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Unser Oberschlesien (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Januar 1967
Band, Heft, Nummer:
1

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Januar 1967 (2)
  • Februar 1967 (3)
  • Februar 1967 (4)
  • März 1967 (5)
  • März 1967 (6)
  • April 1967 (7)
  • April 1967 (8)
  • Mai 1967 (9)
  • Mai 1967 (10)
  • Juni 1967 (11)
  • Juni 1967 (12)
  • Juli 1967 (13)
  • Juli 1967 (14)
  • August 1967 (15)
  • August 1967 (16)
  • September 1967 (17)
  • September 1967 (18)
  • Oktober 1967 (19)
  • Oktober 1967 (20)
  • November 1967 (21)
  • November 1967 (22)
  • Dezember 1967 (23)
  • Dezember 1967 (24)

Volltext

UNSER OBERSCHLESIEN 
VE nr 
= = a ® = a wegen der Eindrucksstärke seines Lich- 
Barbarafeier mit Dr. Ulitz in Wiesbaden =: au" von" der Wiesbadener 
° Presse besonders hervorgehoben wurde. 
Der große Saal im Kolninghaus war überfüllt — Treue zur Heimat : Zu den Klängen. der oberschlesischen 
lanz- und Unterhaltungskapelle Bialas 
var man bis spät in die Nacht hinein 
n froher Gemeinschaft zusammen. Im 
‚aufe des Abends stattete auch der neue 
>räsident des Hessischen Landtages, 
)berbürgermeister Georg Buch, den 
)berschlesiern einen Besuch ab und ver- 
weilte längere Zeit als Gast beim Bar- 
mrafest. 5, P 
Nr. 1 vom 5. Januar 1967, Seite 3 
Symbol und Bekenntnis der Heimattreue 
Landes-Barbarafeier der Oberschlesier in Düsseldorf 
Zu der von der Landesgruppe Nordrhein- tend aus dunklem Schacht die geschwärz- 
westfalen der LdO ausgerichteten. Feier- en Gestalten zu ihrer Schutzpatronin, die 
tunde fand sich in Schlössers Saal in Düs- ler Welt in beharrlicher Ausdauer trotzte. 
eldorf eine stattliche Zahl von Landsleuten >°wohl sie weder den Tag noch die Stunde 
wußte, da sich ihr Wunder vollziehen sollte, 
ınd Gästen ein, um am 4. Dezember in „‚„rmochte sie wachsam und treu wartend 
„lter Tradition der Schutzpatronin der Berg- 1 verweilen. So bleibt der Knappen Heil- 
eute, St, Barbara, zu gedenken. ge uns Vorbild, Symbol und Schutzherrin 
Der Landesvorsitzende der LdO von Nord- gleich, 
ı1ein-Westfalen, Bergwerksdirektor Dr. Einen würdigen Rahmen schuf um die 
_ollunder, sprach nach einer feierlichen estliche Feierstunde der Oberschlesische 
Iymne die Grußworte, besonders auch den 'rachtenchor, Krefeld, der sich unter der 
ertretern des Bundes der Vertriebenen ‚eitung von Heinz Stronczyk immer 
nd den befreundeten Landsmannschaften ıehr zu einem beachtlichen Klangkörper 
ugedacht. Er übermittelte Grüße des Bun- ntwickelt. 
esvorstandes und des Sprechers Dr. U11tZ, rangeskulturreferent Oberstudienrat Will. 
St. Barbara bleibt uns Symbol und Be- ‚er. übernahm dann die Führung durch 
:enntnis der Treue zur Oberschlesischen lien zweiten Teil des Abends, der besinn- 
Jeimat zugleich, führte Dr. Hollunder wei- cher Unterhaltung diente. Da hun einmal 
er aus. Dieser Tag ist nicht ein Tag schlecht. jer Chor, der erst vor wenigen Wochen 
in, sondern bedeutet uns weit mehr. Sei- ‚on seiner Kanada-Fahrt zurückgekehrt war, 
ıem einleitenden Grußwort schloß der Vor. ls Gast mitwirkte, brachte er fast das voll- 
itzende den Dank an alle Mitwirkenden an tändige Programm, das in Kanada tau- 
Den Festvortrag hatte der Bundeskultur. ende Deutsch-Kanadier begeistert hatte. 
eferent, Landsmann Labus, Krefeld, Wenn auch die Reihenfolge dem Zweck ent- 
ibernommen. Er wies darauf hin, daß Sit- Prechend abgeändert wurde, so blieb der 
en und Bräuche: nicht nur das Verstehen irfolg des volkstümlichen Programms doch 
jer Vergangenheit unseres Volkes deutlich n2icht aus, 
nachen, sondern auch das Stammesgefüge Die Lieder, klangrein und frisch gesun- 
'ruchtbar zu beeinflussen vermögen. Er zen, das Spiel von Hans Sachs „Der tote 
;jeigte auf, daß dort, wo Menschen in rech- Mann“ und die anmutigen Volkstänze spra- 
‚er Gemeinsamkeit der Natur und Arbeit ge- hen an. Der Steigerreigen, von schmucken 
zenüberstehen, immer wieder in organi- gergleuten angeführt, erinnerte an ähnliche 
scher Kette Brauchtum wächst. Und wenn Feiern in der Heimat. Viele wären zu nen- 
wir an St. Barbara den Zweig vom Kirsch- nen, die zum Gelingen des Abends beige- 
haum brechen, auf daß er zur Weihnacht er- tragen haben. Einer aber, Herr Krom- 
»ühe, dann verbinden sich Glauben, Natur, oach, sei erwähnt, der mit geschulter 
„eben und Erde, Stimme das „Trinklied des Falstaff“ sang, 
Das Bild der Heiligen aber zeichnete der Jen „toten Mann“ spielte und als „Ober- 
Zedner als Fremdling dieser Erde, deren Steiger“ den Bergmannsspruch sprach. . 
fest wir in der Zeit des großen Wartens — Ein schöner Abend, besinnlich im Anfang, 
les Advents — feiern, CGläubie flehten bit- klang fröhlichbeschwingt aus. hl. 
Verzichtserklärung vermißt 
(hvp) Zu den ostpolitischen Ausführun- 
‚en in der von Bundeskanzler Dr. Kie- 
inger im. Bundestag verlesenen Regie- 
‚ungserklärung schrieb die „Times“, 
jegenüber der Tschechoslowakei sei „ein 
:Jeines Zugeständnis“ gemacht worden, 
adem erklärt worden sei, daß das Mün- 
hener Abkommen nicht mehr gültig sei. 
In der Friedensnote der früheren Bun- 
lesregierung vom 28. März 1966 sei dem- 
gegenüber allein festgestellt worden, daß 
tas Münchener Abkommen von Hitler 
errissen worden sei und „keinerlei terri- 
ıriale Bedeutuns mehr“ habe, Auch die 
5 3 
PR Mr unsere Heimatzeituna! 
- - SH ————— 
ıeue — in der Regierungserklärung Dr. 
Mesingers — enthaltene Version entspre- 
ne nicht den Forderungen Prags, wonach 
las Münchener Abkommen als von vorn- 
lerein ungültig erklärt werden müsse, 
viete aber Kompromiß:mnöglichkeiten, Be- 
‚onders‘ hebt die „Times“ hervor, daß 
‚immer noch keine spezielle Zurückwei- 
zung des Anspruchs der Sudetendeutschen 
auf Rückkehr in ihr Heimatland“ erfolgt 
zei. 
Die Ausführungen Dr. Kiesingers zur 
Dder-Neiße-Frage seien „weniger entge- 
genkommend“ gewesen und schienen des- 
nalb „eine Übereinkunft auszuschließen“, 
Narschau werde keine diplomatischen Be. 
Ajehungen zu Bonn aufnehmen, wenn 
ılcht die Oder-Neiße-Grenze“ als dauer- 
ıaft anerkannt werde. Es treffe zwar zu, 
laß es ohne Friedensvertrag keine end- 
sültige Grenzregelung geben könne, doch 
— so bemerkt die „Times“ — hätte die 
3undesregierung in dieser Hinsicht eine 
xlare Erklärung der Absicht“ abgeben 
;ollen,. womit das britische Blatt eine 
Verzichterklärung meint. 
cin Schnappschuß von der Barbarafeier in Wiesbaden 
Von rechts nach links: Landesverbandsvorsitzender Zahnarzt Dr. Georg Scholz, der Sprecher der 
idO Dr. Otto Ulitz, Chefredakteur Egon Maschler und der stellv. Landesvorsitzende des BvD 
in Hessen, Karl Kolpack. Wiesbaden 
Die Barbarafeier der Wiesbadener echtsposition preisgegeben werden darf. 
Kreisgruppe unserer Landsmannschaft Die Vereinten Nationen, so erklärte der 
Dildete wie in jedem Jahr einen TE tedner, SD sich Endlich auch Cinmal 
Höhepunkte unserer Arbeit. Der voll- ım die Menschenrechte er Deutschen 
vesetzte große Saal des Kolpinghauses <ümmern. 
>rangte im schmucken Kleide. Wappen, Den musikalischen Teil der eindrucks- 
Selmeklich eeticher Bid und ven einem lien, Felerstunde bestritt‘ der Junge 
) ; 2, . A iS; , unter seiner Di- 
Transparent auf der Empore rief die auch een UT De ra er und ern- 
n „Unser on ba To Pte ‚ete freudigen Ban BE Mh ch 
oben! ung: ie - gi ansprechender Form die 
mals Grenze“, die anwesenden Landsleute a bEra LES vor. 
und Gäste auf, nicht auf das Recht zu ” . 
zerzichten, Die Überleitung- zum geselligen Teil 
Nach dem feierlichen Klang oberschle- ‘ldete der traditionelle Steigertanz, der 
sischer Kirchenglocken, begrüßte Kreis- 
vorsitzender Heinz Mitschke die Ver- 
sammelten, darunter eine Anzahl von 
Zhrengästen, wie z.B, eine Landsmännin, 
lie aus Texas zu Besuch hier weilte, und 
lie Vertreter der Presse. Er forderte in 
kurzen, eindringlichen Worten auf, so, wie 
lie Heilige Barbara, für Glauben und 
")berzeugung einzutreten und damit den 
3lauben an das Recht auf die Heimat 
sowie die Überzeugung, dieses Recht einst 
Iurch Selbstbestimmung verwirklichen zu 
zönnen, nie aufzugeben. 
Besondere Bedeutung erhielt die Bar- 
)jarafeier am 3. Dezember 1966 durch die 
Anwesenheit und Festansprache des Bun- 
lessprechers unserer Landsmannschaft, 
Dr. Ulitz. Er bekannte sich in be- 
zeisternden Worten zum eindeutigen 
Rechtsanspruch auf die Heimat ung rief 
Alle auf, nicht vom Rechtsstandpunkt ab- 
zugehen und nicht zu kapitulieren. Dr. 
Ulitz, der sich entschieden zum Frieden 
>ekannte, lehnte kriegerische Lösungen 
ijes deutschen Ostproblems ab, vertrat 
ıber eindeutig den Standpunkt, daß keine 
Altenfreizeit für Oberschlesier in Waldbröl 
Dank an das Patenland Nordrhein-Westfalen und an Minister Grundmann 
Auch im Jahre 1%6 war 120 alten Ober- ‚flegung und einem Tagesablauf, wie er 
‚chlesiern — es war zum dritten Male — ıbwechslungsreicher und entspannender 
sine vom 17. November bis zum 3. Januar kaum gedacht werden konnte, wozu sich 
Jauernde Altersfreizeit beschieden — och Besuche nach Köln und Bonn gesell= 
U ae Gabe des Landes Nord- ‚en, 
‘hein-Westfalen, des Patenlandes für Den Höhepunkt des Aufenthaltes in 
Yberschlesien, Ein schöneres Geschenk ‚waldbröl bildete für die Teilnehmer die 
xonnte diesen 120 Menschen nicht ge- 'ejer des Barbarafestes, die weih- 
nacht werden, boten sich ihnen doch eini. „achtlichen Charakter trug und bei der 
je Wochen Aufenthalt und Unterkunft „ich alle wie daheim in der alten ober- 
n dem herrlich gelegenen Waldbröl ‚chlesischen Heimat fühlten, Die dabei 
ei Köln mit bester und reichlicher Ver- auftretende Spiel- und 'Trachtengruppe 
aus Münster in den malerischen Roßber- 
zer und. Schönwälder Trachten unter 
„‚eitung von Landsmann Hein verstand 
» meisterhaft durch Wort und Lied, diese 
Feier zu einer unvergeßlichen oberschle- 
ischen Heimatveranstaltung zu stempeln. 
ieser Feier wohnte wiederum Arbeits- 
ınd Sozialminister Grundmann bei, 
ler diese Freizeiten ins Leben gerufen 
ınd sich damit ein unvergängliches Ver- 
lenst und den uneingeschränkten Dank 
ler oberschlesischen Landsleute erworben 
al rs 
In seiner Ansprache erwähnte er, daß 
ar seinerzeit diese Patenschaft des Lan- 
jes Nordrhein-Westfalen mit seinen 17 
Millionen Menschen gern und zielbewußt 
in Obhut genommen habe. 
3ie soll nicht nur ein bloßes panierenes 
Versprechen ‘ bleiben, sondern sich weit- 
stehend auswirken in der Stärkung des 
Jeimatwillens, der Pflege oberschlesischen 
3rauchtums und der sozialen Fürsorge. 
Mit dieser Freizeit will das Patenland 
ıber den oberschlesischen Menschen auch 
len Dank abstatten für die der Heimat 
)jewiesene Treue, da ja gerade die Alten 
lie Garanten sind für ein unverwisch- 
)jares Gedenken an die alte Heimat und 
Nachhalten des heimatlichen Gefühls in 
len Herzen unserer Jugend. Minister 
3rundmann erinnerte auch im Verlauf 
einer Rede an die Abstimmungszeit des 
‚ahres 1921, in der das oberschlesische 
/olk einen so klaren Beweis seiner Hei- 
nattreue vor aller Welt bekundet hat 
ınd die Worte wahr wurden: 
„Nur Stunden noch, dann werden Würfel 
fallen, 
und durch die Lande wird ein Jubelruf 
erschallen, 
und tränenden Auges reichen wir uns 
stumm die Hand: 
deutsch war und blieb mein :oberschle- 
sisch Land.“ 
Der Minister verabschiedete sich von 
ijen Teilnehmern der Altenfreizeig und 
vemerkte, daß er nummehr aus Anlaß 
ler veränderten politischen Verhältnisse 
{Schluß auf Seite 4) 
Provokation der Denkschreiber geht weiter 
Kritik besorgter Heimatvertriebener wird einfach übergangen — „Scharf-Macher“ für die NPD 
Protektoren, Sie propagieren weiter die 
ıÖöchst zweifelhafte Tendenz der Schrift 
md sie wiederholen stur ihre dialektisch 
‚efaßten Argumente, obwohl diese hun- 
lertfach, nicht zuletzt durch mehrere 
Jutzend von ernst zu nehmenden Gegen- 
chriften widerlegt worden sind, Mehr 
‚och: der Ratsvorsitzende der EKD, Bi- 
chof D. Kurt Scharf, scheute sich 
‚icht, kürzlich auf einer Veranstaltung 
‚es Vereins der ausländischen Presse in 
3ad Godesberg die Mär zu verbreiten, die 
Eritik an der Denkschrift sei in der Bun- 
‚esrepublik „sehr via» schmaler“ gewor- 
en; sie werde von immer kleineren, 
Nerdings-“ zunehmend radikalen Krei« 
en“ vorgetragen. In den Gemeinden der 
BZ, Scharf sagte natürlich „DDR“, habe 
je sogar ausschließlich zustimmendes 
cho gefunden, Auch das Ausland, und 
- Kunststück — nicht zuletzt Polen 
ı1abe die Denkschrift begrüßt. Von staats- 
‚ürgerlich verantwortungsbewußter Seite 
/ar Scharf und seinen Mitarbeitern nahe- 
elegt worden, einmal mit sich ins Ge- 
/issen zu gehen, ob sie nicht mit den 
“erzichtstendenzen und der Abwertung 
er Rechtsnormen im Zusammenhang mit 
‚er Heimatpolitik, so wie sie sich in der 
Jenkschrift darstellen, mit zu dem Er- 
olg der NPD beigetragen hätten. Scharf 
zes diesen Vorwurf bei einer Podiums- 
iskussion in der Evangelischen Akademie 
urück. In völliger Umkehr von Ursache 
‚nd Wirkung behauptete er, die Denk- 
‚chrift habe „ein Jahr im voraus die 
zichtige Diagnose mit Tiefenblick für 
teile unseres Volkes gestellt“. 
Auch der maßgebliche Rechtsberater der 
Jenkschreiber, der Kieler Professor 
Tenzel, hat in geradezu hämischer 
'orm zu der vom Bund der Vertriebenen 
‚erausgegebenen kritischen Zurückwei- 
sung‘ seiner Vorstellungen („Die völker- 
Mit einer Botschaft hatte sich der neue 
jeauftragte des Rates der Evangelischen 
Kirche Deutschlands für Aussiedler. und 
Zertriebenen-Fragen, der Bremer Pastor 
sesch, vor Weihnachten an die evan- 
‚elischen Spätaussiedler, Heimatvertrie- 
‚ıenen und Flüchtlinge gewandt. Die Ver- 
riebenen-Denkschrift der Kirche, so 
jeß es in der Botschaft, hatte schwere 
pannungen unter den „evangelischen 
Ileimatvertriebenen ausgelöst, aber teil- 
veise auch Zustimmung gefunden: „Ich 
reiß, daß Manche von uns an “ünserer 
‚irche irre geworden sind und mit ihr 
‚adern. Sie fühlen sich von der Kirche 
vicht verstanden oder gar verraten.“ Trotz 
les kritischen Kommentars der EKD. 
iynode zur Denkschrift sei „eine tiefe 
3itterkeit im Herzen zurückgeblieben“. 
3Zesch betrachte es daher für seine Auf- 
‚abe, für ein besseres gegenseitiges Ver- 
itehen zu werben. Dieses Verstehen 
cönne gefördert werden, wenn auch in 
avangelischer Sicht die Begriffe Heimat 
ınd Vaterland genauer geklärt würden 
ınd wenn dafür gesorgt würde, daß die 
Vertriebenen in ihren derzeitigen Ge- 
neinden und Kirchen wirklich heimisch 
vürden, Ähnlich äußerte sich Besch bei 
»iner Veranstaltung der Berliner Evange- 
ischen Akademie, die bemüht war, die 
Jiskussion aus Anlaß der Einjahresfrist 
der Veröffentlichung der Denkschrift wie- 
ler zu beleben. Dem ist nur hinzuzu- 
'ügen, daß die Schrift, die alles andere 
ls eine Weihnachtsbotschaft war, auch 
veite Kreise evangelischer Deutscher irri- 
.iert hat, die nicht vertrieben wurden 
ınd die trotzdem vaterländisch und hu- 
nan denken. 
Keineswegs vom Weihnachtsgeist des 
Friedens beseelt sind jedoch die eigent- 
lichen Verfasser der Denkschrift und ihre 
echtlichen Irrtümer der Ostdenkschrift“), 
lie von hervorragenden Völkerrechtswis- 
enschaftlern abgefaßt worden war, Stel- 
ıng genommen und eine Gegenschrift 
ngekündigt, die — wie seinen Äußerun- 
en zu entnehmen ist — gleichwohl nur 
ine Wiederholung seiner früheren Ein- 
‚ände darstellen dürfte. 
Schwerer noch wiegt der insbesondere 
‚on evangelischer Seite vorgebrachte Vor. 
zurf, die Hannoveraner „Kammerherren“ 
zürden es geflissentlich vermeiden, die 
ıritische,” die‘ Meinungen ausgleichende 
3tellungsnahme der Spandauer Synode 
m Inland und Ausland unter die Leute 
u bringen. Das stellte beispielsweise 
ijuperintendent Dr. Klaus Harms, der 
'orsitzende des Verbandes der evange- 
schen Pfarrvereine in Deutschland kürz- 
ich in Segeberg fest, Probst Jaeger 
ertrat am gleichen Orte die Ansicht, daß 
je Spandauer Beschlüsse eine offizielle 
jynodalerklärung darstellten, an der 
ıicht gerüttelt werden könne. 
Demgegenüber verhalten sich promi- 
ıente evangelische ABlEnionen so, als ob 
;s keine Kritik gebe. Überlegen sich die 
ıyangelischen Herren, die fern von der 
zirklichen Meinung ihrer Gemeinden 
zeiter agieren, ernstlich, welche Geister 
je da rufen? Ob sie nicht etwa ein Teil 
ener Kraft sind, die Gutes will, aber 
Jngutes schafft? Der Bund der Vertrie- 
jenen jedenfalls geht, wie nicht zuletzt 
lie Diskussion in Bad Boll und die Ge- 
jenschrift bewiesen haben, in seiner Kri- 
ik sehr maßvoll und seriös zu Werke 
\ber der BdV ist so wenig in der Lage, 
lem Schwarmgeist auf der einen wie auf 
er anderen Seite zu gebieten, Das möge 
ahr sorgfältig in der Kanzlei in Hanno- 
ar bedacht werden. 
Clemens J. Neumann 
‚andesvorsitzender Dr. Scholz mit dem Hessi- 
‚chen Landtagspräsidenten Obü Georg Buch, 
Wiesbaden 
Verdienstvolle Söh Heimat 
erdiens onne unserer Imda 
Geistlicher Rat Theophil Schöneich, Pfarrer von Zabrze (Hindenburg) 
Erzpriester und Geistl.-Rat Theophil ‚chließlich ein jährliches Gehalt von 2000 
Schöneich wurde am 28. 2. 1833 ın ATLR (Rotentalern). 
Srappitz geboren und am 3. Juli 1861 Abt war aber nicht nur Bergmann, son- 
ausgeweiht. Später erhielt er die da- ‚ern in vieler Hinsicht noch stärker als 
mals nicht leicht zu dirigierende Pfarrei Xulturhistoriker _hervorgetreten. Eine 
zabrze (Hindenburg), und zwar 1888. :roße Anzahl von Beiträgen zur Geschich. 
ir begab sich in Wartha in den Ruhe- © Schlesiens und Breslaus hatte er ver- 
"Fr DERAaD SICH m. 8 aßt. Die Schlesische Gesellschaft für 
;‚tand und starb hier am 2, Januar vor ‚aterJändische Kultur ernannte ihn des- 
15 Jahren, alb 1810 zum Ehrenmitglied. Von seinen 
. , chriften seien hier nur einige genannt: 
sphraim L. Gottfr. Abt, Vertrauter Redens Versuch eines systematischen Verzeich- 
E. L. Gottfr. Abt. obwohl in Berlin "isses der Schriften und Abhandlungen 
or 215 Jahren geboren, hatte sich früh- ’0m Eisen als Gegenstand des Natur- 
‚eitig in die Entwicklung der Ooberschle- Drschers usw.“ „Beiträge zur Geschichte 
jischen Industrie hineingearbeitet. 1780 :<S Pulvers, des Geschützes und der 
sam er als Bergmeister nach Schlesien; ugeln, mit besonderem Bezug auf Schle- 
in Jahr später ist er bereits Assessor N und Breslau“, Wir wollen nicht ver- 
jeim Oberbergamt in Breslau; im glei- essen, daß Abt der erste Bergbeamte 
hen Jahr regte er an, eine Bibliothek- -ar, der sich intensiv mit dem oberschle- 
ınd Hüttenzeichnungssammlung im Ober- Schen Revier eingehend befaßte, Seine 
jergamt anzulegen. Schon 1781 übertrug Xurzen Bemerkungen über die Ppolni- 
man ihm in seiner Eigenschaft als De- “hen . und schlesischen Eisenhütten- 
partements-Dezernent das Amt, die Kö- verke“, sowie „Kurze Nachricht von den 
1igl. Hütten zu Kreuzburg, Mala- :gl. Oberschlesischen Eisenhüttenwerken 
jJane und Tarnowitz zu bereisen, 2 Amt Oppeln“, ferner die Schriften 
lerner die Revision der Oppelnschen Spe- ‘ber die Werke von Tarnowitz, Beuthen 
Jition der Etablissements zu Wengern - a. sind auch heute noch von besonde- 
ınd der Koulhaasischen Versuche der Fr Bedeutung, 
Verschmelzung von Eisen bei Steinkohle. ottfried Abt starb an den Folgen einer 
1783 folgte eine weitere Verpflichtung, irkältung auf der Reise nach Brieg im 
1ämlich die a er ober- A1ai 1819 dortselbst. 
schlesischen Werke durchzuführen. Die x 
‚ösung all dieser ihm übertragenen Auf- Oberbergrat Walther Steinhoff 
zaben hatte ihn bald zum Begleiter und Walther Steinhoff wurde am 15 
Tertrauten des Grafen Reden auser- Aanuar 1872 zu Kattowitz geboren. 
coren lassen, 1804 wurde er Oberhütten- 01 wurde er Bergassessor. Nach 12jäh- 
‚at; zuletzt erhielt er die Stellung eines iger Tätigkeit als Berginspektor ernannte 
srsten Rates im Kollegium des Obe-berg- nan ihn 1918 zum Bergwerksdirektor der 
ımtes, 1811 wurde er zum D’‘sponventen jerginspektion Hindenburg und später 
jeim Produkten-Comptoir und Kassen- ram er in gleicher Eigenschaft zur Berg- 
Jepartements-Rat ernannt und erhielt nspektion der Königin-Luise- 
5rube nach Hindenburg. wo er 
auch zum Oberbergrat avancierte. In 
Xönigshütte war er ehrenamtlich als 
Stadtrat tätig. Rein menschlich machte er 
ich einen guten Namen durch seine ein- 
igartige Verantwortungsfreudigkeit und 
einen scharfen praktischen Blick. Er 
‚ührte als erster die praktische Durch- 
:ührung des Kübelfördergedankens im 
mropäischen Steinkohlenbergbau ein. 
Leider ist ihm die Vollendung seines gro- 
jen Werkes nicht mehr gegeben worden‘ 
or ist am 7. Juni 1923 vor vier Jahrzehn: 
en gestorben. 
Schöpfer des 
„Hellerschen Wollcharakters” 
Eduard Heller starb am 14, Januar 
867 kurz vor der Vollendung seines 78. 
„ebensjahres in Chrzelitz, Krs. Neustadt 
D/S; sein Geburtsort am 8, Februar 1789 
var Neudorf Krs Oppeln. Bei seinem 
Inkel lernte er die Grundsätze der 
‚andwirtschaft; später übernahm er die 
3Zewirtschaftung der beiden Domänen 
eines Onkels in Chrzelitz und Brzesnitz 
<rs, Neustadt O/S. Die Züchtung von 
;chafen mit besonders edler Wolle war 
ein Hauptanliegen; er vereinigte bei 
hnen hohe Festigkeit mit Feinheit; sie 
ignete sich besonders für die Tuchfabri- 
‚ation. Die von ihm gewonnene Wolle 
vurde zum Gütemaß des Wollhandels in 
ler ganzen Welt; sie erzielte auf dem 
ıternationalen Weltmarkt höchste Preise 
)jer Name „Hellerscher Wollcharakter“ 
eß alle Interessenten aufhorchen, 
Neben der Wollezüchtung widmete sich 
Ileller aber auch der Züchtung englischer 
r"ollblutpferde; in der Frühzeit schlesi- 
chen: Rennsportes gewann er mehrfach 
“ste Preise, 
)er große Mineraloge Heinrich von Eck 
Am 13. Januar vor 130 Jahren wurde 
rn Gleiwitz der bekannte Geologe 
Jeinrich von Eck. geboren. In der 
‚chlesischen Heimatuniversität studierte 
ar Geologie. Seit 1862 betätigte er sich 
»)ei der preußischen geologischen Landes- 
‚ufnahme in Thüringen und Schlesien. 
Nach seiner Habilitation 1866 in Berlin 
ırhielt er seinen Ruf als Professor an 
las Polytechnikum nach Stuttgart; hier 
wirkte er bis zu seiner Erblindung im 
rahre 1900. 25 Jahre ertrug er dieses 
Schicksal, bis er 1925 in dem Ort seiner 
‘ätigkeit verschied. Seine vielen wissen- 
chaftlichen Arbeiten sind in dem Buch 
Über die Formation des bunten Sand- 
teins und des Muschelkalks in Oherschle. 
jan“ 19865 arechienen 
+ Auflage acht Jahre später erschienen 
var. Prof. Dr. Nikel schrieb in der Chro- 
ıik der Kgl. Universität Breslau 1906/07 
‚inen ehrenden Nachruf. Prof. Krawutzcky 
‚»tarb am 18, Januar 1907 im Alter von 
ast 65 Jahren. 
Der Beuthener Dichter Max Tau 
Max Tau wird am 19. Januar 70 Jahre 
alt. Er erblickte im oberschlesischen Beu- 
;hen das Licht der Welt. Er ist der be- 
leutendste Dichter seiner Vaterstadt 
3euthenO/S, Zunächst war er Lekior der 
/erlage Carl Lintz in Trier und von 
3runo Cassierer in Berlin, In dieser Stel- 
ung konnte er vielen Autoren zum Atf- 
tieg verhelfen. Bald nach 1933 gelang es 
hm, noch im letzten Augenblick nach 
lorwegen und Schweden zu emigrieren. 
ı'rotz allen Leides, das man ihm und 
‚einen Glaubensgenossen antat, war Tau 
iner der ersten, die 1945 zur Versöhnung 
ınd Frieden mit den Verfolgern bereit 
waren. Er rief eine übernationale Frie- 
jensbücherei ins Leben und erhielt den 
*riedenspreis des deutschen Buchhandels. 
Balthasar von Promnitz 
Am 20. Januar vor 405 Jahren starb in 
Jfeisse der berühmte Breslauer Bischof 
3althasar von Promnitz, der tat- 
träftig‘ den Bergbau in seinem Revier 
Örderte. Die Förderungstätigkeit war er- 
ıeblich zurückgegangen, So erließ er 1541 
ö>ine „Bergordnung für das Bistum 
Neisse“, Dem folgten die weiteren Maß- 
ıahmen für das oberschlesische Zentral- 
'‚evier für Biskupitz, Zaborze und Sos- 
ıitza und 1548 die Herrschaft Pleß; wich- 
iger jedoch wurde die Genehmigung für 
ırrichtung einer Knappschaftskasse in 
“uckmantel 1552. Sieben Jahre später 
ijeß der Bischof wiederum eine „Berg- 
ırdnung für das Fürstentum Neisse“ aus- 
wrbeiten, Mit großer Sachkenntnis und 
tarkem Willen hatte der Bischof seine 
lerggerechtsame auf Zuckmantel begrün- 
Prof. Adam Krawutzcky 
Einer der markantesten kathol. Moral- 
heologen der Universität Breslau im 19. 
'ahrh, war zweifellos Prof. Adam Kra- 
vutzcky aus dem oberschlesischen 
Veustadi, wo er am 2. März 1842 ge- 
‚oren wurde. Er studierte in Breslau und 
Aünchen, wo er 1865 promovierte, 1865 
var er als Kaplan in Canth und Breslau 
‚ei St. Michael und später als Subregens 
m Alumnat tätig. 1868 habilitierte er 
‚ich für Dogmatik und mußte seit 1882 in 
Moraltheologie aushelfen. Drei Jahre 
päter wurde er zum a, 0. Professor und 
888 als ordentlicher Professor für Moral: 
heologie ernannt. Fast 20 Jahre späte: 
st er dann gestorben. Von seinen zahl- 
eichen Publikationen mögen hier nur 
:inige genannt sein: „Zählung und Ord- 
ıung der hl. Sakramente der kathol. 
kirche in ihrer geschichtlichen Entwick- 
ung“; diese Schrift war gleichzeitig seine 
)issertation (1866). Seine petrinischen 
‚chriften enthalten im 1. Teil „Das apo- 
tolische Bekenntnis“ und im 2. Teil „Das 
hristliche Sittengesetz“. Eingehend setzte 
Tr sich mit der sog. Zwölfapostellehre, 
ıber deren erste Aufnahme und ihre 
ırntsächlichen Quellen auseinander, 1890 
‚ab er eine „Einleitung in das Studium 
ler kathol. Moraltheologie“ heraus, deren
	        

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