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Konstanzer Volksblatt. Tageszeitung für die arbeitende Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung, Jg. 1923 (4)

Bibliografische Daten

fullscreen: Konstanzer Volksblatt. Tageszeitung für die arbeitende Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung, Jg. 1923 (4)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Konstanzer Volksblatt
Untertitel:
Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung
Publikationsort:
Konstanz
Verlag:
Oberbadische Genossenschaftsdruckerei Singen a. H. eGmbH

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1084148-9
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Konstanzer Volksblatt. Tageszeitung für die arbeitende Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung, Jg. 1923
Band, Heft, Nummer:
4
Publikationsort:
Konstanz
Veröffentlichungsjahr:
1923
Verlag:
Oberbadische Genossenschaftsdruckerei eGmbH

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1084148-9_1923

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
Band 1: Januar bis Juni

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Konstanzer Volksblatt
  • Konstanzer Volksblatt. Tageszeitung für die arbeitende Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung, Jg. 1923 (4)
  • Band 1: Januar bis Juni
  • Band 2: Juli bis Dezember

Volltext

— — 
* F — S— — * S— 
J 77—— — —— — 
* —— ——— —— — — —— J 
77 — — ——7 —— —— ——— 5 — 
— JJ— —— * 
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5 — 5 —A 
geszeilung für die arbeilende 
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Druck und Verlag: Oberbadische Senos, ens. Jaftsdinuchereie. G. un. asga de: Taglich mil Ausnahme Sonntags und der gesetzlichen Feterlage 
3. 5. — Redahttion und Geschäflsstelle: Konstanz Sussenstraße 13. & Abonnementspreis: Zugestellt monatlich 30 Nin binsaneß lich Trager 
lelephon Ar. W7-Lelegrammadresse: Voiksblau“, Konstanz. — lohn, bei der Erpedilion gbgeholt monailich 715. — Mu. bei der Post be— 
bank⸗ Konto: Oberrheinische Bankanstalt A.“G. KHonstanz. — Postscheckkonto elll monallich 740. — Mu. einschließlich Bestellgeld. — Anjerate: die 
Nr. 24088 Postscheckamt Karlsruhe 8gespaltene Petilzeile oder deren Raum 50 M. ohalinerate 80. M 
Im Falle von höherer Gewalt oder Betriebsstörung im eigenen Betrieb oder in denen unserer Lieferanten hat der Inserent der Bezieher keine Ansprüche, falls die Zeitung verspatet, n beschraͤnklem 
Umfange oder nicht erscheint. — Für am Fernsprecher aufgegebene, abgeänderle oder abbestellte Anzeigen wird keine Verantworiung übernommen. 
M.! 
Neujahrsempfang beim Reichs⸗ Die Riesenleistungen Deulschlands 
Präüsidenlen SP. Der Wiederherstellungsausschuß hat eine Ver— 
ehlung Deutschlands inbezug auf die Holzlieferungen 
jestgestellt und in einem Kommentar zu seinem Beschluß 
erklärt, diese Verfehlung sei eine „vorsätzliche“ Es han— 
zelt sich bei dieser Berfehlung um Sachlieferungen im Werte 
»on rund 2 Millionen Goldmark. Wie wenig man aus 
dieser angeblich wvorsätzlichen Verfehlung Deatichlande 
ein moralisches Recht auf Vergeltungsmaßregeln herlei 
ten kann, zeigen einige wenige Zahlen über die Leistungen 
die das Deutsche Reich bisher aufgebracht hat. Bis zum 
31. Juli ds. Is. hat Deutschland aus vorhandenen Bestan⸗ 
ꝛen und durch Abtretung von Eigentum aller Art im 
In- und Ausland insgesamt 36610 450 000 Goldmart ent 
richtet. In dieser Summe sind u. a. enthalten dee Ar 
prüche, die Deutschland an seine ehemaligen Verbündeten 
hatte und auf die es verzichten mußte, der Wert des abge— 
ieferten Eisenbahnmaterials, der Saargruben, des Reichs— 
und Staatseigentums in den abgetretenen Gebieten und 
er ausgelieferten Handelsflotte. Dazu kommen Sach 
teferungen im Werte von 1847 Millivnen Goldmark und 
Bbarzahlungen in Höhe von 1/ Milliarden Goldmark 
zur Erfüllung des Friedensvertrages hat Deutschland 
außer diesen Summen bis zum 831. Juli über 56 Milliarden 
Papiermark gezahlt, von denen allein 14 Milliarden auf 
das Konto der Besatzungstruppen entfallen. Zur Be— 
zgleichung der laufenden Ausgaben, die durch den Frie— 
ensvertrag notwendig wurden, mußten Verpflichtungen 
von 186 Milliarden Papiermark eingegangen werden, da— 
on allein 151 Milliarden Mark in der Zeit vom 1. Mai 
. JSs. bis zum 31. Juli: Vom 1: August vis M: Nodem-⸗ 
zer v. Is. mußten ferner über 1389 Milltarden schwe— 
ender Schulden aufgenommen wer e e e 
füllung des Friedensvertrages u, Tapeten 48 
zeschaffen. Wenn man weiter berth dn Teutst 
and mit der Abtrennung große ebttelte a en 
Drittel seines Vermögens verloren al, ιαιν 
zu dem Ergebnis, daß bisher Leiß net e u 
Goldmilliarden zur Erfüllung des Friedenspertrages auf- 
rebracht wurden. — Wo bleibt da die, vorsätzliche Nichter⸗ 
rüllung“ “ 
ie neuen Löhne im Buchdruck⸗ 
gewerbe 
w. Berlin, 31 Dez. Die Tarifkommission des deut⸗ 
chen Buchdruckgewerbes hat für die ersten beiden Wochen 
es Januars eine Lohnerhöhung auf 18000 Mark, für 
ie folgenden beiden Wochen auf 21000 Mark für bie 
Boche in den Spitzenlöhnen beschlossen. Die Lohnerhöh— 
ina in Verbindung mit der weiteren Erhöhung der Preife 
ür Materialien, hat eine Erhöhung der gegenwärtigen 
druckpreise um 50Prozent erforderlich gemacht. Trotz die 
er Erhöhung stehen die Buchdrucker in der Entlohnung 
uoch weiter hinter den andern Industriezweigen zurüd 
Stinnisierung der Presse 
SP. Eine äußerst interessante Zeitungsschiebung, die 
zAitzlichtartig die Gefahren beleuchtet, die durch die Not 
der Presse heraufbeschworen werden, wird in diesen Tagen 
n Berlin vollendet werden. Hugo Stinnes, der alles 
'auft, was ihm unter die Finger kommt, hat auch die 
Deutsche Warte“, das Blatt der Bodenreformer, in seinen 
Besitz gebracht. Einstweilen erscheint die Deutsche Warte“ 
roch als selbständiges Organ und wird von ihren beiden 
bisherigen Redakteuren in den Räumen der „D. A. 3. 
und unter Zuhilfenahme des Redaktionsapparates diefer 
Zeitung hergestellt. Am 1. Januar aber wird die Deutsche 
Varte“ als selbständiges Blatt zu bestehen, aufhören, und 
n den Verlag des Kag!“ Übergehen. Bisher i den Lelern 
er „Deutschen Warte“ von diesem Verlagswechsel nichts 
ekannt geworden. Offenbar will man den 1. Januar ver⸗ 
crreichen lassen, weil man massenhafte Abbeste lungen be⸗ 
ürchtet. Zu dieser Befürchtung liegt alle Veranlassung 
or: denn der „Tag“ ist u. a. auch ein Organ für die 
interessen der Haus⸗ und Grundbesitzer. 
Aundiguug des neberschichtenc ommens durch die 
Berga rbeiter 
w. Bochum, J. Januar. Eine Konferenz der Berg⸗ 
arbeiter des Ruhrgebtets beschloßz am Sonntan, das Ueber⸗ 
arbeitabkommen fuͤr den Ruhrbergbau, das ür die Zeit 
vom 15. Septbr. bis 15. Januar auzer Kraft gesetzt war 
zum 28. Februar 1923 zu kündigen, weil die Ernaͤhr ungs 
age der Arbeiter immer übler geworden sei. In vder 
zrage der Besetzung des Ruhrgebiets nahm die Konsferenz 
nit 250 gegen 4 Stimmen eine Protestresolution an, in 
er gegen, die französischen Machte und Gewaltpläne 
chärfser Einspruch erhoben wird. 
Das Goethemuseum in Doruach niedergebraunt 
w Basel, J. Jan. In der letzten Nacht ist das 
vekannte Götheanum in Tornäach bis auf den Grund u eher 
zehrannt. Das Feuer ist vermutlich infolge Kurzschlusses 
entstanden. Ter Schaden ist in Anbetrachht der ünerfeg 
daren vernichteten Kunstgegenstände enorm und gar niqh 
in Zahlen auszudrücken 
der Generalllabschef über die Ursachen des 
Zusammenbruchs. 
Nachdem erst unlängst der erste Generalstabschef Wil⸗ 
zelms U, Graf Walderfee, in feinen Erinnerungen ein 
Weraus abstoßendes Bisd der leltenden Kreise der letten 
eutschen Kaiserzeit entworsen hat, läßt jetzt die Galtin 
des Generalpbersten v Moltlke im Stuttgarter Verlag Der 
ommende Tag“, „Erinnerungen, Briefe, Dokumente ihres 
nerstorbenen Gatten erscheinen. Der Neffe des Siegers 
von 1871, der von September 1005 bis mach der Marne⸗ 
chlacht Generalstabscher der Armee war, pricht in die⸗ 
en Dokumenten mit erschütternder Offenheit über die 
virklichen epen unseres Zusammenbruchs Er über— 
ummt sein Amt mit schweren Sorgen, denn mit der Ex⸗ 
iehung der Armee liegt es im Argn „Teekvrativ 
st die Losung des Tages und hinter all diesem 76 
anz grinst das Gorgonenhaupt des Krieges“ Ter aiser 
ührt Mantzver, wobst „Se. Majestät immer siegen muß“, 
ie unwahrscheinlichsten Schlachten werden geschlagen und 
—ä 
erhöchsten Kriegsherrn ist schon 10050 aufs Liefste erschüi 
tert. Moltte spricht offen mit dem Kalfer, was von 
Mut zeugt, aber er behauptet selbst nicht, daß e8 dann 
esser wird. 
Der Kriegsanfang bringt die größte er 
Aus dem bekannten Mißverstaͤndnis des Telegramms Lich 
owstys vom 1. August heraus glaubt der Kaifer, daß 
Frankreich neutral bleibe und aee alle Truͤppen 
jegen Often zu wersen Moltke, der deh Aufmarschplau 
— Schlieffen gegen Westen umarbeite, 
venigstens de Verleßzung der hollandischen Neutraun wilt 
er vermeiden —, ist durch, diesen kaiserlichen Besehl voll⸗ 
kommen ver nichtet, vergießt Tränen der Verzweislung 
und kann „die Eindrücke diefes Erlebnisses nicht über— 
winden,“ nachdem sich das Mißverständnis aufgetlärt hat. 
Brund seiner Verzweiflung: ein Aufmarschplan, der nicht 
mit zwei Fronten rechnet, sondern nur mit einer, ist 
aicht vorhanden, und sür den unwahrscheinlichen Glücks 
fall, daß eine Verstandigung nit dem Westen im Kriegsfall 
nit Rußland den Diplomalen gelingt, ist der Geueralftab 
gar nicht vorbhereitet. Man versteht jetzt erst, warum in 
olqge dieses starren Zweifrontenkriegsblans Dentechland 
den Schein des Angriffs gegen den Westen auf sich nahm 
warum wir unsererseits Frankreich den Frieg erklären 
tußten, was uns politisch so schwer ins Anredht setzte, 
darum wir sosort bei Kriegsbeginn die belgische Neutea 
itas verletzten. Der milttärische Mechanismus wur nur 
auf Ziese eine Möglichkeit eingestellt und spo mußte sich 
—— ihm richten und Deutschland im milita, 
IKa Etumpffinn untergehen. 
120. August 1914 schreibt der Generalstabschef 
grang Es ist herzzerreißend, wie ahnungslos 
2he Herr (Wilhelm uber den Ernst der Lage 
SIchon lommt eine gewisse Hurrastimmung auf, die mir 
8.Iin den SDd perhoͤßt h. Lim SSeplenber: e 
balfer kam heute von' den Truppen zurück, in Hurraftim 
nung. In Sesterreich geht es Hlecht Sie Arnee nnn 
nicht vorwärts. Ih sehe es onmen, deß ie geworsen 
vird“ Am 9 Sepfember: Es geht schlecht. Die Kämpfe 
im Osten von Paris werden zu Nnseren ungunsten aus 
allen Die eine unstrer Armeen mauß zurieehen de 
anderen werden sfolgen wmüssen. Der so hoffnungsvoll 
Egonnene Anfang des Kricges wird in vas Geatei 
umschlagen. Wir müssen erstien in dem Kampf gegen 
It Ind West Wie anders war es, als wir bo wenigen 
WVochen den Feldzug so glauzvoll erosfuesen —die dit 
teret Enttäuschung konmme feht nah ünd wie werden 
wir zu zahlen haben fuͤr ulles, was zerstört ist!“ 
SOerx, Feldzug ist ja nicht verloren, ebensowenig wie 
er es bisher für die Franzofen war, aber der franzoͤsische 
Elan, der auf dem Punkt stand zu erluschent wied mächtig 
Zufflammen und ich fürchte unfer VBoltun ne 
Siegestaumel wird das Unglüg kaum ertragen können? Am 
Oktober: Der Feldzůg quält sich hin wie ein tag 
Nerender Sumpf“, Am 8Sricber! Diese bsterreichische 
Liederlage ist der schwerste Shlag, den win erteden un 
en as Volx las inzwischen die offiziellen Steges⸗ 
erichte! Moltke aber wurde abgefetzt, an feine Stette 
rat Falkenhayn. Von da an aueitete onte 
aller Kraft gegen Falkenhayn, unter dem seiner Meinung 
ach nur „Fewurstelt“ wirde Er wedet sich um Hilfe 
In Hindenbuͤrg, dem er am 14 Januar schreibt: Diesei 
Mann (Falkenhahn) stürzt uns dute Thron und Vaser 
land, ins Verderben.“ Kurz darauf wird an den Kaife 
geschrieben: Falkenhahn fei“ gamz ungeeignet. Er treibe 
ꝛine Strategie der verpaßten Gelegenheilen, habe o 
venig Vertrauen in der Armee, daß unter seiner Len 
— keine weiteren Operativnen unter nommen werden 
rfen. An Zudendorff schreibt er am 29 Januar: In 
rerelhafter Weise find die Hilfsquellen des Landes ver⸗ 
eudet DvDas ift keine Kriegführung mehr, das ist 
vollstaͤndiges Fiasko Inzwischen wurden dem Volf 
Ter toch die offigiellen Siegetheriche vorgetenn ä 
F oitte Falkenhayns 3 wurde Ludendorff 
—9 ug Krieg hinter den Kulissen sptelte sich von da 
in 3 e Bethmann und gudendorff ab ntere nende 
agten uß die Habgstter feit die Woahenune 
atten betne eindetnhe ande beine en Fuͤßrung feit 
driee anfang. Aber als dann 1918 alles zusammenbrach, 
aar * 8 Enmine Fadat gewesen und der Arbeiter, 
Aoe ————— assen hatte Die Zührung war ta— 
w. Berlin. 1. Januar. Reichsprälident Ebert 
zat heute die Chefs aller hiesigen fremden diplomatischen 
bertretungen anläßlich des Jahreswechsels empfangen. Der 
ipostolische Nuntius als Tosan des diptomatischen Korps 
nelt eine Ansprache, in der er den Wunsch ausdrüdte, daß 
as neue Jahr mit Gottes Hilfe die große Nenschenfamt 
ie dem Ziele nahe bringen möchte. Das sei der aufrichtige 
Wunsch des diplomatischen Korps für den Reichspräsidente, 
oersönlich, und für die deutsche Nation. 
Reichspräsident Ebert erwiderte, indem er zunächst 
ür die ihm und Deutschland dargebrachten Wüunsche dankte 
Er bat den Nuntius sicher zu sein, daͤß er diese Wuünsche 
wvn Herzen erwidere. Sie haben, so fuhr der Reich⸗ 
räsident fort, mit ihrem heißen Wunsch nach Bruder— 
tebe und Gerechtigkeit dem tiefsten Sehnen des deutschen 
ßolkes Ausdruck gegeben, welches der Hoffnung lebt, daß 
er erhabene Gedanke der Weihnachtskundgebung des Pap⸗ 
tes dazu beitragen möge, das Zusammemeben“ der Voller 
mmer friedlicher und harmonischer zu gestalten. Selen 
e versichert, daß das deutsche Volk und die aus fsemer 
Hlitte hervorgegangene Reglerung alles tun werden, damit 
ie immer noch getrennten Völker im wahren Frieden 
ind in gemeinsamer Arbeit für die der ganzen Welt id non 
ven dige Neugestaltung des wirtschaftuͤchen und geiustigen 
Zzusammenlebens der Volker wirken. 
Eine Rede des Reichskanzlers 
w. Hamburg, 31. Dez. Reichskanzler Cundo 
stelt in einer Versammlung hier eine angere Rede nöer 
oie Reparationsfrage, in der er zunächst darauf verwies, 
daß der wahre Friede nur erreicht werden Lönne, wenn sich 
alle Völter entschlossen auf den Boden der Wirnichteu 
tellen. Deutschland braucht internationale Anleihen, um 
zahlen zu können, könne diese aber nur hekommen, wenn 
ber die deutsche Leistungsfähgkeit ein slares Bild vor— 
jege und die Leistungen fest ümgrenzt selen Die letzten 
Beratungen der Reichsreglerung, haͤtten ein trübes * 
»er dentschen Leistungsfähigkeit gezeiat. Teutschland sei 
ereit, durch Vermittlung des mnernationalen Jrnangz 
uvmitees feste Summen fuͤr drancreih auf dem Anlethewese 
ufzunehmen. Tie Lösung der finanziellen Fragen schaffe 
die Grundlage für ein ——— Zusammenarbeiten der 
rufeinander egen Industrien urvt Die 
deutsche Wirtschaft sei bereit, die Regierung bei einer der 
grtigen Operation zu unterflützen und auch die Garantien 
der für die Grundlogg erforderlichen Sicherheiten zu 
ibernehmen. Dann ve auch die Mark wieder zu einem 
esten Wertmesser Und das Budget wieder ins Gleich⸗ 
zewicht kommen. Die Reichsregkerung wolle alle wirt 
chaftlichen Kräfte zu diesem großen Plan vereinigen und 
eine endgültige — herbeiführen. Hierzu sei aber er 
forderlich, daß dem deutschen Volk die wirtschaftspolu 
tische Freiheit und Gleichberechtigung wieder gegeben 
werde, der Abbau der Besatzung am Rhein erfolge und 
man von allen Sanktionen und Retorfivnen Abstand 
nehme Ein deutscher Plan zur Garantierung der Sscher— 
eit Frankreichs ain Rhein fet von der Repaͤranonskom— 
nifsion abgelehnt worden. Der Reichskanzler schloß mit 
er Hoszung, daß das neue Jahr den wirklichen Frie 
den dringen werde. 
Ueberreichung des neuen deulschen 
Reparalionsplanes 
wBaris, 1. Januar. Der deutsche Botschafter 
dr. Mahy er, hat heute im Namen der deutschen Regie 
rierung im Quai d' Orsay vorgesprochen um die franzö 
ische Regierung offiziell zu ersuchen, dem morgen Vor⸗ 
mittag hier eintreffenden Staatssekretär a. D. Berg⸗ 
mann Gelegenheit zu geben, den neuen deutschen Repa— 
ationsplan der Konferenz der Allilerten zu unternreiten 
ind vorher mündlich zu erläutern. es 
Der französische Plan 
w. Paris, 1. Januar. Ueber den nunmehr festge⸗ 
egten Standpunkt der französischen Regierung wird vom 
ipsomatischen Mitarbeiter der Agentur Havas geschrie 
en, daß Deutschland ein Moraforium von 2.Jahren 
ür seine Geld⸗ und Sachleistungen zugestanden würde 
Jür dieses Entgegenkommen werde aber eine ganze Reihe 
on Garantieforderungen verlangt, die auf einée wirtschaft 
iche Abschnürung des Ruhrgebietes und des Rheinlands 
zinauslaufen, Verteilung der Kohlenförderung. Einfüh— 
ung neuer Steuern, Erhebung sämtlicher Zölle und Steuer⸗ 
innahmen usw. 
Es wird abzuwarten sein, was nunmehr die anderen 
Alliierten zu den französischen Vorschlägen zu sagen ha⸗ 
en. Die Konferenz beginnt morgen Mittage2 Uhr. 
Poincaree, Bon ar La w und Lor d Curzon 
atten eine Vorbesprechung über alle einschlägigen Fragen 
Die französische Sozialdemokralie gegen 
B8wangsmaßnahmen 
w Paris, 31, Dez. Die sozialdemokratische Parte. 
grantreichs erläßt gemeinschaftlich mit dem Allgemeinen 
Arheiterverband einen Aufruf, in dem sie gegen Zwangs- 
naßnahmen gegen Deutschland protestieren. Die beiden 
Aganisationen fordern einen Schiedsspruch durch den 
ütterbund
	        

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