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Bote aus dem Bieletal (1968)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bote aus dem Bieletal (1968)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Band, Heft, Nummer:
1968
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
M 101
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091_1968

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Juni 1968
Band, Heft, Nummer:
6

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bote aus dem Bieletal
  • Bote aus dem Bieletal (1968)
  • Januar 1968 (1)
  • Februar 1968 (2)
  • März 1968 (3)
  • April 1968 (4)
  • Mai 1968 (5)
  • Juni 1968 (6)
  • Juli 1968 (7)
  • August 1968 (8)
  • September 1968 (9)
  • Oktober 1968 (10)
  • November 1968 (11)
  • Dezember 1968 (12)

Volltext

5 Bote aus dem Bieletal 
(Siegenhalfer Stadtblatt in der fremde) 
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Folge 6/Juni 1968 
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N 
Dreimal Ziegenhals | Von Otto Rieger, München 
Die Reisezeit ist wieder angebrochen. 
Jas Fernweh hat uns gepackt, 
Aus den Garagen rollen schon die auf 
Hochglanz polierten Benzinkufschen. Ur- 
laubspläne werden geschmiedet. Landkar- 
‚en und Reiseführer erwachen aus dem 
Winterschlaf — ihre große Zeit beginnt! 
Unsere Reise freilich, lieber Leser, führt 
uns nicht in den sonnigen Süden oder das 
ı1erbere Nordland. Sie kostet auch kein 
Geld. Nur etwas Phantasie brauchen wir, 
Zrinnerungsvermögen und Heimatliebe. 
Unsere Reise geht in unsere alte schle- 
sische Heimat. . 
Vor mir liegen drei Reiseführer von 
mehr oder minder bedeutendem Umfang 
aus den Jahren 1895, 1911 und 1965; mit 
hrer Hilfe wollen wir in die Gefilde un- 
jerer Heimat zurückkehren — anders geht 
as ja leider nicht!!! 
Blättern wir zuerst einmat im „Führer 
durch Ziegenhals und Umgebung“ von 
). Scholz, der 1895 im heimatlichen Zie- 
genhals erschien! Mögen seine Angaben 
auch längst überholt sein — die Geschichte 
ıat dafür gesorgt, daß sie wahrhaft in 
1öchstem Maße überholt sind! — so ver- 
mitteln sie uns doch ein liebenswürdiges 
3ild unserer Väterstadt aus geruhsamer 
Zeit; wir erfahren, wie es zur Zeit unserer 
Sroßeltern und Eltern einmal gewesen 
st: 
7/74 Einwohner: 3253 männliche, 3521 
veibliche, 6326 Katholiken, 419 Evange- 
sche und 29 Juden. Die Einwohner sind 
leutscher Abstammung. Der Beschäfti- 
jung nach gibt es hier Arbeiter (Fabrik- 
ırbeiter, Handschuhnäherinnen), Hand- 
verker (viele Weber), Ackerbürger, Kauf- 
aute und Beamte. Es herrscht rege Indu- 
trie. Diese und die vier modernen Was- 
erheilanstalten tragen zur Hebung der 
;tadt wesentlich bei ... 
‚. Der Magistrat besteht aus sechs Mit- 
jliedern, dem Bürgermeister Weber, dem 
jeigeordneten Dr. med. Michalke und 4 
latsherren. Die Zahl der Stadtverordne- 
en beträgt 24 ... Ziegenhals besitzt ein 
Amtsgericht mit zwei Richtern, den Amts- 
jerichtsräten Dittrich und Thiele ... 
... An Bildungsanstalten besitzt die 
Stadt ein Königliches Lehrerseminar, eine 
nigliche Präparandie, eine katholische 
nd eine evangelische Volksschule, einen 
.indergarten, eine Kinderbewahranstalt, 
ine kaufmännische Fortbildungsschule, 
ine Lehrlingsschule, eine Vorbereitungs- 
ınstalt fürs Gymnasium. Es bestehen auch 
nehrere Vereine: Ressource, Liedertafel 
larmonie, Lehrerverein, Pestalozziverein. 
:wei Turnvereine, Krieger-, Feuerwehr-, 
Yürger-, Vorschußverein, der Spar- und 
Jarlehenskassenverein, die Schützengilde. 
’romenadenverein, die Sektion des Mäh- 
isch-Schlesischen Sudetengebirgsvereins. 
ıvangelischer Männer- und” Jünglingsver. 
in, der Radfahrerclub und schließlich 
der Stenographenverein .. .“ 
Mit sichtlichem Stolze also führt J. 
icholz das blühende Vereinsleben unserer 
teimatstadt auf, um anschließend auf die 
jehenswürdigkeiten und Aufenthaltsmög- 
ichkeiten in Ziegenhals hinzuweisen: 
„... Jährlich kommen nach Ziegenhals 
‚ehr viele Kurgäste, Sommerfrischler und 
"ouristen. Diesen Fremdenverkehr : ver- 
lankt die Stadt ihren Promenadenanlagen 
ınd den stark frequentierten vier Was 
jerheilanstalten ... 
... Die Promenadenanlagen erstrecken 
‚ich auf beiden Seiten der Biele. Glanz- 
junkte dieser Anlagen sind auf dem rech- 
en Ufer die untere Promenade mit schö- 
‚en Plätzen, Bänken, Quellen und dem 
’elsenthor, der Musikpavillon, der Wald- 
sich, die Sedanwiese, der Steymannplatz 
nit seiner herrlichen Aussicht auf das 
‚ahe Bielethal, die Aussicht auf der Vor- 
erkoppe des Holzberges bei der Anna- 
apelle, die Aussicht auf der Mittelkoppe 
„... Ziegenhals liegt ganz im Süden des 
Neißer Kreises, dicht an der österreichi- 
schen Grenze, in dem freundlichen Thale 
der Freiwaldauer Biele, größtenteils auf 
dem rechten‘ Ufer des Flusses, 275: Meter 
über dem Meeresspiegel, zwischen dem 
17. und 18. Grad östlicher Länge von 
Greenwich und dem 50. und 51. Grad 
1ördlicher Breite. An drei Seiten wird es 
‚on Höhen begrenzt: im Osten von dem 
sog. Benediktsberge (einem Hügel) und 
den Hofauhügeln, im Südwesten vom 
Holzberge, im Westen vom Roten Berge 
und vom Galgenberge. Nach Norden zu 
ist das Thal offen. Die Anhöhen gehören 
zu den Ausläufern des von Ziegenhals 
aus nach Süden und Südwesten sich aus- 
breitenden Hohen Gesenkes oder des Alt- 
vatergebirges. Darum hat die Stadt unbe- 
dingt eine schöne Lage...“ * 
Nachdem J. Scholz den Leser ausführ- 
lich mit den verschiedenen Straßenzügen 
der Stadt vertraut gemacht und die wich- 
tHigsten Geschäfte angeführt hat, berichtet 
ar von den Bewohnern der Sadt: 
„... Die Zahl der Bewohner von Zie- 
genhals beträgt gegen 7000, und zwar 
nach der Zählung vom 1. Dezember 1890 
al rd V An 
% Na 5 A. N 
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14 ZA 3 
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Jahrgang 15 
Unser Schlesien 
Wir wohnten einst am schönen 
[Oderstrom, 
Wir beteten in Breslaus hohem. Dom. 
Wir freuten uns am Glanz der goldenen 
. ; [Felder, 
Erquickten uns im Rauschen unserer 
[Wälder, 
Wir stiegen leichtbeschwingt auf 
[Bergeshöhen, 
Um wonnevoll ins Schlesiertal zu sehen. 
All unsre Kirchen, fromme Wallfahrtsorte, 
3ie wurden uns zur hehren Himmelspforte. 
Von unsern Lippen schles’sche Lieder 
. [klangen; 
Viel Sagen, Märchen, nahmen uns 
[gefangen. 
Reich war die Heimat, voller Geistesgüter, 
Das Schlesiervolk war stets ihr treuster 
[Hüter. 
Da kam die Not mit grauenvollen 
[Schritten. 
Wir haben maßlos unter ihr gelitten. 
Die teure Heimat mußten wir verlassen, 
Verarmt uns bücken durch viel fremde 
[Gassen. 
Nichts ist von all dem Reichtum uns 
[geblieben, 
Als unser hoffnungsstarkes Heimatlieben. 
Das strahlt auch mächtig hin nach allen 
[Seiten, 
Wird es uns aus der Fremde 
-[heimgeleiten? 
E. Beier + 
- saw 
vom Hedwigsthurme aus, die Hanger- 
;teine in der Nähe der Annakapelle, fer- 
1er auf dem linken Bieleufer die Teufels- 
<anzel und Wilhelmshöhe ... 
... Die Wasserheilanstalten, das Juppe-, 
°ranzens-, Wilhelms--und Ferdinandsbad, 
sind alle äußerst gut eingerichtet und se- 
henswert ... 
... An die uralte Vergangenheit der 
Stadt erinnert der mächtige Stadtturm der 
»hemaligen Maueranlage ... Bei der ka- 
'holischen Kirche dürften vor allem das 
2ortal und das Bild auf dem südlichen 
jeitenchore, das an die Hochwassernot im 
ıahre 1472 erinnert, die Aufmerksamkeit 
ler Fremden auf sich ziehen ... 
... Der Aufenthalt in hiesiger Stadt 
darf ein äußerst angenehmer genannt 
werden. Bequeme und gute Unterkunft fin- 
let man im Hotel zum deutschen Hause 
Südseite des Ringes), im Hotel Kaiserhof 
Bahnhofstraße), im Gasthof zur golde- 
ı1en Sonne (Westseite des Rin es), im 
Sasthof zum Freischütz, im Gastho und 
Brauerei zum Bergkeller (beide Zuckman-
	        

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Bote Aus Dem Bieletal. Torzewski, 1954.
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