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Konstanzer Volksblatt. Tageszeitung für die arbeitende Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung, Jg. 1922 (3)

Bibliografische Daten

fullscreen: Konstanzer Volksblatt. Tageszeitung für die arbeitende Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung, Jg. 1922 (3)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Konstanzer Volksblatt
Untertitel:
Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung
Publikationsort:
Konstanz
Verlag:
Oberbadische Genossenschaftsdruckerei Singen a. H. eGmbH

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1084148-9
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Archive im Landkreis Konstanz
Titel:
Konstanzer Volksblatt. Tageszeitung für die arbeitende Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung, Jg. 1922
Band, Heft, Nummer:
3
Publikationsort:
Konstanz
Veröffentlichungsjahr:
1922
Verlag:
Oberbadische Genossenschaftsdruckerei eGmbH

Physikalischer Standort:
Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=1084148-9_1922

Kapitel

Strukturtyp:
Kapitel
Titel:
Band 1: Januar bis Juni

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Konstanzer Volksblatt
  • Konstanzer Volksblatt. Tageszeitung für die arbeitende Bevölkerung der Stadt Konstanz und Umgebung, Jg. 1922 (3)
  • Band 1: Januar bis Juni
  • Band 2: Juli bis Dezember

Volltext

J «— — ⸗ — ———— * F — — 
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a Atanz und) Umgehung 
* 
druck und Verlag: Oberbadische Genosfenschasisdruckerei e. G. m. 
— ⏑ — Montag, 2. Zanuar 1922 
ete o— d ree ——8 8 3 3 
ank⸗Konto: Oberrheinische Bankanstalt A.“G., Konstanz. — Postscheckkonto 33. 
Nr. 240880 Posicheckamt nz Ar.1:: ahrgang 
Ausgabe: Täglich mit Ausnahme Sonntags und der gesetzlichen —W5 
Abonnementspreis: Zugestellt monatl. 6..— Mk., vierteljährl. 1845M. 
einschließzlich Traͤgerlohn, bei der Expedilion abgeholt monailich 5.20 Muk. 
bei der Post bestellt vierteljährl. 18.— Muk. einschü Bestellgeld. — Zuserale: 
die 8 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 1. — M. Lokalinserale billiger 
— 
Reilegung des Gisenbahnerstreiks 
Der französische Minister der öffentlichen Arbeiten, 
Le Trocquer, hat am Freitag sofort beim fran— 
zösischen Kriegsminister beantragt, zur Sicherung der 
linksrheinischen Kohlentransporte die nötigen Maßnah- 
men zu ergreifen und die Unksrheinischen Eisenbahnen 
zu requirieren. Zu diesem Zweck hat der Direktor der 
Eisenbahnen im Ministerium der öffentlichen Arbeiten sich 
mit dem französischen General Weygand ins Einver 
nehmen gesetzt. Der Minister der öffentlichen Arbei— 
ten hat ferner die Reparationskommission der Entente 
aufgesordert, die augenblicklich in Paris hendee deutsche 
Kommission darauf hinzuweisen, daß alle Reparations 
Rohlentransporte von der deutschen Regierung als drin— 
gende Transporte betrachtet werden müßten. 
w. Berlin, J. Jan. Die Interalliierte Rheinland— 
kommission hatte den Wunsch ausgesprochen, daß Ver— 
treter des Reichsverkehrsministeriums in CEoblenz mit ihr 
in der Angelegenheit des Eisenbahnerstreiks verhandeln 
möchten. Nachdem nun die drei Eisenbahnergewerkschaften 
und das Reichsverkehrsministerium eine gemeinsame Er— 
klärung abgegeben hatten, daß über die Lohnforderungen 
oer Eisenbahner in Berlin verhondelt werden oe hat 
der Reichsverkehrsminister wohl zwei Kommissare nach 
Coblenz entsandt, die aber nicht mit der Rheinlands— 
kommission verhandeln sollen, sondern nur als sach— 
en Berater dem Fürsten Hatzfeld zur Verfügung 
stehen sollen. 
Die Interalliierte Rheinlandkommission hat besoh— 
len. daß das gesamte Personal der Kisenbahndirektions⸗ 
bezirke Kölrn und Elberfeld der Interalliterten Feld⸗ 
eisenbahnverwaltung Köln unterstellt wird. Die sofortige 
Wiederaufnahme des gesamten Personen⸗ und Güterver⸗ 
kehrs wird angeordnet 
w. Berlin, 1. Jan. Die Verhandlungen zwischen 
den drei Eisenbahnervorganisationen und dem Reichsver 
kehrsministerium über die Lohnforderungen der Eisenbah 
ner haben zu einer Einigung geführt. Die Organisatio 
nen haben sich verpflichtet, mit allen ihnen zur Ver— 
fügung stehenden Mitteln auf die sofortige Wiederauf 
nahme der Arbeit hinzuwirken 
lung mit dem Vorgehen des Hauptvorstandes in Berlix. 
einverstanden, pricht ihren streikenden Kollegen in den 
Bezirken Essen, Köln und Elberfeld usw. ihre vollste 
Sympathie aus und ist bereit, dem Rufe des Haupt— 
ovorstandes in geschlossener Diszuplin den Streikenden bet— 
zurreten, Folge zu leisten. 
In den gestellten Forderungen, die als Ausgleich 
der durch die Deserun uree geschaffenen Lage an— 
zusehen sind, deren Bewilligung die Regierung strikte 
ablehnt, erblickt die Versammlung das Mindestmaß einer 
der wirtschaftlichen Notlage der Eisenbahner gerecht wer 
denden Lösung, weshalb die Durchführung des begon— 
nenen Kampfes bis zur äußersten Konsequenz erwar 
tet mird.“ 
Die Entente gegen die deutschen Eisenbahner 
Die Rheinlandkommijston der Entente hat sich in den 
Streik zuungunsten der deutschen Eisenbahner eingemischt 
Sie hat am Freitag den Streik der Eisenbahner für 
das besetzte Gebiet verboten und die Streikenden aufge— 
fordert, sofort die Arbeit wieder gquf zuneh 
men. — 
Den Gipfelpunkt der Frechheit erklomm die amerika— 
aische Besatzungsbehörde, die den Geschäftsführer des 
kisenbahnerverbandes für den Bezirk Koblenz, Kault, 
urzerhand Samstag mittag wegen angeblicher Verstöß 
zegen die für Streikfragen erlafsenen Verordnungen der 
egensreichen“ Rheinlandkemmission verhaßten ließ 
Nach der „Frankf. 3tg.“ soll die Einigung auf sol⸗ 
gender Grundlage zustande gekommen sein: 
1. An die Stelle des bisherigen Ortsklassenver 
zeichnisses des Lohntarisvertrags tritt das vom Reichs- 
tag — Ortsklassenverzeichnis für die Reichsbe— 
amten, dessen Verkündigung im Reichsgesetzblatt unmit⸗ 
telhar bevorsteht, mit den Aenderungen, die bis zum1 
März 122 durch einen Reichsrat⸗- und eene 
noch getroffen werden sollen. Soweit in einzelnen Or— 
ten das bisherige Ortsklassenvörzeichnis des Lohntarif— 
vertrages eine hoöhere Einstufung als das nunmehr über⸗ 
nommene Verzeichnis vorsieht, wird den Arbeitern, so— 
lange sie an einem solchen Orte beschäftigt bleiben, 
für die Dauer der Gültigkeit des Tarifvertrages der Un— 
terschiedsbetrag als persönliche ege fortgewährt. 
2. An allen Orten, an denen bisher im Lohntarifver— 
trag Ueberteuerungszuschüsse vereinbart worden waren. 
werden diese mit Rückwirkung vom 1. Oktober um ein 
Mark pro Stunde erhöht. 
3. Im besetzten Gebiet werden vorläufig mit rück 
wirkender Kraft ab 1. Oktober an den Orten, die so— 
wohl nach dem bisherigen Ortsklassenverzeichnis des Lohn 
tarifs, als auch nach dem nunmehr übernommenen Beam— 
ten⸗Ortsklassenverzeichnis zur Ortsklasse A gehören, die 
rdeuevechcerncecne um eine Mark pro Stunde er—⸗ 
öht. 
4 Weitere Verhandlungen über die Ortsklassen und 
allgemeine Verhandlungen werden für den 5. Januar 
1922 zugesagt. v J M 
5 gIm Anschluß an die Verhandlungen zu Ziffer 
werden mit größter Beschleunigung die Ueberteuerungs 
zuschüsse mit Wirkung vom 1. Oktober 1921 zwischen 
den vertragschließenden Parteien endgültig geregelt. 
8. dDie Streiktage werden nicht bezahlt Maßrege 
lungen wegen Arbeitsniederlegung sinden nicht statt. vor⸗ 
behaͤlten bleibt jedoch die Verfolgung von gewalttätigen 
Sungrissn in Verwaltungsbetrieb und Verkehr. 
Die Ausführungsvereinbarungen zwischen den ver⸗ 
tragschleßenden Parteien solgen. 
8Die vertragschließenden Vereinigungen verpflich 
ten sich, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mit 
teln auf sofprtige Wiederauinabme der Arbeit hinzu— 
Mirken 
Neujahrsempfang beim Reichspräsidenlen ggat werden e eren ——— nicht 
V86. 5 nur erwiegendes Materia lgegen die tigen Tä⸗ 
die — It 5— Inn een hat heute er ermittelt wurde, sondern daß darüber hinaus wich⸗ 
gen Iremden diplomatischen Vertres ige Feststellungen über die Heifer und über die pon- 
tungen a nläßlich des Jahnesmechsels emofangen. Der 6 nio — 8 
eneo tischen Motive und Zusammenbänge. die zu der Tat 
Reichspräsident sagte dabei u. a.: shrten. getroffen sind 
„Das deutsche Volk wünscht sich nichts anderes, als esiteuni ü 
nfriedlicher Ardeit mit edem der abrigen Volie Beschteunigte Personenzüge 
ein nation. Dasein aufzubauen. Es gibt sich der w. Berlin, 1. Jan. Die Reichsbahn, die zum 1. 
e gibt sich der Hoffnunc — 
zin, daß im kbommenden Jahr die Erkenntnis Februar. um der allgemeinen Preissteigerung zu folgen. 
en Jah enntnis der de Personentarife uann Progent ehohen muß, sühtt un 
enorwendigteiten weiter wächtt und daß in dieser usinuür diese unverne dihe darte ——— 
Erlkenntnis ede Nation sich bemüht, durch frucht Fersnenzuge mit vierter Klaffe ein die auf wene Entfer- 
ares Zusammenarbeiten mit allen übrigen Völkern sungen durchgehen, und für die Hauptverkehrsplätze gün⸗ 
der Menschheit den wahren und aufrichtigen Frieden stige Verkehrszeiten ausweisen. Siese Züge werden mit 
zu geben. Mit dieser großen Hoffnung im Herzen, und der ber Personenzügen üblichen Geschwindigkeit verkehren, 
durchdrungen von dem Bewußtsein, daß ihre Erfül, aber erheblich weniger Zeit als die heute fahrenden Per⸗ 
ung geboren ist. bitte ich Sie meine Gluchrünsche für uerzüge braucen da e yupran denepitiaten 53 
zhr Wohlergehen und für das Gedeihen der tionen Aufenthalt nehmen sollen. Die Einführung dieser 
zu g b r pon Züge ist mit dem Jnkrafttreten des neuen Fahrplanes 
Ihnen vertretenen Regierungen und Völker ent⸗ dog“ helgt zum 1.Fum, geplant. Die güge werden 
aegenzunehmen. für die wichtigften Vertehrsbeziehungen wie bei— 
Silvester in Verlin 8 e XI 3 a. poeh 
ĩ n in⸗-Hamburg geschaffen. Sie werden dritte un 
a Jan. Die Berliner ¶ Rettungs- in ee ie deee 
stativnen haben in der Silvesternacht in etwa 200 Fäl⸗ plau und die —— der züge stehen noch nicht fest, 
en Personen, die bei Schlägereien oder Unfällen zu doch wird man den Fahrplan im, augemeinen so einzu- 
Schaden gekommen waren, Hilfe geleistet. Einige der richten suchen, daß man eiwa früh morgens in Beriin 
Verletzungen warer schwererer Natur. Ein Mann, der abfährt und spät abends in München ankommt und um— 
am Standbild der Berolina ein Riesenfeuerwerk ab gekehrt. Aehnliches würde kür die anderen Verkehrsbeate- 
brannte wurde beim Explodie ren der Ladung durch, bungen gelten 
den Luftdruck mehrere Meter fortgeschleudert. an Der deutjche Geschäftsträger von Amerika anerkannt 
fand i bn mit schwerverbranntem Gesicht auf. w. Wafhington, 1. Jan. Der deutsche Ge⸗ 
— — — — —B AÆA — — 2 * 
3 schäftsträger KLang hat sein Beglaubigungsschreiben 
Die Rhein⸗Donau⸗Verbindung liberreich und ist dom Staatssekretär Hughes emp⸗ 
Zum Ausbau der Großschiffahrtsstraße vom Main ber fangen worden. Die schnelle Anerkennung des deutschen 
Aschafhenburg über Bamberg, Nürnber q zur Geschäftsträgers, der erst am Mittwoch eingetroffen 
Donaus und weiter über Regensburg bis zur ist, ist auf seinen Wunsch zurückzuführen, beim Präsiden- 
e egrene de n I — a ten Harding beim Neujahrsempfang zusammen mit den 
wisch ehß — 31 vßschiffahrisstraße, zur ie 
derstellung von — nach Augsburg 3 ndren — des divlomatiichen Korvps empfangen 
München sowie zum Bau und Betrieb von —— An en⸗ 
Venen an dane —Ar — am 30. 3 Briand und die deutsche Schuld 
nchen die Main-Rheiun-Donau-A.-G. errich w. aris, 1. Jan. Ministerpräsident Briand 
tet worden. Das Grundkapitol ist ,auf 800 Millionen Marl klärte ee im ee ee auswärtige An⸗ 
estgeseßt und zerfällt in 600 Millionen Mark Stamm— legenheiten zur gFrage ber deutschen Schuld: 
3 n inen gaut dutfen die durch Frautreich zu 
dändern und öffentlich-rechtlichen orrn übernom — 84 —* 
men werden, sowie in 3od illionen Hiark Vorzugs sordernden Summen in Geld oder in Sachlieferungen 
arklien die von öͤffentlich-rechtlichen Körperschaften, juurn herabgesetzt werden. In Sachen des Wiederaufbaues 
fifschen vder natürlichen VPersonen übernommen werden x*uropas sei die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit 
die Vorzugsaktien berechtigen zum Bezug einer Vor Deutschland besprochen worden. Briand soll ferner nach 
oividende bis zu 7 Prozent. die bis 5 Prozent vom Reich dem „Petit Paristenne“ gesagt haben, wenn Deutschland 
und Bahyern gewührleistet ist. Die Gründer traten sofort dicht zahle, würden automatisch die Sanktionen in Kraft 
na erichtung der Grfenspast zur gestt eerälver. elenVBei einer Herabsetng der deutshen Schuid 
sammlunq ausrmen irnd wahlten den Nuffichtare Gle Zahinng von 300 Imtionen Goldmart sei in die 
Debatte geworfen worden), sei formell zwischen ihm und 
Zloyde George abgemacht worden, daß der Anteil 
Frankreichs für 1922 keine Verminderung erfahren soll. 
Was Cannes anbetreffe, so sei ein festumrissenes Pro- 
gramm, hervorgegangen aus genauer Kenutnis der 
Sachlage. noch nicht aufgestellt worden. 
Schwere Sturmschäden 
w. Westerland auf Sylt, 1. Jan. Durch gewal⸗ 
igen Sturm und Einsetzen der Springflut wurde aw 
Ztrande großer Schaden verursacht. Die Strandmauer 
st eingestürzt und viele Gebäude fsind dadurch der 
zerstörung danch das Wasser preisgegeben 
* 
— 
Die Streiklage am Samustag 
w. Berlin, 31. Dez. Nach einer Mitteilung der 
Eisenbahndireltion Berluin ist die Betriebslage heute 
morgen folgende: Trotz größerer Ausdehnung des Aus— 
standes konnte der Ferñ⸗ Und Personenverkehr regelmätzig 
abgewickelt und der Stadt-, Ring⸗ und Vorortsverkehr — 
wenn auch mit Einschränkungen — aufrecht erhalten wer⸗ 
den. Nur der vom Stettiner und Görlitzer Bahnhos 
ausgehende Vorortsverkehr ruht vollständig; ebenso der 
Vorortsverkehr zwischen Charlottenburg uUnd Spandau. 
Der Güterverkehr, der schon durch den Rückstand von 
Westen stark ins Slocken geraten ist, ruht in der Haupt 
fache. Milch⸗ und Ernährungszüge werden gefahren. E⸗ 
wird auch weiter versucht werden, den Vertehr weiter 
zin aufrecht zu erhalten. — 
w. Aachen, 31. Dez. Der Eisenbahnverkehr über 
Dachen ist unregelmäßig. Auf der Strecke Aachen⸗Köln 
verlehren, wie uns mitgeteilt wird, nur auf Vesehl der 
Besatzungsbehörden sieben D-Züge in jeder Richtung, wäh 
das Ablassen von Personenzügen nicht befohlen worder 
ist. Auf der Strede Gladbach-Düsseldorf verkehren re 
gelmäßig weder Schnellzüge noch Personenzüge, doch dürf 
len gelegentlich einige Fahrten eingestellt werden. Außen 
den Wiederausbaus, Kohlen-, Militäre und Lebensmittel— 
zügen für die Besatzung verkehren auf beiden genannter 
dauptstrecken auch einige Eilgüterzüge. 
w. Bresla.u, 31. Dez. Die Konserenz der Orts— 
zruppenleiter des Deutschen Eisenbahnerverbandes hat 
die Streikparole für Breskau-Stadt für heute nachmittag 
j2 Uhr und für die Provinz für morgen vormittage6 Uhf 
ausgegeben. 
w. Berlin, 31. Dez. Im Dirxektronsbezirk Elber 
eld ruht der Vertehr auf der Vinie Elberfeld-Hagen voll⸗ 
andig. Im Direktionsbezirk Essen sind die Arbeiter 
auf verschisedenen Güterbahnhöfen in den Streik getreten 
Baͤhnhos Weddau arbeitet wieder, da dort die Franzosen 
den Belagerungszustand verhängt haben. Im Bezirk Köln 
rußt der Verkehr. 
Die Mannheimer Eisenbahner 
Eine Funktionärversammlung des Deutschen Eisen⸗ 
bahner⸗Verbandes, Ortsgruppe Mannheim, nahm nach 
eineumn einleitenden Referat des Geschäftsführers Küqhlei 
zu dem Eisenbahnerstreik im Reich Stellung. Die Stei— 
ungnahme der Versammlung wurde in nachstehender MRe— 
solution zusammengefaßt: 
„Die am 30. Bezember 1921 in Mannheim tagend 
Funktionärversammleing der Ortsverwaltung Mannheim d. 
deutschen Eisenbahnerverbandes nimmt Stellung zu der 
gegenwärtigen Situction unserer Lohne und Gehalts 
bewegung. Nach eee eines Berichtes über 
die Vorgunge im Ind ustriegebiet erklärt sich die Berlamm— 
* 
Erzbergermord und Geheimorganisation C. 
Kürzlich hat in Offenburg eine Besprechung über 
den Stand der Ermittlung in der Mordsache Erzberger 
und der damit verbundenen Untersuchung gegen die so⸗— 
jenannte Geheimorganisation E stattgefunden. Die Un; 
rersuchung gegen die Geheimbündler ist im wesentlichen 
abgeschlossen. Sie ergab, daß sich die Geheimorganisation 
Cstatsächlich über das ganze Reich erstreckt und in aller 
Provinzen Preußens verbreitet ist. Es ist damit zu rech 
nen daß dem, nächst Anklage erhoben wird. 
Die Untersuchung gegen die Mörder Erzbergers ij 
sisher noch nicht abgeschlossen. Es kann jedoch sa vie
	        

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