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Unser Oberschlesien (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Januar 1967
Band, Heft, Nummer:
2

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Januar 1967 (2)
  • Februar 1967 (3)
  • Februar 1967 (4)
  • März 1967 (5)
  • März 1967 (6)
  • April 1967 (7)
  • April 1967 (8)
  • Mai 1967 (9)
  • Mai 1967 (10)
  • Juni 1967 (11)
  • Juni 1967 (12)
  • Juli 1967 (13)
  • Juli 1967 (14)
  • August 1967 (15)
  • August 1967 (16)
  • September 1967 (17)
  • September 1967 (18)
  • Oktober 1967 (19)
  • Oktober 1967 (20)
  • November 1967 (21)
  • November 1967 (22)
  • Dezember 1967 (23)
  • Dezember 1967 (24)

Volltext

Verlagsort ‘Wiesbaden 
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Maulkorb für Vertriebene: 
Bonn/Rhein - 17. Jahrgang „Nummer 2 vom 19. Januar 1967 
— 
m 
De 
Vorschläge eines Berliner Bundestagsabgeordneten, die verdienen „niedriger gehängt” 
zu werden — Sollen volksdemokratische Praktiken auch bei uns Schule machen? 
Stadtpfarrkirche in Leobschütz 0/S 
3egriff der Meinungsfreiheit genauer de- = ax = 3 .. 
iniert werden. Er würde nämlich eine Ein SC an IC es apı © 
ıngeahnte Präzisierung erfahren, indem 38 " 
'on vornherein jedwede Mitwirkung von . . x za 
on vornherein jedwede Mitwirkuns von 7up Vorgeschichte der Massenaustreibungen der Nachkriegszeit 
‚jezeichnenden. Personengruppen an den 
Aassenkommunikationsmitteln nicht nur 
— wie bisher schon — in gewisser Praxis 
ondern auch ge jure ausgeschlossen wer. 
Jen würde, es sei denn, etwaige Bewer- 
ber hätten sich verpflichtet, alle ihre 
Äußerungen und Mitteilungen einer Vor- 
‚ensur durch den Berliner Abgeordneten 
<laus-Peter Schulz zu unterwerfen. 
Peter Crantz 
Der Berliner Bundestagsabgeordnete, 
Dr. med. Klaus-Peter Schulz, im 
‚Zivilberuf“ seit 1962 Leiter des Studio 
Berlin der „Deutschen Welle“, hat die 
Bundesregierung und den Bundestag auf- 
zefordert, sie sollten dafür sorgen, daß 
jie Arbeit der Verbände der Heimat- 
vertriebenen „endlich“ auf „innere und 
zaritative Aufgaben“ beschränkt werde, 
ndem auf solche Weise die deutsche 
Außenpolitik „von einem Mühlstein der 
Ressentiments und Fehleinschätzungen“ 
befreit werden würde. Dies sind Vor- 
schläge, die tatsächlich verdienen, 
„niedriger gehängt“ zu werden, 
damit sie jedermann um SO besser lesen 
kann;. denn sie stellen unter Beweis, wie 
sehr gerade dieser Berliner Abgeordnete 
und Funktionär ‚eines Massenkommuni- 
kationsmittels darauf bedacht ist, die 
deutsche Demokratie mit jenen autoritä- 
ven Zügen.zu versehen, deren sie bisher 
armangelt. 
‘Was nämlich der Berliner Abgeordnete 
erreichen möchte, läuft doch auf nichts 
anderes hinaus, als daß 20 v. H. der Be- 
völkerung der Bundesrepublik ein Maul- 
<orb. umgehängt werden soll, sei es nun, 
jaß ‘die Bundesregierung eine einschlä- 
zige‘ Verordnung erläßt oder der Bundes- 
;ag ‚ein Sondergesetz beschließt, genausc 
wie das faktisch kein ‚anderer als deı 
}Hühere sowjetische Parteichef und Mi- 
3aisterpräsident in seinem „Deutschland- 
Ultimatum“ vom Januar 1959 geforder! 
Anatte. Danach ‚soll sich zwar Sonst jeder- 
mann. u.a, zur Oder-Neiße-Frage äußern 
können, die Veririebenen aber 
nieht; und da einigermaßen schwer zu 
bestimmen wäre, wer. mun Vertriebener 
‚st und wer nicht, schließt die Forderung 
des MdB Schulz implicite ein, daß alle 
Vertriebenen durch ein weiteres Sonder: 
gesetz bei Strafe zu verpflichten wären, 
ein Sonder-Abzeichen zu tragen, welches 
auch noch auf allen Briefbogen zu füh- 
ren wäre, zu schweigen davon, daß be- 
hördlich der entsprechende Vermerk in 
Jie Personalpapiere eingetragen werden 
müßte. Jeder, der dann entsprechend 
registriert ist, müßte schweigen, sofern 
es sich um die Ost- und Deutschlandpoli- 
ük handelt. Das ist fürwahr ein präch- 
tiger Vorschlag, der denn auch dazu an- 
getan wäre, Schule zu machen, 
So stellt sich natürlich sogleich die 
Frage, warum denn nur die Vertriebe- 
ıen sich auf „innere und karitative Auf- 
gaben beschränken“ sollen und nicht auch 
andere Bevölkerungsgruppen, wie etwö 
Jie Sowjetzonenflüchtlinge, die doch die 
Elbe-Werra-Linie nicht als „bestehende 
5Srenze“ anerkennen wollen, oder wie die 
Berliner, um diese als weiteres Beispiel! 
zu wählen. Bekanntlich haben doch 
auch die West-Berliner ihre „Ressenti- 
ments“, indem sie doch partout nicht für 
aine „Freie Stadt West-Berlin“ sind, wo- 
mit sie natürlich keinen Beitrag zur in- 
ternationalen „Entspannung“ leisten. Was 
für die Vertriebenen recht sein soll, wäre 
also für die Berliner nur billig; denn 
auch sie fröhnen dauernd irgendwelchen 
Fehleinschätzungen“ der Lage, wie täg- 
ich in der SED-Presse nachzulesen ist. 
Also müßten auch sie registriert werden 
ınd ihren Maulkorb bekommen. 
Natürlich ist es dabei eine Sonderfrage, 
;»b von solchen Maßnahmen auch; die 
3Zundes- und :Landtagsabgeordneten aus- 
s;enommen werden sollten, die entweder 
jst- und mitteldeutscher ‘ Herkunft‘ oder 
3Zerliner sind. Das wäre dann eine Aus- 
ıahme-Regelung im Rahmen einiger Son-« 
Jergesetze, die man wohl in Kauf neh- 
nen müßte, es sei denn, man faßte außer- 
Jjem in Gesetzesform, wie .sie sich zur 
3erlin. und Deutschland-Frage zu äußern 
ıaben. (Natürlich könnte es dann, wenn 
rgendwer gegen solche Regelungen Vver- 
tößt, keine Immunität geben.) . 
Doch damit nicht genug: Die Über: 
vachung der genannten Bevölkerungs: 
sruppen, ihrer Organisationen und Ab- 
‚eordneten im Bundestage wie in: den 
‚änderparlamenten würde dann natürlich 
lie Begründung einer politischer 
Polizei bedingen, die sich nicht dem 
Z7erfassungsschutz widmet; sondern viel- 
aehr die Aufgabe haben würde, alles : zu 
ınterbinden und zu ahnden, was unter 
Zerufung auf Präambel zum Grund- 
‚jesetz etwa von irgendwem aus den er- 
vähnten Personenkreisen zum Deutsch- 
andproblem oder zur Massenaustreibung 
ısw. geäußert wird: In diesem Bezug 
tönnen auch die Menschenrechte keine 
jü’tigkeit rhehr‘ beanspruchen, geschwei- 
se denn das Völkerrecht, ‘ 
Kurzum: Wenn man - den Forderungen 
les Berliner Bundestagsabgeordneten 
Dr. Klaus-Peter Schulz Rechnung trager 
würde, wäre ‚der erste Schritt in eine 
jeue Epoche der deutschen‘ Demokratie 
ls Volksdemokratie getan. Vor allem 
yürde dabei auch endlich einmal der 
Wenn unter denjenigen Amerikanern, 
zelche die Zeitgeschichte wachen Sinnes 
niterlebt haben, die Sprache auf die Mas- 
enaustreibungen der Nachkriegszeit in 
juropa kommt, dann wird es geradezu 
ls unbegreiflich empfunden, daß unter 
)Jokumenten — wie dem Potsdamer Pro- 
okoll. —,-die solche Vertreibungen sank- 
ionierten, die Unterschrift amerikanischer 
>räsidenten steht. Zwar wird eingeräumt, 
‚aß es sicherlich nicht in der Absicht der 
/ereinigten Staaten — und auch nicht 
3roßbritanniens —. stand, Massenaustrei- 
ungen solchen Umfangs zuzulassen, wie 
je-s. Zt. stattgefunden haben, aber man 
st sich doch darüber im klaren, daß im- 
nerhin: ein „Bevölkerungstransfer“ aus 
Istpreußen und aus West-Ober- 
;chlesien außer aus dem Sudeten- 
ande, aus Ungarn und aus Polen ins Auge 
ı‚efaßt war, obwohl im Potsdamer Abkom- 
nen in dieser Hinsicht nicht von den 
)der-Neiße-Gebieten die Rede ist. Die 
\usdehnung der Austreibungsmaßnahmen 
‚uch auf die gesamte Einwohnerschaff 
Janzigs, sowie auf die Bevölkerung Pom- 
nerns‘ und Mittel- wie Niederschlesiens 
st es gewesen, die dazu beigetragen hat 
‚aß der seinerzeitige amerikanische Außen. 
ninister Marshall auf. den Vier-Mächte: 
Außenministerkonferenzen des Jahres 1947 
n Moskau und London für die Rückgabt 
lieser Heimatgebiete..der Vertriebenen ir 
leutsche Verwaltung «plädierte, also auc 
lie Rückkehr dieser Teile der ostdeut 
chen: Bevölkerung ermöglichen wollte; 
Auch aus den einschlägigen Ausführun- 
jen des britischen Kriegspremiers:, Win- 
;ton, Churchill in seinen: Memoiren gehl 
hervor, daß die Massenaustreibungen im- 
mer mehr als eine Frage der internatio- 
ıalen Moral erkannt wurden, sobald die 
„eidenschaften abklangen, die der zweite 
Weltkrieg hervorgerufen hatte. Und 50 
leibt es eine Aufgabe der Historiker, den 
iründen nachzugehen, die es überhaupt 
ırmöglichten, daß ein sich den Geboten 
ler politischen Ethik verpflichtet fühlen- 
les Land wie die USA überhaupt dazu 
zommen konnte, Massenaustreibungen als 
Mittel der Politik zu akzeptieren, Sicher. 
ich haben dazu ganz wesentlich die Ent- 
hüllungen über die Grausamkeiten beige- 
ragen, die Hitler unter Mißbrauch des 
Jeutschen Names befohlen hat. Aber es 
sab auch andere Vorgänge, darunter sol- 
he in den Vereinigten Staaten selbst, die 
nit zur Vorgeschichte der Massenaustrei- 
‚ungen gehörten, indem sie gewisserma- 
jen das vorzeichneten, was dann in grö- 
jerem und schlimmerem Ausmaße in 
Juropa praktiziert worden ist. 
Hiermit hat sich kürzlich die größte 
ımerikanische Tageszeitung, die „Chicago 
Tribune“, in einem Leitartikel befaßt, der 
Jie bezeichnende Überschrift „Ein schänd« 
iches Kapitel“ trug. Dort wurde die Mas. 
‚endeportätion der amerikanischen Staats- 
jürger japanischer Herkunft gebrand- 
markt, die vom Präsidenten Franklin D. 
Zoosevelt unter dem 19. Februar 1942 — 
so nicht etwa unter dem Eindruck des 
apanischen  Überfalls auf Pearl Harbour, 
;ondern erheblich später — durch die so- 
senannte Exekutiv-Verfügung Nr. 9 066 
'‚eranlaßt wurde. 
Mit dieser Verfügung, die später. durch 
‚nen Beschluß des USA-Kongreßes be- 
‚räftigt wurde, wurden sogenannte „mili- 
ärische Räume“ geschaffen, aus denen 
lle Personen „entfernt“. werden konnten, 
lie entgegen den Weisungen des Kriegs- 
ninisters oder eines militärischen Befehls. 
ı1aber& „sich wissentlich in ihnen aufhal- 
;‚en oder sie betreten“. Betroffen wurden 
ıuervon ‚fast ausschließlich 112000 Japaner, 
lavon mehr als zwei Drittel, amerikani- 
che ’Staatsbürger,. die bis Kriegsende in 
ogenannte „Anhaltelager ‚(detention 
amps) verbracht und dort festgehalten 
wurden. Hierzu schrieb Morton Grodzins 
n seinem Buche: „Verratene Amerikaner“ 
Americans Betraysd) u. a.: „Die Evakuie- 
ung von Amerika-Japanern von der Pa- 
ifik-Küste weg im Frühjahr und Som- 
ner 1942 war eine Aktion ohne Beispiel 
n der amerikanischen Geschichte. Zum 
ırsten Male verurteilte die Regierung der 
JSA eine große Bevölkerungsgruppe zur 
nhaftierung hinter Stachelgraht;, Es ge- 
chah zum ersten Male, daß eine Gefähr- 
lung der Wohlfahrt der Nation nicht nach 
ndividueller. Schuld, sondern nach Grüp- 
jenmerkmalen . festgelegt” werden ist. ‚Es 
var das’ erste Progrämm, in dessen‘ Voll- 
ug allein die Rassenzugehörigkeit dar- 
‚ber: bestimmte, ob ein Amerikaner in 
-reiheit bleiben oder eingekerkert wer- 
len würde.“ In einer von drei Professoren 
ier Universität von Kalifornien verfaß- 
‚en‘ Studie: hieß es hierzu, die Zeit, in 
jer diese Deportationen erfolgt seien, 
würden stets „Tage der Schande“ bleiben. 
Jiemals sei den Amerika-Japanern ein 
ınloyales Verhalten nachgewiesen wor- 
len, vielmehr habe sich das 442, Infantrie. 
iegiment der US-Armee, das fası gänze 
ich aus „Nisei“, aus Amerikanern japani. 
scher Herkunft, bestanden habe, im zweis= 
en Weltkriege mit Ruhm bedeckt. 
Es steht also fest, daß die Deportation 
on. Menschen allein auf Grund von 
Anerkennung nicht zu erwarten 
Dr. M. Sayda im „Narodowiec“ 
(hvp) Die USA stünden keineswegs im 
jegriffe, die Qder-Neiße-„Grenze“ anzu- 
ırkennen, obwohl Präsident Jahnson sich 
n seiner „Entspannungsrede“ gegen eine 
s‚ewaltsame ‚ Änderung „existierender 
3renzen“ ausgesprochen habe: Dies er- 
;Järte der exilpolnische Politiker Dr. M 
jayda in der in Frankreich erscheinen- 
len polnischsprachigen. Tageszeitung „Na- 
odowiec“, indem. er betonte, der Präsi- 
‚ent habe sich allein gegen eine Gewalt- 
ınwendung ausgesprochen, der auch Bonn 
jne Absage erteilt habe., Präsident John- 
on habe sich also nur einer „elastischen 
tjedewendung“ bedient, ..l3 er auf die 
Jder-Neiße-Frage- zu. sprechen 
sam, und. wenn dann nachträglich auch 
aoch von amtlicher. amerikanischer. Seite 
ırlautbart worden sei, daß die Oder- 
Veiße-Frage „vor allem ein Problem der 
3Zundesrepublik” Deutschland“ sei, so sei 
lies — vom polnischen Standpunst aus 
- geradezu „negativ“ zu werten 
zz 
Enthüllungen in den USA 
Polnische Beteiligung an Judenmarden nachgewiesen 
{hvp) In der amerikanischen Presse 
vird zunehmend auf die Beteiligung wei- 
er Kreise der polnischen Bevölkerung 
n den entsetzlichen Verbrechen hinge- 
viesen, die im zweiten Weltkriege in Po. 
en an der jüdischen Bevölkerung began- 
‚en worden sind. Diese Anklage ist auch 
n dem Tagebuche des Historiographen 
les Warschauer Ghettos, Dr. Emanuel 
Zingelblum, erhoben worden. Sie wurde 
ıyunmehr in einem Buche „Der gemalte 
Togel“ (The Painted Bird) von Jerzy Ko- 
inski wiederholt. Kosinski, der die Volks- 
'‚epublik Polen im Jahre 1957‘ verlassen 
‚at und jetzt in New York lebt, schildert 
ıuf Grund authentischer Unterlagen in 
?orm einer Erzählung die Leiden eines 
üdischen Kindes, das — auf der Flucht 
‚or der Deportation in ein Vernichtungs- 
ager — aufs grausamste von Polen ge- 
jetzt und gejagt wird. Andrew Field 
‚schrieb in einer Besprechung dieses Bu- 
-hes in der „Washington Post“, es bestehe 
kein Zweifel daran, daß die Polen. „Ge- 
ıilfen der Mörder waren“, und die gleiche 
Feststellung wurde im „New York Times: 
Magazine“ getroffen. 
Der Korrespondent der „New York 
Times“ in Warschau, Henry Kamm, be- 
eichtete eingehend über das Echo, das 
lieses Buch und die diesbezüglichen Ar- 
;ikel in der amerikanischen Presse in der 
Volksrepublik Polen ausgelöst haben. Eı 
wies zunächst darauf hin, daß „The 
Painted Bird“ zu denjenigen Büchern ge. 
nört, die am meisten von der US-Bot- 
schaft in Warschau angefordert werden, 
rbwohl diese Veröffentlichung bisher 
ıllein in englischer Sprache sowie in 
'ranzösischer und deutscher Übersetzung 
zorliegt, Von polnischer Seite sei dar- 
ıufhin amerikanischen Gesprächspartnern 
jegenüber geäußert worden: „Ihr habt 
sure Neger, und wir haben das hier!“ In 
ler polnischen Presse sei das Buch als 
ein besonders aggressiver Bestandteil 
jines allgemeinen Feldzuges zur Verun- 
limpfung Polens“ bezeichnet worden; 
lenn es stelle die Polen als „barbarische 
A\ntisemiten“ dar. Am schärfsten habe sich 
ue Warschauer Juristenzeitschrift „Prawo 
Zycie“ (Recht und Leben) geäußert. Sie 
21abe behauptet, daß „Der gemalte Vogel“ 
ugs einer Verbindung von „deutschen 
ievanchisten“ und „den rechtsextremisi- 
chen zionistischen Gruppen“ heraus ent- 
‚tanden sei, die beide den Versuch mach- 
en, „dem Westen ein Bild von einem 
)jarbarischen Polen aufzuzeigen“. Der 
ımerikanische Berichterstatter stellt hier. 
‚u fest, daß die polnische Regierung hoch- 
“mpfindlich auf jeden Hinweis reagierte, 
daß Polen einen höheren Anteil von 
follaborateuren bei der Vernichtung der 
‚uden hatte als andere von den Deut. 
chen besetzte Gebiete“, 
Polens Ostgrenze 
legale KP erkennt sie nicht an 
{mid) In Polen sind in letzter Zeit vor 
ler illegalen „KP“ verbreitete Lan’ d- 
:arten aufgetaucht, auf denen das pol- 
sche Staatsgebiet mit seiner Ostgrenze 
‚us dem Jahre 1939 eingezeichnet ist. Die 
‚on den Sowjetunion nach Kriegsende 
ınnektierten ostpolnischen : Provinzen 
verden als zu Polen gehörig bezeichnet. 
Jierüber vorliegenden Berichten ist nich! 
u entnehmen, wie die polnische West- 
‚renze auf diesen Karten verläuft. Die 
Karten sind im Auftrag der in Albanien 
itzenden . Führung der illegalen polni- 
chen KP in Brüssel gedruckt und über 
chweden. nach Polen eingeschmuggel{ 
‚orden.: Der. polnischen . Polizei ‚soll et 
‚elungen sein, zwischen Danzig und War- 
chau eine ganze LKW-Ladung mit die 
an -Landkarten. zu .beschlagnahmen. 
Dder-Neiße niemals Grenze! 
— 
Merkmalen ihrer Herkunft und Sprache 
ıicht nur in der Sowjetunion erfolgt ist 
—- wo die Wolgadeutschen und andere 
Völkerschaften auf Befehl Stalins nach 
3ibirien gebracht worden sind, sondern 
such in den Vereinigten Staaten von Ame- 
2ika, wobei der Unterschied allerdings 
larin bestand, daß. die „Nisei“ nach 
<riegsende wieder in ihre früheren 
Vohnorte zurückkehren konnten, falls sie 
as wünschten, während die Wolgadeut- 
chen noch heute verstreut in den Weiten 
‚er Sowjetunion. leben. Aber das Ent- 
cheidende war, daß dieses. Verhalten 
Vashingtons gegenüber den amerikani- 
chen Staatsbürgern japanischer Herkunft 
las Tor öffnete zur späteren Zustimmung 
‚u den Massendeportationen, welche ge- 
Jen die Ostdeutschen verhängt wurden: 
Sie wurden — ebenso wie die Nisei in 
ındere Landesteile der USA -— nach Mit- 
el- und Westdeutschland „transferiert“ 
dhne Rücksicht darauf, ob ihnen irgend- 
sine Schuld nachzuweisen war oder nicht, 
ıur deshalb, weil sie deutscher Herkunft 
waren. . 
Wenn die „Chicago Tribune“ fast ein 
Vierteljahrhundert danach an jene in den 
TSA erfolgte Massendeportation erinnert 
ınd sie als unmoralische Handlungsweise 
harakterisiert hat, so legt dies Zeugnis 
‚avon ab, wie nachdrücklich die ameri- 
;anische Öffentlichkeit darum bemüht ist, 
such das ins rechte Licht zu rücken, was 
in grober Verstoß ‚gegen die amerikani- 
ichen Traditionen war, Es zeigt dies zu- 
;leich, daß auch Deutschland darauf rech- 
ıen kann, in: den Vereinigten Staaten 
Jerständnis zu finden, wenn es die Mas- 
‚enaustreibung der ostdeutschen Bevölke_ 
rung vor den Gerichtshof der öffentlichen 
Aeinung bringt und Wiedergutmachung 
';ordert. Wenn die USA bis heute nicht 
lie Oder-Neiße-Linie anerkannt haben, 
Oo ist dies ganz wesentlich mit darauf 
‚urückzuführen, daß mit einer Anerken- 
ı1ung des territorialen fait accompli auch 
ajne solche der Massenaustreibung erfol- 
sen würde 
China boykottiert polnische Schiffahrt 
Schwerer Schlag für den Gdingener Hafen 
({hvp) In den politischen Kreisen der Schifffahrt boykottiere und statt dessen 
polnischen Emigration wird die Entwick- len Transport von Import- Exportgütern 
lung der Politik Pekings gegenüber Polen on und nach der Bundesrepublik sowie 
und der Bundesrepublik Deutschland mit len skandinavischen Ländern auf west- 
größter Aufmerksamkeit beobachtet. leutschen und skandinavischen Schiffen 
Nachdem der exilpolnische Publizist J. ördere. ; 
Mieroszewski bereits kürzlich darauf hin- Dieser „Boykott“ betreffe insbesondere 
gewiesen hatte, daß Mao tse-Tung offen- ie im Jahre 1957 auf sowjetische Veran: 
sichtlich eine Wiederherstellung der ter- assung hin gegründete „„Chinesisch-pol: 
ritorialen Vorkriegslage — also eine ‚ische Gesellschaft der Schiffsmakler“ die 
Rückgabe der Oder-Neiße-Gebiete in hrerseits ein besonderes Büro in Stock- 
deutsche Verwaltung nebst einer Rück- 10lm errichtete, welche für. China be- 
arstattung der durch das Jalta-Abkom- ;timmte Waren nach Gdingen. verfrachten 
nen an die Sowjetunion gefallenen Bus- jeß, von wo sie mit polnischen Schiffer 
San-Gebiete an Polen — befürworte bzw. ıach China gebracht wurden. Entspre- 
anstrebe, hob nun der „Dziennik Polski‘ hend wurden — umgekehrt -— chinesi- 
hervor, äaß China die polnische Fern»st che Waren zunächst nach Gdingen trans. 
„ortiert und von dort in skandinavische 
und andere Häfen weitergeleitet. Nun er- 
aielten die skandinavischen Importeure 
ron Peking die Weisung, die Dienste der 
‚Chinesisch-polnischen Gesellschaft der 
jchiffsmakler“ nicht mehr in Anspruüch 
„u nehmen, indem chinesische Waren nur 
noch auf westdeutschen oder auf schwedi. 
schen Schiffen transportiert werden sall 
‘en, 
Der „Dziennik Polski“ erklärte in die- 
jem Zusammenhange, daß der Hafen 
3dingen von dieser Neuregelung ernst- 
ich betroffen werde, Zugleich sei zu er- 
:;ennen, wie sich der Zwist innerhalb des 
-ommunistischen Lagers verschärft habe. 
ndem nämlich Peking der Zusammenar- 
‚eit mit. „kapitalistischen“ Reedereien  ge- 
‚enüber der mit den polisch-kommuni- 
Orhön Schiffahrtslinien den Vorzur 
+eDe. 
1aB ’ ® 
EKD politisiert weiter 
Nach dem Ost-Memorandum 
eine „Friedensdenkschrift“ 
I hvp) Wie aus gut unterrichteter Queile 
erlautet, wird die Evangelische Kirche 
n Deutschland ihr politisches Engage- 
nent im Sinne der. faktischen Akzeptie- 
ung und Propagierung von Forderungen 
les Sowjetblocks zur Deutschland-Frage 
n verstärktem Maße (fortsetzen. Nach 
ler umstrittenen Ost-Denkschrift der 
Kammer für öffentliche Verantwortung“ 
ler EKD mit ihrer verzichtpolitischen 
?endenz zur Oder-Neiße-Frage soll,. wie 
jekannt geworden ist, in einer sogen 
Friedensdenkschrift“ auch eine de-facto- 
\nerkennung des SED-Regimes in Mit» 
aldeutschland empfohlen werden. 
Wie ein Mitglied der „Kammer für 
;ffentliche Verantwortung“ der EKD, 
arof. D. Hermann Diem, Tübingen, aul 
iner Tagung in der Evangelischen Aka- 
lemie in Bad Boll mitteilte, ist auf einer 
jitzung der Kammer, die Ende 1966 in 
Dst-Berlin ‚stattfand, im Zusammenhang 
nit der : vorbereiteten „Friedensdenk- 
<hrift“ die Frage einer völkerrechtlichen 
Anerkennung der Sowjetzone als Staat 
ırörtert worden. Dabei ist insoweit be- 
'‚eits eine Übereinstimmung erzielt wor- 
len, als festgestellt wurde, daß die Kam- 
ner die. Deutschlandpolitik auch der 
ıeuen Bundesregierung nicht billigt. Die 
lammer ist mit Verhandlungen nur aul 
ler unteren Ebene nicht einverstanden 
‚sondern wünscht Verhandlungen auf he 
1er ‚und. höchster Ebene. 
‚Auf Grund einer amtlichen polnischen 
Verordnung haben 29 Orte ab 1. Januar 
1967 Stadtrechte erhalten. Auf den Re- 
gierungsbezirk Oppeln entfielen zwei 
Erhebungen zu Städten, es sind dies die 
Gemeinden Gogolin und Ratibor- 
hammer. . ; 
'Im Kattowitzer Bezirk wurden 
1. a. zur Stadt.erhoben Imielin im 
Kreise Pleß, Chwallowitz im Kreise 
Rybnik und Friedrichshütte im 
Kreise Tarnowitz. 
Begründet wird die Verleihung ‘ der 
Stadtrechte mit der zunehmenden wirt- 
schaftlichen Entwicklung der Orte und 
Jem Wachstum der Bevölkerung, 
Robert G. Edwards
	        

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