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Neustädter Heimatbrief (1986)

Bibliografische Daten

fullscreen: Neustädter Heimatbrief (1986)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Neustädter Heimatbrief
Untertitel:
Zeitschrift des Kreises Neustadt OS
Publikationsort:
Rothenburg o. d. T.
Veröffentlichungsjahr:
1950
Verlag:
Goldammer Verlag GmbH & Co. KG

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010078045
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Neustädter Heimatbrief
Untertitel:
Zeitschrift des Kreises Neustadt OS
Band, Heft, Nummer:
1986
Publikationsort:
Rothenburg o. d. T.
Veröffentlichungsjahr:
1950
Verlag:
Goldammer Verlag GmbH & Co. KG

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
Z 111
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010078045_1986

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
April 1986
Band, Heft, Nummer:
4

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Neustädter Heimatbrief
  • Neustädter Heimatbrief (1986)
  • Januar 1986 (1)
  • Februar 1986 (2)
  • März 1986 (3)
  • April 1986 (4)
  • Mai 1986 (5)
  • Juni 1986 (6)
  • Juli 1986 (7)
  • August 1986 (8)
  • September 1986 (9)
  • Oktober 1986 (10)
  • November 1986 (11)
  • Dezember 1986 (12)

Volltext

„Dar Weidlich-Pauer woar gesturba 
er woar der Reichste wät und brät 
doch s’ nutzt’ ihm nischt, er mußt’ vertauscha 
sei Freigutt mit der Ewigkät.“ 
Sinngemäß ging es dann so weiter: weil da 
Weidlich-Pauer so a guada Mo woar, fuhr a 
stracks ei da Himmel nuff, wo da Petrus scho 
uff ihn woarta toat und am Weidlich verkünde 
toat, doaß a eim Himmel olles siebenmal er- 
setzt bekumma tät, woas ar uff da Erde gehobt 
hotte. Jo, do strahlte da Weidlich-Pauer: 
„Woas, siebenmal so storke Pferde, siebenmal 
so scheene Küh und siebenmal so fette Schwei- 
ne und siebenmal und siebenmal. . .“ 
Der Schluß lautete dann so? 
„Jo, tut ihr mer och mei Weib ersetza, 
so siebenmal, ei der Grau‘ 
do plump ich uff de ganze Himmel 
do geh ich lieber wieder naus.“ 
Ja, so war sie, die Klimper-Schneidern. Ich 
kannte sie nur als lebenslustige Frau, die über- 
all, wo sie hinkam, Frohsinn und gute Laune 
verbreitete. Fortsetzung folgt 
Ein Wiedersehen nach über 50 Jahren 
Tinschert Alois, Kronsforder Allee 19, 2400 Lübeck (früher: Neustadt/OS, Fischstr. 44) 
Fortsetzung . 
In Singapur wurde unsere Maschine nochmals 
gesäubert und mit Essen und Getränken neu 
versorgt. Auch eine andere Besatzung mit neu- 
en Blüten aus dem Fernen Osten kam an Bord. 
Die Freundlichkeit ist den Menschen dieser 
Region gewissermaßen ins Gesicht geboren 
worden. Auch hier haben wir nur immer wie- 
der unsere mangelnden Sprachkenntnisse be- 
dauern müssen. Nach gut fünf Stunden über 
den Äquator und den Indischen Ozean hin- 
weg kam uns die Stadt des Lichts — also Perth 
in Westaustralien entgegen. Es war dort zwei 
Uhr morgens. Ins Flugzeug kamen zunächst 
vier Männer in Weiß, um uns zu entseuchen. 
Die Kontrolle beim Zoll stand einer Kontrolle 
beim Eintritt in unsere andere Republik nicht 
viel nach. Es wurde einfach alles durchsucht, 
da dies große Inselland strenge Einwande- 
rungs- und Einführungsbestimmungen hat. 
Nun, auch hier wieder die Sprachbarriere, 
denn Deutsch spricht dort kaum einer der vie- 
len Beamten oder Beamtinnen. Ich muß je- 
doch gestehen, daß das Herzklopfen hier völlig 
wegfiel, jenes Herzklopfen, das schon so man- 
chem Grenzgänger von hüben nach drüben 
zum Verhängnis wurde. 
kam durch liebe Mithilfe von unserem Hei- 
matfreund Hajo Hoffmann in das fast 16 000 
Kilometer entfernte Perth. 
Da waren wir nun, und das sollte Perth sein? 
Die eigentliche Stadt ist eine der modernsten 
Großstädte in Australien. Die Stadt aber, in 
der mehr als 700 000 Einwohner wohnen, be- 
steht aus einer riesigen (Paul Luckas und seine 
Frau mögen es mir verzeihen) Laubenkolonie. 
In den unendlichen Weiten des früheren 
Buschs haben sich die Menschen dort ihre 
Bungalows gebaut, riesig an Ausmaßen ein- 
mal, und klein und gemütlich für die anderen. 
Der Geldbeutel spielt da eine große Rolle. Un- 
seren Gastgeber möchte ich in die solide Mit- 
telschicht einordnen, denn ein schöner Swim- 
mingpool hinterm Haus, Apfelsinen- und Zi- 
tronenbäume, Mandeln, Ananas und Erdbee- 
ren und reichtragende Weinstöcke gehörten 
ebenso zum Grundstück wie zwei Hunde, eine 
Katze und fünf legefreudige Hühner. Wir ha- 
ben nach einem zehnstündigen Schlaf erstein- 
mal eine ganze Zeit lang gebraucht, um uns an 
das viele Neue zu gewöhnen, das da plötzlich 
auf uns einstürmte. Gleich in den ersten Tagen 
waren wir ein Anlaufpunkt für alle jene Schle- 
sier, die gleich unserem Paul vor mehr als 30 
Jahren auf der Suche nach einer neuen Heimat 
und einer neuen Existenz waren. Zum größten 
Teil haben sie sie hier gefunden. Nach den 
Entbehrungen und nach der harten Arbeit da- 
Für braucht man sie nicht zu fragen. Ihre Hän- 
de und ihre Gesichter zeigen, daß sie es nicht 
leicht hatten. Darum wohl auch sind sie stolz 
auf ihre Erfolge. Mit wenigen Ausnahmen 
sind sie die alten Schlesier geblieben, denen 
Nach zwei Stunden nahmen uns Australien 
und unsere heimatlichen Freunde dort auf, 
Eine halbe Stunde saßen wir, von Bildern der 
Bischofskoppe, der Stadtansicht von Neu- 
stadt, den Stifflan und dem Niedertor-Turm, 
der Jugendherberge und unserem Neustädter 
Wappenteller umgeben, in einem gemütlichen 
Bungalow und beschnarchten uns ersteinmal. 
Nebenbei, unser Neustädter Wappenteller 
JE
	        

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