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Unser Oberschlesien (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Mai 1967
Band, Heft, Nummer:
9

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Januar 1967 (2)
  • Februar 1967 (3)
  • Februar 1967 (4)
  • März 1967 (5)
  • März 1967 (6)
  • April 1967 (7)
  • April 1967 (8)
  • Mai 1967 (9)
  • Mai 1967 (10)
  • Juni 1967 (11)
  • Juni 1967 (12)
  • Juli 1967 (13)
  • Juli 1967 (14)
  • August 1967 (15)
  • August 1967 (16)
  • September 1967 (17)
  • September 1967 (18)
  • Oktober 1967 (19)
  • Oktober 1967 (20)
  • November 1967 (21)
  • November 1967 (22)
  • Dezember 1967 (23)
  • Dezember 1967 (24)

Volltext

Terlagsort: Wiesbaden 
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Keine Regierung des Verzichts. 
Bonn/Rhein: = - "17. Jahrgang: = Nummer 9 vom 11. Mai 1967 
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Bundeskanzler Kiesinger vor dem Kongreß Ostdeutscher Landesvertretungen — Nichts 
hinter dem Rücken der Vertriebenen —- Wir denken an Frieden und Gerechtigkeit! 
je-kaphag im ehem. Freikorpsehrenmal auf dem Annaberg 
In einer von der Öffentlichkeit mit Spannung erwarteten Rede vor dem IH. Kon- 
greß Ostdeutscher Landesvertretungen, der Arbeitsgemeinschaft innerhalb des 
Bundes der Vertriebenen, die die Landtage der ostdeutschen Provinzen Ostpreußen, 
Westpreußen, Pommern, Berlin — Mark Brandenburg, Niederschlesien und Ober- 
schlesien innerhalb der Grenzen von 1937 umfaßt, erteilte Bundeskanzler Dr. Kurt 
Georg Kiesinger am 29. April 1967 in der Beethovenhalle in Bonn der naiven 
Verzichtsromantik gewisser Deutscher eine unmißverständliche Absage und wandte 
sich gegen die widersinnigen Behauptungen der kommunistischen Propaganda von 
einem angeblichen deutschen Revanchismus. In dem mit den Wappen der ost- 
leutschen Provinzen geschmückten großen Saal der Beethovenhalle rief Bundes- 
Kanzler Kiesinger unter dem Beifall der über 500 Delegierten aus: „Wer im ganzen 
Volk denkt an Rache und Vergeltung? Wir denken an Frieden und Gerechtigkeit!“ 
Bei dem mit einem ehrenden Gedenken für den verstorbenen Altbundeskanzler 
Dr. Konrad Adenauer eingeleiteten Kongreß, über den wir in der nächsten 
Ausgabe ausführlich berichten werden, sprachen zunächst der Präsident des Bundes 
ler Vertriebenen Reinhold Rehs, MdB, und der Vorsitzende des Ständigen Rates 
ler Ostdeutschen Landesvertretungen Dr. Hans Edgar Jahn, MdB. 
Bundesaußenminister Bran dt erinnerte in seiner Ansprache an den vom Bundes- 
lag einstimmig angenommenen Bericht des verstorbenen Bundestagsabgeordneten 
und früheren Präsidenten des „Bundes der Vertriebenen“, Dr. h. c. Wenzel Jaksch, 
in dem die Bundesregierung aufgefordert worden war, eine Normalisierung der Be- 
ziehungen zu den östlichen Nachbarn Deutschlands „ohne Preisgabe von Rechten“ 
anzustreben. Der Bundesvizekanzler erklärte, daß sich die Entspannungspolitik der 
3Zundesregierung gegen niemanden richte und daB es nur dann eine dauerhafte 
Friedensordnung in Europa geben könne, wenn man auch die deutsche Frage in sie 
sinbeziehe. . 
Dr. Erich Mende, MdB, versicherte als Bundesvorsitzender der FDP, daß seine 
Partei an der Deutschland-Politik festhalte, die auch von den beiden anderen Par- 
teien des Bundestages geteilt würde: 
Witteln und Wegen suchen, um auch mit worden sind, zum Ausdruck gekommen 
jer Sowjetunion zu einer Verständigung — eine Aussöhnung mit dem polni- 
u kommen. schen Volk. 
Leider ist eine entsprechende Bereit- ü i - 
haft auf sowjetischer Seite gegenwärtig li ir be A nen Bd n Inge 
:aum erkennbar. Indem die sowjetische f t ? ad t inl daß 
tegierung darauf beharrt, wir sollten nich aran! SIni1assen, a 
ınsere Verständigungsbereitschaft und man eine solche Aussöhnung 
ınseren Friedenswillen dadurch bewei- von einseitigen Vorbedingun- 
‚en, daß wir die seit dem Ende des Zwei- gen abhängig machen will 
en Weltkrieges in Europa entstandene en 245 Sims : 
„age hinnehmen und anerkennen, ver- vier ro Verhältnis x wir 
jindert sie die Stiftung eines wahren ©leiben dabei — kann nur in einem 
:uropäischen Friedens. Irei vereinbarten Friedens- 
Es gibt einige leise Anzeichen dafür, Vertrag mit einer gesamtdeutschen 
laß die Sowjetunion einmal ihre Hal- “egierung geregelt werden. So ist es 
ung ändern könnte, sofern ihre künftige rechtens, 
nteressenlage in einer sich rapide wan- . . Mn « . 
lelnden Welt sie eines Tages auch uns Gewiß, wir dürfen die Augen nicht da- 
jegenüber zu einer größeren Verständi- Vor verschließen, daß auch manche Poli- 
jungsbereitschaft bewegen könnte. ‘iker der westlichen. Welt der Meinung 
. . 2 sind, der Verzicht auf die deutschen Ost- 
Darum lassen wir uns nicht entmutigen. ‚ebjete sei der Preis, den die Deutschen 
Wir glauben an die Kraft der Evolution, für den von Hitler begonnenen und von 
lie denjenigen Unrecht geben wird, die m verlorenen Krieg zu zahlen hätten. 
ıns heute noch einreden wollen, Ost und . 
Vest seien und blieben wie Feuer und Wir teilen diese Auffassung nicht, und 
Vasser. Ich bin sicher; daß auch die „uch nicht die naive Verzichtsromantik 
‚owjetrussischen Staatsmänner eines Ta- Jewisser Deutscher, 
jes erkennen werden, daß es im Inter- Ich habe unseren Heimatvertriebenen 
asse auch ihres Volkes liegt, den euro- ichon oft gesagt, daß es nicht so bleiben 
jäischen Antagonismus zu überwinden JJürfe, wie es heute ist, aber daß es auch 
ınd die Ungerechtigkeiten in Deutsch- wohl nicht einfach wieder so werden 
and zu beenden. SA wie A einmal war, de 25, 9b 
: 15 54 werden wird, und wie es werden kann 
an fer ‚Regierungserktärung 0995, ICh as liegt noch im Geheimnis der Zukunfl 
ahrhundertelang eine : Brücke , zwischen erborgen. 
Vest- und Osteuropa gebildet hat, und Wir müssen dieser Zukunft entgegen- 
1aß wir diese Aufgabe auch in unserer ırbeiten, indem wir nach neuen Lösun- 
jeit gern erfüllen möchten. Dies setzt iem ‚suchen, die im Rahmen ‚eines: .be- 
oraus, daß ‘die, schreckliche "Mauer der ‚riedeten, Europa von - den ‘betroffenen 
lißtrauens, die uns von unseren öst. Völkern, ‚auch ‘vom deutschen‘, und vom 
chen Nachbarn trennt, abgetragen. wird. „polnischen. Volk, . angenommen; werden 
Dazu können: Gewaltverzichtsgarantien “önnen, und in deren Rahmen’ auch. da 
‚eitragen. Die Bundesregierung ist wei- !eimatrecht zur Geltung. kommt. 
erhin bereit, solche .Erklärungen mit der, So schwierig diese Probleme :auch .sinä 
zegierungen der Sowjetunion, Polens, der «nd so weit entfernt von ihrer Lösung 
“schechoslowakei und jedes anderen ost- ir auch zu sein scheinen, ich warne vor 
xuropäischen Staates auszutauschen. Ich "“hwächlicher Resignation ebenso wie vor 
ns hinzu, daß ein solcher Verzicht auf ‘ichtfertigem Optimismus,‘ 
je Anwendung von Gewalt zur Rege- : - 35 
ung politischer Streitfragen auch gegen- Soviel wie möglich für Deutschland 
ıber dem anderen Teil Deutschlands gilt reiten 
. we Diese Bundesregierung ist sich‘ ihreı 
Das Verhältnis zu Polen )bhutspflicht für alle Deutschen bewußt, 
Es ist in diesem Kreise und aus die- ınd sie wird in ihrer Ostpolitik die In- 
em Anlaß besonders notwendig, ein Wort eressen des ‚ganzen deutschen Volkes 
iber unser Verhältnis zu Polen 1liemals aus den Augen verlieren. Wir 
zu sagen. Wir wünschen — das ist in müssen uns darum in die Bewegung, in 
allen Worten, die heute hier gesprochen lie die Weltpolitik geraten ist, einschal- 
ten, wenn wir sie unseren Lebensinter 
essen nutzbar machen wollen, 
Ich kann, meine Damen und Herren 
unser Ziel in einem sehr einfachen Sat: 
zusammenfassen: 
Wir wollen so viel, wie möglich, für 
Deutschland retten. 
Dazu bedarf die Bundesregierung Ihres 
Vertrauens und Ihrer Unterstützung. Die 
Heimatvertriebenen haben einen unschätz- 
baren Anteil am Wiederaufbau Deutsch- 
ıands aus den Trümmern des Zweiten 
Weltkrieges. Ihre Eingliederung ist ein 
zroßartiger Beweis für die gewaltige Lei- 
;tungskraft des deutschen Volkes. Mit 
der treuen Pflege Ihrer Tradi- 
tionen tragen Sie dazu bei, daß die 
Erinnerung an die großen euro- 
päischen Kulturleistungen 
der ostdeutschen Stämme nicht 
verloren geht. 
Wir haben volles Verständnis dafür, 
iaß Sie sich leidenschaftlich dagegen 
vehren, daß Ihnen Ihre Haltung als Be- 
weis für einen angeblichen deutschen 
Revanchismus ausgelegt wird; Revanchis- 
Nus, also Rache und Vergeltung. Wer 
in diesem Saal, wer im ganzen deutschen 
Volk denkt an Rache und Vergeltung? 
Wir denken an Frieden und 
Gerechtigkeit. 
Seien Sie also gewiß, diese Bundes- 
regierung wird. nicht denjenigen folgen, 
lie raten, sich mit den bestehenden Ver- 
hältnissen einfach abzufinden. 
Sie wissen, daß Bismarck, als er 
das Deutsche Reich geschmiedet hatte, 
»%t vom Alpdruck der Koalitionen ge- 
quält war, daß er. sich Gedanken darüber 
machte, wie er dieses Reich vom Alp- 
druck feindlicher Koalitionen befreien 
könnte durch eine weite und maßvolle 
Politik. Was immer einmal die. Ges 
sehichte‘ über Schuld‘ und Teilhabe: über 
den ' Teil: unseres Jahrhunderts, den; wir 
überblicken . können,‘ sagen..- wird,‘ ‚wir 
nüssen feststellen, -. - daß: ‚die Nachfolger 
3ismarcks: sein -Erbei: nicht ‚zu » bewahren 
sermochten, am wenigsten -die, . die. es 
tosend zu: überbieten- versuchten. ..-. 
Ein deutscher Kanzler, der‘ heute auf 
die. Karte des. alten. .Deutschland blickt, 
hat nicht mehr .den Alpdruck der Koali- 
jonen.. Auf ihm, liegt schwer und bang 
lie Frage, wie. es ‚uns . gelingen könne, 
lie‘ Lebensinteressen dieses Volkes in 
lieser Welt zu wahren. - N 
Dazu bedarf es eines festen Her- 
zens und eines unverdrossenen 
Mutes. Helfen Sie diesem Kanzler, 
ıelfen Sie dieser Regierung bei diesem 
Gang. 
Wir versprechen Ihnen: Wir werden 
ılle Kraft aufbieten, um, nicht nur die 
leutsche Sache ins Auge fassend, eine 
‚uropäische Friedensordnung anzubah- 
„en, in. der jedem Volk, auch dem 
Jeutschen, Gerechtigkeit widerfährt.“ 
Die Ostpolitik der neuen Bundesregierung 
ne ya“ . ei ; 
“Die: Rede von Bundeskanzler Dr. Kurt {en wir nicht kennen; wenn nicht: natio- 
Georg Kiesinger, die von den Dele- ıalistische ‚Hybris. seinerzeit. Deutschland 
zierten wiederholt von stürmischem Bei- Uf die Bahn -des. Unheils, getrieben hätte. 
fall unterbrochen wurde, geben wir heute Die Kräfte, die wir mobilisieren müs- 
nachstehend im Wortlaut wieder. Der ‚en, um die  Lebensinteressen unseres 
Chef der Bundesregierung führte aus: Volkes durchzusetzen, sind unsere eigene 
an 5, we ' . . a noralische Kraft und politische Einsicht, 
_ „Herr Präsident!.. Meine Damen un ind Festigkeit und Würde, aber auch 
Aerren! ' \‚ugenmaß und Vertrauenswürdigkeit, die 
Am 21. Februar dieses Jahres hatten ıns die moralische Unterstützung der 
der Bundesaußenminister und ich ein aus- 7”7ölker der übrigen Welt einbringen wer- 
Führliches Gespräch mit dem Ständigen en. 
Rat der Ostdeutschen Landesvertretun- Das Ergebnis der jüngsten Wahlen hat 
zen. Am gleichen Tage sprachen wir auch „freulicherweise gezeigt, daß diese na- 
nit den Vertretern des Sudetendeutschen _onalistische Gefahr nicht so groß ist 
Zates und der Sudetendeutschen Lands- je besonders im Ausland befürchtet 
nannschaft. Das war die erste offizielle „‚orden ist. Diese Regierung‘ erkennt 
3egegnung zwischen der neuen Bundes- gnkbar an, daß sich gerade die Heimat- 
'‚egierung und den berufenen Sprechern ertriebenen weithin als immun erwiesen 
ijer Heimatvertriebenen., .aben. Sie sind damit ihrer Tradition 
Wie Ihnen sicher berichtet worden ist, les Augenmaßes und der Friedensbereit- 
ıatten diese Gespräche, an denen auch ichaft treu geblieben. Sie haben damit 
3undesminister Wehner und Staatssekre- ‚er Sache der deutschen Demokratie und 
;‚är Nahm teilnahmen, ein gutes Ergebnis. ler Sache ganz Deutschlands einen großen 
Zine vertrauensvolle Zusammenarbeit dienst erwiesen, 
zwischen dem Ständigen Rat und der 
3undesregierung wurde vereinbart, und Unglaubwürdige kommunistische 
Jerr Bundesaußenminister Brandt und Propaganda 
‚<h aeaehen A a zu Ihnen Diese Feststellung ist nicht nur ein Ge- 
; N ; . za 
© Ö Sn »t der Gerechtigkeit, sie ist auch beson- 
„Ich habe in dieser Unterredung, die sich ers dringend in einem Augenblick, in 
iber mehrere Stunden hinzog, im Blick ‚em die kommunistische Propaganda in 
ıuf manche Befürchtungen, die wegen der ‚mer schärferer Tonart mit den wide r- 
Dstpolitik der neuen Bundesregierung ge- innigsten Behauptungen die 
iußert worden ‚waren, ein Versprechen zundesregierung zu einem Hort des 
ıbgegeben, das ich heute und hier in aller ‚evanchismus stempeln will. 
Deutlichkeit wiederholen möchte: Die überwältigende Anteilnahme der 
Es wird in unserer Ostpolitik nichts anzen freien Welt am Tode Konrad 
ainter dem Rücken der Ver- .‚denauers, dessen ich hier noch einmal 
‚riebenen geschehen. ankbar und verehrungsvoll gedenken 
‚öchte, der .das Recht auf Heimat und 
Meine Regierung i st keine lbstbestimmung immer unbeirrt vertre- 
Zzegierung des illusionären n hat, sollte auch dem Osten gezeigt 
Verzichtes. Im Gegenteil: sie ist aben, daß seine Unterstellungen un- 
ne Regierung, die sich gerade durch ‚laubwürdig sind, Weder der ame- 
Jie Zusammenarbeit der stärksten poli- ikanische noch der französische Präsi- 
ischen” Parteien bemüht, der Vertretung ent, weder Ben Gurion noch Wilson noch 
2a ws ur ie vielen anderen Regierungschefs und 
ler nationalen Interessen das größtmög- taatsmänner wären zu Ehren Konrad 
iche Gewicht zu. geben. ‚denauers nach Deutschland gekommen, 
Ich möchte jedoch sofort hinzufügen, venn dieser sein Staat eine Gefahr für 
jaß wir uns zugleich mit aller Schärfe len Frieden in der Welt darstellen würde, 
zegen das Wiederaufleben gefährlicher ” 
 Stionalistischer Tendenzen wenden müs- Dem Erbe Adenauers verpflichtet DR. KONRAD ADENAUER 
sen. Ich habe während der Vorbereitung Wir sind dem Erbe Konrad Adenauers " 
jer ‘letzten Landtagswahlen immer wie- ‚erpflichtet. Wir sind aufgerufen, die * 5. 1.1876 + 19.4. 1967 
der gesagt, daß diejenigen, die meinen, inheit Deutschlands und Das deutsche Volk trauert um Konrad Adenauer, 
wir könnten mit nationalistischen Paro- juropas mit aller Kraft anzustreben, bie Welt trauert mit ihm, In zahllosen Leitartikeln 
ien der Sache unseres Volkes. dienen, as ist eine schwere Aufgabe.‘ Wir wis- nd Sonderberichten, in Rundfunk und Fernseher 
a#inem großen Irrtum unterliegen. Wo- en es. Sie erfordert ein ständiges Suchen t der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik 
hin dieser Weg führt, wissen wir alle, ‚ach neuen politischen: Möglichkeiten, eine Deutschland nicht nur bei uns, sondern in allen 
wissen vor allem Sie! Das schmerzvolle ‚tändige Anpassung an die sich ständig eilen der Welt gewürdigt worden, Denn er .war 
Schicksal des Verlustes der Heimat wür- „echselnde Lage der Weltpolitik. Wir !iner der großen Männer unserer Zeit, Mit deı 
‚önnen nicht sitzen bleiben und auf ein Würde seiner Persönlichkeit hat er auch den deut 
Vunder warten. Wenn wir nicht selbst <hen Heimatvertriebenen immer wieder Zuversich! 
nergisch tätig werden und bleiben, dann egeben, daß ihre Rechtsansprüche, die zugleich die 
jeht der Strom der Geschichte an uns Jes ganzen deutschen Volkes sind, gewahrt werden 
orbei, der. Bund der Vertriebenen hat ihm deshalb seine 
. & Öchste Auszeichnung, die Medaille für hervor. 
‚nsere Beziehungen zur Sowjetunion agende Verdienste um den deutschen Osten und 
Dr. Jahn hat in seiner Rede mit Recht os Selbstbestimmungsrecht, verliehen, Für die Ver- 
ıuf die große Bedeutung unserer Be- riebenen ist es in dieser Stunde der Trauer um 
jehungen zur Sowjetunion hingewiesen, ;en großen Staatsmann tröstlich zu wissen, daß 
ı1aß sich ohne eine Bereitschaft Moskaus in Wirken für Volk, Vaterland und Europa für 
‚eine befriedigende Lösung des Deutsch- ‘Ile Zeiten das Vermächtnis stiftet, daß es oberste: 
andproblems absehen läßt. Wir werder iel jeder deutschen Politik sein muß, einen Frieden 
iese Tatsache nicht aus den Augen ver- er Gerechtigkeit nach innen und nach außen her 
‚eren und wir werden. unverdrossen nach »eizuführen. und zu sichern. 
1} un 
Geschichtsfälschungen entaegentreten! 
Dr. Mende vor dem Kongreß Ostdeutscher Landesvertretungen 
Unter Hinweis auf die bekannten Aus- 
sinandersetzungen um die Deutschland- 
und Ostpolitik auf dem letzten Parteitag 
ler FDP, nahm der Bundesvorsitzende 
Dr. Erich Mende, MdB, vor dem Kon- 
zreß der Ostdeutschen Landesvertretun- 
gen zu dem oppositionellen Verhalten 
lieser jungen Quertreiber ‘Stel- 
‚ung und distanzierte sich scharf von 
ihnen. Er sagte: z 
„Diese jungen Menschen haben die Ent- 
;tehung der deutsch-polnischen Spannun- 
zen nach dem Ersten Weltkrieg nicht er- 
lebt. Sie wissen nichts von 
ler oberschlesischen Volks- 
abstimmung von 1921 und der da 
maligen Selbstbehauptung der oberschle- 
sischen Bevölkerung. Auch die Ver- 
nältnisse am Beginn des Zweiten Welt- 
zrieges, das Abkommen zwischen Hitler 
ınd Stalin über die Aufteilung Polens 
ınd die Ereignisse in Polen nach der 
3esetzung durch deutsche und sowjetische 
Pruppen, sind nur lückenhaft bekannt. 
Vur wenige von ihnen haben das Leid 
der Vertreibung und die Ereignisse in 
Ostspreußen, Westpreußen, Schlesien und 
>dommern beim Einmarsch sowjetischer 
"ruppen miterlebt. Sie kennen die Er 
ignisse meist nur vom Hörensagen, 
Hier rächt sich die zum Teil mangel- 
.afte, zum Teil einseitige Dar- 
.tellung der Geschichte des 
leutschen Ostens, insbesondere in 
inserer Zeit. 
Wer weiß denn von unserer heran- 
wachsenden Bevölkerung, daß die deut- 
schen Ostgebiete innerhalb der 
Reichsgrenze von 1937 von den polnischen 
Feilungen um die Wende des 18. Jahr- 
aunderts nicht berührt wurden? Die 
5stlichen Grenzen Deutschlands 
jehören zu den ältesten undsta 
»)ilsten.der Weltgeschichte 
Ehrung für Wenzel Jaksch } 
imid) Der verstorbene BdV-Präsident 
Dr. Wenzel Jaksch wird am 3. Sep- 
‚ember in der Berliner Waldbühne post- 
ıum durch Verleihung der „Plakette für 
7erdienste um den deutschen Osten“ ge- 
ıhrt werden, die seiner Witwe überreicht 
verden wird. Die Verleihung findet im 
Zahmen einer Kundgebung am „Tag der 
Jeimat“ statt und auf der der neue BdV- 
Präsident Rehs die Festansprache hal- 
‚en wird.
	        

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