind auc< in dieser Vertretung noh 
jhlossene: den Horschredeiten deit kunanisihen. Staate dne Wein stimmberechtigten weiblichen Mitglieder. Seit dem Jahre 
<hlosjenen deutschen Gruppen bilden die Sachsen die sesteste 1919 sind aber Frauen mit beratender Stimme den Orts- und 
Einheit, an welche sic< die übrigen Deutschen angeschlosen isausschüssen sowie vem Volksrat zugezogen worden. 
haben. Diese nationale Einheit haben sie sich in jahrhundert- Das Vereinsleben ist sehr reich entwielt. Der älteste und 
alien bewußten Kampf Zerrungen. Ursprünglich, ein Kampf bedeutendste Verein ist der „Verein für siebenbürgische Lan- 
um verbrieste einzelne Rechte, die den aus Mioselfranken deskunde“, der das führende Organ der siebenbürgisch-sächsi- 
eingewanderten. Kolonisten von. ven ungarismen Rünigen ver. jhen wissjenschaftlihen Arbeit ist. Zahlreihe Sänger- und 
ine: nnrden; die sir Ebe en SU DESDE 1 Kee Turnvereme und der Karpathenverein wirken ebenfalls in 
is Sons eriesen, es 54 Beene a ejie ählih ein Kamp Ulturellem Sinne. Neben den erwähnten eyongeihen Frau- 
en nen üb pur 2 es * mean en mp envereinen, die in dent allgememen evangelischen Frauenver- 
m Re " zs Zer aP! ein: US eie % EE u ein zusammengefaßt sind und für Armen- und Krankenpflege, 
SAU ei u3en ed EM 2 8 alle Arten der Liebestätigkeit wirken, gibt es in den acht 
di j "fich be ; A 8 Dor Bolte Hain GS die “ sächsischen Städten zahlreiche andere Wohlfahrtsvereine. Ganz 
iesen Jichtbarsten Ausdrud des Volkstums. In diejem Pesonders hervorzuheben ist der Kinderschußverein, der für 
Kamp, der eigentlich nie ausseßte, sondern nur seine Gestalt 3:6 modernen Gedanken von Kinder- und Mutterschuß arbertet, 
un or änderte, wurde die Bolkseinheit zujammenge< > anehen eine Säuglingsfürsorgestelle und mehrere Frauen- 
jeniever M | H bildungs- und Erwerbsvereine. Die nationale und politische 
Vertiest und gestärkt wurde sie, als zur Zeit der Re Erziehung der Frauen zu fördern, sind in allen Bezirken 
formation das ganze Volk zum evangelischen Glauben über- deutschsächsishe Frauenvereinigungen geschaffen worden, die 
trat und seine Bolkskirche gründete. Als nach der Schlacht bei sic im Vorjahr zu einem freien sächsischen Frauenbund zujam- 
Mohäes 1526 Siebenbürgen ein selbständiges Fürstentum mengeschlosen haben und mit großer Begeisterung an allen 
wurde, bildeten die Sachsen mit den Adligen (Ungarn) und pyzlkisc<en Arbeiten mitarbeiten. Insbesondere wollen sie die 
pen REGEN Anndischen SICH NETE BIEN MAH Veitesung pet Frauenbildung und das völkische Pflicht- 
1 1 ide des Dan ieden. ewußtsem stärken. 
Die evangelische Landeskir<he in Siebenbürgen, an deren Das gesamte Kulturleben der etwa eine Viertelmillion 
Spißze ein Bischof steht, bildet mit ihren Schulen auc heute Seelen zährienden Sachsen hat durch die neuen Verhältnisse 
die Grundlage des sächsischen Kulturlebens. Wie ho< der insofern eme Stärkung erfahren, als die Deutschen Beßara- 
Wert der Bildung eingeshäßt wird, geht daraus hervor, biens, der Bukowina, des Banats, der Dobrudscha und Nord- 
daß ein reihgegliedertes Schulwesen mit großen Opfern vom ungarns nun erst in engeren Verkehr mit den Sachsen ge- 
Volk erhalten wird. Es besteht aus rund 260 Volksshulen, treten sind, zunächst in der politischen Vertretung, dann im 
mehreren Bürger- und höheren Töctershulen, 5 Gymnasien, Anschluß der evangelischen Kirche an die siebenbürgisch-säch- 
2 Untergymnasien, 1 Oberreal- und 1 Unterxrealshule, 2 An- sische Landeskir<he. =- Den kulturellen Zusammenhang immer 
[stalten zur Heranbildung von Lehrern und Lehrerinnen, einer mehr zu stärken, ist das Kulturamt in Hermann- 
[em Hat Der aan On Baer nen zer Mar fftons 4 De Tenn Mitterer 21 MERE ae 
äni at bisher illio 1 bei- i e n » - 
getragen. Der ganze Rest, der rund 24 Millionen beträgt, mannstadt in den lezten Jahren Ferienhoc<schulkurse einge- 
muß durc freiwillige Umlagen der Voltsgenossen aufgebra< richtet worden, an denen zur großen Freude breitester Scicm- 
werden. Eine geseßlihe Regelung der Sculverhältnisse ist ten sich auch reihsdeutshe Hochschulprofessoren beteiligt haben. 
no) ni<t erfolgt. Die Unterrichtssprache ist deutsc<, in den Wir hoffen, daß im Jahre 1923 auch eine Frau unter den 
höheren Schulen ist die rumänische Sprache Pflichtgegenstand. Vorlesern sein wird. Hermine Arz v. Straußenburg. 
Die heutige elsaß-lothringische Frage. 
Bon Dr. Karl Brill (früher Straßburg i. Elf.) 
Herr Poincare hat in den lezten Wochen wiederholt iGe- kann kein Zweifel sein: Irgendwel<he Stimmen für eine 
legenheit genommen, vor aller Welt zu versichern, daß die Rüdkehr zu Deutschland finden wir n1<t, und es ist viel- 
ER Puts zuu et tet 28 nD Dales m cf fethe 1 elena St Ne Mtdien 2 
i.* - ; : ZD. ol<he im eigentlihen Sinne 
ct M in St7ap0it9 Peikit Kongren der Hranzösihen Zita“ Stimmen „int laut erben da da Deutsmiands jo 
eilnehmer behauptet, daß „das Elsaß jede ihm . gebotene abschre>end wie irgend denkbar gemalt wird und da andere 
Gelegenheit mit Eifer ergreife, um in die Welt hinauszu- als Pariser Meldungen über Deutschland und das deutsche 
(VE Gilt man Die Wreise des Sawirs. Was Dover wlan m ner Der iD, was es EM HN Der ETON Me aD 
i 5 Landes, die dabei völlig m der as Bild, wie es si< im Kopf der breiten Massen, a 
Hand der Feanzosenfreindlimen Elemente der Bevölkerung der 'Gebildeteren, darstellt, ist eine naturgemäß verzeichnete 
ist, so sieht das Bild do< etwas anders aus. Gewiß, darüber Ergänzung und Entwidlung des Letten, was Elsaß-Lothrin-
	        

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