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Bote aus dem Bieletal (1961)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bote aus dem Bieletal (1961)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Band, Heft, Nummer:
1961
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
M 101
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091_1961

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
September 1961
Band, Heft, Nummer:
9

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bote aus dem Bieletal
  • Bote aus dem Bieletal (1961)
  • Januar 1961 (1)
  • Februar 1961 (2)
  • März 1961 (3)
  • April 1961 (4)
  • Mai 1961 (5)
  • Juni 1961 (6)
  • Juli 1961 (7)
  • August 1961 (8)
  • September 1961 (9)
  • Oktober 1961 (10)
  • November 1961 (11)
  • Dezember 1961 (12)

Volltext

TongemeuMurgtel Bote aus dem Bieletal 
10 W 1854 E 
(Siegenhalfer Stadtblatt in der fremde) 
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Folge 9 / September 1961 
51 
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Vertriebenen-Forderungen zur Wahl 
„Für eine staats- und heimatbewußte Haltung” 
Bonn(hvp) „Der Bund der Vertriebenen - 
Vereinigte Landsmanneschaften und Landes- 
verbände” hat zur Bundestagswahl 1961 eine 
Liste mit „Forderungen und Wünschen der 
Heimatvertriebenen” veröffentlicht und da- 
bei mitgeteilt: „Aus politischer Verantwor- 
tung werden wir nur die Kandidaten in allen 
Parteien fördern, die sich zu unseren hei- 
matpolitischen und innenpolitischen Zielen 
bekennen. Ferner wird darin ausgeführt, daß 
e8 dem „Bund der Vertriebenen - Vereinigte 
Landsmannschaften und Landesverbände” 
zu verdanken sei, wenn Radikalisierung 
vermieden wurden und der Aufbau der 
Bundesrepublik ungestört vollzogen werden 
konnte. Maß zu halten, entspreche dem We- 
sen der Vertriebenen, deren Handeln durch 
Mitverantwortung für das ganze deutsche 
Volk bestimmt werde, „Wir erwarten” - 80 
wird betont - „die Anerkennung der von uns 
bewiesenen staats- und heimatbewußten Hal- 
tung, die.wir als wesentlicher empfinden als 
unseren wirtschaftlichen Beitrag zum Wieder- 
aufbau.” 
Die Fragen des Bundes an die Bundestags- 
kandidaten lauten: „Sind Sie bereit, sich mit 
aller Kraft für das Heimat- und Selbetbe- 
stimmungsrecht der Deutschen einzusetzen: 
energisch dem sowjetischen Imperialismus 
sntgegenzutreten; für die Unverletzlichkeit 
Jer deutschen Ostgrenze einzutreten; eine 
Verbesserung des Laestenausgleichsrechts 
zowie eine Beschleunigung der Lastenaus- 
zleichsleistungen herbeizuführen; die Ein- 
gliederung der Vertriebenen zu fördern durch: 
Bereitstellung höherer Haushalteamittel für 
die Siedlung der vertriebenen Bauern. Ver: 
längerung der Kreditaktionen für die vertrie- 
benen Gewerbetreibenden, Erhöhung der 
Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau 
— insbesondere um die Lagerräumung zu 
beschleunigen, volle Gleichstellung der ver- 
triebenen Angehörigen des Öffentlichen 
Dienstes, Verbesserung der Altersversorgung 
der Vertriebenen,” 
Die insgesamt vierseitige Druckachrift, die 
diese Forderung im Einzelnen enthält, soll 
dazu dienen, „die Stellungnahme des Bundes 
der Vertriebenen zu den wichtigsten, die 
Vertriebenen berührenden heimat- und 
innerpolitischen Fragen zusammengefasst, 
darzulegen, damit jeder, der sich für diese 
Fragen interessiert, eine authentische und 
eindeutige Stellungnahme erhalten kann.” 
Ferner „sollen die Heimatvertriebenen selbst 
anhand dieser Schrift die Möglichkeit 
erhalten. im Bundestage-Wahlkampf ein 
Hilfsmittel zu besitzen, um bei den Debatten 
und Aussprachen den Standpunkt der Ver- 
triebenen, vor allem den Wahlkandidaten 
gegenüber, zu vertreten.” 
* . 
Die politische Falle 
Von Prof. Dr. Kurt Glaser 
Southern Illinois University 
Alton / Ninois, U, S. A. 
Prof. Glaser, der einige Jahre in Deutschland 
als Beamter der US Regierung und Dozent der 
Universität Maryland tätig war, vertritt die Fäche: 
Außenpolitik u. vergleichende Verfassungskunde 
m Rahmen der politischen Wissenschaft. Er ist 
Autor von „CZECHO-SLOWAKIA: A CRITICAL 
1STORY“ und Uebersetzer der amerikanischen 
Ausgabe von Wenzel Jaksch‘s „EUROPAS WEG 
NACH POTSDAM“.) 
Nachdem das Ausbleiben alliierter Maß- 
nahmen gegen die Spaltung Berlins eine 
auch von westlichen Diplomaten registrierte 
Welle der Enttäuschung in Westberlin sowie 
in der Bundesrepublik auslöste, geht das 
Jeuteche Empfinden auch nach dem verspä- 
;‚eten Protest in Moskau dahin, daß „zu 
wenig zu spät” geschehen sei. Der Stachel: 
jraht, die Betonmauern und die aufgefahre- 
ı1en Panzer in Berlin sind Requisiten einer 
»olitischen Falle: Die Westmächte sollen ge: 
;wungen werden, alles Unrecht handlungslos 
ıinzunehmen sofern sie nicht zum Atom- 
krieg ihre Zuflucht nehmen. 
Diese Falle zu öffnen, erfordert hohe aus: 
senpolitische Schlagfertigkeit. Die Proble- 
natik ist in der Bemerkung eines deutschen 
JIst-Experten umrissen: „Wir bezweifeln kei 
nen Augenblick den Mut des Präsidenten 
Kennedy. Aber weiß er, wie man den 
Friedenskampf’ führt?“ 
Die Kommunisten nützen den moralischen 
Wert des Wortes „ Frieden” aus. Sie haben 
hm aber die operative Bedentung gegeben: 
Kampf mit nichtmilitärischen Waffen. 
Chrusehtschow hat seine Absicht wiederholt? 
kundgetan, das „Berlin- Problem mit fried: 
lichen Mitteln zu lösen”. Kurz vor dem Spal- 
i'ungstag erklärte sein Satrap Ulbricht: „Wir 
werden niemals unfriedliche Mittel anwen: 
Jen, wenn wir nicht angegriffen werden.” 
Offensichtlich gehört das Aufmarschieren 
von Truppen zum Arsenal der „Friedens- 
kämpfer”, solange nicht geschossen wird. 
Trotz seiner Raketendrohungen weiß 
Chruschtschow um die Überlegenheit der 
ımerikanischen strategischen Luftwaffe und 
ım die mit Polaris- Waffen ausgerüsteten 
U-Boote. Genau 80 wenig wie wir wünscht 
er einen Atomkrieg über Berlin. Viel vor- 
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year. 
Jahrgang 8 
teilhafter erscheint ihm die Ausdehnung des 
kommunistischen Weltreiches mit „fried- 
lichen” Mitteln, mit den Mitteln der „Frie- 
denskämpfer“: Demonstration der Macht 
durch Panzer und Kanonen, Stacheldraht 
und Terror. 
Die in Washington geäußerte Behauptung, 
die völlige Sperrung der Fluchtwege und 
damit erstrebte „Beruhigung” der Sowjet- 
zone seien Schritte zur „Lösung des Berlin- 
probleme”, ist vollständig irrig. Gelingt es 
einmal dem Kreml, die Sowjetmacht in 
Mitteldeutschland zu befestigen, so erfolgt 
ohne Aufschub der nächste Streich; ein um- 
fassender „friedlicher” Angriff auf West- 
zuropa. Deswegen müsste der Bruch des 
Viermächteabkommens schon jetzt mit 
Sanktionen beantwortet werden. Weil 
aber der Interzonenhandel und der Zugang 
nach Berlin Gegenstände in Kraft befind- 
licher Abmachungen sind, sollten die Sank- 
tionen nicht gegen die Zone, sondern viel- 
mebr gegen die UdSSR gerichtet werden. 
Eine Preisgabe Berlinsund anderer Rechte 
wäre die Vorstufe einer „friedlichen Erobe- 
rung” Europas durch die Kommunisten. Hin- 
sichtlich der politischen Freiheit in Berlin 
ist kein Kompromiß denkbar: Eine Stadt, 
in der antikommunistische Tätigkeit verbo- 
ıen würde, wäre schon nicht mehr frei. 
Die nächste Stufe von Chruschtschows 
Maßnahmen gegenüber Deutschland und 
dem Westen besteht darin, „Friede mit der 
DDR” zu schließen und die sowjetischen 
Kontrolleure zwischen Berlin und Helmetedt 
durch Angehörige der sowjetzonalen „Volks- 
armee” zuersetzen. Man willdem Präsidenten 
der USA die Wahl aufzwingen, entweder die 
„DDR7” durch Billigung der Kontrolltätigkeit 
faktisch anzuerkennen oder amerikanischen 
Streitkräften den Befehl zu erteilen, sich 
‚nach Berlin durchzuschießen‘. Keinen Trost 
bietet die sogen. ‚Agententheorie’ des verstor- 
benen Mr. Dulles, wonach die sowjetzonalen 
Kontrollbeamten als „Vertreter der Sowjet- 
union” betrachtet werden sollten, Diese 
Methode, daß man sich vormachen will, 
westliche Rechte würden auch dann nicht 
beeinträchtigt werden, erinnert an die Ge- 
schichte: „Des Kaisers neue Kleider.” 
Die Kommunisten hoffen, daß der Westen 
die sowjetische Drohung für bare Münze 
nimmt, wonach Moskau eine Schießerei zwi- 
schen der „Volksarmee” der Sowjetzone und 
amerikanischen Steitkräften in Berlin oder 
auf dem Wege nach Berlin als einen Kriegs- 
akt gegen die Sowjetunion betrachtet werden. 
Der Weg aus dem Dilemma ist der, daß 
gleich der Sowjetunion -ein „Friedenskampf” 
geführt wird. Die Alliierten sollten bekannt 
geben, daß sie alle ihre Rechte in Bezug 
auf Berlin weiterhin friedlich wahren wer- 
den: Sollten also Kontrolloffiziere der.DDR*
	        

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