Digishelf Logo Vollbild
  • Erstes Bild
  • Vorheriges Bild
  • Nächstes Bild
  • Letztes Bild
  • Doppelseitenansicht
Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Bote aus dem Bieletal (1961)

Bibliografische Daten

fullscreen: Bote aus dem Bieletal (1961)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Bote aus dem Bieletal
Untertitel:
Ziegenhalser Stadtblatt in d. Fremde
Band, Heft, Nummer:
1961
Publikationsort:
Gaggenau
Veröffentlichungsjahr:
1954
Verlag:
Torzewski

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
M 101
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=012125091_1961

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
April 1961
Band, Heft, Nummer:
4

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Bote aus dem Bieletal
  • Bote aus dem Bieletal (1961)
  • Januar 1961 (1)
  • Februar 1961 (2)
  • März 1961 (3)
  • April 1961 (4)
  • Mai 1961 (5)
  • Juni 1961 (6)
  • Juli 1961 (7)
  • August 1961 (8)
  • September 1961 (9)
  • Oktober 1961 (10)
  • November 1961 (11)
  • Dezember 1961 (12)

Volltext

Segen Margta Bote aus dem Bieletal 
JI0W 1854 E 
(Siegenhalfer Stadtblatt in der $rtemde) 
X A 
—. 
MR 
ag 
- 
. fl m an A & ; 
x RS EL 
x As 9 a er AN PER 
"la Zn Kl AM ol % 
A “A ws = Alle 
FE = DZ 
FF v7 
} 
fi 
OS 
v—;z : 
4 «u. 1 vs 
A 
+ Ä x 
X 
m 
— Sm) 
Folge 4 / April 1961 
WR 
Schalicken, Schalacken... 
aus unserer Heimatgeschichte 
liert den Faden . ..” Sogar die Namen 
antstammen ihrem Berufe: Weber, Saum- 
veber, Wollweber, Seidenweber, Weber- 
quer, Hanweber usw. In Ziegenhals 
'lickte und klackte es allüberall; teils war 
nan hauptberuflich als Weber beschäf- 
'gt, teils benutzte mancher die weniger 
ıusgelastete Zeit, wie eiwa der Bauer, 
‚m schnell noch nebenbei etwas zu ver- 
lienen. In unseren Jugendjahren, d. h. 
ach der Jahrhundertwende, konnte man 
och leicht einem ehrsamen Meister bei 
einem Werk zusehen. Und wenn ich mir 
ine Radierung von dem schlesischen Gra- 
ıhiker Erich Fuchs betrachte, die sich 
Hausweberin“ nennt, so brauche ich bloß 
lie Frau auszuwechseln gegen den alten 
‚Landroat“” Rother neben der Kunzendor- 
ar Schule, und vor mir habe ich ein Bild, 
vie es seinerzeit leibte und lebte: allerlei 
‘alken und Hölzer und Fäden der Länge 
ind Breite nach. Über all dieses herrschte 
ler Rother-Waber wie ein Organist auf 
einem Orgelstuhl. Uns unbegreiflich, 
elt er bald in kürzeren, bald in längeren 
\bständen, hier oder dort zu ordnen, zu 
ıntwirren, zu knüpfen. Und Fragen auf 
ragen entwirrten dann am Ende auch das 
Chaos in meiner Gedankenstube unterm 
Aaarschopf. Da sprach er von Kette und 
Weißes Linnen, Stolz der Mädchen, 
3leicht im goldnen Sonnenschein; 
.ustig schnurren On und Rädchen, 
sang und Sage klingen drein. 
So malte Philo vom Walde mit Worten 
das Bild Schlesiens, und dieses sein Bild 
fand seinen Widerhall in aller Schlesier 
derzen, wie wir das bei jedem Treffen 
Jnserer Landsleute feststellen können. Ja, 
das weiße Linnen Schlesiens war ein be- 
Jlückender, gern gekaufter und viel ge- 
obier Artikel, der den Namen der Hei- 
nat weit hinaus in die Welt trug, der vie- 
en Arbeit und Brot zu geben vermochte. 
Einer spinnt sowieso Immer, wie der 
Volksmund neckt; hier aber Dan sie 
zu Tausenden, hier kam bei der Spinne- 
‚ei auch etwas Gescheites heraus, wie wir 
gleich sehen werden. 
In unserem Ziegenhals gab es dereinst 
eine Zeit, da ein Großteil der Bürger von 
der Erstellung der Leinwand gelebt hat. 
Viele Zeugen erinnern noch an jene Jah- 
ve. In der Kirche St. Laurentius prunkten 
vorne im Presbyterium zwei mannshohe 
versilberte Kandelaber, die an hohen Kir- 
chenfesten mächtige Kerzen trugen. Sie 
waren ein kostspieliges Geschenk, das 
dereinst die wohlhabende Weberzunft 
dem Gotteshaus gestiftet hatte. Ein glei- 
hes--gilt .von den Tr oßtorme N sen Kyans 
De bildern im Chorraum über der Sa- 
ristei und der Schwesternhalle. Wenn 
man solche noble Geschenke verehren 
connte, so muß man es auch dazu gehabt 
ı1aben, sagt uns der Verstand. Und man 
1atte es dazu. Tagein, tagaus klapperte 
der Webstuh! sein eintöniges Lied. von 
nem Achtstundentag war noch keine 
kede, die mechanischen Webstühle soll- 
‚en damals noch erfunden werden. Das 
Weben hielt den damaligen Bürger in sei- 
ı1en Fängen, doch war es noch nicht zum 
Alpdruck geworden wie später, da die 
Conkurrenz der Maschine finzu trat, Da 
‚ang noch der Weber sein Liedilein vom 
Spinnen und Weben: „Du mei flachs- 
haarig Dirndl, ich ha dich so gern...” 
zr verspottete sich auch mal selbet, wenn 
ar sang: „Die Leineweber sein eine saube- 
re Zunft ... sie schlachten zwei Schwein, 
das eine ist gestohlen, und das andere 
nicht sein . . .” Sie gebrauchen aus ihrem 
Beruf heraus entstandene Redensarten, 
die sich wie von selber gleichsam ergeben: 
„Der spinnt keinen guten Faden ..., dies 
>der jenes zieht sich wie der berühmte 
rote Faden durch all sein Tun ..., er ver- 
Fr 
1 A WA 
A - x R 
A 7 Yo 
; Ss AM / 4} X 
A sa B- 
Jahrgang 8 
Schuß und Fach und Bindung und Ein- 
ichlag. Aber mit der Zeit erfaßte das Büb- 
ein doch den Sinn und das Wirken der 
3inzelnen Teile des Apparates und der 
dandgriffe. Und das Ergebnis der Web- 
<unst gab anderen wiederum ihr Brot als 
3leicher, als Färber etwa. Beispiele für 
all dies Geschehen bot ja Ziegenhals 
wenigstens dem Namen nach noch bis in 
ınsere Tage: ich erinnere an die Namen 
Iluppe-Bleiche, Willmann-Färber usw. 
Unsere Heimatstadt hatte eine zu Zei- 
en recht starke Weberzunft, Sie war ge- 
jenüber anderen Berufen die größte. Ja, 
je hatte sogar eine eigene Feuverspritze 
zum Schutze ihrer Mitglieder. Und stolz 
rugen ihre „Fahnenjunker“ ber Prozessio- 
ı1en die Weberfahne, an der vier Mann 
janz hübsch ins Schwitzen kamen. 1775 
'ählte man 72 Meister, die mit ihren Hel- 
ern jährlich 8000 Kloben Flachs zu 8 bis 
0 Pfund Berliner Maß verarbeiteten. Das 
ırgab etwa 3500 Schock Leinwand im 
Nerte von 24090 Talern. Diese Summe 
var nach der Kaufkraft von früher ein 
jehr hoher Posten. Die Ware ging mei- 
‚tens nach Breslau, dem Handelszentrum 
‘chlesiens. Je nach der Konjunktur und der 
taatlichen Förderung des Gewerbes 
:chwanken in den kommenden Jahren 
ınd Jahrzehnten die Zahl der Meister und 
Sehilfen sowie der Erzeugnisse. Friedrich 
der Große, der sein Preußen ja autark 
nachen und bei starkem Export nichts im- 
»ortieren wollte, förderte die Weberei 
3zanz intensiv. Keine Minute sollte vertrö- 
delt werden. Da mußte. sogar in den Wai- 
senhäusern von kleinen Kindern gespon- 
ı1en werden, da mußten die Gefängnis- 
insassen treu und pünktlich ihr nicht nied- 
‘iges Soll erreichen, sonst wurde die Sup- 
de noch dünner, das Brot noch kleiner. 
Verpaßte ein Gastwirt einmal die poli- 
zeiliche Anmeldung um einen Tag, so 
<ostete es ihn gleich 10 Taler Strafe in 
die „Spinnkasse”, Die Witwe Gulitz in 
Ziegenhals war „Spinnlehrerin“ und war 
wie der Teufel hinter der armen Seele 
ınter jedem herumlungernden Kind, 
mochte das sechs oder zwölf Jahre sein. 
Nie gut hat es da doch die heutige Ju- 
gend! 1779 sinkt die Zahl der Weber 
etwas ab: wir zählen 58 Meister, 18 Ge- 
jellen und 12 Lehrlinge. Es knarren nur 
mehr 84 Webstühle, 1816, also nach den 
Nirren der napoleonischen Zeit, bleibt 
die Ware praktisch unverkäuflich, .denn 
zum Selbstkostenpreis will man sie nun 
doch nicht veräußern. Dann schnellt die 
Zahl der Meister wieder hoch: 1830 hat es 
56 Meister und 252 Stühle. Doch der 
schein trügt; bald wird ein rauher Sturm 
alle Blütenträume schwinden lassen. Um 
1850 hat es in Ziegenhals weite Rasen-
	        

Zitieren und Nachnutzen

Zitieren und Nachnutzen

Hier finden Sie Downloadmöglichkeiten und Zitierlinks zum Werk und aktuellem Bild.

Zeitschriftenband

METS METS (Gesamtwerk) MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Volltext PDF DFG-Viewer
TOC

Zeitschriftenheft

PDF RIS

Bild

PDF ALTO TEI Volltext
Herunterladen

Bildfragment

Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild Link zu einem IIIF Bildfragment

Zitierlinks

Zitierlinks

Zeitschriftenband

Um dieses Werk zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zeitschriftenheft

Um dieses Strukturelement zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Bild

Um dieses Bild zu zitieren, stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Hier kann eine Goobi viewer eigene URL kopiert werden:

Zitierempfehlung

Bote Aus Dem Bieletal. Torzewski, 1954.
Bitte das Zitat vor der Verwendung prüfen.

Werkzeuge zur Bildmanipulation

Werkzeuge nicht verfügbar

Bildausschnitt teilen

Wählen Sie mit der Maus den Bildbereich, den Sie teilen möchten.
Bitte wählen Sie aus, welche Information mit einem Klick auf den Link in die Zwischenablage kopiert werden soll:
  • Link zur Seite mit Hinweisbox im Bild
  • Link zu einem IIIF Bildfragment

Kontakt

Haben Sie einen Fehler gefunden, eine Idee wie wir das Angebot noch weiter verbessern können oder eine sonstige Frage zu dieser Seite? Schreiben Sie uns und wir melden uns sehr gerne bei Ihnen zurück!

Wie lautet der erste Buchstabe des Wortes "Baum"?:

Hiermit bestätige ich die Verwendung meiner persönlichen Daten im Rahmen der gestellten Anfrage.