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Unser Oberschlesien (1968)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1968)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1968
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1968

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Dezember 1968
Band, Heft, Nummer:
24

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1968)
  • Januar 1968 (1)
  • Januar 1968 (2)
  • Februar 1968 (3)
  • Februar 1968 (4)
  • März 1968 (5)
  • März 1968 (6)
  • April 1968 (7)
  • April 1968 (8)
  • Mai 1968 (9)
  • Mai 1968 (10)
  • Juni 1968 (11)
  • Juni 1968 (12)
  • Juli 1968 (13)
  • Juli 1968 (14)
  • August 1968 (15)
  • August 1968 (16)
  • September 1968 (17)
  • September 1968 (18)
  • Oktober 1968 (19)
  • Oktober 1968 (20)
  • November 1968 (21)
  • November 1968 (22)
  • Dezember 1968 (23)
  • Dezember 1968 (24)

Volltext

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Zonn/Rhein - 18, Jahrgang +: Nr. 24 vom 19. Dezember 1968 
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Heimholung des Menschen aus Gott- und Selbstentfremdung — 
Inneres Weihnachten - der Weckruf von Bethlehem — Von Prof. Dr. E: Brzoska 
1 
Zur Christmette in.O1S:'. 
Zeichnung von. B- Zwiener- + 
Ob der moderne Mensch mit seinem von 
Naturwissenschaft und Technik geprägten 
nüchternen Denken noch ein Gespür in 
sich hat für das Hoheitsvolle und Geheim- 
nisvolle des hl. Weihnachtsfestes? Daß ihm 
das innere Offenbleiben für die Welt des 
3älaubens zunehmend schwerer wird, kann 
wohl kaum geleugnet werden. Es gibt heu- 
te so vieles, was sich als Ersatz für die 
Geheimnisse des christlichen Heilglaubens 
anbietet — alles in den mannigtfaltigen 
Formen des Ideologischen. Ohne Zweifel: 
der Glaube des Menschen von heute ist in 
arger Bedrängnis. Darum tut not. innere 
Einkehr und stille Besinnung an christ- 
lichen Festtagen! 
„Seit Jahren wird in unserer Zeitung 
„Christliches“ zur inneren Betrachtung ge- 
boten. Gottlob, die Leser unseres Blattes 
erwarten auch das „Brot des Wortes Got- 
res“ an den Haupttesten der christlichen 
Religion. Wir erinnern an große, beglük- 
xende religiöse Gedanken zum hl, Weih- 
nachtsfest, die in der Vergangenheit nie: 
dergeschrieben wurden; Weihnachtlicher 
Gottiestriede — Weihnachten als Zeichen 
und Unterpfand der christlichen Hoffnung 
— Völkerftriede in der Ordnung des Welt- 
arlösers — Der innere Glanz der Mensch- 
lichkeit im weihnachtlichen Festgeheimnis 
—- Die Geburt Christi als Ereignis des gött- 
chen Heilwirkens an der Menschheit — 
Geist christ/icher Brüderlichkeit — Weih- 
nachten als Wiegenfest christlicher Kultur 
Indem diese Aufsätze hier noch einmal ge 
nannt werden, hegen Wir die Hoffnung, daß 
sie in unseren Herzen neu zum Klingen 
kommen und“ zur. inneren Besinnung an- 
regen, Diesmal sei das hi. Weihnachtsfest 
ausschließlich vom geistigen Horizont des 
Menschen betrachtet, also die anthropolo- 
gische Seite des göttlichen Ereignisses in 
Jer Weihenacht signalisiert. 
1. „Gott hat sich in Jesus Christus der 
Wenschheit geotfenbart, 
Dieser hat uns Gott nahegebracht, und 
ı'cht nur das, er hat hierbei auch geoffen- 
jart, wer der Mensch in seiner Wahrheit 
st. Er hat den Menschen aus der Gott- 
antfremdung zurückgeholt und eben damit 
auch aus seiner Selbstentfremdung. So 
zilt es, das, was Gott von sich in Christus 
ler Welt geschenkt hat, was menschenför- 
mig geworden ist, sich auch bis zum letz- 
len anzueignen“ (Hans Urs von Balthasar). 
„Im Heilsereignis der hl. Nacht zu Beth- 
l'ghem ist Gott‘ in seinem Mensch gewor- 
#enen Sohn auf uns zugekommen. Die 
Menschen hatten in der willentlichen Ab 
kehr ihrer Stammeltern von Gott den 
Herrn die Liebe weckende und Geborgen- 
1eit schenkende Gemeinschaft mit ihm ver- 
oren — verlorenes Paradies der innigen 
Zottverbundenheit. Wer sich von Got! 
ıntfernt, gerät in die Gottferne und Gott 
ıntfremdung. Der Mensch kann nicht 
Mensch nach dem Bild und Gleichnis Got 
es, seines Schöpfers, sein, wenn er nich 
n dem seinsmäßigen Urgrund und exi 
;tentiellen Urbezug auf Gott hin verharri 
)jer Weg von Gott weg ist immer der Wec 
n die Fremde, in die Leere, in die Dunkel 
ıeit. Das gilt in einem erschreckender 
Aaße bereits für das irdische Dasein, Man 
nuß es erlebt haben, welche innere Nol 
ınd Pein Menschen überfällt, die das non 
‚erviam, d. h. ich will nicht dienen (im 
tören auf sein heilbringendes Wort una 
m Gehorchen auf sein den Lebensweg 
veisendes Gebot) sprechen und trotzig 
ı1erbei verbleiben, In stillen Zeiten spricht 
ter innere Jammer der Gottentfremdung 
iber ihn herein und treibt ihn — talls er 
ıicht doch noch zu Gott aufschaut — bis 
ur Selbstautfhebung. So endet Gottterne 
nd Gottlosigkeit offen oder insgeheim 
m absoluten Nihilismus. 
Nach Gottes Willen und seiner erbar- 
nungsreichen Liebe soll der Mensch in 
nnerer Fröhlichkeit leben und im trauten 
Jmgang mit Gott sich selbst verwirklichen. 
Vach dem Sündenfall vermochte er es 
.ıicht, sosehr er — etwa im Bereich des 
Philosophischen oder Ethischen. — ernste 
n Menschengestalt, ja in Knechtsgestalh 
st: für uns Menschen die gnadenvolle Zu- 
:ückholung in die Liebe des himmlischer 
/aters, in die Gnade des Heiligen Geistes 
'n die Gemeinschaft des göttlichen Sohnes 
Shristus Jesus zum Bruder haben, bedeu 
'et Kind des himmlischen Vaters zu sein 
Dort ist Ferne aufgehoben, Einsamkelh: 
iberwunden, Nihilismus in Optimismus ge: 
vandelt, Darum verkündet der Engel aut 
3ethiehems Fluren zu nächtlicher Stunde 
lie „große Freude“, daß der Heiland ge 
)oren ist, Christus der Herr. Wer sich die 
‚em göttlichen Heiland im Kind von Beth 
ehem in innerer Offenheit und froher 
3/äubigkeit nähert, wird Freund des Herrn 
ınd tritt in seine Herrlichkeit ein. Zwar ist 
Jieser erlösende Eintritt in die Gottge- 
neinschaft verborgen, nur im Glauben zu 
«rfassen, aber sie leuchtet bereits im Her 
en dessen, der an den Herrn als seinen 
zrlöser aus der Gottentfremdung in treue, 
lingabe glaubt und auf ihn vertraut, 
2. Was bis zur Herzmitte des Menscher, 
ıringt, hat die Macht, ihn aus seiner Selbst. 
ıntfremdung zu lösen. Bildung und Beruf, 
3eld und Gut, Haus und Auto haben, ist 
seineswegs schon ein Zeichen dafür, daß 
Jer Mensch im Innersten bei sich selbsi 
st. Oft scheint es umgekehrt zu sein: wer 
ich allzu stark an die Dinge des äußeren 
3ehabens und Lebens bindet, läuft Getahr, 
nicht bei sich selbst: zu sein. Man kann es 
Marx sind die den Menschen entfremden 
den ‚Elemente die Institutionen einer Welt- 
anschauung und Lebensform, die er als die 
kapitalistische bezeichnet;. als Heilmittel 
erscheint ihm die Arbeit im Getüge einer 
rollektivistischen Menschheitsfamilie. 
Er irrte: der .Bolschewismys zeigt dies 
indrücklich! VA ; 
Frei von Selbstentfremdung wird‘ dei 
Mensch nur in:Chrfistus Jesus, in seinei 
‚deilslehre, durch ‘seine. Verheißungen .uno 
seine erlösende Gnade. Indem der Mensch 
als. Christ sich Christus‘. ganz‘ zuwendet, 
ıwf ihn hört, getreulich auf. seiner-Lebens- 
nachtolge verharrt, das Kreuz des: Lebens 
und des Todes nicht scheut, vollzieht‘ sich 
in geheimnisreicher Weise‘ die Kehre von 
außen nach innen, von bloß humanistischer 
Jürre zur Christlichen ‚Lebens- und Wert- 
‘ülle des inneren Menschen, Man muß dies 
„ur ergreifen und es sick lebenslang an- 
eignen. Darum inneres ; Weihnachten + in 
ständiger Präsenz — das ist der Weckruf 
von Bethlehem. 
Die Provinz Oberschlesien 
Ihre Entstehung und der Aufbau der Selbstverwaltung 
Das in diesen Tagen im Holzner-Ver. ‚en Hirschberg, nächst dem Landeshaupt- 
ag in Würzburg erschienene neue Jahr- nann der höchste Beamte der kommu- 
Juch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms: ‘alen Selbstverwaltung der Provinz in 
Jniversität zu Breslau, Band XIV fürda, atibor, erhält die von 1933 ab ihm ver- 
HIV x _r ü ” jagte, aber umso mehr verdiente Aner- 
'ahr 1969 bringt einen für alle Ober- „ynung. Der kulturelle Wieder- und 
schlesier sicher interessanten Beitrag auf veyaufbau in der staatlichen Provinzial- 
ler Feder von Oberverwaltungsgerichts ‚erwaltung in Oppeln durch Oberpräsi- 
at Dr. Webersinn in Münster übe: ‚ent Dr. Proske, in .verstärktem Maße 
‚Die Provinz Oberschlesier :ortgeführt durch seinen Nachfolger Ober- 
ihre Entstehung und der Auf räsident Dr. Lukaschek, zeigen die Le i- 
bau der Selbstverwaltung. tungen nicht zuletzt auch des 
Ausgehend von dem. Kampf um: Ober oreußischen Staates für das be- 
schlesien, wie er mit dem Ende des erste. jrohte Grenzlanddeutschtum. Daß bei 
Weltkrieges einsetzte, werden die Be: ı]ler Arbeit für das Deutschtum und För- 
handlung der oberschlesischen. Frage ii +erung seiner kulturellen, Bestrebühgen 
Versailles; die‘ Tätigkeit -Friedtich Ott‘ ch. der Schutz def ‘kleinen polnischen 
Aörsings als Reichs-. und, Staatskommis-: Minderheit, die nach. der Zerreißung -Ober- 
jar für Oberschlesien bis zu den Kommu: schlesiens bei Deutschland verblieben war, 
nalwahlen. am 9. November 1919 und‘ die ‚ei Proske. und Lukaschek ‚in guten Hän- 
Abberufung Hörsings; “die, ‚Stellung des Jen lag, kann man-in dieser die 4atsäch- 
»berschlesischen Zenfrums ‘und ‘das preu“ iche und: rechtliche‘ SituatieR ‚Oberschle- 
3ische Gesetz zur ee '’PrO- ‚iersiin rein „sachlicher. Form :behandeln- 
vinz Oberschlesien vom 14.. Oktober. 191° gen: geschichtlichen‘; ‚Arbeit , nachlesen. 
behandelt. . Ein Vergleich, dieses, Gesetzer Wenn. trotz größter. ‚Förderung, getreu 
mit dem polnischen Gesetz über ein Sta: lem Genfer Abkommen, :'der : polnischen 
tut für eine. selbständige , Wojewodschaft wMinderheitenschulen, die, Zahl der. polni- 
Schlesien zeigt die besseren Bedingungen ‚chen ‚Schüler: ständig zurückging, -so' lag 
des deutschen Gesetzes. Die Beratungen Jjas.,‚an dem ‚gesunden: Sinn ‚auch jenes 
der oberschlesischen Frage in der Wei- Teils der :oberschlesischen Bevölkerung, 
marer Nationalversammlung. werden aus- jer.sich der polnischen. Sprache bediente, 
iührlich dargestellt, N . }jür seine Geborgenheit. im deutschen 
Die nach dem deutschen. Abstimmungs Volkstum.. Die: provinzielle Kulturpflege, 
;jieg und nach der Volksabstimmung, übe ausgegangen von Karl: Schodroks wert- 
das Verbleiben des bei Deutschland ver- voller Kulturarbeit; hat das ihrige zum 
bliebenen Teiles‘ von. Oberschlesien. als ©rstarken eines bedeutenden deutschen 
Provinz innerhalb des preußischen Staa: Küulturlebens in Oberschlesien beigetra- 
tes erfolgten. Beratungen in der Preußi- gen, das sich Beachtung im ganzen deut- 
schen Landesversammlung . brachten dann schen Reichsgebiet erwerben ‘konnte. 
das Gesetz über die Selbständigkeitsrechte Die ‘Arbeit, die nur im Band XIV des 
der neuen Provinz. Oberschlesien. Inhalt ‚ahrbuchs -der Schlesischen. Friedrich- 
und Bedeutung dieses Gesetzes .werden in Wilhelms-Universität enthalten ist‘ und 
der Arbeit Dr. Webersinns aufgezeigt. Die jaher nur -durch dieses bezogen werden 
vom ehemaligen Reichsminister der. Justiz x<ann, bringt zusammenfassend . wertvolle 
Dr. Eugen Schiffer als Vertreter des deut: Z3inzelheiten der schlesischen Landesge- 
schen Reiches in Genf bei dem deutsch ıchichte, so daß der Erwerb ‘gerade die- 
polnischen Abkommen. über Oberschlesier es Bandes des Breslauer Unijversitäts- 
vom 15. Mai 1922 geführten. Verhandlun: ‚ahrbuches den Oberschlesiern besonders 
gen und die preußischen Gesetze zur Ab- »mpfohlen werden kann, zumal der 392 
Zrenzung der Provinzen Oberschlesien und Seiten starke Band außer dem Aufsatz 
Niederschlesien vom 25. Juli 1923 und über ‚on Dr. Webersinn von Seite 275—329 
die Auseinandersetzung beider. Provinzer ıauch ein wertvolles Lebensbild, von Hans- 
vom 28. Oktober 1926 zeigen den weiten Ludwig Abmeier gezeichnet, . von Otto 
mühevollen Weg, den die führenden Män- Landsberg enthält, des am 4. Dezember 
ner der neuen Provinz zurücklegen muß 1869 in Rybnik geborenen späteren Reichs- 
ten, um einen ‚arbeitsfähigen,' der Bedeu- ‚ninisters der: Weimarer Republik, der 
tung dieses Grenzlandes entsprechender Mitglied der deutschen ’Delegation bei 
Aufbau der staatlichen und der kommu- Entgegennahme des Versailler - Diktats 
nalen Verwaltung zu gewährleisten. Die im April 1919 war. Darüber hinaus bringt 
Verdienste des kommissarischen Oberprä- las neue Breslauer Universitätsjahrbuch 
sidenten Justizrat Bitta, der Oberpräsi- wertvolle. Aufsätze über Münzkunde in 
denten Dr. Proske und Dr. Lukaschek und Schlesien, über Breslau, über Schlesier 
des ersten Landeshauptmanns Dr. Piontek, :m Feldzug gegen Frankreich 1870/71, über 
werden ausführlich gewürdigt. Die erfolg- Gerhart Hauptmann und Hermann Stehr 
reiche Arbeit des Ersten Landesrats Eu- und manches andere. — zes 
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Zum Jahreswecksel 
Kaum irgendwann im Laufe des Jahres gehen unsere Gedanken 
;o lebendig und auch besorgt in unsere oberschliesische Heimat wie 
n der Weihnachtszeit und in den Tagen der Jahreswende, Mit Recht 
sind wir in solch besinnlichen Stunden dankbar und froh, daß ein 
zütiges Geschick es uns trotz der Vertreibung gestattet, in persön- 
icher Freiheit und in Frieden, frei von materieller Not, manche so- 
jar in Wohlstand, den große Teile der Welt nicht kennen, leben zu 
jürfen, Diese Zufriedenheit sollte nicht in Selbstzufriedenheit enden 
ınd uns nicht vergessen lassen, daß das uns geschenkte Leben in 
zreiheit und Sicherheit auch einen vom Schicksal uns gestellten 
nenschlichen und geschichtlichen Auftrag enthält, der unserem Da- 
jein erst einen höheren Sinn verleiht: 
durch leidvolle Erfahrung geläutert und gereift, unablässig für eine 
iedvolle: Wiederherstellung der Menschenrechte, für menschenwür- 
liges Dasein und Zusammenleben einzutreten, wo immer und durch 
ven auch immer solche Rechte verletzt sind oder gefährdet werden. 
Trotz aller Enttäuschungen und Rückschläge ist deshalb unser 
Neujahrswunsch ein fordernder Ruf nach Frieden, Freiheit und Recht 
tür alle Menschen, alle Volksgruppen und Völker in einem integrier- 
‚en Europa freier Partnervölker, in.dem nationalstaatliche Grenzen 
intergeordnete Bedeutung haben und Freiheit, Freizügigkeit und 
4eimatrecht Selbstverständlichkeiten sind. 
Manche halten uns für unbelehrbare Utopisten. Doch wir wissen 
zu gut, daß unser Wollen ein sehr fernes Ziel hat und daß es zur 
Zeit keine Zauberformel gibt, den status quo zu einem auch nur er- 
ıräglichen Preis zu verändern, Wir wissen aber auch, daß in dieser 
Welt nichts von Bestand ist und daß die Freiheit in der Geschichte 
der Menschen und Völker niemals auf die Dauer unterdrückt wer 
jen könnte. 
Deshalb brauchen und dürfen wir nicht resignieren, sondern müs- 
sen mit dem guten Willen der Weihnachtsbotschaft vom Frieden an 
sine bessere Zukunft glauben und für sie mit Geduld auch im kom- 
nenden Jahr arbeiten und dabei treue Hüter des geschichtlichen 
Zrbes und der kulturellen Werte unserer Heimat bleiben. 
In diesem Geiste allen Oberschiesiern, wo immer sie leben mögen. 
3in heimattreues 
10 Jahre Bund der Vertriebenen 
(opr) Vor 10 Jahren, am 8. Dezember 
‚958, haben sich die beiden großen Ver- 
triebenenverbände, der Verband der 
Landsmannschaften und der Bund der 
vertriebenen Deutschen im Bund der Ver- 
triebenen — Vereinigte Landsmannschaf- 
ten und Landesverbände — zusammenge- 
schlossen. Seither hat der BdV, wie aus 
einer Dokumentation seiner offiziellen 
Verlautbarungen hervorgeht, in einmüti- 
zer Willensbildung eine klare und kon- 
sequente Politik im Sinne der Satzungs- 
ziele verfolgt: In einer Bestandsaufnahme 
des Verbandes heißt es, daß hinsichtlich 
der Eingliederung und des Lastenaus- 
gleichs dank der Initiative des Verbande: 
im letzten Jahrzehnt beträchtliche Erfolgt 
erzielt werden konnten, daß jedoch nocl 
erhebliches zu tun bleibe. Aus diesen 
Grunde, und aus allgemeinen politischer 
Rücksichten wird die von gewissen Bun: 
desstellen in Erwägung gezogene Auflö: 
zung bzw. Eingliederung des Bundesver: 
trieberienministeriums in andere Ressort: 
innerhalb der nächsten -Legislaturperiod' 
vom Bund der Vertriebenen abgelehnt 
Hinsichtlich der außenpolitischen Haupt- 
ziele der BdV, der Durchsetzung des Rech- 
tes auf die Heimat und auf Selbstbestim- 
mung für alle Deutschen ‚im Hinblick au’ 
die Vollendung und Einheit Deutschland: 
konnten auch im abgelaufenen Jahrzehn! 
gxeine praktischen Erfolge erzielt werden 
Der andauernde Ost-West-Gegensatz unc 
das vorläufige Scheitern der sogenannter 
Entspannungspolitik hätten dem entge- 
zen gestanden. Trotz dieser ungünstiger 
Auspizien und gegenstrebiger Tendenzer 
auch im Inland habe der Rechts 
zstandpunkt in der deutscher 
Sache wie auch in der Sache der Ver 
ıriebenen aufrechterhalten werden kön 
ıen. Das sei die Voraussetzung .dafür, der 
Weg für eine gerechte Lösung. offen zu 
nalten, 
8 2 
Glück auf! 
Landsmannschaft der Oberschlesier — Bundesverband = 
Dr. h. c. Ulitz Dr. Urbanek 
Dr. Banke Dr. Cza ja, MdB Felix Kaul 
Aubert Bakalorz Dr. Irene Biermann Berthold Frühauf 
Hans Hanke Heinz Olesch Agna Willner 
Carl Jaite Waldemar Zylla Egon Maschler 
Günter Englisch Hilde Sachse 
Silberne Ehrennadel der LdO verliehen 
Hohe Auszeichnung für verdiente Oberschlesier am Barbaratag 1968 
Wie alle Jahre wurden auch diesmal fons, Paderborn; Groß, Walter, Wal- 
wieder anläßlich des Barbara- sum; .Heisig, Leo, Hattingen; Hen- 
Tages 1968, der traditionsgemäß in Sel, Elfriede, Schweinfurt; Holm, 
allen Landes-, Kreis- und Ortsgruppen re . n ES N C Sn Sn 
der Landsmannschaft der Oberschlesier gen: Dr. Jurczyk, Karl, Blankenstein/ 
im Bundesgebiet feierlich . begangen Welper; Kabus; Alfred, Bochum; Kei- 
wurde, verdiente und um die Heimal- lich, Anna, Amberg; Klar, Oskar, 
sache bewährte Landsleute mit der Fulda; Kluger, Josef, Herzberg/Harz; 
3ilbernenEhrennadel des Bun- Korntke, Wanda, Altenbögge-Bönen; 
gesverbandes der Landsmannschaft der Koslar, Curt, Kitzingen; Kraft, 
)berschlesier ausgezeichnet. Es sind dies: Alois, Heilbronn; Krause, Paul, Bo- 
;hum-Werne; Kribus, Hildegard, Marl; 
Abzug, Maria, Oldenburg; Bartsch Dr. Kumor, Johannes, Oberhausen; 
<arl, Northeim; Bednorz, Rudolf Langer, Ernst, Blankenstein/Welper; 
Berlin; Biedermann, Richard, Göt- Dr. Lehnsdorf, Engelbert, Paderborn; 
äingen; Biela, Josef, Paderborn; Bie Linke, Hedwig, Emsdetten; Linkert, 
ı1ek, Helene, Landshut/Bay.; Biener!i ‚ans, München; Lober, Herbert, Lü- 
Maria, Werne; Brandt, Elfriede, Am ıen; Malcher, Herbert, Mönchenglad- 
serg; Brzozowski, Erich, Amberg »ach/Rheindahlen; Migotz, Erna, Am- 
3Zusch, Karl-Heinz, Schweinfur‘ erg; Mucha, Alfred, Duisburg; My- 
z3züsse, Gertrud, Hannover; Cygan ;schik, Georg, Werne; Ochmann, 
{laus, Aachen; Dworaczyk, Viktor Luzie, Berlin; Pawletta, August, Ol- 
Augsburg; Englisch, Günter, Bat ienburg; Piechatzek, Wilhelm, Mün- 
3odesberg; Feikisch, Gertrud, Be! hen; Piesch, Richard, Königsborn; 
in; Franke, Ernst, Berlin; Gaebel >]Janken, Emil, Hof; Pohl, Hanna, 
Aargarethe, Landshut; Golawski Paderborn; Pyrskalla, Franz, Solin- 
tertrud,« Herne; _ Dr.. Gomolka,_ Al gen-Ohligs;- Rossa,- Barbara, Bochum‘ 
m AL 
A, 
RA 
Anstrengungen unternommen hat, um sich 
ın das Geheimnis Gottes heranzuarbeiten 
/ur Gott vermochte den Brückenschlag 
um Menschen hin zu setzen, um den Ab- 
rund zu überwinden, Und das geschah 
ladurch, daß Gottes wesensgleicher Sohn 
- der Logos — aus Maria der Jungfrau 
‚om Heiligen Geist her die menschliche 
jestalt annahm. Gott ist für uns immer una 
ür alle in seinem Sohn Jesus Christus it 
ler geheimnisvollen „Weltstunde von Beth 
3hem“ nahegekommen; ja er ist einer wie 
'ir geworden, Mensch mit Fleisch und Blut 
nit Leib und Seele, und dabei der wesen. 
jafte' Gott geblieben, Das Kommen zu uns 
vagen zu behaupten: solange und sowen 
ter Mensch — trotz allem, was er zu eiger 
jat — nicht in seinem Wesenskern wurzel 
ınd ruht, ist er nicht Mensch in der voller. 
jelbstverwirklichung seiner Sollens-Idee 
Vir brauchen den Blick, den tiefen, ern 
sten Blick nach innen, in unser Selbst 
sein und ein humanes Leben und Wirker 
ıus dieser Wesenstiefe heraus, um nich: 
ıns selbst fremd zu sein, 
}, Von den modernen Denkern erfaßte e: 
vohl keiner so tief wie Karl Marx, der ge- 
adezu die Theorie von der Selbstentfrem: 
Jung des Menschen und von der Notwen 
digkeit. seiner - „Erlösung“ - aufstellte, : Für
	        

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