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Unser Oberschlesien (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Juli 1967
Band, Heft, Nummer:
13

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Januar 1967 (2)
  • Februar 1967 (3)
  • Februar 1967 (4)
  • März 1967 (5)
  • März 1967 (6)
  • April 1967 (7)
  • April 1967 (8)
  • Mai 1967 (9)
  • Mai 1967 (10)
  • Juni 1967 (11)
  • Juni 1967 (12)
  • Juli 1967 (13)
  • Juli 1967 (14)
  • August 1967 (15)
  • August 1967 (16)
  • September 1967 (17)
  • September 1967 (18)
  • Oktober 1967 (19)
  • Oktober 1967 (20)
  • November 1967 (21)
  • November 1967 (22)
  • Dezember 1967 (23)
  • Dezember 1967 (24)

Volltext

Verlagsort Wiesbaden 
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Drgan der Landsmannschaft der Oberschlesier e. V... Bundesverband 
4 Pal 
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Bonn/Rhein - 17. Jahrgang - Nummer 13 vom 6. Juli 1967 
„Rote Waffenbrüderschaft” 
Einheitliche Politausbildung bei den Streitkräften der Warschauer-Pakt-Staaten — Lang- 
ristiges Abkommen zwischen der polnischen und der tschechoslowakischen Volksarmee 
Springbhrunnen m 
» Can 
“4 Zeunen in Gleiwitz 
Orientierung zur Ostpolitik 
Herbeiführung einer europäischen Friedensordnung 
<hvp) Dem seit längerer Zeit im „War- 
‚chauer‘ Vertrag“ angestrebten Ziel, die 
7olitausbildung in den Streitkräften. der 
Narschauer-Pakt-Staaten zu vereinheit- 
ichen, sind die polnische und die tschecho- 
‚llowakische Volksarmee ein gutes Stück 
ıäher gekommen, . 
Wie die polnische Nachrichtenagentur 
PAP“ meldete, ist kürzlich in Prag zwi- 
schen den Polit-Hauptverwaltungen der 
polnischen und tschechischen Volksarmeen 
‚ein langfristiges Abkommen“ über die 
Zusammenarbeit auf dem Gebiete der 
>olitausbildung unterzeichnet worden, die 
‚ich auf die erzieherische, ideologische, 
Jolitische und kulturelle Ausbildung in 
Jen betreffenden Streitkräften erstrecken 
o1l. 
Zugleich mit der Unterzeichnung dieses 
\bkommens wurden in der polnischen 
3otschaft in Prag 19 Generale und an- 
Jjere hohe Offiziere der Tschechoslowaki- 
‚schen Volksarmee für ihre Verdienste um 
lie Stärkung der „sozialistischen Waffen- 
arüderschaft“ zwischen Polen. und der 
ÜSSR ausgezeichnet. 
Auinahme diplomatischer Bezilenungen un- 
er jeder Bedingung zwingen würden, weil 
die sozialistischen Märkte die Überpro- 
luktion der westeuropäischen Länder auf- 
‚ehmen 'können“, habe sich der stellver- 
retende tschechoslowakische Außenmini- 
ter Klicka gestützt, wenn er für die 
jundesrepublik Deutschland unter Hin- 
veis auf die wirtschaftlichen Vorteile 
'öllig unannehmbare Vorbedingungen für 
‚je Aufnahme diplomatischer Beziehun- 
‚en nenne. Dies erklärte der Bundes- 
orsitzende der Landsmannschaft der 
'berschlesier, der CDU-Bundestagsabge- 
rdnete Dr. Herbert Czaja zu einem 
nterview, das Klicka kürzlich einer wesi- 
‚eutschen Zeitung gegeben hat. 
In diesem Interview hatte der tschechi- 
che Politiker neben dem formellem Ver- 
äüicht der Bundesrepublik die Interessen 
Vest-Berlins zu vertreten, auch die An- 
.Tkennung der Teilung Deutschlands und 
‘ie Akzeptierung einer staatsrechtlichen 
‚Grenze zwischen Ostdeutschland und 
Nestdeutschland“ gefordert. Auch die 
‚solle Legalisierung der Austreibung von 
Aillionen Deutschen und somit ein Ab- 
‚ücken der Bundesrepublik nicht nur von 
sinem allgemeinen völkerrechtlichen Ver- 
bot, sondern auch der Bruch eines von 
Bonn ratifizierten internationalen Ver- 
irages, nämlich der „Europäischen Kon- 
vention der Menschenrechte. und Grund- 
reiheiten“, müsse von der Bundesregie- 
ang hingenommen werden, 
Wie Dr. Czaja dazu feststellte, würde 
die völlige Preisgabe aller unserer Rechts- 
positionen. nicht nur die freie staatliche 
ixistenz unseres Volkes bedrohen, son- 
lern auch den Schutz eines freien Staates 
ür unsere Wirtschaftsordnung und jedes 
‚irtschaftliche Handeln erschüttern. „Des- 
jalb können nicht nur die politischen 
»arteien, sondern auch Industrie und 
Nirtschaft sich niemals auf solche Vor- 
‚edingungen für staatliche Partnerschaft 
inlassen.“ 
Goralen sind unbequem 
Warschau plant Umsiedlung der Berg- 
bauern 
Bundeskanzler Dr. h. c. Kurt Georg 
<iesinger hat am 14. Juni‘ 1967 im 
Deutschen Bundestag eine Rede gehalten, 
n der er der deutschen Ostpolitik eine 
este Grundlage und zugleich eine klare 
Drientierung gegeben hat. Er wies alle 
Terdächtigungen zurück, daß die Bundes- 
egierung mit ihrer Entspannungspolitik 
‚oo etwas wie eine letztlich gegen die 
‚jowjetischen Interessen gerichtete Aktivi- 
ät entfalte, ja, er hat unmißverständlich 
‚um Ausdruck gebracht, daß es ihm vor 
Jiem um die Verbesserung des 
jeutsch-sowjetischen Verhält- 
‚isses zu tun ist.‘ Der Kanzler erklärte 
‚ämlich: 
»rwecken, daß sie zu stark an die 
ibrigen östlichen Nachbarn und we- 
ıiger pointiert an die Adresse Mos- 
zaus gerichtet war. Das war sicher 
ıicht die Absicht; aber der Ein- 
ıruck konnte entstehen. Wenn wir 
lann mit Rumänien diplomatische 
3eziehungen aufgenommen haben, 
inem Land, das sich ohne Zweifel 
lurch einen besonders starken Wil- 
en zur Eigenständigkeit auszeichnet, 
lann konnte dieser Eindruck sogar 
zerstärkt werden. 
Ich erkläre hier ausdrücklich: Man 
soll doch anderswo, vor allem in 
Moskau nicht glauben, daß wir hier 
so töricht seien, zu meinen, wir 
könnten eine Politik, die der Her- 
aufführung einer europäischen Frie- 
jensordnung und der Überwindung 
der deutschen Spaltung dient, da- 
Jurch betreiben, daß wir im Osten 
Jnfrieden säen und die dortigen 
Länder gegen Moskau aufhetzen. So 
xleinkariert denken wir politisch 
nicht. Ich bitte wirklich diejenigen, 
die es angeht, uns zu glauben, daß 
wir gute Beziehungen mit 
allen unseren östlichen 
Nachbarn, mit Moskau wie mit 
3Zukarest, mit Moskau wie mit Bu- 
dapest, oder mit Prag, oder mit 
Warschau, oder mit wem immer, 
wollen .”. .“, 
Mit diesen Worten hat der Bundes- 
zanzler nicht nur das bestätigt, was er 
ıach der Bildung, der Großen Koalition 
n der im:Dezember 1966 von ihm .yer- 
‚esenen. Regierungserklärung betont hatte: 
Das es sein‘ Wunsch und Wille ist, ‚vor 
allem Kontakte zu Moskau. aufzunehmen. 
Er: hat vielmehr auch betont, daß jede 
andere Interpretation der bisherigen Ent- 
«pannungsbemühungen etwa in dem Sinne, 
3onn wolle sich in die inneren Ange- 
egenheiten des Sowjetblocks einmischen 
der diese gar ausnutzen, absolut irrig 
ıst.. Das war ausdrücklich an die Adresse 
Aoskaus gesagt, es handelt sich aber zu- 
Jleich auch um eine Mahnung an gewisse 
ailfertige Kommentatoren hierzulande, 
derartige abwegige Deutungen der deut- 
‚chen Ostpolitik zu unterlassen, die nur 
Nasser auf die Mühlen jener Kräfte im 
3owjetblock leiten, die den Kreml daran 
ıindern wollen, eine Änderung seiner 
Deutschlandpolitik auch nur von ferne in 
Irwägung zu ziehen. 
Nun ist mit der Definition des Sinns 
and der Zwecksetzung der deutschen Ost- 
politik zwar ein weiterer wichtiger Schritt 
in der richtigen Richtung getan worden, 
aber damit ist naturgemäß noch nicht ge- 
sagt, daß der Kreml unverzüglich positiv 
auf den besonders. an ihn gerichteten 
Appell antworten wird. Allzu viele Hin- 
derungsgründe stehen dem noch ent- 
gegen, vor allem auch‘ der, daß es seine 
Zeit‘ braucht, bis man in Moskau von der 
Aufrichtigkeit des deutschen Bemühens 
iberzeugt ist. Man sollte auch nicht ver- 
essen, daß das sowjetische Mißtrauen 
eine tiefste Ursache in dem Überfall 
Aitlers auf die Sowjetunion hat. Wie 
ef dieser Stachel sitzt, geht daraus her- 
vor, daß von sowjetischer Seite vor gar 
ıicht langer Zeit noch in einem amtlichen 
Jokument von der „Heimtücke des Deut- 
‚chen Reiches“ die Rede gewesen ist, 
vomit man offenbar darauf anspielte, 
laß jene verhängnisvolle Aggression des 
2. Juni 1941 erfolgte, als ein Vertrag 
n Kraft war, der von der Sowjetunion 
»einlich genau eingehalten worden war. 
Zs sind also in Moskau schwerwiegende 
Zessentiments zu überwinden, ehe es zu 
inem Neubeginn im sowjetisch-deutschen 
"erhältnis kommen kann. 
Doch zweifelsohne wird man im Kreml 
‚ufmerksam beobachten, was in Bonn 
veiterhin zu der komplizierten Proble- 
Dder-Neifße minmınl4 Grenze! 
'mid) Den polnischen in den Beskiden 
.sässigen Bergbauern, den Goralen, 
‚erden nach einem Bericht der Zeitung 
Zycie Warszawy“ derzeit attraktive An- 
‚ebote zu einer Umsiedlung in die süd- 
‚sstpolnische, an die Sowjetunion grenzen- 
je Wojewodschaft Rzeszow,' unterbreitet, 
vo derzeit rund 400 Bauernhöfe zur Über- 
‚ahme angeboten werden. Dabei bietet 
nan den Goralen jeden Hektar Boden zu 
inem Schleuderpreis von 1000 Zloty an 
ınd verspricht außerdem‘ großzügige 
itaatskredite und Steuerbefreiungen. In 
>olen bilden die eigenständigen und frei- 
‚eitsliebenden Goralen‘ ein Element, ‘das 
ich bisher jeglicher Staats- und Partei- 
‚ontrolle entzogen hat: In der westlichen 
>resse aufgetauchte Berichte, wonach man 
äese Bergbewohner zwangsweise umsie- 
leln wolle, sind von-der ‚polnischen . Pres- 
e bisher -energisch .dementiert. .worden. 
Jartnäckig halten sich indessen Vermu- 
ungen, daß man die Bergbauern- aus - dem 
zebirge: entfernen möchte, ‚weil sie nicht 
‚ur‘ im... kleinen ‚. polnisch-tschechischen: 
'renzverkehr den -Schmuggel. begünstigt,. 
ondern- auch - politischen und kriminellen: 
’erbrechern Fluchtdienst geleistet hätten. 
„Ich sage.nur eines, auch an ‘die 
\dresse Moskaus: Es ist nicht wahr, 
jaß es sich bei dieser Politik nur 
ım, eine raffiniertere Terminologie, 
ım eine raffiniertere Aussageweise 
jandelt. Diese Politik hat ein neues 
ntscheidendes Element, das — ich 
viederhole es — auf die Herbeifüh- 
ung einer euronäischen Friedens- 
‚»rdnung und auf die Überwindung 
les euronäischen Antagonismus ge- 
ichtet ist. Sa 
Eine solche Politik bringt es not- 
‚endigerweise mit sich, daß man 
‚uch einmal Fehler macht. oder daß 
nan in der Realisierung dieser Poli- 
ik einen falschen Eindruck erweckt. 
ch will die Gelegenheit noch einmal 
yjenutzen, zu’ wiederholen,“ was ‚ich 
chön an anderer Stelle‘ gesagt nabe- 
Die, Friedenshote” des vergangene) 
Tähres, 'die eine Note” bester Absicht 
var, konnte’ vielleicht‘ den Eindruck 
Unannehmbare 
Vorbedingungen 
dod. Auf die Auffassung Prags, daß aus 
Jorge um ‚den. Ostmarkt die deutschen 
Jnternehmer die Bundesregierung ‚zur 
Niemals Verzicht xuf die Heimat!. 
#50 000 Schlesier. kamen-zum “Treffen.nach München. 
Rund 250000 heimatvertriebene Schle- 
jer kamen am letzten Juni-Wochenende 
ıach München, zu ihrem mehrtägigen 
3Zundestreffen, das unter dem Geleitwort. 
‚Mit Schlesien für Deutschland und 
Zuropa“ stand. Alle Vorausschätzungen 
wurden ‘durch diese hohe Besucherzahl 
ibertroffen. In München wurde . er- 
ıeut dokumentiert, daß die deut- 
;chen Heimatvertriebenen 
eine Schicksalsgemeinschaft 
sind, die bei zunehmender Betei- 
igung der Jugend auch im politi- 
schen Raum unverändert einen bedeuten- 
jen Faktor darstellt. An den politischen 
ınd kulturellen Veranstaltungen nahmen 
‚ahlreiche Politiker und Ehrengäste teil, 
ınter ihnen der Schirmherr des Schle- 
;jiertreffens, Ministerpräsident Goppel, die 
3undesminister Wehner und Strauß So- 
wie der Vorsitzende des Rates der EKD. 
Landesbischof Dietzfelbinger. 
Bei der Eröffnung des Treffens am 
Freitag in der Kongreßhalle erinnerte 
Ministerpräsident Goppel an die. histo- 
vische Verbundenheit Bayerns mit Schle- 
;ien. In dieser Feierstunde wurde das 
Schlesierschild an Prof. Scheyer, 
Jetroit/USA, Prälat Engelbert, Hildes- 
ı1eim, Dr. Rinke, München, Dr. Graf 
>ückler, Bad Tölz, verlehen. — Am Vor- 
age war der Schlesische Kultur- 
>reis 1967 in einer Feierstunde in der 
Staatlichen Hochschule für Musik an die 
Schriftsteller Alfons Hayduk und Ruth 
Ioffmann sowie den Komponisten, Prof. 
Fritz Lubrich vergeben worden. 
‚Der Erinnerung an die 450jährige Wie- 
Jerkehr der Reformation, war ein Tref- 
ien der evangelischen Schlesier in der 
St. Matthäus-Kirche BES bei dem 
ler Ratsvorsitzende der EKD, Landes- 
»jäschof Dietzfelbinger, Grußworte 
;prach, in denen er auf die Bereicherung 
les geistlichen Lebens durch Erkenntnisse 
ınd Impulse hinwies, welche die bayeri- 
‚che Landeskirche von den Schlesiern nicht 
ırst nach 1945 empfangen habe. Den Fest- 
zortrag über die Reformation in Schle- 
;ien hielt Kirchenrat Dr. Oskar Wagner. 
Ir. ist kürzlich wegen seiner Verdienste 
ım die Vertriebenen mit dem Bayerischen 
Zerdienstorden ausgezeichnet worden, 
Den Mittelpunkt der Schlußkundgebung 
165 Schlesiertreffens, die am Sonntag auf 
lem überfüllten Ausstellungsgelände statt- 
and, bildeten die Ansprachen der Bun- 
lesminister Wehner und Strauß sowie des 
3undesvorsitzenden der Landsmannschaft 
Schlesien,‘ Minister a. D. Schellhaus, 
Vor den aufmerksamen Zuhörern be- 
‚onte Wehner, daß das Ziel einer euro- 
päischen Sichersheits- und Friedensord- 
nung nur im Zusammenwirken mit der 
Sowjetunion erreicht werden könne. Im 
Zahmen einer solchen Ordnung müsse 
ıuch die deutsche Frage gelöst werden, 
vozu die Regelung der deutsch-polnischen 
ärenze gehöre. Der Minister erneuerte 
jas Angebot des Austausches von Gewalt- 
verzichtserklärungen. — Strauß wies 
‚uf das Erfordernis hin, ein europäisches 
‚eimatrecht zu schaffen, das auch die 
zutsch-polnischen Beziehungen entkramp- 
nn werde. An die Adresse Warschaus 
sandte sich der Minister mit der Auf- 
»rderung, Polen solle die europäische 
riedenspolitik dadurch fördern, daß ‚es 
ir.eine Vermenschlichung der Demarka- 
onslinie durch Deutschland wirke. Eben- 
3a wie Wehner, lehnte auch Strauß eine 
‚.nerkennung der Oder-Neiße-Linie ab, 
robei Strauß betonte, daß eine solche An- 
-kennung als Bestätigung der östlichen 
wei - Staaten - These aufgefaßt werden 
ürde. 
Der Bundesvorsitzende der LS, Mini- 
era.D. Schellhaus, versicherte, daß 
ie Schlesier eine vom Verständigungs- 
-illen getragene neue Ostpolitik der Bun- 
esregierung unterstützten, wenn diese 
olitik nicht mit einer Aufgabe des 
echtsanspruches auf Wiedervereinigung 
es dreigeteilten Deutschlands verbunden 
ei. „Wir werden uns nie und nimmer 
amit abfinden, daß auch nur ein Qua- 
ratmeter deutschen Landes abgeschrieben 
der ein Verzicht angeboten wird.“ 
Auch Exilpolen gegen Versöhnung - 
„Bestürzung“ über polnische Beteiligung an Vertriebenentreffen 
‚hvp) Das exilpolnische Zentralorgan 
Jziennik Polski“ in London brachte seine 
3Zestürzung“ darüber zum Ausdruck, daß 
x letzter Zeit verschiedene namhafte Ver- 
zeter der polnischen Emigration an gro- 
‚en Heimatkundgebungen der deutschen 
)stvertriebenen teilgenommen. haben. Es 
‚andelte sich insbesondere um den Vor- 
itzenden des Verbandes ‚polnischer 
"lüchtlinge, Marcol, und um den Prä- 
identen des „Weltverbandes der Ober- 
‚chlesier“, Sitko, der seinen Wohnsitz 
n den USA hat. Beide waren auf dem 
3Zundestreffen der Pommerschen Lands- 
2annschaft in Dortmund von den deut- 
chen Heimatvertriebenen lebhaft begrüßi 
‚orden. 
Der „Dziennik Polski“ schrieb hierzu, 
veder die „revisionistischen‘ Demonstra- 
ionen“ der deutschen Ostvertriebenen 
ı1och die dabei abgegebenen Erklärungen 
‚on Mitgliedern der Bundesregierung hät- 
‚en irgendeine -Überraschung. ‚bedeutet. 
Jicht nur verwunderlich, sondern geradezu 
bestürzend“ sei hingegen, daß „polnische 
Aktivisten der Emigration aktiv an sol- 
hen Veranstaltungen teilgenommen ha- 
jen“, indem sie sich für die Versöh- 
nung der beiden Völker ausgesprochen 
ıätten. Wer sich mit denjenigen solidarisch 
ırkläre, welche die Oder-Neiße-„Grenze“ 
ıeseitigen wollten, stelle „sich automatisch 
‚ußerhalb der polnischen Gesellschaft“, 
chrieb der „Dziennik“ hierzu. Schon. vor 
‚wei Jahren sei in der exilpolnischen Pub- 
izistik die Beteiligung von Polen an 
XZundgebungen der deutschen Ostvertrie- 
‚jenen (gemeint ist das Bundestreffen der 
Iberschlesier. in Düsseldorf -— die Red.) 
angeprangert“ worden. 
Das Ziel der linksradikalen Dialektiker 
ist die Anarchie 
Die Drahtzieher der studentischen Radauapostel und anderer „spontaner“ Demonstrationen 
DOD — Wenn es noch eines Beweises >”rotest herausfordern sollten, überall die ist untragbar. Daß den Studenten bei uns 
'aafür bedurft hätte, daß im Hintergrund -amphlete gegen die Demokratie und eine Meinungs- und Diskussionsfreiheit 
ieler der studentischen Demonstrationen nre führenden Persönlichkeiten mit skan- gewährt wird wie kaum in einem anderen 
nd provokatorischen Auftritte in Berlin .alösen Beschimpfungen. Einige der be- Lande, weiß jedermann, ebenso daß jede 
ınd an anderen Universitäten der Bun- onders scharfen „Vorkämpfer“ und Ra- ‚erechtigte Beschwerde Beachtung findet 
‚esrepublik keineswegs nur der Ausbruch .auapostel haben es auch gar nicht mehr Denen aber, die hier hintergründig die 
‚es nis Den spontaner Empörung Sr ‚erschwiegen, daß die Unter Wanderung *äden ziehen, geht es ja gar nicht darum. 
ıngen Akademiker über angebliche poli- ıer jungen Intelligenz und letztlich die . - Y 
sche Fehlentwicklungen oder mißliche ‚narchie ihr Ziel ist. Wir erlebten das einigermaßen merk 
. S14m; öl 6 . 7 ” vürdige Schauspiel eines „Schülerkongres- 
erhältnisse an ihrer „Alma mater“ ge- Die oft recht lah d beinahe fi ne a an = 
; x r oft re ahme un inahe angSi- ‚es“ in Frankfurt am Main, dessen Teil- 
tanden hat, so ist er in diesen Wochen che Reaktion der anderen Seite — leider ‚eh ff klärten, sie würden 
Jar erbracht worden. Wie hier planmäßig ‚uch mancher Politiker — auf die Her- Cumer ganz OMen Sr fly, SINN 
: ; rn politisch beraten und gesteuert vom-ultra- 
ne Akzente verschoben, die Fakten ver- ‚usforderungen hat wohl wesentlich dazu "ink, Sozialisten Deutschen Studenten- 
ireht und entstellt wurden, das verrät die ‚ejigetragen, die Drahtzieher zu immer I d“. a it din CUPS “. SPD we- 
Zechnik“ gutgeschulter  linksradikaler ;eckerem Auftreten zu ermuntern und die ven LE SON anBem VON CEr 
a . z ni m } zen seiner Tendenzen ausgeschlossen wur- 
‚jalektiker und Berufs-Unruhestifter, wie nitiative zu ergreifen. le. Vierhundert Schül d Schülerinnen. 
ıje sorgfältige Vorbereitung nach bekann- je bevorstehende parlamentarische Be ie ‚1öt lich 11 da s Geld für die zum 
en kommunistischen Rezepten durch ‚nqlung d  Notet m: f 8 — die AD ie Hei Pe er fen ch d 
3ruppen von Akteuren, die offenkundig g der Notstandsgese ze muß — die veil weite Reise hatten, riefen na eI 
uch über Geldmittel verfü en konnten ırfolgreichen „Generalproben“ der letzten ıntibabypille, nach freiem Sexualleben, 
de einem armen und be  grängeten —— der Zeit haben es gezeigt — mit einer harten .ach dem Aufstand gegen Elternhaus unc 
studio“ gewiß nicht zur Verfügun. g ste- ınd außerparlamentarischen radikalen ichule. Mag darüber lachen, wer da will. 
en. )pposition rechnen, die in ihren Mitteln ‚o heiter ist das nun wirklich nicht, denr 
. ‚icht wählerisch ist. Gewiß, wir selbst ha- 3 wurden hier Töne laut, die ihre gel 
Schon seit Monaten mußte jedem, der en das größte Interesse daran, daß zum „ige Heimat nur allzudeutlich verrieten 
nen klaren Blick hat, auffallen, wie beispiel alle bedauerlichen Ereignisse .ı Athen hat man schon vor 2400 Jahrer. 
jeich der Stil „spontaner“ Demonstratio- estlos aufgeklärt, daß nachgewiesene ‚arte Urteile gegen alle gefällt, die die 
en etwa bei den wilden Attacken gegen ‚bergriffe geahndet werden, die etwa bei ugend, die Zukunft und Hoffnung jedes 
Vashington in Sachen Vietnam und bei :en Demonstrationen anläßlich des Schah- taates, politisch verführen wollten. Fü: 
nderen Anlässen war, wie bis aufs Wort ’}esuches vorgekommen sind. So lange :chte Nöte der Jugend — an denen es nit 
enau die Parolen übereinstimmten, ob ber diese Untersuchungen nicht abge: ehlt — haben wir alle Verständnis. So'l.ı 
ıan nun in Berlin und Hamburg oder in .<hlossen sind, haben die bis aufs äußerste ıbereineDemokratiezusehen 
'alifornien, England und Lateinamerika 'ereizten ünd herausgeforderten Beamten vie !/gewissenlose Elemente 
aftrat. Man muß sehr naiv sein, um da 'ollen Anspruch auf den Beistand derer, hre junge Generation wver- 
och an wunderbare Zufälle zu glauben, ie sie eingesetzt haben. Hier gleich mit ‚erben wollen? Kann man die 
berall die gleiche schonungsvolle Rück- .twas knieweichen Erklärungen aufzuwar- Dinge weiter schleifen lassen? Dann wärt 
ichtnahme auf die roten Diktaturregime, en, womöglich gar wie einige Professoren vohl der Tag vorauszusagen, an dern 
„2 einen moralisch empörten Studiosus Solidarität mit jenen zu verkünden, die ‚bermals die Katastrophe über uns her- 
„A nun eigentlich besonders zu loderndem in jedem Fall‘ schwer provoziert: haben, „inbräche- B..S. 
natik der Ostpolitik gesagt werden wird. 
lin guter Anfang ist nun auf deutscher 
seite vom Regierungschef gemacht wor- 
len, der die Richtlinien der Politik be- 
timmt. Das erste Ziel ist die Verbesse- 
ung der Atmosphäre im Raume zwischen 
lem Rhein und der Moskwa. Das ist aber 
ur die Voraussetzung dafür, daß später- 
in ein. Ausgleich oder womöglich eine 
Koordinierung konkreter Interessen an- 
sestrebt werden kann. Es geht also zu- 
ıächst darum, daß überhaupt Hindernisse 
ıuf dem Wege zu Verhandlungen beiseite 
geräumt werden, die sicherlich einmal 
kommen werden, . allerdings wohl erst
	        

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Karsch, Anna Louisa. Brief Von Anna Louisa Karsch an Johann Wilhelm Ludwig Gleim. 1763.
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