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Unser Oberschlesien (1968)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1968)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1968
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1968

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Mai 1968
Band, Heft, Nummer:
9

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1968)
  • Januar 1968 (1)
  • Januar 1968 (2)
  • Februar 1968 (3)
  • Februar 1968 (4)
  • März 1968 (5)
  • März 1968 (6)
  • April 1968 (7)
  • April 1968 (8)
  • Mai 1968 (9)
  • Mai 1968 (10)
  • Juni 1968 (11)
  • Juni 1968 (12)
  • Juli 1968 (13)
  • Juli 1968 (14)
  • August 1968 (15)
  • August 1968 (16)
  • September 1968 (17)
  • September 1968 (18)
  • Oktober 1968 (19)
  • Oktober 1968 (20)
  • November 1968 (21)
  • November 1968 (22)
  • Dezember 1968 (23)
  • Dezember 1968 (24)

Volltext

Verlagsort Wiesbaden 
1Y6814D 
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Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V. - Bundesverband Zn 
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N 
18. Jahrgang -— Nr. 9 vom 9. Mai 1968 
ı 
Die Vorbereitungen zum „Tag der Oberschlesier 1968” auf dem Gruga-Gelände in Essen 
am 22, und 23.. Juni laufen auf vollen Touren — 11 Hallen für die 0/S-Heimatkreise 
um Oberschlesiertreffen: Villa Hüael.in.Essen 
Liebe Landsleute! 
Die Organisationsleitung zum „Tag 
der Oberschlesier 1968“ arbei- 
tet unermüdlich am Aufbau ‘des dies- 
jährigen großen Bundestreffens. Wir alle 
hier sind redlich bemüht, Ihnen den Auf- 
enthalt in der gastfreundlichen Stadt 
Essen so gut, wie nur möglich zu ge- 
stalten. Viele Hürden wurden schon be- 
zwungen, aber noch liegt ein großer Teil 
Arbeit vor uns. Dem Rat und der Ver- 
waltung der Stadt Esen danken wir für 
das verständnisvolle Entgegenkommen 
in vielen, für uns fast ausweglosen 
Situationen. ; 
Über die Stadt Essen selbst habe ich 
Ihnen schon im vorigen Monat in dieser 
Zeitung berichtet. Trotzdem ist es er- 
wähnenswert, zu sagen, daß Sie hier eine 
aufgeschlossene, moderne Stadt erwartet 
lie vielleicht Ihre Vorstellungen wei! 
übertreffen wird. Lassen Sie sich über 
raschen. . 
Unser Treffpunkt ist das Gruga- 
gelände. In der großen Grugahalle, 
die annähernd 10000 Sitzplätze faßt, sind 
die Veranstaltungen vorgesehen, u. a 
der Gottesdienst und die Hauptkund- 
gebung. Ebenfalls in dieser Halle sprich! 
am Sonnabend unser Landsmann, Pater 
Leppich über das‘ Thema: Zwischen 
Fördertürmen und Kirchtürmen, 
Das Ausstellungsgelände hat 11 Hallen. 
in denen die einzelnen Heimatkreise un- 
tergehracht werden. Zur Orientierung 
wird nachstehend die Belegung bekannt- 
3egeben (Änderungen noch vorbehalten): 
Halle 2: ARatibor, Leobschütz, Kat- 
scher, Teschen, Hultschiner-Ländchen. 
Halle 3 und 4:. Kattowitz, Königs- 
hütte, Bismarckhütte, ‘Laurahütte, Myslo- 
witz, Schwientochlowitz, Lipine, Anto- 
ıienhütte, Tarnowitz, Rybnik, Loslau, 
Nikolai, Pleß, Bielitz. 
Halle 5: Gileiwitz Stadt und Land. 
Halle 6: Eingangshalle und zur be- 
‚;onderen Verwendung. 
Halle 7: Beuthen Stadt und Land. 
Halle 8: Hindenburg Stadt und Land 
Halle 9: Oppeln, Falkenberg, Grott- D Wähl h tk iti h St Il 
at, Ohersloganr er Wahler Nat KNUSCh Stellung genommen 
Halle 11: Neisse, Ottmachau, Patsch- . . N 
<au, Ziegenhals. Zum Ergebnis der Landtagswahlen in Baden-Württemberg 
Pad eg „Cosel, Groß Das Ergebnis der Landtagswahlen in ei hin werden verschiedene Gründe ge 
K ? iz. L Den 8, 3aden-Württemberg hat die Vermutung ıannt, von denen die folgenden Beachtung 
aß, mr. a. 1 blich Ki Jestätigt, daß es interessante Aufschlüsse erdienen: 
Au ür das leibliche Wohl ist vorge iiber die Bereitschaft der Wähler geber z z ; 3 
;orgt worden. Wie all die Jahre vorher, wird, sich bei der Stimmabgabe aus tra: we Br ger msem.. Gewicht „ler 
werden auch in diesem Jahre wieder in Ilitionellen Bindungen zugunsten krriti- Jolitischen Gruppierungen gewesen sein. 
allen Hallen Stände mit oberschlesischen ;cher Reaktionen zu lösen. Wenn aucı! nn den Fragen der Wiedervereinigungs- 
Wurstspezialitäten angeboten. Auch Ge- lie großen Parteien nicht unbeträchtliche >olitik unmißverständlich zwischen unzu:. 
:ränkestände werden in reichlichem Maße Veränderungen ihres Stimmenanteils ha- nutbaren Verzichten und verhandlungs 
vorhanden sein. . ben hinnehmen müssen und ferner in der ‚ähigen Themen zu unterscheiden. Hieı 
Gehen Sie aber nicht. achtlos an den jiuttgarter Landtag‘ die NPD als vierte wird in den Stellungnahmen insbesondere 
ınderen Ständen vorbei, wie z.B. der 7artei in nicht unerwarteter Stärke ein ın gewisse Ausführungen und Beschlüsse 
Stand mit der Heimatliteratur, Sonder- ‘iehen wird, so kann doch nicht von einen. ‚rinnert, die z.B. auf dem SPD-Partei- 
yostkarten, Sonderbriefmarken und dem politischen Erdrutsch Snsprochen wei“ lag in Nürnberg zur Oder-Neiße-Frage 
Sonderstempel zum „Tag der Oberschle- 3. wie es in ersten Stellungnahmen in nd dem Verhältnis zu Pankow gemacht 
zier 1968“. VL ; en FE en PD 0zw. gefaßt wurden. Auch das Verhalter 
In der Malle 8 sind das Sonderpost, ‚oiite“ eine müchterne Unter Samen Ktoise mit ihren Denkschrif 
I und das Auskunftsbüro unter- ‚uchung der Ursachen einge >olitischen Fragen dürfte Auswirkungen 
zebracht. Die Organisationslei- ajtet werden, die.das Wahlergebnis be- ‚uf die Entscheidung des Wählers gehabt 
‚ung befindet sich an diesen Tagen in stimmt haben, ben T 
Jalle 122. ) - zn 
; . z . In politischen Kreisen Bonns wird nach- Gewisse erheblicke Verschiebungen ge: 
En SS  ehilderune ik drücklich unterstrichen, daß die bisher ade auch in größeren Städten drücker 
. ” im Stuttgarter Landtag vertretenen Par- Jie Kritik des Bürgers an der als wider- 
Der Verkauf der Festplaketten, tefen einen Sitzanteil von 90,5 °% behaup- sprüchlich und weithin auch als unzu 
\ussichtsdienst, Sanitätsdienst sowie die tet haben. Für die Verschiebungen inner- tTeichend empfundenen Haltung staat- 
3etreuung vn Kindern; wird von ‚Ange- halb dieser Arımnna 4-7 "arten Dar. dicher Organe und von Vertretern der 
Parteien gegenüber den aufruhrähnlichen 
Oster-Krawallen aus. 
Der Wähler scheint, so wird hervor- 
‚ehoben, eher eine klare, als eine spe- 
<ulative Politik honorieren zu wollen 
ınsofern gewinnt das Wahlergebnis vom 
’8. April 1964 eine erhebliche Bedeutung 
ür die Bundesrepublik. Die größten Ver- 
‚uste erlitt die SPD, die fast ein Viertel 
‘hrer Wählerstimmen einbüßte. Die CDU 
/erlor 2 Prozent der Stimmen. Der neue 
Landtag in Stuttgart zeigt folgende Zu- 
‚ammensetzung: CDU 60, bisher 59, SPD 
37. bisher 47, FDP 18, bisher 14 unc 
NPD 12 Sitze, bisher keinen. . 
„Deutschf*=-1-dliche Parolen“ 
in Oppeln 
ıhvp) Radio Warschau hob in einer 
3ericht über eine Rede des stellv, pol- 
aıischen Premierministers Jaroszewicz ir 
Krakau hervor, daß der polnische Spit- 
zenfunktionär sich in seinen Ausführun 
zen vor Studenten der Akademie fü 
3ergbau und Hüttenwesen nicht nur ge- 
zen die „Zionisten“ gewandt habe, welche 
die Unruhe an polnischen Hochschulen 
schürten, sondern, daß er auch auf die 
zunehmende Aktivität „polenfeindliche: 
Slemente“ in Oberschlesisen hingewieseı 
ıabe, denen man entgegentreten müsse 
Diese „äußerst reaktionären Elemente 
:‚ätten u. a. in Oppeln „deutschfreundlich: 
>arolen“ verbreitet. 
aörigen. des . Essener Maltheser-Hilfs- Durchsetzung ‘der Menschenrechte, des 
Jienstes übernommen. | Selbstbestimmungsrechts auch für, das 
Parkplätze: für annähernd 4000 deutsche Volk und für das Recht auf die 
vahrzeuge sind in unmittelbarer Nähe Meimat darstellen. . 
les Ausstellungsgeländes vorhanden. Die Die Deutsche Jugend des Ostens (DJO) 
3usse werden auf einem Sonderparkplatz ırklärt sich mit dem Anliegen der Lands- 
«bgestellt. Ebenfalls sind weitere Park- nannschaften solidarisch und wendet sich 
»Nätze in den umliegenden Straßenzügen ıntschieden gegen die Anerkennung von 
eichlich vorhanden. . F*s Annexionen - und Vertreibungen - als. ein 
Für die Quartierbestellung ist der Ver- Mittel der Politik. . 
‚ehrsverein Essen zuständig. Uns ist es aufgegeben, eine. Welt mitzu 
Sollten - Sie aber das Bundestreffen mit bauen, in der die Völker und Volksgrup- 
#inem mehrtägigen‘. Besuch der Stadt pen sich als freie Partner verstehen, die 
Essen verbinden, sind wir ’hier gerne Ausübung der Grund- und Menschenrechte 
’ereit, Ihnen ein‘ entsprechendes Pro- sowie das Selbstbestimmungsrecht . und 
'ramm zusammenzustellen. las Recht auf die Heimat durch Aufnahme 
Einen Tip möchte ich für Ihre Vor- N den Verfassungen garantiert und zu 
>ereitungen zum „Tag der Oberschle- len Rechtsnormen für das Zusammenleben 
sier“ geben: Nützen Sie die Ermäßi. verden. 
zungen bei der: Bundesbahn Alle Gruppen des Bundes 
3ei Reisegruppen von sechs .Personen werden hiermit aufgerufen, sich 
vird eine Vergünstigung von 30% .ge- recht zahlreich an den Bundestref- 
zährt, bei Reisegruppen von 15 Perso- fen der Landsmannschaften zu beteiligen 
ıen sind es schon 50"e, die 16te Person - Heinz Patochk 
rhält eine Freikarte. ; (Bundesführer‘ 
Ich hoffe,. Ihnen hiermit schon einen . 
;Jeinen Überblick über 'die vorbereiten- 
ien Arbeiten gegeben zu haben, würde 
nich aber freuen, berichten zu können: 
‚In diesem Jahre: waren alle Oberschle: 
er dabei.“ 
Ihr 
Genossenschaftliche Wohnsiedlung 
jon — „Die größte .genossenschaftliche 
Wohnsiedlung | Oberschlesiens“, bestehend 
ınter. anderem aus 15 elfstöckigen und 
. G.Glagla 15 fünfstöckigen Wohnblocks, drei Schu- 
Organisationsleitung en, sechs Kindergärten sowie anderen 
43 E 6: Norbertst Versorgungseinrichtungen werde gegen- 
ssen-Sruga, Norbertstr.. „artig am Stadtränd von Kattowit: 
Tel:: 770625 . . zebaut, berichtet die’ Zeitung „Dziennik 
zb Zachodni“. Bis 1970 .soll der erste Bau- 
; . ıbschnitt - abgeschlossen sein. Insgesam! 
Aufruf der DJO Set ‘ollen hier später 24 000 Menschen wohnen 
Von. Bundesführer- der „Deutschen, Ju- Ratibor leidet unter Wassermangel: 
zend des Ostens ergeht folgender Aufruf: jon.‘ Unter „akuten Wassermangel“ leide 
„Die Landsmannschaften, al: seit einiger Zeit Ratibor, meldet „Try- 
lie legitimen Repräsentanten der ost- und una Opolska“. Die Pumpanlagen seien 
nitteldeutschen Provinzen und‘ ihrer ‚stark abgenutzt“, und die Wasservorräte 
Volksgruppen, veranstalten auch in diesem gering. Ein „Wasserkontrolldienst“ soll 
jahre wieder ihre Bundestreffen, nach Wasserverschwendern in der Stadt 
lie ein sichtbares Bekenntnis für die‘ fahnden. 
Zum „Tag der Oberschlesier 1968 am 22./23. Juni-in der Gruga in Essen: Der Balde 
neysee in Essen, Alle Landsieutg sind .zur-Teilnahme aufgerufen! 
Die Verantwortung der Kirche 
Zu’ den Gewaltakten der sog.. „Außerparlamentarischen Opposition“ 
In der öffentlichen Erörterung jener 
Jmtriebe, die während des Osterfestes 
zur Gewaltanwendung auf Straßen und 
Plätzen . des Bundesgebietes . und West- 
Berlins führten, ist bereits darauf hin 
z;ewiesen worden, daß diejenigen Elemen: 
je, welche sich außerparlamentarische 
Dpposition“ nennen, mit ihrer Agitatior 
ınd mit ihren Aktionen gegen viele Pa 
'’agraphen des. Strafgesetzbuches verstoßer 
haben, ohne daß bisher von den Gerichter 
mit der erforderlichen Umsicht gegen Si‘ 
vorgegangen worden ist, um die öffent- 
iche Ordnung zu schützen. Gleichermaßer 
st an diejenigen Artikel des Grundge- 
‚etzes‘ der Bundesrepublik Deutschlanc 
arinnert worden, die in zunehmenden. 
Aaße verletzt werden, ohne daß das Bun: 
lesverfassungsgericht bisher auch nur die 
Trage geprüft hätte, ob die zentrale Or- 
lanisation, die solche Ausschreitungen her- 
yeiführt, um „den Aufstand zu proben“. 
ıicht verboten werden muß, damit die 
ärundrechte der Staatsbürger gewahrt 
yerden. Heißt es doch beispielsweise im 
Artikel 4 Abs. 2 GG, daß die ungestörte 
teligionsaustäbhung gewährleistet werde, 
vie außerdem im Artikel 5 festgestellt 
wird, daß jedermann das Recht habe, 
‚seine Meinung in Wort, Schrift und Bild 
rei zu äußern und zu verhreiten und sich 
ıus allgemein zugänglichen Quellen un- 
gehindert zu unterrichten.“ Es steht abeı 
sinwandfrei fest, daß in evangelischen 
Kirchen die Religionsausübung gestöri 
vorden ist, wie man auch einem Verlags: 
jaus das Recht .der. ‚freien Meinungsäuße- 
zung bestreitet -und sogar Gewalt anwem 
let, um den Zugang zu den von diesen 
Verlage herausgegebenen Publikationer- 
zu behindern. Das aber allein schon — 
vieles andere kommt hinzu -— ist dock 
mehr als nur hinreichender Anlaß zum 
Einschreiten des höchsten Gerichtshofes 
unseres Landes, ganz abgesehen davon 
daß auch der Artikel 18 des Grundgesetzes: 
angewendet werden sollte, wo festge- 
stellt worden ist, daß derjenige die Grund- 
rechte der Meinungsfreiheit, Presse- und 
vVersammlungsfreiheit verwirkt, der diese 
Rechte „zum Kampf gegen die freiheitli- 
:he demokratische Grundordnung miß- 
oraucht“, 
Angesichts der Ausschreitungen wie der 
rechtlichen Gegebenheiten ist es nun 
allerdings völlig unverständlich, daß eine 
ıicht unbeträchtliche Anzahl evangelischer 
Kirchenmänner mehr oder weniger offer. 
jympathien für die Aufrührer bekundet 
ia daß kein anderer als der Bischof von 
3erlin, Scharf, obzwar er weitere Gewalt- 
ätigkeiten verurteilte, doch dazu gemahn' 
:at, man solle jenen, die sich doch Ge- 
waltakte zuschulden kommen ließen und 
lie weiterhin Gewalt predigen, gewisser 
naßen zuvorkommend begegnen, da et 
sich doch um eine „Minderheit“ handele, 
deren „Ansichten“ man bislang nicht ge- 
aügend gewürdigt habe. Das war dersel- 
de Kirchenmann, der bekanntlich so gut 
wie überhaupt kein Verständnis 
für die Minderheit der Ver- 
triebenen und Flüchtlinge in unserem 
Lande für ihre Auffassung zu wichtig: 
«ten, das ganze Gemeinwesen betreffender 
Rechtsfragen aufbrachte. Noch bedenk: 
icher. ja geradezu empörend ist es daß 
Der offizielle Standpunkt 
Rechtsbestand in den Grenzen von 193i 
In einem Interview, das Reinhold Rehs 
MdB, Präsident des Bundes der Vertrie 
venen, dem Saarländischen Rundfunk ge- 
jeben hat, führte er aus: „Die unverzicht- 
baren Rechtspositionen ergeben sich au: 
dem, was selbst im Zeitpunkt des unbe 
schränkten Sieges bei den Potsdamer Alb 
sprachen von den Siegermächten zugrunde 
zelegt worden sind. Das ist der alte terri: 
'oriale Rechtsbestand in der 
Grenzen von 1937. Daß die west 
ichen Siegermächte noch zu den damali- 
zen Rechtspositionen stehen, haben sie in 
viederholten offiziellen Erklärungen deut- 
‚ich gemacht. Deshalb haben sie auch alle 
Aufforderungen und alle Ansuchen, Er 
därungen bezüglich der Oder-Neiße vor 
veg abzugeben, abgelehnt mit dem 
linweis darauf, daß diese Frage, wie in 
?>otsdam vorgesehen, erst in einem 
Friedensvertrag mit einer gesamt- 
leutschen Regierung geregelt werder 
ann, Das ist der offizielle Standpunkt 
len alle westlichen Regierungen bisheı 
ingehalten haben. Die wiederholten Hin- 
weise in letzter Zeit: ‚Die wollen ja nich: 
rehr, infolgedessen hätte es keinen Sinr 
aehr, von uns auch noch zu wollen‘ be 
agen vielfach meines Erachtens nicht: 
nderes als den Versuch, sich hinter die 
er Feststellung etwas abzudecken, wei 
nan selber nicht mehr will.“ s.1L+r 
Pastoren protestantischer Konfession er- 
<lärt haben, sie wollten sich an. künftigen 
\ktionen beteiligen, die- sich gegen ‚einen 
/resseverlag und somit gegen die Presse- 
reiheit richten, Überhaupt begegnet man 
enen Rechts- und Gesetzesbrechern in 
sewissen Kreisen der Evangelischen. Kir- 
he offenbar mit um so. größerem „Ver- 
itändnis“, je mehr .diese sich auch auf die 
störung von Gottesdiensten spezialisieren, 
was wohl deshalb geschieht, weil so man- 
her Parteigänger der Terroristen organi- 
atorisch den evangelischen ‚Studentenge- 
neinden angehört. 
Man hat offenbar in der Evangelischen 
<irche in Deutschland weithin nicht 
erkannt, in welchem Ausmaße das Ver- 
nalten der sogenannten „Außerparlamen- 
tarischen Opposition“ nicht nur gegen 
das Grundgesetz und: die Strafgesetze 
verstößt, sondern auch gegen die Gebote 
° . 
Heute 0/ S-Bildbeilage 
Unser Rosenberger Land 
Gottes. Oder ist etwa nicht der Name des 
Herrn von ihnen mißbräuchlich geführt 
worden, ‘ist nicht in .voller Absicht dem 
zebot der Heiligung des Feiertages zu- 
vidergehandelt worden? Wird nicht die 
/erachtung der älteren Generation ge- 
)redigt, ‘Gehorsam: | verweigert, ‘alles 
larauf angelegt, sie:zuterzürnen?Ist-nicht 
oeben‘ erst in‘ einer” bei "Röwohlt ‚erschie- 
ıenen Publikation. von einem: Einpeitscher 
ler Terroristen der politische Mord unter 
‚estimmten Umständen . ausdrücklich als 
ulässig und gerechtfertigt erklärt worden? 
Haben die „Kommunarden“ nicht nur 
Iohn und Spott übrig für das sechste 
5ebot, das Martin Luther. dahingehend 
»rläutert hat, daß wir gehalten sind. 
‚keusch und‘ züchtig zu ‚leben in Worten 
und Werken“? Legt man nicht ständig 
-alsch Zeugnis ab gegen Mitmenschen, 
die man ‚„ausschalten“ will, .und. macht 
man nicht „bösen Leumund“ gegenüber 
leren Mitarbeitern und Freunden? Und 
segehrt man nicht das Haus.eines unserer 
Mitbürger und alles, was sein ist, als An- 
fang für weiteres entsprechendes. Vor- 
gehen in anderer Hinsicht? 
Das sollte man jenen vorhalten, die zu 
Ybeltätern geworden sind, und. hierüber 
;ollte man in den Gemeinden sprechen. 
Jnd man sollte strenge Kirchenzucht an- 
wenden in’aller Liebe zu den Irrenden 
ınd Irregeführten,. um sie. zur Einsicht 
ınd Buße zu führen. Dies wäre .der 
Verantwortung der evangelischen Kirche 
angemessen, nicht aber Beschönigung 
oder gar Beteiligung an Missetaten. 
Peter Rutkowski 
Staatssekretär Wetzel 
död. Als neuer. Staatssekretär wird 
Dr. jur, Günter Wetzeh in das Mini- 
s;terium für gesamtdeutsche Fragen ein- 
ziehen. Der bisherige Staatssekretär Carl 
Arautwig hatte im März: um seine Ent- 
lassung aus dem Amt gebeten. Wetzel, 
der am 27. Juni 1922 in Kassel geboren 
wurde und Staats- und Rechtswissen- 
schaften studiert hat, war: in den Jahren 
1955 bis 1960 Polizeipräsident in Kassel 
und bis 1966 Regierungspräsident in 
Darmstadt, Im Februar dieses Jahres 
aatte Wetzel, nunmehr Staatssekretär im 
aessischen Innenministerium, um seine 
Versetzung in. den einstweiligen Ruhe- 
tand gebeten, da es wegen der von ihm 
‚eranlaßten politischen Überwachung und 
nergischer Abwehrmaßnahmen der um- 
;‚türzlerischen Umtriebe des SDS, auf 
Druck des linksradikalen hes- 
;ischen SPD-Landesbezirks 
Süd zu Differenzen innerhalb der hes- 
sischen Landesregierung gekommen war. 
Diese Narbe im Kampf um die Erhal- 
tung der demokratischen Ordnung, 1äßt 
arwarten, daß Wetzel sich auch in dem 
neuen, verantwortungsvollen Amt be- 
währen wird. Bundesminister Wehner 
hat sicher eine gewissenhaft geprüfte, 
gute Wahl getroffen. Präsident Rehs hat 
Dr, Wetzel zu seiner Ernennung beglück- 
wünscht, 
en ZI 
on 
Ernst Lemmer 70 Jahre... Der Sonder- 
Jeauftragte des Bundeskanzlers für Ber- 
lin, Bundesminister a.D. Ernst Lem- 
ner, feierte am 28. April 1968 seinen 
70. Geburtstag. Von Februar 1964 bis 
inde Oktober 1965 war Ernst Lemmer 
3undesminister für Vertriebene, Flücht- 
inge und Kriegsgeschädigte.
	        

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