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Bote aus dem Bieletal (1968)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bote aus dem Bieletal (1968)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Band, Heft, Nummer:
1968
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
M 101
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091_1968

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Mai 1968
Band, Heft, Nummer:
5

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bote aus dem Bieletal
  • Bote aus dem Bieletal (1968)
  • Januar 1968 (1)
  • Februar 1968 (2)
  • März 1968 (3)
  • April 1968 (4)
  • Mai 1968 (5)
  • Juni 1968 (6)
  • Juli 1968 (7)
  • August 1968 (8)
  • September 1968 (9)
  • Oktober 1968 (10)
  • November 1968 (11)
  • Dezember 1968 (12)

Volltext

Bote aus dem Bieletal 
(Siegenhalfer Stadtblatt in der fremde) 
1F1854 E 
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Folge 5/Mal 1968 
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Jahrgang 15 
Schwarzwälder Gründer von Schlesiens Uhrenindustrie 
Vor 200 Jahren kam er aus dem Breisgau ins Hirschberger Tal 
In den „Schlesischen Provinzialblättern“ letzen Besuche Friedrichs des Großen in 
des Jahres 1867 wurde über die Grün- ischbach wurde auch ihm dies mitgeteilt, 
dung der Uhren-Industrie in Schmiede- nd der König, der sich für alles Auf- 
berg ein anschaulicher Bericht gegeben, itrebende sehr interessierte, beschied den 
n dem es heißt: chon in en Verhältnissen lebenden 
„Im Anfange der 70er Jahre des vori- Wanduhrfabrikanten Faller, der bereits 
3en Jahrhunderts (1772) kam mit einem ein eigenes Reitpferd und schöne Besit- 
zroßen Pack Schwarzwälder Wanduhren ‚ungen hatte, zu sich nach Fischbach, 
der Uhrmachermeister und Händler Joh. {rückte ihm seine Freude aus, den neuen 
Seorge Faller, gebürtig aus Wiltgutach ıdustriezweig in seine Lande verlogt ZU 
m Breisgau, ins Hirschberger Tal und vissen, wonach nunmehr das Geld für 
‘and schnell für seine preiswerte Ware liesen Artikel hier im Lande bliebe, und 
Absatz, da Wanduhren bis dahin noch vollte ihm aus allerhöchster Huld zur grö- 
ain selten gekaufter, weil zu teurer Arti- jeren Ermunterung und zu Erweiterung 
kel waren. Solche gute Geschäfte mach- eines Geschäftsbetriebes eine Staatsunter- 
'ien für Faller bald weitere Transporte tützung zuwenden. Der derbe, einfache 
ınd Reisen in seine Heimat nötig, und ichwarzwälder lehnte jedoch diese könig- 
;tets war es ihm vergönnt, seine Uhren iche Gnade mit den Worten ab, daß er 
dald abzusetzen. Dies machte in ihm den ur Zeit solcher Unterstützung nicht be- 
intschluß rege, selbst hierlands ein der- iürfe und lieber aus eigenen Mitteln fort- 
artiges Wanduhr-Etablissement zu grün- ırbeiten wolle. Leider sollte sich diese 
den, zumal auch Holz zur Fertigung der berlegung später schwer rächen; denr 
Jhrkasten billig zu bekommen war, die icht nur große Unglücksfälle z. B. der 
teisen und Transporte aber viel Zeit MNolkenbruch in Schmiedeberg (dieser im 
‚aubten und bei den damaligen schlech- 
ten Straßenverhältnissen umständlich wa- 
‚en. Zu baldiger Ausführung dieses Pla- 
1es hatte Faller bei seiner leizten Reise 
n die Heimat für sein erspartes Geld 
die erforderlichen Werkzeuge angeschafft, 
auch einige Uhrmachergesellen bewogen. 
mit ihm nach Schlesien zu reisen und bei 
besserem Lohn zu arbeiten, Unter den 
Namen der Arbeiter sind als Zeitgenossen 
zu nennen: den Zifferblattmaler Rosen- 
'elder, nachher in Breslau, Vater des 
Jeschätzten Malers Rosenfelder in Königs- 
erg; die Gebrüder Lahmer, George Win- 
terhalter und Höfler, welch letzterer spä- 
'er in Schömberg, gleichwie nach seinem 
Tode sein Sohn, die Wanduhrfabrikation 
bis in die 40er Jahre unseres Jahrhun- 
derts (1840) mit gutem Glück betrieben. 
Das von Johann Faller nunmehr in 
Schmiedeberg mit Erfolg begründete Eta- 
dlissement von Wanduhren erfreute sich 
zines raschen Aufschwungs, und mußte 
ar immer mehr Arbeiter aus seiner Heimat 
<ommen lassen, obgleich er sich auch 
junge aus der Schmiedeberger Gegend 
anlernte; die Nachfrage war groß, und 
sine Menge Händler und Hausierer be- 
warben sich für diesen Artikel, der noch 
zu damaliger Zeit Erkleckliches als Ge- 
winn abwarf. 
Das rasche Aufblühen dieses Industrie- 
zweiges erregte die Aufmerksamkeit der 
Behörden, zumal auch Schmiedeberg da- 
mals in industrieller Beziehung berühmt 
und wohlhabend war. Bei einem der 
Jahre 1802 in der Nacht gefallene Wol- 
zenbruch war gerade bei Faller so un- 
jlücklich, daß die Fiuten sein Haus nebst 
Sarten fortrissen, und er nur sein und 
der Familie nacktes Leben retten konnte; 
ar stand nun von allem entblößt, da all 
ein Hab und Gut vom Wasser fortge- 
ıchwemmt war), sondern auch die kriege- 
ische Zeit und das spätere Ansässig- 
nachen und Etablieren seiner ehemaligen 
\rbeitsgesellen zerrütteten nach und nach 
las mit so viel Glück angefangene Wand- 
shr-Etablissement, und machten Gram 
ınd Kummer, längere Krankheiten des 
aller wie seiner Ehefrau, seine vier Kin- 
'er, die in guter Zeit mit Dukaten ge- 
pielt hatten, leider sehr früh zu armen 
Naisen, die teils der Armenpflege in 
;chmiedeberg anheimfielen, teils der Er- 
jehung ihrer Verwandten. Winterhalter 
n Schweidnitz übernahm den einzigen 
3ohn und bildete ihn zum Uhrmacher aus. 
m Jahr 1837 ist auch dieser gestorben; 
‚on dessen einzigem Sohne wird eben- 
‘alls die Uhrmacherei fortbetrieben, wie 
;le schon seit langen Zeiten in der Familie 
oeinahe erblich sich fortgepflanzt hatte.“ 
hvp. 
Zum Ziegenhalser Heimattreffen in Goslar 
Wie Sie aus der letzten Ausgabe unse- 
er Heimatzeitung von unserem neuen 
/orstandsmitglied Wolfram Mehling er- 
'ahren haben, findet vom 7. bis 9. Sep- 
ember in Goslar doch wieder das Hei- 
nattreffen der Ziegenhalser statt. 
Die vielen Briefe und Anregungen, die 
ıns zu diesem Thema erreichten, veran- 
aßten uns dazu, das finanzielle Risiko 
ıuf uns zu nehmen und an das Gute 
‚nserer Landsleute zu glauben, den edlen 
iern der treuen Heimat bei einem Wig- 
lersehen wieder neu erstrahlen zu lassen. 
irmutigt dazu wurden wir vor allen Din- 
jen auch von unseren Berlinern, sowie 
‚on unserem verdienstvollen Landsmann 
’aul Scholz (Ostercappeln), die uns mit 
juten Ratschlägen und Unterstützung 
ur Seite stehen wollen, 
Es wird das sechste Heimattreffen in 
Jen Mauern von Goslar sein, wo sich 
visher über fünftausend Ziegenhalser ein 
‘telldichein gaben. Das ist enorm für 
inser kleines liebes Städtchen, wenn man 
)jedenkt, daß diese Treffen finanziell 
ıllein auf den Schultern unserer treuen 
‚andsleute getragen wurden. Bekanntlich 
‚gekommen ja nur die Kreisstädte erheb- 
che Zuschüsse dazu. Wenn das letzte 
(eimattreffen über alle Erwartungen gut 
‚esucht war, so glauben wir auch dies- 
nal, daß die Sehnsucht und Verbunden- 
heit mit der alten Heimat viele Lands- 
leute nach Goslar führen wird, um alte 
zrinnerungen und neue Erlebnisse mit 
3Zekannten und Verwandten auszutau- 
ichen. Die meisten von. uns sind doch 
notorisiert, so daß es ein leichtes sein 
nüßte, einen Wochenendausflug nach 
5oslar zu machen und vielleicht den 
»inen oder anderen mitzubringen. Es gilt 
‘er eine gute Sache zu unterstützen, 
lenn wir müssen alle zusammenstehen, 
venn erhalten bleiben soll, was so schön 
»egonnen hat: alle zwei Jahre ein frohes 
Niedersehen im engsten Kreise! Es ist 
loch bekannt, daß man sonstwohin fährt 
- warum also nicht einmal nach Goslar! 
5oslar ist nun mal zum Hort unserer 
:weiten Heimat geworden, denn hier 
t+eht urkundlich festaehalten die neue 
Ziegenhalser Linde, die später auch ein- 
nal die Jugend daran erinnern soll, daß 
ıler nicht nur die Ziegenhalser Heimat- 
reffen abgehalten wurden, sondern auch 
2in großer Teil von ihnen eine zweite 
leimat gefunden hat, der die heimat- 
ıchen Sitten und Gebräuche erhält und 
»flegt, um sie den Kinder zu vermitteln. 
jenken wir doch an die 100-Jahr-Feier 
les kath, Gesellenvereins, desgleichen an 
lie des Turnvereins, an das wohlwollende 
5lockengeläut unserer einzig erhaltenen 
5locke vor Jahren, als die fönende Bot-
	        

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