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Bote aus dem Bieletal (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bote aus dem Bieletal (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
M 101
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Januar 1967
Band, Heft, Nummer:
1

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bote aus dem Bieletal
  • Bote aus dem Bieletal (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Februar 1967 (2)
  • März 1967 (3)
  • April 1967 (4)
  • Mai 1967 (5)
  • Juni 1967 (6)
  • Juli 1967 (7)
  • August 1967 (8)
  • September 1967 (9)
  • Oktober 1967 (10)
  • November 1967 (11)
  • Dezember 1967 (12)

Volltext

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Bote aus dem Bieletal 
(Siegenhalfer Stadtblatt in der fremde) 
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Folge 1/Januar 1967 
Wiedersehen mit 
ım Jahre 1964 unternahm ich meine 
arste Reise nach Schlesien, um meinen 
Geburtsort Preiland, Kreis Neisse, und 
ainige weitere Orte, in denen früher 
Angehörige von mir wohnten, zu be- 
suchen. Die dort noch angetroffenen 
Verwandten und Bekannten meiner El- 
tern, insbesondere aber die mir gewähr- 
re Gastfreundschaft, waren mir Anlaß, 
meiner Heimat auch. in diesem Jahre 
ainen Besuch abzustatten. Zu dem Inhalt 
des nachfolgenden Reiseberichtes muß 
ch jedoch bemerken, lediglich Erinne- 
“ungen. aus meiner Kindheit konnten in 
neinem Gedächtnis haften bleiben. Ein 
‚ahrgangsmäßig &iterer Schlesier würde 
agfs. Veränderungen in Städten und 
Dörfern und auch in der. Landschaft 
selbst weit eher feststellen, als ich es 
vermag. 
Mit dem Trabant starteten wir am 
18. Mai 1966 morgens 5.00 Uhr zu dieser 
‚üür etwa eine Woche vorgesehenen 
rahrt. Die Paßkontrolle in Görlitz, an der 
Grenze DDR — WVR Polen, erfolgte durch 
Angehörige der NVA höflich und schnell. 
Danach mußten wir zur Zollkontrolle, 
der wir mit einigen Bedenken hinsicht- 
lich der unseren Gastgebern zugedach- 
ten „Mittebringsel” entgegensahen. Er- 
freulicherweise kon- 
trollierte der Zöllner 
atwas oberflächlich 
die Gegenstände im 
Wagen, die Koffer 
brauchten nicht ge- 
öffnet zu werden. 
Allerdings, bei einer 
visuellen Durchsicht 
meiner Aktentasche 
fielen ihm in mei- 
nem Notizbuch eini- 
Je Zeichnungen auf, 
deren Inhalt ihn in- 
teressierte. Mein 
Onkel Josef B. aus. 
K., der mich um Fo- 
tos von einigen 
Hausgrundstücken 
und einer Grabstät- 
te seiner Angehöri- 
zen gebeten hatte, 
Jbersandte mir vor 
deiseantritt mehrere 
Skizzen über deren 
„age in der Stadt 
Ziegenhals bzw. auf 
deren Friedhof. Eine 
<urze Durchsicht 
zeigte dem Zöllner 
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der alten: Heimat 
edoch die Belanglosigkeit dieser Zeich- 
ıungen — wir durften über die „Brücke 
der Freundschaft” passieren. 
Auf polnischem Hoheitsgebiet wurden 
wir überaus freundlich begrüßt und zur 
>aß- und Zollkontrolle gebeten, deren 
Verlauf schnell und reibungslos erfolgte. 
m Reisebüro „Orbis” erstand ich die 
ı1otwendigen zloty. Die Umrechnungs- 
<urse — MDN : zloty = 1 : 5; DM-West 
zloty = 1:6 
Unser Reiseweg führte uns vorerst in 
Richtung Hirschberg. Die hinter Görlitz 
ıngefahrenen Dörfer wiesen stark ab- 
zewohnte Häuser auf. Was uns. beson- 
ders auffiel, war das Fehlen von Staats- 
Jütern; die Bauern bearbeiteten kleinere 
°elder mit Hilfe von Pferdegespannen, 
zine bei uns kaum noch anzutreffende 
Arbeitsweise. In Dörfern und in den 
>traßen der Städte sahen ‚wir immer 
wieder untätige Menschen, ‚vermutlich 
Arbeitslose. Das frühere kauban wies in 
;einem Stadtbild noch viele Wunden des 
etzten Krieges auf. In der Gegend von 
dirschberg hatten wir eine gute Sicht zur 
Schniekuppe, „der alen Gake.” 
Die Weiterfahrt ging über Krummhübel 
— Schmiedebera ‚nach Waldenburg. Die 
Fahrbahn der Gebirgsstraßen war als 
Winterliches Ziegenhals 
Jahrgang 14 
Folge von Frostaufbrüchen in einem 
schlechten Zustand, am dessen Beseiti: 
gung jedoch überall gearbeitet wurde. 
In Waldenburg wurde im Hotel „Grun- 
wald” zu Mittag gegessen; für unsere 
Verhältnisse daheim waren die Preise 
10ch. Weiter ging es über Neurode 
Slatz, und bald hatten wir Patschkau er- 
'eicht, wo auch unser Trabant gestärkt 
werden mußte. Das Benzin war von gu- 
'er Qualität, gegenüber unseren Preisen 
dillig zu erstehen. Den Stausee in Ott- 
nachau betrachteten wir kurz und 
trafen gegen 15.00 Uhr in Neisse ein. 
Nach einem kleinen Bummel durch die 
Stadt, den Wagen parkten wir am Park- 
olatz in der früheren Berliner Straße, 
“Uhren wir über Markersdorf, von wo 
aus wir einen schönen Blick auf die 
Pfarrkirche in Bischofswalde hatten, 
nach Borkendorf. Hier erwarteten uns 
bereits unsere Gastgeber, Familie Stell- 
macher K. — Vater und Mutter K., Sohn 
Josef mit Frau Gretel. Die gegenseitige 
Treude war groß, bei und nach einem 
kräftigen Imbiß saßen wir bis in die 
späte Nacht in lebhaftem Gespräch bei- 
sammen. £ 
In den nächsten Tagen unternahmen 
wir wiederholte Fahrien in die nähere 
Umgebung von Borkendorf. Einige Ein- 
drücke, derer wären noch viele, in den 
von uns besuchten Orten lasse ich folgen. 
Borkendorf 
Unsere Gastgeber, 
die Familie K., be- 
wirtschaften eine 
kleine Landwirt- 
schaft. Vater K., 
kann seine Tätigkeit 
als Stellmachermei- 
ster nicht mehr aus- 
üben, da ihm das 
gesamte Handwerk- 
zeug gestohlen wur- 
de. — Vermutlich 
nuß in Polen häufig 
gestohlen werden, 
die Fenster der Ge- 
schäfte sind aller- 
orts gefängnisähn- 
lich abgesichert. — 
Am Nachmittag des 
Himmelfahrtstages 
— 19. 5. — bestie- 
gen wir den Kirch- 
turm. Die alten 
Glocken mit lateini- 
schen Inschriften 
sind noch vorhan- 
den. Die Grabsteine 
am Friedhof wur- 
den, wie wohl 
(Neue Aufnahme)
	        

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