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Unser Oberschlesien (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Februar 1967
Band, Heft, Nummer:
4

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Januar 1967 (2)
  • Februar 1967 (3)
  • Februar 1967 (4)
  • März 1967 (5)
  • März 1967 (6)
  • April 1967 (7)
  • April 1967 (8)
  • Mai 1967 (9)
  • Mai 1967 (10)
  • Juni 1967 (11)
  • Juni 1967 (12)
  • Juli 1967 (13)
  • Juli 1967 (14)
  • August 1967 (15)
  • August 1967 (16)
  • September 1967 (17)
  • September 1967 (18)
  • Oktober 1967 (19)
  • Oktober 1967 (20)
  • November 1967 (21)
  • November 1967 (22)
  • Dezember 1967 (23)
  • Dezember 1967 (24)

Volltext

Verlagsort. Wiesbader: 
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Der Bevölkerungsstatus in 0/5 
sr 
Bonn/Rhein-- 17. Jahrgang -- Nummer:4 vom 16. Februar 1967 
a 
Allein in Deutsch-Oberschlesien gegenwärtig etwa eine Million Deutsche wohnhaft 
Ergebnisse einer demographischen Forschung — Nur wenig Zuwanderung durch Polen 
Klosterkirche “rd Schloß Rauden 0/5 
Offnung nach Osten 
Zur Frage der Herstellung diplomatischer Beziehungen zum Osthlod 
(hvp) Aus Angaben der polnischen Fach- 
zeitschrift‘ für demographische Forschun- 
gen, „Studia demograficzne“, geht hervor, 
daß gegenwärtig etwa eine Million Deut: 
sche allein in Deutsch-Ober- 
schlesien wohnhaft sind. In einem 
eingehenden Bericht über die Bevölke- 
rungszusammensetzung in O/S, der. auf 
der Volkszählung des Jahres 1950 beruht, 
wird dargelegt, daß in der „Wojewod- 
schaft“ Oppeln und in den westlichen 
Teilen der „Wojewodschaft“ Kattowitz 
— also in dem Teil Oberschlesiens, der 
sich westlich der Grenzen von 
1937 befindet “— damals (1950) 798 598 
Personen wohnhaft waren, die bereits im 
Jahre 1939 in jener. Region seßhaft ge- 
wesen. sind oder Familien entstammten, 
lie vor dem Kriege in Deutsch-Oberschle- 
sien lebten. Von diesen rd. 800 000 Deut- 
schen waren 152 911 Kinder, die zwischer 
Aem 1. 9. 1939 und 1950 geboren wurden, 
Unter Zugrundelegung desselben Bevöl- 
serungszuwachses — der in Wirklichkeii 
aber. gegenüber der Kriegs- und Nach- 
kriegszeit zugenommen hat — und 
unter Abrechnung der inzwischen einge- 
iretenen Todesfälle ergibt sich für die 
Gegenwart eine Gesamtzahl der Deut- 
ıchen in Deutsch-Oberschlesien von 900 008 
bis 1 Million, 
in den „Studia :demegraficzne“ werden 
lie. Deutschen in O/S als „einheimische 
Polen“ bezeichnet, und es wird. besonders 
jarauf hingewiesen, daß” fin- Jahre 1950 
ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der 
‚Wojewodschaft“ Oppeln und der west- 
ıichen Kreise der „Wojewodschaft“ Kat- 
jowitz sich auf 58 v.H. belaufen habe. 
Die Zuwanderung von Polen habe sich in 
Deutsch-Oberschlesien nur „zögernd“ voll- 
zogen. 
Zestaurants werden eröffnet werden-und 
jas Netz’ der Läden will man erweitern. 
Joffentlich wird wenigstens ein Teil der 
/orhaben durchgeführt, 
)/S liefert die Hälfte des Exports 
(mid) Oberschlesien, im wesentlichen 
ie jetzige „Wojewodschaft“ Oberschle- 
ien, oder, wie es die Polen nennen, 
Gorny Slask“, liefert nach Angaben des 
uständigen Wojewodschaftskomitees zur 
zeit ein Viertel der gesamten polnischen 
ndustrieproduktion und die Hälfte des 
esamten polnischen Exporis. Katto- 
vitz allein produziere 66° des polni- 
chen ‚Stahls, 25° der Elektroenergie, 
0% der Chemieproduktion und 25% 
ler Erzeugnisse des Maschinenbaus. 
Dabei verfüge Oberschlesien nur. über 
%% der Landesfläche und 11% der Be- 
‚ölkerung. Mit 370 Einwohner pro Qua- 
Iratkilometer erreiche Oberschlesien die 
'rößte Bevölkerungsdichte Polens, 
‚Grünes Licht für das Handwerk“ 
jon. Unter dem Titel „Grümes Licht für 
‚as Handwerk“ veröffentlicht die Oppel- 
ıer Zeitung „Trybuma Opolska“ einen. Be- 
richt. über: steuerliche Vergünstigungen 
für private‘ Handwerker im Oppelner 
Oberschlesien. . Neu eröffnete 
‚Jandwerksbetriebe. brauchten zwei Jahre 
‚ang ‚keinerlei Steuern zu zahlen, heißt es 
nn der Zeitung. Trotz vielerlei Schwierig- 
zeiten wie Raum- und Rohstoffbeschaf- 
lung sporne die Steuervergünstigung viele 
Tandwerker an, sich selbständig zu ma- 
hen. Gegenwärtig gebe es im Kreise Op- 
)jeln 659 private Handwerksbetriebe, Im 
Laufe dieses Jahres sollen weitere 18 ent- 
itehen. 
Luftverschmutzung in 0/5 
jon. Der. zweitstärkste „Staubnieder- 
chlag“ von Polen und den deutschen Ost. 
'‚ebieten werde in Oppeln registriert, 
neldet die Zeitung „Gazeta Zielono- 
;orska“. Den ersten „bedauernswerten 
Matz“ hinsichtlich der Luftverschmutzung 
lurch Industriestaub halte gegenwärtig 
Cönigshütte. In Oppeln seien es die 
rementwerke, die bei den Einwohnern 
Alpträume auslösen“. Wie die Zeitung 
chreibt, sollen noch in diesem Jahr in 
len 'Schornsteinen, Elektrofilter montiert 
verden, um dadurch’ den Staubausstoß auf 
in Minimum zu. beschränken, 
® 
Die 19. Novelle zum LA-Gesetz 
Bundestag erfüllte Lastenausgleichs-Zusagen nicht 
Die vom ‘ Bundestagsausschuß ' für tehen, mindestens in Bezug. auf: die 
<riegk- und Verfolgungssehäden beschloö®. Iauptentsehädigung, das. Versprechen voll 
ene 19, Novelle zum Lastenausgleichsge- 1 erfüllen,- Die Vertriebenen und 
etz entspricht in keiner Weise den ZuU- |; Kriegssachgeschädigten: erwarten vom 
agen, die die Parteien vor der Bundes: jesetzgeber, daß er mit hoher Priorität 
vahl gegeben und die die Koalitionsfrak- ‚ne 20. Novelle zum Lastenaus- 
jonen am 28, 6. 66 noch einmal bestätigt rleichsgesetz verabschiedet, in der er den 
satten. . test der seinerzeitigen Zusagen einlöst 
Zugesichert war die Wiederherstellung :oweit er nicht noch in der Plenarbera- 
er vom Vermittlungsausschuß aus der 18, ‘ung der 19, Novelle sich hierzu ent 
‚AG-Novelle herausgestrichenen vier Lei- 'chließt, ; ; 
tungsverbesserungen mit einem Volumen Der Bundestagsausschuß für Kriegs 
‚on 4,5 Mrd. DM (verteilt auf. die Jahre ınd Verfolgungsschäden bestätigte unver. 
is 1979). Die 19. Novelle (Gesamtvolumen indert die Regierungsvorlage. Dies bedeu- 
ınapp Z,5 Mrd, DM) greift nur eine der et Anhebung der Hauptentschädigung für 
‚estrichenen Leistungsverbesserungen, ılle Schäden ab 7200 RM. Das Ausmaß 
‚ämlich die Hauptentschädigung ler Anhebung ist äußerst beschei- 
‚uf und stellt nicht einmal sie in vollem ıen und beträgt beispielsweise bei 8 500 
Jmfange wieder her. Da die Vermögens- IM Schaden 300 DM, bei 36 000 RM Scha: 
‚ntschädigung des Lastenausgleichs aus- len 1500 DM und bei 110 000 RM Schader 
chließlich aus den Ausgleichsabgaben, 800 DM. Nachdem der Bundesrat im er- 
jie in einen besonderen Ausgleichsfond: ten Durchgang der Regierungsvorlage zu. 
ließen, finanziert wird und im Aus- !estimmt hatte, ist nicht damit zu rechnen 
Jeichsfonds noch Reserven vorhanden iaß im Bundesrat beim zweiten Durch- 
nd. konnten keinerlei Bedenken be- zang Schwierigkeiten auftreten. 
Es ist erstaunlich, in welchem Ausmaße 
‚rotz aller Warnungen auch von regie- 
:ungsamtlicher Seite im Zusammenhange 
nit dem Streben nach Herstellung diplo- 
natischer Beziehungen zu ostmitteleuro- 
‚äischen Ländern hierzulande in bestimm- 
en politischen Verbänden eine euphori- 
che Beurteilung der Situation in der 
Jeutschlandfrage um sich greift, Man 
ıegt dort die Meinung, daß bereits durch 
en Austausch von Botschaftern mit Län- 
‘ern des Sowjetblocks so etwas wie eine 
Isolierung“ Ost-Berlins erreicht oder ein- 
r‚eleitet werden könne, ja es wird Sogar 
lie Meinung vertreten, daß das SED-Re- 
me alle die Kontakte zu Bukarest, Sofia, 
judapest und Prag zumindest mit schee- 
en Blicken beobachte. Aufmerksam wird 
lie sowjetzonale Presse gelesen, um Be- 
veismittel zu sammeln, aus denen die 
3ehauptung abgeleitet werden kann, UI 
ıricht empfinde bereits die lebhafte Be- 
‘orgnis, sein Regime werde zunehmend 
in: die Ecke gedrängt“. Ein Kommentator 
Ang in einer Fernseh-Sendung bereits SC 
veit, daß. er diejenigen, welche die Ent 
vicklung mit gesunder — und wohlbe- 
'ründeter Skepsis betrachten, beschul 
igte, sie arbeiteten gewissermaßen dem 
3ED-Chef in die Hände. Auch das war 
ne Bestätigung dafür, daß der Blick 
ür dag Wesentliche, ja sogar für das real 
jegebene überhaupt, in äußerst bedenk- 
cher. Weise verloren zu gehen droht. ‚, 
Tatsache ‘ist and “Bleibt "doch, daß“ mi 
‚em Austausch von Botschafterrni mit Län- 
lern, ae ihrerseits bereits ‚diplomatische 
Zeziehungen zu Ost-Berlin unterhalten. 
n den Augen Moskaus ein großer Schrit! 
vorwärts“ zur Anerkennung der Zwei. 
;taaten-These gemacht wird. Daran kön- 
ıen noch so pfleglich formulierte „Vorbe- 
ıaltserklärungen“ oder „salvatorische 
<lauseln“ nichts ändern. Es wird nun ein- 
nal faktisch so sein, daß bei Diplomaten- 
impfängen in den Hauptstädten der ost- 
nitteleuropäischen Länder neben dem 
3otschafter der Bundesrepublik Deutsch- 
and auch der der „DDR“ erscheinen wird 
ınd daß eben zwei deutsche diplomatische 
J/ertretungen in dem betreffenden Lande 
ıebeneinander fungieren. Sicherlich wird 
lie eine oder die andere Regierung lie- 
)jer mit der BRD statt mit der „DDR“ zu- 
ammenarbeiten: In der politischen 
’raxis dürften aber mehr oder weniger 
‚otgedrungen die Akzente anders gesetzt 
Di ße Gegenaktion des Kreml hat b 
je arohbe begenaklion des Aremi Nail DEgONNEN 
Reaktionen in Moskau, Pankow und Warschau auf die deutsch-rum#nischen Kontakte 
Sowohl die sowjetische Drohnote als !alls wird aus dem, was Moskau fürder- 
‚uch die Reaktionen in Warschau und in tut oder unterläßt, abgelesen werden 
Jst-Berlin auf die Herstellung diploma- z:önnen, wie es um die oft behauptete 
‚scher Beziehungen zwischen Bonn und ‚bedingte Eigenständigkeit“ bestellt ist, 
3ukarest, lassen deutlich genug erkennen, a man wird dann auch erkennen, ob 
laß die große Gegenaktion Moskaus ge- ‚ich im Kreml jene politische Richtung 
‚enüber der neuen „flexiblen“ Ostpolitik Jlurchsetzen wird, die schon verschiedent- 
ler Bundesregierung begonnen hat. Die ich Vorschläge gemacht hat, welche auch 
ı der amerikanischen Presse veröffent- n Bonn hätten näher geprüft werden 
chten Informationen, wonach der Kreml nollen, als dies der Fall gewesen ist. 
umindest sein „stillschweigendes Einver- N N . 
tändnis“ mit der rumänischen Politik Zunächst dürften die Vertreter des 
‚egenüber der Bundesrepublik Deutsch- ‚narten Deutschlandkurses“ der Sowjet- 
and bekundet habe, scheinen allzu opti- golitik erneut Oberwasser bekommen ha- 
nistisch gewesen zu sein, obwohl es sehı en; denn immerhin bereitet es einige 
‚;ohl sein kann, daß die Sowjetführung 5chwierigkeiten, Moskau gegenüber dar- 
rst dann scharf auf die neuen Entwick- ‘ulegen, daß die Aufnahme diplomati- 
ungen reagierte, als Gomulka und Ul- <cher Beziehungen zwischen Bonn und 
richt entsprechende Vorstellungen er- 3Zukarest strikt auf der vom Bundeskanz- 
‚oben. Wie die „New York Times“ aus :er Dr. Kiesinger in seiner Regierungs- 
Warschau berichtete, hegt man in der -rklärung umrissenen Linie liegt, wo- 
‚olnischen Hauptstadt offensichtlich die ach es vor allem darauf ankommt, das 
jefürchtung, daß es zu einer Art „Erd. tleutsch-sowjetische Verhältnis zu ver- 
utsch“ im Verhältnis der Bündnispartneı ’essern, Rumänien hat bekanntlich in 
es Warschauer Paktes zur Bundesrepu: Ptzter Zeit verschiedentlich wider den 
‚lik kommen könnte, mit dem Ergebnis, ‚owjetischen Stachel gelökt, und so kann 
ı1aß die Verbündeten zwar den Forde- -;S sehr wohl sein, daß der Kreml — 
‘ungen der „Bukarester Konferenz“ des ‚rotz aller gegenteiligen Versicherungen 
zowjetblocks auf Anerkennung der Oder- %3onns — in der Intensivierung der Kon- 
Veiße-Linie und der „DDR“ durch Bonn Akte zwischen der Bundesrepublik 
ıoch Lippenbekenntnisse zollen, sonst eutschland und der Sozialistischen: Re- 
ıber nichts tun, um sie durchzusetzen. yublik Rumänien doch eine Aktion mit 
Jas ist auch ein Alpdruck für Ulbricht, “nti-sowjetischem Akzent erblickt. Auch 
ıer um so größer ist, als hinter alledem Merzulande ist ‚die begründete Ansicht 
‚uch noch die Besorgnis steht, die So- %eäußert worden, daß man sich zweck- 
/jetunion werde sich kurz- oder lang — mäßigerweise zunächst nachdrücklich um 
ıicht zuletzt wegen der zunehmenden *ine Verbesserung . der politischen „At- 
spannung im Verhältnis zu China — zu ‘nosphäre“ zwischen Bonn und Moskau 
ner Änderung ihrer Deutschlandpaolitik nätte bemühen: sollen; erst danach‘ — im- 
\ntschließen mer - mit ‚jeweiliger Unterrichtung der 
" S5owjetführung‘ — hätte man ‚dazu über- 
Vorerst hat es allerdings: den. Anschein, zehen..können, das. Verhältnis zu einigen 
jaß die sowjetische Führung bemüht.sein Ländern. des: Sowjetblocks zu „normali- 
wird, eine „Kettenreaktion“ auf das ru- „‚ieren“. Da nun aber — wohl auch für 
nänische Verhalten gegenüber Bonn in manche deutsche Beobachter einigermaßen 
Istmitteleuropa zu verhindern. Zu die- iberraschend — der Austausch von Bot- 
;jem Zwecke wird die Bundesrepublik ichaftern zwischen Bonn und Bukarest 
veiterhin massiven Beschuldigungen und vereinbart worden ist, erscheint es aller- 
zeiteren Drohungen ausgesetzt, Jeden- !lings als vordringlich, dem Kreml klar 
werden; denn hinter Ost-Berlin . steht 
Aoskau. Oder meint man wirklich, daß — 
im nur ein Beispiel zu nehmen — etwa 
Zukarest die Aufnahme diplomatischer 
3eziehungen zu Bonn auch nur ins Auge 
‚efaßt hätte, wenn Moskau mit eiserner 
Jand auf den Tisch geschlagen haben 
würde, um das zu verhindern? Und es ist 
seineswegs so, daß etwa Moskau und Ost. 
3Zerlin so etwas wie eine „umgekehrte 
Jallstein-Doktrin“ aufgestellt haben: Sie 
vollen doch eben erreichen — und nicht 
4wa hintanhalten —, daß die „DDR“ auf 
nternationaler ‚Ebene „gleichberechtigt“ 
aeben Bonn in Erscheinung tritt, 
- Nun sagt man, daß die Aufnahme, diplo- 
natischer Beziehungen zu«-Ostmitteleuropa 
nur ein Anfang“ sein solle, Doch auch 
ıach dem Willen Moskaus soll hier nur 
ein Anfang gesetzt“ werden. Man nehme 
yur den Alleinvertretungsanspruch der 
3Zundesregierung. Dieser wird schon da- 
Jurch relativiert, daß einander widerspre- 
hende Erklärungen ausgetauscht werden, 
ınd das Übrige soll dann die „normative 
Craft des Faktischen“ tun. Man rechnet in 
Aoskau mit „zwangsläufigen Weiterent« 
zicklungen“ bis zur Anerkennung der 
DDR“: Seien die Weichen einmal gestellt, 
‚ei der Zug abgefahren, könne er nur 
chwer aufgehalten und wieder zurück- 
angiert werden. Er rolle, wenn er sich 
rst einmal auf der Gefällstrecke befinde, 
uch ohne Dampf, und Strom weiter, 
Hierzulande. $ind- auch: schon Befürch; 
ungen laut geworden, daß ‘.dänn, wenn: 
m Verlaufe der Entwicklung schließlich 
uch diplomatische‘ Beziehungen zu War- 
chau hergestellt werden — wiederum 
nit „salvatorischen Klauseln“ natürlich 
— das Gomulka-Regime der Bundesrepu- 
ik Deutschland eine saftige „Wiedergut- 
nachungsrechnung“ präsentieren ‘werde, 
vie dies schon längst öffentlich angekün- 
Ägt worden sei. Das wäre eine politisch 
‚ehr geschickte Aktion; denn im gleichen 
vugenblicke, in dem etwa Bonn sich an- 
schicken würde, eine „Gegenrechnung“ 
ıinsichtlich der Vertreibungsschäden auf- 
umachen, so würde Warschau die Sache 
chon so hinstellen, daß auch noch erheb- 
iche „Reparationsleistungen“ gefordert 
verden mit dem Endergebnis, daß in der 
Veltmeinung zumindest der Eindruck ent- 
steht, beide Ansprüche annullierten sich 
zegenseitig. Und was für Warschau gelte, 
‚erde sich Prag nicht entgehen lassen: 
die „Gentlemen“ würden Bonn „zur Kasse 
»itten“, Die Vorbereitungen seien bereits 
n vollem Gange: Nicht ohne Grund for- 
lere Prag die Annulierung des Münche- 
ıer Abkommens „ex tunc“, d. h. die An- 
»rkennung der Ungültigkeit jenes Abkom. 
nens von allem Anfang an, wonach näm- 
ich die Sudetendeutschen als „Landes- 
'erräter“ an der CSR hingestellg werden 
;önnten, die man „mit Recht“ enteignet 
nd vertrieben habe, hg 
Das sind in der Tat so einige Möglich- 
‚eiten — politische und allgemeine Sicher- 
ıeitsprobleme treten hinzu wie z. B. hin- 
ichtlich des Rapacki-Plans usw.ı-—, die 
icherlich im Laufe der Zeit zu sehr kon- 
:ıreten Fragen werden können. Dazu ist 
u beachten, daß alle jene Erklärungen, 
le ganze „Ostmitteleuropa-Initiative“ 
3onns richte sich nicht gegen die So- 
vjetunion, in Moskau nur als „verbale 
Jementis“ :aufgefaßt werden‘ dürften. 
war spricht man in Bonn nicht mehr von 
inem — sowieso utopischen — Streben 
sach einer „Auflösung des Sowjetblocks“, 
ıber der Kreml hat bereits verlauten las- 
Ausbaupläne in 0/S 
Die volkspolnischen Verwalter in 
Jberschlesien wollen im laufenden 
Jahre besonders große Investitionen in 
jer Provinz Kattowitz vornehmen 
Für das Herz der polnischen Industrie, 
wie es heißt, will man 18,5 Milliarden zu 
Jiesem Zwecke auswerfen, Im Rybni- 
<er Revier sollen. neue Kohlegruben 
zebaut werden, Energie-Werke werden ir 
Laziska bei Nikolai und in Lagisza er- 
stehen und die Zinkstadt bei Stahl- 
1ammer soll wesentlich vergrößert wer- 
Jen. Laut Investitionsplan soll das Walz- 
werk in Königshütte Polens größter 
Hersteller von Eisenbahnschienen werden, 
Parallel zu diesen Erweiterungspläne lau- 
fen die Vorbereitungen zur Vergröße- 
rung des Eisenbahnnetzes und zur Schaf- 
fung neuen Wohnraumes., 1967 sollen 67 000 
Wohnzimmer gebaut werden. Hierfür ste- 
hen 2.5 Milliarden zur Verfügung. 50 neue 
BdV-Pre-""ium bei Hassol 
dod. Der Bundesminister für Vertrie- 
sene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, 
Kai-Uwe von Hassel, empfing am 
17. Januar das Geschäftsführende Präsi- 
jium des Bundes der Vertriebenen unte! 
Vorsitz des derzeit amtierenden Präsiden. 
‚en Rudolf Wollner zu einem Infor- 
mationsgespräch. Im Anschluß daran wur. 
je folgendes Kommunique herausgegeben 
Von Hassel bekannte sich zu der Not- 
wendigkeit der Fortführung der Einglie- 
derung und einer abschließenden Rege- 
Jung des Lastenausgleichs, Er betonte je- 
doch, daß der Fortführung dieser Auf- 
zaben durch die Haushaltsnöte und die 
Zrfüllung der sonstigen Aufgaben des 
Ministeriums Grenzen gesetzt seien, 
Demgegenüber wurde vom BdV-Präsi- 
Jium mit Nachdruck geltend gemacht, daß 
ler Beseitigung der Kriegsfolgen 22 Jahre 
1ach Abschluß des Krieges im Rahmen 
Jer Prioritäten des Haushaltsprogramms 
ler Bundesregierung unbedingter Vorrang 
zukomme. Das gelte vor allem für die 
Fortführung der Eingliederung des hei- 
matvertriebenen Landvolkes, für die Sta- 
»ilisierung der heimatvertriebenen Wirt- 
‚schaft, für die Beseitigung dringlicher 
Wohnungsnöte und für die Erfüllung der 
Zusagen der Bundesregierung hinsichtlich 
reiner angemessenen Verbesserung des 
Lastenausgleichs, 
Die Gesprächspartner kamen in dem 
ehr offenherzigen und vertrauensvollen 
Gespräch überein, daß auch unter den 
schwierigen Bedingungen der Haushalts- 
lage alle Anstrengungen gemacht werden 
müßten, die Eingliederung zu vollenden 
und die Ansprüche auf den Lastenaus- 
eich gerecht zu regeln. 
Nder-Neiße niemaßa Grenze! 
en, daß er jeden Versuch verhindern 
verde, „die DDR zu isolieren“. Und eben 
las berechtigt zu der Frage, warum man 
icht die Bearbeitung der Problematik der 
<ontakte zu den ostmitteleuropäischen 
‚ändern vornehmlich der Botschaft der 
zundesrepublik in Moskau überträgt. Da- 
nit würde jedweder „schiefe Aspekt“, un- 
er dem man in der Sowjetführung die 
Anstrengung der gegenwärtigen deutschen 
)stpolitik betrachtet, vermieden, 
Nun, niemand vermag in die Zukunft 
u blicken, und es wäre nur zu begrüßen, 
venn die „Öffnung nach Ostmitteleuropa“ 
je optimistischen Erwartungen rechtfer- 
igt, die daran geknüpft werden. Dem 
‚üchternen Beobachter der Sachlage er- 
cheint jedoch auf Grund der bitteren Er- 
ahrungen der letzten Jahrzehnte der nun 
ingeschlagene Kurs als einigermaßen ris- 
:ant. Denn nicht zuletzt handelt es sich 
m Bemühungen um eine konventionelle 
Yiplomatie in einer Zeit. in der es gar
	        

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