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Neustädter Heimatbrief (1966)

Bibliografische Daten

fullscreen: Neustädter Heimatbrief (1966)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Neustädter Heimatbrief
Untertitel:
Zeitschrift des Kreises Neustadt OS
Publikationsort:
Rothenburg o. d. T.
Veröffentlichungsjahr:
1950
Verlag:
Goldammer Verlag GmbH & Co. KG

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010078045
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Oberschlesische Heimatblätter ab 1949
Titel:
Neustädter Heimatbrief
Untertitel:
Zeitschrift des Kreises Neustadt OS
Band, Heft, Nummer:
1966
Publikationsort:
Rothenburg o. d. T.
Veröffentlichungsjahr:
1950
Verlag:
Goldammer Verlag GmbH & Co. KG

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Signatur:
Z 111
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010078045_1966

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
März 1966
Band, Heft, Nummer:
3

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Neustädter Heimatbrief
  • Neustädter Heimatbrief (1966)
  • Januar 1966 (1)
  • Februar 1966 (2)
  • März 1966 (3)
  • April 1966 (4)
  • Mai 1966 (5)
  • Juni 1966 (6)
  • Juli 1966 (7)
  • August 1966 (8)
  • September 1966 (9)
  • Oktober 1966 (10)
  • November 1966 (11)
  • Dezember 1966 (12)

Volltext

Männchen, das den Burschen freundlich zum 
Mitfahren aufforderte. Letzterer folgte der 
Einladung .natürlich sehr gerne, denn bis 
Leobschütz waren es noch 16 km. So klet- 
terte er auf den fahrenden Wagen. Als er 
sich dann nach dem kleinen Mitreisenden 
umsah, war derselbe verschwunden. Auf 
ein verwundertes Befragen und Entschul- 
digen beim Bierkutscher sagte dieser: „Ich 
weils nichts von einem anderen Fahrgast. 
Du bist nicht der erste, den der Wasser- 
mann auf meinen Wagen gelockt hat, weil 
es ihm immer wieder Spaß macht, mich zu 
ärgern und ein harmloses Menschenkind in 
Verlegenheit zu bringen. Diesmal soll er sich 
aber getäuscht haben. Fahre Du nur ruhig 
mit.“ So war der Wicht nicht auf seine 
Rechnung gekommen. J. C. 
Fortsetzung und Ende folgt! 
Ein Di.-Rasselwitzer in Afrika 
Gewidmet meinen Enkeln und Urenkeln 
Tatsachenbericht von Karl Allert 
Fortsetzung 
Der gerade Weg war von Südwest aus 
sehr beschwerlich, führte durch das Owam- 
boland und dann durch eine 14-tägige Durst- 
strecke. Deshalb benutzt die Ablösung den 
Weg über Kapstadt nach Livingstone, Die 
beiden Sergeanten wurden von dem Sta- 
tionsvosteher auf uns beide Deutschen auf- 
merksam gemacht, Diese kamen vom Bahn- 
hof in voller Uniform direkt zu uns. Wir 
vbewirteten sie so gut wir konnten. Sie lu- 
den uns ein nach Schupßmonsburg, im so- 
genannten Kaprivizipfel zu kommen, um 
dort auf Elefantenjagd zu gehen. Die bei 
uns angestellten Eingeborenen wären na- 
türlich alle gern mitgegangen. Wir suchten 
drei von ihnen aus, die etwas Wegkenntnisse 
hatten. Der Weg ging Sambesi-aufwärts, 
dann über Seeshecke nach unserem Ziel. 
Die mitgenommenen Schwarzen trugen Dek- 
ken und Verpflegung. Da Trockenzeit war, 
brauchten wir Zelte und dergl. nicht mitzu- 
nehmen. Es ging immer westwärts. Des 
Nachts wurde ein Lagerfeuer angefacht, um 
das Raubwild abzuhalten. Eines Tages muß- 
te Hermannson mal ins Gebüsch, Er be- 
nauptete Wölfe gesehen zu haben. Es gab 
viel Raubzeug wie Leoparden usw. aber an 
Wölfe glaubte ich nicht. Ich hatte wohl schon 
von Wölfen in Afrika gehört aber nie ge- 
lesen. Wir zogen auf der Pat weiter und 
kamen eines Abends vor einem alleinstehen- 
den Store an, ein großes aus Wellblech 
gebautes Haus. Nur einige Eingeborenen- 
hütten. standen dabei. Im Store gab es alles 
zu kaufen, Waffen, Lebensmittel usw. Vor 
uns wären drei Ochsenwagen angekommen. 
Der Besitzer des Stores war ein Irländer. 
Die Fahrer der Wagen waren mit großem 
Hallo von ihm empfangen worden, denn sie 
waren alte Bekannte von ihm. Bald nach 
dem Abendessen begann eine große Sauferei. 
Die Zugtiere, je 18 pro Wagen, waren zur 
Futtersuche freigelassen. Wir beide setzten 
uns etwas abseits. Es war schon sehr spät 
geworden, als wir draußen Gebrüll und 
Stampfen von Hufen hörten. Es war ein 
Löwe über die Zugtiere gekommen. Wir 
zriffen zu den Gewehren. Einer wollte un- 
bedingt hinaus in die tiefe dunkle Nacht, 
wurde aber von den anderen zurückgehalten. 
Es mußten erst Sturmlaternen angezündet 
werden. Am Buschrand lag ein geschlagener 
Ochse. Der Löwe war durch uns verscheucht 
worden. Unterdes graute der Morgen. Einer 
von den betrunkenen Fahrern ließ sich vom 
Wirt Strichnin geben und wollte das Fleisch 
les geschlagenen Tieres damit bestreuen. 
Zu Seinem Schutz begleiteten wir ihn eine 
Strecke mit schußbereiten Gewehren. Der 
mutige Mann war gerade dabei sein Vor- 
haben auszuführen, als ein lautes Geknurr 
aus dem Busch ertönte. Daraufhin ließ der 
verwegene Mann seine Tüte mit dem Gift 
lallen und kam eilends zu uns zurückge- 
ıaufen. Er hatte die Hosen buchstäblich voll. 
Unter dröhnendem Gelächter gingen wir 
ins Haus zurück und wollten das Tageslicht 
abwarten, Unter der nötigen Vorsicht nä- 
herten wir uns dem geschlagenen Tier und 
sahen einen Löwen von seiner Beute fres- 
sen. Wir schossen alle gleichzeitig und der 
Löwe wurde von mehreren Kugeln tödlich 
getroffen. 
Wir mußten nun weiter, denn unsere Zeit 
war bemessen, und wir gelangten nun an 
unserem Ziel an. Von den Sergeanten wur- 
den wir freundlich begrüßt, die uns aber 
zleich mitteilten, daß mit der Elefanten- 
jagd nichts werden könnte, Denn der Ko- 
mnandant, dessen Erlaubnis wir brauchten, 
war nicht zu sprechen. Er lag in seiner Be- 
hausung im Delirium. Wir übernachteten 
dort und wollten uns dann wieder auf den 
Heimweg machen, Die Sergeanten meinten, 
wir könnten schneller und bequemer reisen, 
wenn wir den Sambesi abwärts mit Booten 
fahren würden, Mir war das Angebot be- 
sonders willkommen. Wir bekamen 2 Boote 
und je 2 schwarze Ruderer, Zunächst ging 
alles gut, dann traten aber kleine Strom- 
schnellen auf. Wir mußten die Boote z. T. 
Jurchtragen, da Felsklippen uns den Weg 
versperrten. Danach kamen wir wieder in 
lieferes Wasser und die Fahrt ging schnell 
voran. Der Fluß wurde breiter, die Ufer 
waren dicht mit Schilf bewachsen, Unsere 
Ruderer wurden unruhig und spähten ange- 
strengt zum Schilf hinüber. Es dauerte auch 
nicht lange, da zeigten sich Köpfe von Fluß- 
pferd-Bullen, die auf uns zuschwammen.
	        

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