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Bote aus dem Bieletal (1968)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bote aus dem Bieletal (1968)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Band, Heft, Nummer:
1968
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
M 101
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091_1968

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Oktober 1968
Band, Heft, Nummer:
10

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bote aus dem Bieletal
  • Bote aus dem Bieletal (1968)
  • Januar 1968 (1)
  • Februar 1968 (2)
  • März 1968 (3)
  • April 1968 (4)
  • Mai 1968 (5)
  • Juni 1968 (6)
  • Juli 1968 (7)
  • August 1968 (8)
  • September 1968 (9)
  • Oktober 1968 (10)
  • November 1968 (11)
  • Dezember 1968 (12)

Volltext

Bote aus dem Bieletal 
(Siegenhalfer Stabtblatt in der fremde) 
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Folge 10/Oktober 1968 
Jahrgang 15 
Wiedersehensfreude in_Goslar - “mike Crochis 
- einer Kepräsentativbefragung 
Bad Godesberg (hvp). Nur 24.v.H. im 
Alter von über 18 Jahren erblicken in 
einer Anerkennung der Oder-Neiße-Linie 
ein geeignetes Mittel, um das Verhältnis 
zu Osteuropa zu verbessern. 76 v. H. sind 
also nicht dieser Ansicht, Dies ist nach 
zuverlässigen Informationen das auf- 
schlußreiche Ergebnis einer Repräsenta- 
tivbefragung des „Instituts für angewandte 
Sozialwissenschaft” in Bad Godesberg, 
die in der ersten Hälfte dieses Jahres 
erfolgte. Damit wurden frühere Behaup- 
tungen von anderer Seite einwandfrei 
widerlegt, nach denen angeblich mehr als 
die Hälfte der Bevölkerung der Bundes- 
republik für eine Anerkennung der Oder- 
Neiße-Linie sei. 
Dabei können noch nicht einmal die „er- 
mittelten“ 24 v. H. ohne weiteres als 
Befürworter einer Anerkennung der Oder- 
Neiße-Linie betrachtet werden; denn die 
Frage lautete nur: „Was- könnte Ihrer 
Meinung‘ nach die Bundesrepublik tun, 
sm ein besseres Verhältnis zum Osten zu 
arreichen?“ Die Antworten wurden in 
einen Fragebogen ne en, der meh- 
rere Rubriken enthielt, Geruhler auch 
eine, die mit „Anerkennung der Oder- 
Neiße-Grenze” überschrieben war. Da der 
Wunsch nach einer Verbesserung der 
Beziehungen zu Osteuropa als allgemein 
Jegeben vorausgesetzt werden kann, han- 
delte es sich also um eine Suggestivirage. 
Trotzdem sprachen sich nur 24. v. H., also 
weniger als ein Viertel, dahingehend 
aus, daß eine Anerkennung der Oder- 
Neiße-Linie zu einer Verbesserung des 
Verhältnisses zum Osten beitragen könnte. 
Unter denjenigen, die am parteipolitischen 
Leben am wenigsten interessiert sind, war 
der Prozentsatz derer, die in einer Aner- 
xennung der Oder-Neiße-Linie die Mög- 
lichkeit einer Verbesserung des Verhält- 
nisses zum Osten erblicken, am gering- 
sten. In dieser Personengruppe belief er 
sich auf nur 14 v. HR. 
Das von vielen erwartete Nachlassen der 
Heimattreffen in Goslar hat erfreulicher- 
weise keine Bestätigung gefunden. Die 
Mühe und Arbeit der Ziegenhalser, allen 
voran der 1. Vorsitzende Josef Fieber, hat 
seine Früchte getragen. Eiwa 20 Prozent 
mehr Teilnehmer als beim letzten Treffen 
im Jahre 1966 hatten sich eingefunden. 
Nach der so lange zurückliegenden Zeit 
der Vertreibung ist es erfreulich, fesistel- 
len zu können, daß das Heimatgut im 
rerzen erhalten geblieben ist. Wie viele 
Landsleute hätten sich noch gern daran 
beteiligt, wenn sie nicht hohes Alter oder 
Krankheit daran gehindert hätte. Gerade 
aus diesen Kreisen erreichten uns viele 
liebe Grüße und ganz besonders Spen- 
den, die die Grundlage für dieses Treffen 
bildeten. Ihnen alen gilt deshalb herz- 
licher und unvergeßlicher Dank, ganz be- 
sonders der Berliner Heimatgruppe und 
unserem Landsmann Paul Scholz für seine 
und seiner Ostercappelner Spende, 
Schon Tage vor dem Beginn des Wieder- 
sehens waren viele Landsleute gekommen, 
um Kontakte miteinander aufzunehmen. 
Das erste größere Zusammentreffen fand 
am. Sonnabend, nachmittags 16 Uhr, am 
Mahnmal der Vertriebenen an der Kaiser- 
pfalz statt, Hier sprach eingangs Fräulein 
Gisela Sauer jeslenlin) einen Prolog für 
unsere Verstorbenen und Vermißten. Chef- 
redakteur, Landsmann Wolfram-M. Meh- 
ling würdigte in seiner Ansprache das 
Leben und das Opfer unserer Toten, die 
niemals vergessen sein werden, weil sie 
ein Stück von uns sind, auch wenn viele 
ın fremder Erde liegen müssen. Auch die 
Vermißten, wo immer sie auch geblieben 
sind, gehören in unseren Kreis, dessen 
hartes Schicksal wir alle mittragen müs- 
sen. Mit dem Trompetensolo von Ober- 
feldwebel Sommer „Ich hat einen Kame- 
raden...“ schloß die würdige Gedenk- 
stunde. 
Die Ehrengäste wurden um 17 Uhr im 
alten Rathaus von Oberbürgermeister 
Dr, Pfaffendorf, Goslar, empfangen. In 
seiner Begrüßung überbrachte er uns auch 
die Grüße unseres Altbürgermeister Dr. 
Schneider, In seinen Ausführungen führte 
er uns in die historische Vergangenheit 
der alten Kaiserstadt. Interessant war es 
auch, etwas aus der 1000jährigen Ge- 
schichte des Rammelsberges mit seinen 
Sold- und Silbervorkommen zu erfahren. 
im Namen der Ziegenhalser dankte 
Landsmann Mehling für den Empfang und 
das Verständnis. das uns das Stadtober- 
haupt von Goslar stets entgegenbringt. 
Nach der Boch ung des Huldigungs- 
‚aales im Rathaus konnte man um 18 Uhr 
das neue Glockenspiel mit den vielen 
eweglichen Figuren und Melodien von 
jder Rathaustreppe aus bewundern. Seil 
liesem Jahr ist es eine neue Sehenswür- 
digkeit der Stadt, 
Jm 20 Uhr begann im Üüberfüllten Saal 
les „Neuen Schützenhauses“ der große 
deimatabend. Der 2. Vorsitzende der Hei- 
natgruppe SED die Anwesenden und 
jegann die fröhliche Runde der Ge- 
nütlichkeit, Alt und jung bevölkerie die 
"anzfläche, Bekannte und Verwandte 
agen sich in den Armen und beim Gläs- 
:hen Wein oder Bier wurden alte Erinne- 
gen ausgetauscht oder über neue 
zrlebnisse gelacht und gescherzt. Bis nach 
Mitternacht blieben alle zusammen. Lei- 
der viel zu schnell vergingen die Stunden 
des Wiedersehens. 
Am Sonntagmorgen zelebrierte in der 
überfüllten St. Jakobikirche unser Heimat- 
afarrer Josef Schubert die hl. Messe. 
25 Jahre nach seiner Heimatprimiz konnte 
Pfarrer Schubert erstmals wieder einen 
jemeinsamen Gottesdienst mit seinen 
‚andsleuten feiern. Die Bitte im Vater 
unser „Dein Wille geschehe“, sagte Pfar- 
:er Schubert in seiner Predigt, sei Gottes 
Schicksal und müsse in Freud und Leid ge- 
Iragen werden, Das gilt für alle Christen, 
Vertriebene oder Einheimische, denn Got- 
es Reich ist die ewige Heimat und nur 
der Weg des „En Willens” führt in das 
Reich der Herrlichkeit Gottes, 
Zur gleichen Zeit hielt Pastor Hosemann, 
;rüher Schnellewalde, in der kleinen, aber 
ichönen Clauskapelle an der Bergstraße 
zinen Gottesdienst für die evangelischen 
Slaubensbrüder und -schwestern. Leider 
steht diese Kapelle zu versteckt, so daß 
sie von manchem nicht gefunden wurde. 
'Jm 10 Uhr begann ıeg Heimatgedenk- 
;tunde in den Kammerlichtspielen. Auch 
ıuerbei war die Beteiligung erfreulich gut. 
der Nönnergenongverdin „Arion“ eröff- 
1ete die Feierstunde mit dem Lied „Hoff- 
1ung“. Weitere heimatliche Lieder brachte 
dieser vortreffliche Chor. Mit einem Pro- 
og, der unserem Heimatstädtchen galt, 
und den wieder Fräulein Sauer gut betont 
vortrug, und der Begrüßung der Anwesen- 
den durch den 2. Vorsitzenden Otto Ro- 
her — er dankte allen für die rege Beteili- 
zung — wurde der Übergang zur Fest- 
ınsprache gefunden. Der Präsident der 
U N der Oberschlesier, 
Dr. Hollunder, selbst ein guter Kenner 
* 
ynseres Heimatstädichens, stellte zunächst 
den Gedanken der Heimattreffen heraus, 
die beweisen, daß der Heimatgedanke 
nicht verlorengegangen sei. Das N Kowolse 
auch die stete Zunahme der Beteiligung. 
Wenn auch die Wiedersehensfreude im 
Vordergrund stehe, sollte doch der Haupt- 
gedanke bleiben, der es uns zur Aufgabe 
macht, die Heimat in den Herzen der 
Kinder weiterleben zu lassen. Ihnen muß 
klargemacht werden, was die Heimat be-
	        

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