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Bote aus dem Bieletal (1961)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bote aus dem Bieletal (1961)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Band, Heft, Nummer:
1961
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
M 101
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091_1961

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Oktober 1961
Band, Heft, Nummer:
10

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bote aus dem Bieletal
  • Bote aus dem Bieletal (1961)
  • Januar 1961 (1)
  • Februar 1961 (2)
  • März 1961 (3)
  • April 1961 (4)
  • Mai 1961 (5)
  • Juni 1961 (6)
  • Juli 1961 (7)
  • August 1961 (8)
  • September 1961 (9)
  • Oktober 1961 (10)
  • November 1961 (11)
  • Dezember 1961 (12)

Volltext

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ma Worte aus dem Kieletal 
(Siegenhalfer Stadtblatt in der fremde) 
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Folge 10 / Oktober 1941 
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Jahrgang 9 
a“ 
Im Schatten des 13. August 1961 
Ein offener Brief aus Berlin 
Punkt des Viermächtestatus von Berlin, näm- 
ich die Freizügigkeit innerhalb der ganzen 
adt Berlin, zunichte gemacht worden ? 
Wir denken hier vorallem an all die 
andsleute, mit denen wir tagaus, tagein in 
«ngstem Kontakt standen. Mit unseren Freun- 
len und Familienangehörigen aus Ostsektor 
ınd Zone. Sie sind  eute Gefangene eines 
'esigen KZ und verzweifelter und mutloser 
lenn je. Kennt man den Grad der Verlassen- 
‚eit, der unsere Landsleute niederdrückt ? 
Veiß man im Westen von der inneren Not 
lieser Menschen, für die Berlin das Tor zur 
-eien Welt war? Ja, macht man sich 
venigstens die Mühe, an diese Menschen zu 
jenken ? 
Dft möchten wir daran zweifeln und nicht 
elten beschleicht uns die Sorge, daß man 
ım des „lieben Friedens Willen” allzugern 
Jereit sein könnte, uns aufzugeben. Täuscht 
Zuch nicht!! Fällt West-Berlin, dann ist das 
1ächste Ziel des Kommunismus die Bundes- 
epublik! Wer das noch nicht begriffen 
ı1aben sollte, wird nicht eher erwachen, als 
dis der Russe vor seiner Tür steht. Dann 
aber ist es zu spät. Trotz dieser unendlichen 
Sorgen, vor denen wir jeden Tag stehen, 
ı1aben wir nicht aufgegeben zu glauben 
und zu hoffen. Wir sind der Meinung, daß 
der Westen zu uns steht und uns nicht im 
Stich lassen wird. Wenn wir nicht so dächten, 
zehörte das freie Berlin schon der Geschich- 
re an. — Man soll sich jedoch davor hüten, 
diesen Glauben zunichte zu machen und 
diese Hoffnung zu enttäuschen. Die Folgen 
wären unübersehbar. 
Wir Berliner, die wir uns dem Westen 
zugehörig fühlen, bauen: auf seine Unter- 
stützung und Standhaftigkeit. Wir wollen 
zeine Freistadt.” werden, sondern eine freie 
Stadt bleiben. Mit uns hoffen das alle die 
Menschen, die hinter dieser Wand aus Stein 
‚nd Beton heute mehr denn je zum Schwei- 
zen verdammt sind. ; 
Ein Ziegenhalser aus Berlin 
Ein Datum wie jedes andere, und doch ein 
"ag, der für jeden Deutschen zum schwärzes- 
en in der Nachkriegsgeschichte unseres 
Yolkes geworden ist. Dieser oder jener mag 
vielleicht noch von der Illusion umfangen 
ıein, daß ihn diese Ereignisse nichts angingen, 
da sie sich in scheinbar gesicherter Entfer- 
nung von ihm abspielten, Wenn diese 
Meinung noch vertreten sein sollte und vor- 
herrschen sollte, so kann aus hiesiger Sicht 
nur gesagt werden, es wird allerhöchste Zeit, 
daß man erwacht. 
Was sich hier an diesem schwarzen Sonn- 
'ag und was sich seitdem Tag für Tag in 
Deutschlands Hauptstadt abspielt, ist eine 
derartige Tragödie, daß jedes Abseitsstehen 
wr als leichtfertiges Verbrechen bezeichnet 
werden kann. Gewiß gab es schon vor dem 
13. 8. eine „Grenze“ zwischen Ost und West 
‚nd der Schritt von einem Teil der Stadt zum 
anderen war gleich einem Übertritt in eine 
ındere Welt. Aber die Menschen des einen 
Yolkes kamen zusammen, sie sprachen sich 
aus und die einen suchten Trost und Stärkung 
bei den anderen. Ganz zu schweigen von 
den materiellen Lichtblicken, die‘ unsere 
“reunde aus dem Osten hier empfangen 
tonnten. All das ist nun vorbei. Die imaginä- 
re Linie, die durch unsere Stadt lief, ist sicht- 
bar, ist unübersteigbar geworden. Was in 
der schwärzesten Phantasie tiefster Pessimis- 
'en bisher nur existierte, ist traurige Wirk- 
ichkeit geworden. Es gibt mitten durch die 
„‚ebensadern einer Stadt eine Mauer. Eine 
Mauer, verstärkt durch Stacheldrahthinder- 
ıisse und Betonsperren. Man muß es gesehen 
ıaben, um das ganze Ausmaß der Tragödie 
voll erfassen zu können. Daß es in den 
arsten Tagen der Absperrung nicht zu 
arnsteren Folgen kam, ist nur Ser Disziplin 
der Berliner und dem besonnenen Eingreifen 
der Polizei zu verdanken. Die Erregun 
natte einen derartigen Grad erreicht, daß 
ede unbedachte Handlung schwerste Kon- 
‘likte ausgelöst hätte. Noch heute gärt es 
drohend an dieser „Schandmauver” und die 
dunkle Ungewißheit lastet schwer auf uns 
allen. Gewiß ist Westberlin durch die 
Pankower Maßnahmen nicht direkt berührt 
worden, das Leben geht weiter, aber was 
st von dem exterritorialem Status von Ganz - 
Berlin übrig geblieben? Wir Westberliner 
stehen tagtäglich vor der Frage: „Was 
wird morgen sein ?1” Wohl hat uns niemand 
angetastet und die Verbindungen nach 
Westdeutschland sind z. Zt. noch frei, aber 
xann es uns jemand verübeln, wenn wir mit 
größten Mißtrauen jedes Zögern des We- 
stens verfolgen? Ist nicht ein wesentlicher 
® ER 
Ein Anfang wird gemacht 
Versuch der Aufstellung einer neuen Anschriftenkartel 
Um die richtige Schreibweise der Namen 
and Orte zu gewährleisten, empfiehlt sich, 
lie Angaben in Blockschrift auf einer 
Postkarte nach umstehenden Muster zu 
machen. 
Um bei Trägern gleicher Familien- und 
Vornamen Verwechselungen vorzubeugen, 
wäre neben dem Beruf und der genauen 
Nohnungsangabe in der Heimat auch das 
Seburtsdatum und bei Witwen der Mädchen- 
ıame eine Unterscheidungsmöglichkeit. 
Das vollständige Auschriftenverzeichnis 
zönnte dann ggf. als Taschenbuch herausge- 
bracht werden, falls genügendes Interesse 
Jafür besteht. Evt. Vorbestellung erbitte auf 
der Karte mit Ihren Personalangaben. In- 
folge Personalmangel bin ich in meinem 
Betrieb so stark in Anspruch genommen, 
daß es unmöglich ist, die Kartei allein auf- 
zustellen und zu betreuen. 
Herr Alfred Müller hat sich bereit erklärt, 
die Aufstellung in die Hand zu nehmen. - 
Ich bitte, alle die Kartei betreffende Post 
an ihn zu senden: 
Konrektor Alfred Müller 
21 a Münster/ Westf. 
Hoher Heckenweg 36 
Mit heimatlichen Grüßen 
Hans Torzewski 
Obwohl schon 16 Jahre seit der unseligen 
/ertreibung, durch die wir in alle Welt 
'erstreut wurden, vergangen sind und durch 
lie Treffen in Köln, Hannover, München, 
Verl Osterkappeln und Goslar sowie durch 
en Bieletalboten viele Landsleute wieder 
erbindung miteinander bekamen, gehen 
der doch noch viele Anfragen nach An- 
chriften ein, 
Um den Anfragenden ihre Wünsche erfül- 
en zu können, war vor 2 Jahren die 
‚ufstellung einer Kartei der Landsleute aus 
Ziegenhals und Umgegend geplant worden, 
Dem Aufruf im _Bieletalboten um 
linsendung der Heimatanschrift und des 
Jerzeitigen Wohnsitzes sind leider viele 
‘‚andsleute nicht nachgekommen. 
Um nundie Kartei Wirklichkeit werden zu 
assen, bringe ich in der vorliegenden Aus- 
;abe einen Teil der Anschriften mit den 
3Zuchstaben A und B, ) 
Die Aufstellung ist leider noch unvoll- 
tändig. Wir hoffen, daß noch Ergänzungen 
‚us dem Leserkreise eingehen werden. 
Zu begrüßen wäre es, wenn der eine oder 
ındere sich bereitfinden würde, uns auch die 
\nschriften seiner Nachbarn, Freunde und 
ijer herangewachsenen Kinder mitzuteilen, 
jJamit die vorliegenden Buchstaben ergänzt 
verden können und die Lücken bei Bekannt- 
jabe der restlichen Buchstaben nicht mehr 
10 groß sind,
	        

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