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Bodensee-Rundschau. Nationalsozialistisches Kampfblatt für das Deutsche Bodensee-Gebiet. Amtl. Verkündigungsblatt für die Amtsbezirke: Konstanz / Ueberlingen / Stockach / Meßkirch / Pfullendorf / Engen, Jg. 1934 (3)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bodensee-Rundschau. Nationalsozialistisches Kampfblatt für das Deutsche Bodensee-Gebiet. Amtl. Verkündigungsblatt für die Amtsbezirke: Konstanz / Ueberlingen / Stockach / Meßkirch / Pfullendorf / Engen, Jg. 1934 (3)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Bodensee-Rundschau. Nationalsozialistisches Kampfblatt für das Deutsche Bodensee-Gebiet
Untertitel:
Konstanzer Zeitung ; amtliches Verkündigungsblatt für den Stadtkreis Konstanz und für die Landkreise Konstanz, Überlingen und Stockach
Publikationsort:
Konstanz
Verlag:
Führer-Verlag GmbH, Zweigniederlassung Konstanz

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1159451-2
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Bodensee-Rundschau. Nationalsozialistisches Kampfblatt für das Deutsche Bodensee-Gebiet. Amtl. Verkündigungsblatt für die Amtsbezirke: Konstanz / Ueberlingen / Stockach / Meßkirch / Pfullendorf / Engen, Jg. 1934
Band, Heft, Nummer:
3
Publikationsort:
Konstanz
Veröffentlichungsjahr:
1934
Verlag:
Bodensee-Rundschau GmbH
Größe der Vorlage:
folio

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1159451-2_1934

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
Band 1: Januar bis März

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bodensee-Rundschau. Nationalsozialistisches Kampfblatt für das Deutsche Bodensee-Gebiet
  • Bodensee-Rundschau. Nationalsozialistisches Kampfblatt für das Deutsche Bodensee-Gebiet. Amtl. Verkündigungsblatt für die Amtsbezirke: Konstanz / Ueberlingen / Stockach / Meßkirch / Pfullendorf / Engen, Jg. 1934 (3)
  • Band 1: Januar bis März
  • Band 2: April bis Juni
  • Band 3: Juli bis September
  • Band 4: Oktober bis Dezember

Volltext

Seite 2 
estgestellt werden, daß die Wirtschaft in die 
ausgestreckte Hand des Staats einschlug und 
daß hier ein Bündnis geschlossen wurde, das 
für Volk und Staat nur Segen bringen kann 
Die Landwirtschaft wurde aus ihrer Aschen— 
brödelrolle erlöst und zum Eckstein des neuen 
Staates bestellt. Der Bauer dankte für diese 
Anerkennung durch rückhaltloses Bekenntnis 
zum neuen Staat. Der Arbeiter, der zunächst 
mnißtrauisch das neue Geschehen sah, erkannte 
aach wenigen Wochen den Sinn dieser neuen 
Volks- und Staatswerdung und ordnete sich 
reudig in die große usg Volksfront ein. 
Auch in der Finanzlhage des Landes 
Zaden ist erfreulicherweise eine Wendung 
zum Bessern eingetreten. Das ewige Abgleiten 
st zum Stillstand gekommen; eiserne Spar— 
amkeit und die strenge Durchführung des 
Frundsatzes „Keine Ausgabe ohne vorherige 
Sicherung der Deckung“ hat es ermöglicht, die 
johe kurzfristige Verschuldung des Landes, die 
ils trautige Erbschaft übernommen worden 
war, herabzumindern. Da geordnete Finanzen 
die Grundlage für das Staats- und Wirt— 
chaftsleben sind, kann dieser Erfolg als be— 
onders exfreulich gebucht werden. 
So war es uns im engen Rahmen unseres 
zadischen Landes möglich, Dienst im Sinne 
inseres Führers Adolf Hitler zu tun. Wenn 
vir das alte Jahr verlassen, so ist es uns eine 
Befriedigung, daß es mit dem Gefühl ge— 
chehen kann, unsere Pflicht getan zu haben. 
Wir können es jedoch nicht tun, ohne all den 
hadischen Männern und Frauen zu danken, die 
in nicht zu übertreffender Opferbereitschaft sich 
nn den Dienst dieser Aufgabe gestellt haben. 
Auch der Beamtenschaft sei an dieser Stelle ge⸗ 
dacht. die sich mit vorbildlichem Pflichteifer in 
den Dienst des Wiederaufbaues gestellt hat. 
Wenn der Reichskanzler kürzlich feststellte, daß 
zer 12. November bewiesen habe, daß wir ein 
zutes und anständiges Volk haben, so gilt die— 
er Satz auch für unsere badische Heimat, und 
s spornt uns an, in das neue Jahr hinein⸗ 
zugehen mit dem Versprechen, auch in den 
ommenden 12 Monaten nicht zu ruhen und zu 
rasten und alle Kraft einzusetzen im Dienst 
zieses unseres Volkes. Die badische Regierung 
zat ihr Amt entgegengenommen aus der Hand 
des Reichsstatthalters Robert Wagner. Sie 
hankt dem Reichsstatthalter für dieses Ver—⸗ 
rauen, das er ihr in den ersten 9 Monaten 
hrer Tätigkeit geschenkt hat und wird auch in 
»en kommenden Tagen alles tun, um sich die— 
ses Vertrauens würdig zu erweisen. Wir Ba⸗ 
dener wollen uns von Niemanden in der 
Treue zu unserem Führer und damit auch zu 
einem Stellvertreter im Lande Baden über⸗ 
reffen lassen. Und darum auch im neuen 
Jahr: die Fahne hoch, die Reihen dicht ge— 
ichlossen! 
Truppenmeuterei in Rio de Oro 
Madrid, 1. Januar. Wie erst jetzt bekannt 
wird, kam es vor mehreren Tagen in Cap 
Juby in der spanischen Kolonie Rio de Oro 
während eines Appells der dort stehenden 
berittenen spanischen Abteilung zu einer 
Meuterei eines Teiles der eingeborenen 
Truppen. Dabei wurden ein spanischer Haupt⸗ 
mann und ein eingeborener Soldat getötet 
ein spanischer Unteroffizier u. ein eingeborene⸗ 
Soldat schwer verset 
mn 
(Fortsetzung von Seite 1) 
tellte. Doch im gegebenen Falle sei dies nicht 
geschehen. Personen, die keine staatlichen, aber 
mmerhin verantwortungsvolle Posten ein⸗ 
nehmen, haben in nicht wenigen Fällen Ver— 
dandlungen angeknüpft, die sich gegen die 
Sowjetregierung richteten, und Vorschläge vor⸗ 
gebrächt, die demselben Ideenkreis entstammen. 
Wir verfügen über Informationen auch über 
offizielle Vorschläge dieser Art. Wir können 
nicht behaupten, daß alle diese Berichte absolut 
den Tatsachen entsprechen, doch wir können sie 
auch niqt völlig ignorieren, denn die Nach— 
richten stammen aus verschiedenen Quellen, 
und zwar Stellen, die keinesfalls an der 
Störung unserer Beziehungen zu Deutschland 
interesssert sind. Die ganze Welt weiß, daß wir 
zute Beziehungen mit den kapitalistischen 
Staaten uͤnterhalten können und unterhalten, 
gzleichgültig, welches Regime, mit Einschluß des 
saschistischen, in ihnen herrscht. Wir mischen 
auns nicht in die inneren Angelegenheiten 
Deutschlands wie auch anderer Staaten ein, 
und unsere Beziehungen zu Deutschland wer⸗ 
den nicht von seiner Innenpolitik, sondern von 
leiner Außenpolitik bestimmt. 
Bei Unterredungen über dieses Thema 
weisen Deutsche uns oft auf die Verlautbarun⸗ 
gen amtlicher höherer Vertreter der deutschen 
Regierung hin, in denen der Wunsch zum Aus⸗ 
druck kommt, mit uns gute Beziehungen zu 
unterhalten und fragen uns: Könnt ihr tat⸗ 
zächlich diesen Erklärungen nicht Glauben 
schenken? Wir antworten, daß wir sicher nicht 
umhin können, diese amtlichen Erklärungen in 
Betracht zu ziehen, doch gleichzeitig können wir 
auch nicht diejenigen Erklärungen und Tat—⸗ 
jachen ignorieren, die im Gegensatz zu diesen 
Dektlarationen stehen. Wir wollen mit Deutsch⸗ 
land wie mit den anderen Staaten beste Be— 
ziehungen unterhalten. Nichts als Nutzen 
werden sowohl die Sowjetunion als auch 
Deutschland aus solchen Beziehungen ziehen 
Wir unsererseits streben weder eine Er— 
vanlion nach Westen, noch nach 
„Bodensee-Rundschau“ 
4 8* * 
2 Ad Rerlß 
O Aled oe 
zie Wehrmacht — die Hüterin des Staates — 
n gehorsamer, treuer Pflichterfüllung und 
mermüdlicher Arbeit weiterhin ihre Schul 
igkeit tut. —— 
(gez.) v. Hindenburg, Generalfeldmarschall 
* 
Reichswehrminister v. Blomberg: 
An die Wehrmacht! 5 
Reichsheer und Reichsmarine spreche ich zun 
zahreswechsel meine herzlichsten Glückwünsch 
rus. 
Waffenträgert der Nation zu sein, verpflich. 
et. Das deutsche Volk, dem das vergangent 
Jahr das Glück der Einigung wiederbescher! 
jat, sieht in euch den Ausdruck seiner Wehr— 
eee Dient ihm weiter in treuer Pflicht⸗ 
erfüllung und in den alten Soldatentugen— 
den, die ihr als Erbe einer großen Tradition 
übernommen habt. — 
(gez.) p. Blomberg, Generaloberst. 
An die deutsche Luftsahrt 
„Im Jahre 19383 hat der Sieg der national 
ozialistischen Revolution auch der deutschen 
Lruͤftfahrt die ihr gebührende Stellung im 
neuen Staat gegeben. 
39 danke an der Jahreswende allen, die 
im Neuaufbau der nunmehr einheitlich zu⸗ 
ammengefaßten de Luftfahrt mitgear— 
heitet haben und wünsche ihnen in kamerad. 
chaftlicher Verbundenheit ein erfolgreiches 
neues Jahr. Wir geloben; Das Jahr 1930 
wird die gesamte deutsche Luftfahrt, wie bis⸗ 
jer, in selbstloser Arbeit und treuer Gefolg— 
chaft hinter unserem Führer Adolf Hitler 
inden (gez.) Göring.“ 
Dienstag, den 2 Januar 10934 
Staaten nicht immer auf Grund rednerischer 
Kundgebungen, sondern auf Grund von Tat— 
sachen beurteilen müsse 
Keichsstatthalter Wagner graluliert 
Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg 
Eurer Exzellenz gestatte ich mir zum neuen 
Jahr Glück und Gottes Segen zu wünschen. 
Wagner. 
Deutch⸗chweizerische Wirtschafts⸗ 
vereinbarung 
* Berlin, 1. Jan. Die vierte Zusatzverein⸗ 
zarung zum deutsch⸗schweizerischen Wirt— 
chaftsabkommen vom 5. November 1932 ent—⸗ 
zält Abänderungen dieses Abkommens, 
die die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen 
erleichtern sollen. Aus den Zollvereinbarun— 
nen, die den deutschen Zolltarif betreffen, sei 
folgendes hervorgehoben: Als Erzeugnisse auf 
andwirtschaftlichem Gebiet sind die Zölle für 
zuchtvieh ermäßigt worden. Es ist dabei 
orgesehen, daß in entsprechendem Umfange 
Peizen u. andere Getreidearten als Konten⸗ 
ation nach der Schweiz geliefert werden kön⸗ 
ien. Auf industriellem Gebiet steht im Mit⸗ 
elpunkt der deutschen Zugeständnisse die Ein—⸗ 
äumung zollbegünstigter Kontingente für 
Zaumwollgarne und Baumwollzwirne. Auf 
schweizerischer Seite sind weiter Kontingents⸗ 
nngen für gewisse Waren vereinbart, 
insbesondere für Lederwaren, für Textil— 
waren, darunter Wollgewebe, Teppiche, Wirk—⸗ 
und Strickwaren, dann für Eisenwaren, Kup⸗ 
ferwaren und Bleistifte vorgesehen. 
Im Zusammenhang mit der vierten Zu—⸗ 
atzvereinbarung stehen gewisse Aenderungen 
»es Reiseabkommens, wonach auf der 
inen Seite die Inanspruchnahme von Reise— 
devisen für die Dauer von 3 Monaten er— 
eichtert wird, auf der anderen Seite aber 
bie jährl. Aufenthaltsdauer in der Schweiz, 
ür die erleichterte Devisengenehmigung gege⸗— 
pen werden sollen, auf 3 Monate im Jahre 
— 
* 
Herrn Reichskanzler Adolf Hitler 
Gau Baden gedenkt zum Jahresende dank—⸗ 
paren Herzens des Führers, der in schwerster 
Notzeit seinem Volke den Glauben an sich 
elbst und Erlösung von inneren Fesseln 
brachte. Zum neuen Jahr wünscht der Gau 
dem Führer Glück und Gottes Segen. Wie 
immer wird der Gau auch im kommenden 
Jahr treu mit dem Führer um Deutschlande 
Neugestaltung und Freiheit kümpfen. 
Wagner. 
Serrn Rudolf Heß, München 
Baden wünscht dem stellvertretenden Führer 
zum neuen Jahr Glück und gelobt treue 
Pflichteriüllung. 
Wagner. 
* 
Vefehle an die Reichswehr 
Reichspräsident von Hindenburg: m“ 
An die Wehrmacht 
Am Abschluß eines für das gesamte deutsche 
Bolks bedeutsamen Jahres übermittle ich 
illen Angehörigen des Reichsheeres und der 
Keichsmarine meine herzlichsten Reujahrs—⸗ 
vünsche. 5 
Mit meinem Dank und meiner Anerken⸗ 
lung für die Leistungen des vergangenen 
Jahres verbinde ich die feste Zuversicht, daß 
2 
24 
—ER 
Nach der Ermordung det 
Bukarest, 1. Januar. Der Ministerrat hat 
ie Ausrufung des Belagerungszustandes vom 
309. Dezember 12 Uhr nachts an beschlossen. Er 
eschloß außerdem, sümtliche Angestellte in 
jffentlichen Diensten ihres Amtes zu entheben, 
venn sie sich irgendwie in politischen Vereini 
sungen terroristischen Charakters betätigf 
sahen allten 
Belrr 
4 
Fzustand 
ü67 
49. 
winisterpraͤsidenten Zuta 
ammenkünfte sieht. Nach dem Ableben Vinmn⸗ 
ila Bratiamus trat Duca im Dezember 
1930 an die Spitze der liberalen Partei. 
Die Trauerfeierlichkeiten für den ermordeten 
Ministerpräsidenten Duca werden am Diens, 
ag Die Leiche wird auf Dinn 
er Angehbrigen in der Dorfkirche von Ursen 
heigefegt·. — 
Anghelesecu, neuer rumänischer 
Ministerprũsident * 
Bukarest, 1. Januar. Der frühere Unter⸗ 
richtsminister Anghelescu istzum 
Ministerpräsidenten ernannt worden. Er 
egte noch um 4 Uhr morgens in Sinaja den 
zid als Chef der Regierung in die Hände 
König Carols ab. Um halb 6 Uhr kehrte er 
nach Bukarest zurück. 
Der Ministerrat des neuen Kabinetts 
Anghelescu hat eine Proklamation an das 
bolt erlassen, in der zur Aufrechterhaltung der 
Irdnung und Ruhe und nationalen Einigkeit 
n Anbetracht des schweren Unglücks, das das 
umänische Volk durch den Tod Ducas be⸗ 
rroffen hat, aufgefordert wird. 
Franzostsche IJ 
ztimmen zur Kundgebung Roosevelte 
Paris, 1. Jan. G . Meldung.) Die Rede 
hes Präsidenten ! am Donnerstag 
abend vor den Mitgliedern der Woodrow 
Lilson-⸗Stiftung wird in offiziellen Kreiser 
nit offensichtlicher Genugtuung aufgenom 
men. Man will in ihr nicht nur einen Be—⸗ 
weis für eine Liberalere Auslegun— 
der Monroe-Doktrin sehen, sondert. 
auch eine ausgesprochene Annäherung 
anfrühere Abrüstungs-u. Propa— 
Jandathesen. Dieser gute Eindruck werde 
o behauptet man, noch verstärkt durch die 
lnterredung zwischen dem Unterstaatssekretär 
Dessan und dem nicen Votschafter 
n Moskau, Bullit, der sich dahin geäußert 
abe, daß Präsident Roosevelt die französische 
chese moͤglichst zu unterstützen wünsche, sobald 
odie besondere Lage der Vereinigten Siaaten 
und deren öffentliche Meinung es zuließen 
Man möchte, mit einem Wort gefagt, in 
Roosevelts Ausfu hrungen die feierliche Kund 
gebung und Warnung an Deutschland erblik 
ken, dürch die Frankreichs Lage verstärkt wird 
Diesen Optimismus teilt die französisch 
Freh auerdipss kaum. Es ist sehr wahrshein 
i so schreibß das „Journal des Débaäts“ 
daß der Präsident der Vereinigten Staaten 
vor allem einmal an die Innenpolitik seines 
Landes, zum anderen aber auch an die ostasia 
tischen Länder gedacht hat, uͤnd es ist sehn 
wenig wahrscheinlich, daß seine Hauptsorge die 
war, die Auffassung unserer Minister zu un⸗ 
terstützen; denn in diesem Fall hätte er es 
ich erspart, gegen den Versailler Vertrag und 
jeine Urheber zu Felde zu ziehen. 
Auch „Information“ warnt davor, über 
xriebene Hoffnungen auf diese Rede zu setzen 
— In „Temps'“ bleibt Whern zurückhal 
tend. Man — nicht vergessen, daß die Hal— 
ung aller amerikanischen Regierungen die 
Kolle und den Einfluß des Völkerbundes stark 
jeschmälert hätten. Man darf sich deshall 
uicht wundern, daß man nach den gemachten 
Frfahrungen die Volitik der Vereiniaten 
Polnischer Landraub 
Enteignungen deutscher Großgrundbesitzer 
Warschau, 1. Jan. (Eigene Meldung). Ver⸗ 
schiedenen deutschen Großgrundbesitzern ist ein 
Weihnachtsgeschenk besonderer Art zugedacht 
worden. Noch vor Ablauf dieses Jahres schrei⸗ 
et die Behörde zu dem zwangsweisen 
Luftauf von Teilen eren Umfanges 
hei solchen Gütern, die bereits auf den Na⸗ 
menslisten zur Landabgabe qualifiziert wa— 
ren. Sämtliche betroffenen Güter liegen an 
der Westgren ze. Im ganzen handelt es sich 
um 1882 Sektar, die wieder einen Verlust 
eutschen Bodens bedeuten. Die so schnelle 
durchführung noch vor Abschluß des Jahres 
gat zur Folge, daß dem jetzigen Eigentümer 
nach der endgültigen Abnahme nicht mehr die 
Lorzüge des Gesetzes, nämlich die Ernte her⸗ 
unterzunehmen, zustehen. Dieses bedeutet für 
den einzelnen Besitzer, dem ja vorher die Ab⸗ 
nahme des Landes nicht bekannt gegeben wur⸗ 
de, eine schwere wirtschaftliche Schädigung, zu⸗ 
mal dann, wenn, eine Aenderung der Wirt⸗ 
schaftsweise hinsichtlich der Fruchtfolge noch 
—DD——— 
Befitzer bekommen als Entgelt nur 20 Pro⸗ 
zent in bar und die restlichen 80 Prozent in 
Pfandbriefen, die eine 40jährige Laufzeit ha⸗ 
zen. Tatsächlich erhält der Enteignete nur 20 
Prozent in bar, denn der Wert der Pfand⸗ 
zriefe ist, da sie in keiner Weise realisierbar 
ind. zunächst nicht anzusetzen. 
Ministerpräsident Ducha, der, wie gemeldet 
uuf dem Bahnhof von Sinaja ee wor⸗ 
»en ist, hatte erst vor wenigen Tagen, am 
20. Dezember, seinen 54. Geburtstag gefeiert. 
Nach Absolvierung des juristischen Studiums 
vandte er sig im Jahre 1907 der parlamenta⸗ 
rischen Tätigkeit zu. Er betätigte sich vor allem 
ruf volkswirtschaftlichem und sozialem Gebiet. 
Von Anfang an war er Mitglied der libe⸗ 
ralen Partei, zu deren hervorragendsten 
Führern er bald gehörte. Mehrfach hatte er 
Ninisterportefeuilles inne, so das Anterrichts⸗ 
ninisterium, das Ministerium des Innern und 
vas Ministerium des Aeußern. Auf dem Ge— 
iet der Außenpolitik widmete er sich mit Eifer 
»em Ausbauder Kleinen Entente, 
o in ihm den Anregoer der narindischen Zu— 
o 
Osten, noch nach anderen Richtungen an. 
Wir wünschen, daß Deutschland uns dasselbe 
agen könnte und daß keine Tatsache existiert, 
vie dem widersprechen würde“ 
GSchutz den VBauern! 
Gesetz über den Vollstredungsschutz 
x* Berlin, 1. Jan. Im Reichsgesetzblatt wur⸗ 
e das „zweite Gesetz über den landwirtschaft⸗ 
ichen Vollstreckungsschutz'u veröffentlicht. 
äs Gesetz umfaßt vier Artikel. Nach dem er⸗ 
ten Artikel stehen den landwirtschaftlichen 
hrundstücken Landarbeitereigenheime, sowie 
ßrundstücke gleich, die einem landwirtschaftli⸗ 
hen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen 
debenbetrieb oder der Fischerei dienen. Eine 
Zwangsversteigerung eines Grundstückes ist 
sußer den Bestimmungen der Verordnung vom 
26. Mai auch dann einzustellen, wenn die 
Nichterfüllung der Verbindlichkeit auf außer⸗ 
gewöhnlichen Verlusten durch Unwetter, 
Kiehseuchen etc. beruht. Die Vorschriften der 
Berordnung vom 26. Mai bleiben mit der 
Maßgabe weiter in Geltung, daß der dort 
auf den 1. Februar 1934 bestimmte Zeitpunkt 
auf den 1. April 1934 festgesetzt wird. 
Ferner enthält das Reichsgefetzblatt eine 
„Verordnung über den Vollstreckungsschutz im 
andwirtschaftsichen Futschuldungsperfahren. 
Wir begrüßen den Wunsch des Volks⸗ 
ommissars, daß die Sowjetregierung mit 
Deutschland die besten Beziehungen unter— 
halten will und sind mit ihm der Meinung, 
daß aus solchen Beziehungen für beide Seiten 
nur Nutzen gezogen werde. kann. Wenn wir 
mit dieser Schlußfolgerung der Rede Lis⸗ 
pvinows uns auch durchaus einverstanden er⸗ 
lären können, so können wir doch nicht umhin, 
festzustellen, daß die Rede selbst in ihren Ge⸗ 
»ankengängen kaum geeignet ist, diese Schluß⸗ 
olgerungen zu stützen. Ohne schon jetzt auf die 
inzelnen Behauptungen einzugehen, muß es 
ẽrstaunen hervorrufen, daß der russische Volks⸗ 
ommissar in einer so hochpolitischen Rede sich 
inmal auf Informationen beruft, deren voll⸗ 
vertige Beweiskraft er selbst anzweifelt, und 
um anderen Vorgänge, die bereits amtlich 
piderlegt worden sind, heranzieht und die 
allein maßgebenden Aeußerungen deutscher 
Kegierungsvertreter über die deutsch-sowjeti⸗ 
ichen Beziehungen nicht würdigt. Gerade die 
Sowjetregierung, mit der Deutschland seit 
einem Jahrzehnt in engen politischen und wirt⸗ 
chaftlichen Beziehungen steht, hätte im Geiste 
»er Schlußfolgerung der Rede Litwinows 
über die Unterhaltung bester Beziehungen 
beider Länder die Verpflichtung gehabt, eben⸗ 
so scharf zwischen amtlichen Aeußerungen der 
deutschen Regierung und Aeußerungen von 
Privatpersonen zu unterscheiden, wie sie dies 
selbst seit ihrem Bestehen für sich in Anspruch 
nimmt. Herr Litwinow sagt, daß sich die Sow— 
setunion in die inneren Angelegenheiten 
deutschlands nicht einmischt; umso weniger isi 
es verständlich, daß er der Bekämpfung des 
Kommunismus in Deutschland seitens der 
Rationalsozialistischen Partet „die Propagie 
rung extremster sowietfeindlicher Ideen 
unterstelsst 
raiftete Zlüsse in Frankreich 
O Paris, 1. Jan. Die beiden Flüsse Lys u. 
Bourre in Nordfrankreich sind von unbekann⸗ 
ten Tätern vergiftet worden. Am Freitag sah 
man Tausende von Fischen tot auf der Ober⸗ 
läche des Wassers schwimmen. Die polizeili— 
hen Untersuchungen sind bisher ergebnislos 
verlaufer 
—öX——————————⏑— —ooooee⏑ ⏑’⏑ — ——, —⏑ — — — — —· ⏑⏑·———— — ruu 
Hauptichriftteitung: Arnim Bledow. 
Beranswortlich für Politil und ailg Nachrichten:‘ Ar nitn 
ziedowe VWerantwortiich suür Bad Nachrichten, Wirt⸗ 
schaft, Feuilleton, Volkssampf und Beilagen K: Neher. 
VBeraͤniwortlit fur Lofsules und Sport: Ernst Korn 
Verantwortlich für den Anzeigen'ce: Wilhem 
Bach, alle in Konstanz: fur die Anzeigen aus Singen: 
Richard KRappener, un Singen g. H. 
Rolatlionsdruck: Friedr. Stablet, Konstanz.
	        

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