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Unser Oberschlesien (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
November 1967
Band, Heft, Nummer:
22

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Januar 1967 (2)
  • Februar 1967 (3)
  • Februar 1967 (4)
  • März 1967 (5)
  • März 1967 (6)
  • April 1967 (7)
  • April 1967 (8)
  • Mai 1967 (9)
  • Mai 1967 (10)
  • Juni 1967 (11)
  • Juni 1967 (12)
  • Juli 1967 (13)
  • Juli 1967 (14)
  • August 1967 (15)
  • August 1967 (16)
  • September 1967 (17)
  • September 1967 (18)
  • Oktober 1967 (19)
  • Oktober 1967 (20)
  • November 1967 (21)
  • November 1967 (22)
  • Dezember 1967 (23)
  • Dezember 1967 (24)

Volltext

Verlagsort Wiesbaden 
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Polen gegen Gewaltverzicht 
Irgan der Landsmannschaft der Oberschlesier e. V. - Bundesverband 
Bonn/Rhein — 17. Jahrgang — Nr. 22 vom 16. November 1967 
Warschaus: Kommune-Chef Gomulka verdächtigt erneut die Politik Bonns - Eine Aner- 
kennung der Oder-Neiße-Linie bezeichnete er außerdem als politisch „bedeutungslos” 
nerZo . 
ins Sc 
„) ın Katibor 0/5 
{aus; dem- O/S-Bildkalender.1968 
ıhvp) In politischen Kreisen der Bun- 
deshauptstädt‘ wird der Tatsache beson- 
jere Bedeutung beigemessen, daß der pol- 
aische PArteichef Wladyslaw Gomulka. in 
siner Rede, die er in Allenstein/Ostpreu- 
3en: hielt, Verzicht auf Gewaltanwendung 
in- internationalen Beziehungen abgelehnt 
ınd außerdem zum Ausdruck gebracht 
a3at, auch eine Anerkennung der Oder- 
veiße-Linie durch Bonn . würde faktisch 
bedeutungslos“ sein. Aus den Ausführun- 
jean Gomulkas gehe also hervor, so wurde 
nerzu bemerkt, daß Warschau sich 
Drohungen mit einer Gewalt- 
ınwendung gegen die Bundes- 
Frepublik vorbehalten wolle. Dies sei 
auch durch einen Artikel bestätigt wor- 
den, den Gomulka anläßlich der Feier- 
lichkeiten zum 50. Jahrestag der sowjeti- 
schen‘ Oktober-Revolution im Zentralor- 
zan der „Vereinigten Polnischen Arbeiter- 
jartei“, der Warschauer Tageszeitung 
‚Trybuna Ludu“, veröffentlicht hat. Dort 
ıabe der polnische Parteichef ausdrück- 
lich hervorgehoben, daß „die Verteidigung 
ler ... Sicherheit (der „DDR“) eine inter- 
nationalistische. Pflicht eines jeden sozia- 
listischen Landes“ sei. Hier habe Gomulka 
also nicht etwa nur von der „Verteidigung 
ler DDR“ gesprochen, sondern ein Ein- 
zreifen Polens für den Fall angekündigt, 
3aß irgendeine angebliche Gefährdung 
ler „Sicherheit“ der „DDR“ konstruiert 
würde, also etwa auch dann, wenn die 
Forderung auf Anerkennung des Selbst- 
destimmungsrechtes des. deutschen. Volkes 
erhaben werde. 
jeutschen. Staaten — der DDR ‚und. der 
jundesrepublik — anerkennt“, . 
In dem kurz nach der Allensteiner Rede 
an der „Trybuna Ludu“ erschienenen Ar- 
ikel betonte Gomulka außerdem: „Der 
fampf für einen dauerhaften Frieden 
.nd für Sicherheit in Europa muß sich in 
rster Linie gegen die Politik Bonns rich- 
en und die Stärkung der Position der 
DR zum Ziele haben...“ 
* 
Umdenken in Washington 
Moskaus militärische Erd-Satelliten als Damoklesschwert 
50 schwer: es "der Administration des lie sowjetischen. Streitkräfte „eine ganze 
räsidenten Lyndon B. Johnson fällt: Das Zeihe: von Maßnahmen für den Fall ge- 
Jmdenken in internationalen Angelegen- roffen haben, daß Peking sich entschei- 
ıeiten ist in Gang gekommen. Die allzu ijen :sollte, die bisher gelegentlichen 
yeliebte Vorstellung — sie hängt. unter- irenzzwischenfällen zu forcieren.“ 
chwellig mit der Erinnerung an.den sieg- Man ist in Washington zu dem Ergeb- 
eich geführten Zweiten Weltkrieg zusam- ;s gekommen, daß China zwar eine uner- 
nen —, daß die Sowjetunion trotz all der neßliche. defensive Kapazität gegenüber 
ichwierigkeiten, die sie den USA überall jer Sowjetmacht entwickeln kann, auf ab- 
.n der Welt bereitet, doch noch der „PO- ‚ehbare Zeit jedoch kaum in der Lage ist, 
entielle Verbündete“ sei, schwindet an- 9 etwas wie eine militärische Offensive 
jesichts der massiven Unterstützung Mos- ‚y führen; aber die Tatsache, daß sich in 
:aus für Nord-Vietnam dahin, und gleich- enem fernöstlichen Raume Widerstand 
eitig verblaßt‘ die eigenartige Konzep- ;egen Moskau regt, hat zu der ernst- 
ion, daß China auf längere Sicht der jchen Erwägung geführt, ob nicht die ge- 
hauptsächliche Feind“ der: Vereinigten ‚amte amerikanische Außenpolitik beson- 
»taaten sein werde. Man sieht nun, daß jers gegenüber China- umgestellt. werden 
‚ie Sowietunion sich anschimt, die USA muß. Der erste, der dies ankündigte, war 
Juf rüstungstechnischem Felde zu über- |er, Unterstaatssekretär Paul C. Warnke 
:unden: Die Mitteilung des Verteidigungs- m US-Verteidigungsministerium, der 
ministers McNamara, daß Moskau mili- „ürzlich in einem ausdrücklich vom Wei- 
;ärische Erd-Satelliten erprobt, die schon en Hause geprüften. und „freigegebenen“ 
mM. nächsten Jahre wie ein Damokles- 7ortrage erklärte, es gelte „Brücken nach 
chwert über dem amerikanischen Dop- ’eking zu bauen“. Dann meldete sich 
selkontinent und über der ganzen freien :ames Reston zum Wort, der schon oft- 
Welt hängen werden, hat die amerikani- nals die Auffassungen des „innersten Zir- 
che Öffentlichkeit aufgerüttelt. Jetzt wird eis“ in Washington wiedergegeben hat: 
ırstmals realistisch geprüft, wie das r betonte in der „New York Times“, daß 
Hleichgewicht der Macht gegenüber‘ der >eking zwar mit Worten, nicht aber in 
jowjetunion gewahrt‘ werden kann, und Wirklichkeit gegen die USA kämpfte. Und 
la fällt ins Auge, daß im Lager des Welt- ‚un hat Präsident Johnson selbst sich un- 
zommunismus fast allein Peking es wagt mnißverständlich geäußert, indem er sich 
jer, Spwjetmacht, politisch ‚Paroli.zu bie egem Außenminister Dean Rusk noch vor 
GR eh Me Bee „‚ürzem.' verkündet.‘ hatte,“ Die, 'amerikani- 
‘So’ ist-es-kein: Wunder, -daß-bei der Be“ che Außenpolitik: habe” sich . bisher ‘nock 
ichterstattung : über ‚den i\-Verlauf = der _ 
veierlichkeiten * zum 50. Jahrestag. der 
sowjetischen. . Oktober-Revolution - jener 
Vorgängen besondere Beachtung geschenki 
wird, welche die Spannung zwischen Mos 
:au und Peking demonstrativ. unterstri- 
hen haben. Daß chinesische „Beobachter‘ 
pektakulär die Festveranstaltung ir 
Creml verlassen haben, als . Breschnjew 
lie Politik Mao Tse-tungs kritisch be- 
‚egeuchtete, wird nun im Zusammenhangete 
nit anderen Meldungen des amerikani- 
‚schen Geheimdienstes über die Zwischen: 
:älle. des letzten Jahres an der Grenzt: 
wischen China und der Sowjetunion alt: 
\nzeichen dafür betrachtet, daß China 
‚ehr wohl als einer der Faktoren jenes 
Welt-Gleichgewichts gewertet werderı 
nuß, daß Moskau zu seinen Gunsten um- 
‚toßen will. Daß nach den vorliegenden 
Informatioen im letzten Jahre etwa zwei 
Millionen Chinesen in Massenaktionen 
ın denen jeweils bis zu 30000 Menscher 
jeilnahmen, unbewaffnet über die sibiri- 
che Grenzlinie hinweg auf sowjetisches 
Sebiet vorgedrungen sind, ließ aufhor- 
hen. Und auch jene Sendung von Radio 
Drag wurde registriert,. die besagt, daß 
Verfolgung von Mordiaten an Deutschen! 
Bundeszentrale für Austreibungsverbrechen gefordert — Unterlagen im Archiv in Koblenz 
Gebiete jenseits der Oder-Neiße 
ı 300 000, Baltikum 51000, Danzig 83.000, 
Polen 185000, CSSR (Karpatenraum) 
72 000, Ungarn 57 000, Jugoslawien 135 000, 
Rumänien 101000, Rußland (Wolgadeut- 
sche) 300000. Insgesamt kamen also 
2484 000 Deutsche um, + 
Diese Opfer von Verbrechen gegen die 
Menschenrechte werden mehr als verdop- 
pelt, wenn man die Zahl von Zivilisten 
ıus dem binnendeutschen Raum, ferner 
Von politischen Beobachtern in Bonn 
vurde unter Bezugnahme auf diese Aus- 
ührungen Gomulkas besonders darauf 
ingewiesen, daß der polnische Parteichef 
icht nur den Gewaltverzicht ablehnt; son- 
ıern dieses Angebot Bonns sogar zum An- 
aß genommen habe, um der Bundesre- 
ıublik zu unterstellen, sie rechne mit 
inem Krieg, ja sie wolle. einen Krieg 
erbeiführen. Dies sei, so wurde erläu- 
ernd hinzugefügt, „ein typischer Fall von 
° ° ° WW 
„Die Bestie lebt und greift an! 
Neue hemmungslose polnische Hetze gegen die Bundesrepublik 
{mid) Unter dem Titel, Rapportaus druck erweckt habe, a sich Sie np Ofen 
München“istin Poleneinneues und „bösen Deutschen“ dort ungefähr die 
Zuch über die Bundesrepublik erschie- Waage hielten. Dieses Bild habe Andrzej 
ıen; das — wie ‚es die Zeitung „Glos 3rycht wieder zurechtgerückt. 2 
Ylsztynski“ formuliert — die „feinen In- Zwar habe Brycht die Bundesrepublik 
EHER FE A U ala Ta A a a Use 
- och sei dies. immer no: esser als 
je reißen“ dürfte, Trotz zahlreicher Män- Sie “drüben Wasser objektivistischer 
Si habe giesen Buch, al een Ver ge Sehildgrungen“ mit. all dhren, Hanrspalter 
} . $ ; 4} ) eien: ls Le un 
‚olnischen Öffentlichkeit die ungeschrhink- a ne zu so 
‚e Tatsache vorgehalten, daß „die Bestie a ne SIE ae Pa 
ebt, prosperiert und angreift“. vorden. ) 
Eine der wesentlichsten Feststellungen ; 
ı1es Verfassers bestehe darin, daß die Mit Recht: Unverständlich 
irößte Gefahr nicht von den Vertriebenen .s : 
‚usgehe, sondern von der „gewissenhaften, Bundesanbenmunisler Beat SSR 
jehorsamen und typisch deutschen Pedan- n . = 
T . . : er jehen, daß er die Haltung der polnischen 
erie, die bewirkt hat, daß die Bevölke- - = x icht 
ung der Bundesrepublik und vor allem tegierung wo der ‚Oder-Neiße-Frage ‚nich 
“urchiränkt wurde, was polnisch ist“ zerstehe. Einerseits verlange‘ Warschau 
2 pP . ‚on der Bundesregierung die Anerken- 
Wie das Allensteiner Blatt behauptet, ıung der Oder-Neiße-Linie, andererseits 
ei es ein Merkmal der Polen, Sünden ıber auch die Anerkennung der „DDR“. 
ıllzu 16icht_ un SONST dann zu vergeben, Die eine Forderung hebe die andere auf. 
wenn der Sünder keine Reue zeige. Be- ———— 
;onders die polnische Jugend habe sich su 2 
ler Illusion hingegeben, daß es in der I yste nA üSeE od SE at an 
3undesrepublik eine neue Generation Washington/USA der frühere Leiter der 
zebe, die unter dem „entideologisierenden . Takt az : 
En 5 ‚»olnischen Militärmission in Berlin, Wla- 
Zinfluß des Wohlstandes und des Wirt- iyslaw Tykocinski, tot aufgefunden 
;chaftswunders angeblich dem Wahn ent- y' y A 9 z 
jagt hat, über Europa zu herrschen“ und worden. an hatte in Mai Mt seinen ee 
ba x  ELTLU 3 sten verlassen und war zu den Amerika- 
“ BE die „große Politik“ nicht mehr ıern übergelaufen, Seine Enthüllungen 
OPESRSES, iber die polnische Spionagetätigkeit mit 
Schuld an diesen „abmildernden und Iilfe der Militärmission hatten damals 
echtfertigenden Beurteilungen der Bun- Aufsehen erregt. Die Todesursache ist 
J(esrepublik“ sei im übrigen auch die pol- .ıoch ungeklärt. Ein politischer Mord er- 
ische Propaganda, die den falschen Ein- scheint nicht ausgeschlossen. 
AN 
In seiher Allensteiner Rede“%behauüptete 
J0mulka zunächst, es sei „unmöglich“, daß 
lie Politik der Bundesrepublik „nicht auf 
ä@inen Krieg berechnet ist und auf einen 
<rieg hinzielt“, solange Bonn nicht „die 
Staatsgrenzen in Europa“ anerkenne. Des 
veiteren erklärte er, der von Bundes- 
\ußenminister Brandt vorgeschlagene Aus- 
‚ausch von. Gewaltverzichtserklärungen 
xürde ohne eine Anerkennung der Oder- 
Jeiße-Linie nur bedeuten, „daß Polen 
eine Grenze als eine strittige, ungelöste 
"rage anerkennt.“ Polen aber beabsichtige 
ıicht, „die revanchistische Politik Bonns 
zu legalisieren“, Doch fügte Gomulka so- 
jeich hinzu, daß auch eine Anerkennung 
ıer Oder-Neiße-Linie durch Bonn „erst 
‚ann wesentliche Bedeutung“ hätte, „wenn 
lie Bonner Regierung...die reale Tat- 
‚ache des Bestehens von zwei souveränen 
© ————————— 
ıemals von irgendwelchen „rassistischen“ 
7orstellungen leiten lassen, und das werde 
‚uch in Zukunft nicht der Fall sein, er- 
‚lärte der Präsident. 
Wenn nicht alles täuscht, heißt das, daß 
nan im Weißen Hause eingehend unter- 
sucht, wie man aus der Sackgasse heraus- 
‚ommen kann, in die man sich selbst be- 
‚eben hat, indem der „Weg nach Moskau“ 
mmer erneut begangen worden ist, ob- 
wohl sich auf ihm eine StraBensperre nach 
tier anderen befindet. Ob sich statt dessen 
‚in „Weg nach Peking“ eröffnen kann, 
;teht natürlich dahin. Auch‘ hege man in 
ler amerikanischen Öffentlichkeit nicht 
ınbegründete Zweifel, ob die jetzige Ad- 
ninistration überhaupt in der Lage ist, 
‚on als irrig. erwiesenen Vorstellungen 
vie der abzulassen, daß eines Tages doch 
so etwas wie eine weltweite amerikanisch- 
sowjetische „Kooperation“. wieder Gestalt 
zewinnen könnte. 
Die Mehrheit der amerikanischen Wäh- 
erschaft hat sich jedenfalls für einen 
„Wechsel an der Spitze“ entschieden, wie 
lie letzten Repräsentativbefragungen der 
Gallup-Industrie ergeben haben. Und es 
ist sehr bezeichnend, daß die Warnungen 
les deutschen Bundesministers Franz Jo- 
sef Strauß in Madrid vor der Möglichkeit 
a1ner Absovrache zwischen Washington und 
Moskau über die Köpfe der Verbündeten 
ninweg, in der amerikanischen Öffentlich- 
zeit eine weitgehend zustimmende  Auf- 
ıahme gefunden haben: Die starke Oppo- 
äition gegen die Regierung ist diesmal — 
wie noch nie zuvor in der amerikanischen 
3eschichte — in erster Linie aus außen- 
solitischen Gründen entstanden, und in 
ler Tat wartet man auf Vorschläge der 
muropäischen Verbündeten, was zu tun sel. 
Robert G. Edwards 
Polen im GATT 
Vorteile für Warschau 
(hvp) Am 18. September ist in Genf ein 
Arotokoll unterzeichnet worden, mit dem 
>olen zum vollberechtigten Vertragspart- 
ıer des „General Agreement on Tariffs 
‚nd Trade“ (GATT) wird; das Protokoll 
rat am 16. Oktober in Kraft. Nach der 
schechoslowakei und Jugoslawien ist Po- 
en nun das dritte kommunistische Land, 
ias sich dem GATT angeschlossen hat 
mit Polen gibt es jetzt 33 GATT-Mitglie- 
ler). Einigen Berichten zufolge hat sich 
?>olen, das wie andere Oosteuropäische 
Staaten keine eigentlichen Zölle kennt, 
‚erpflichten müssen, seine Importe aus 
ınderen GATT-Ländern um mindestens 
Äjieben Prozent jährlich zu steigern. 
Aber wenn die GATT-Mitgliedschaft für 
Polen auch zusätzliche Verpflichtungen 
jedeutet, so stellte sie andererseits in be- 
‚timmten Situationen einen „gewissen 
;chutz dar. Sollte zum Beispiel ein gur 
Zeit in Washington beratenes Gesetz ver. 
‚bschiedet werden, das Polen die Meistbe- 
‚jegünstigung kosten würde, dann könnte 
Varschau eine GATT-Untersuchung ver- 
ingen und Gegenmaßnahmen auslösen. 
Große Sorge der Kirche in Polen 
£piskopat rief zu einer Novene „für den 
Frieden“ auf 
(hvp) Die Bischofssynode in Rom mußte 
öhne polnische Teilnehmer stattfinden. Am 
%. September hatte Kardinal Wyszynski 
ıach Rom abreisen wollen, doch war dem 
Primas von Polen das Visum, das er schon 
einige Wochen vorher beantragt hatte, 
verweigert worden. Der. Krakauer Erz- 
)jischof Wojtyla, der im Frühjahr 1967 
jum zweiten polnischen Kardinal ernannt 
worden war, hatte am 25. September zwar 
»benso sein Visum' in der Tasche wie 
3ischof Kalwa von Lubin und wie der 
3ischof in Oppeln, doch sind diese drei 
3ischöfe aus Solidarität mit ihrem Primas 
ebenfalls zu Hause geblieben. Vielleicht 
ıängt die Verweigerung des Visums da- 
nit zusammen, daß den polnischen Be- 
nörden das Schreiben Kardinal Wyszyn- 
skis. an General de Gaulle nicht gepaßt 
hat. Welches Motiv die polnische Regie- 
‚ung aber auch gehabt haben mag, fest 
;teht doch, daß die Schikane, mit der zu- 
gleich ‚ein Keil in den polnischen Episko- 
pat getrieben werden sollte, statt dessen 
zu einer Demonstration episkopaler Einig- 
teit geführt hat. 
Eine noch stärkere Demonstration stellte 
ain ven allen polnischen Bischöfen unter- 
zeichneter Hirtenbrief dar, der am 24. 
September, als die Verweigerung des Vi- 
sums für Kardinal Wyszynski schon fest- 
;tand, in den polnischen Kirchen verlesen 
wurde. In dem Hirtenbrief wurde der 
polnischen Regierung vorgeworfen, die 
verfassungsmäßigen Grundrechte und die 
Menschenrechte zu verletzen; die katholi- 
schen Bischöfe würden in ihren Hirten- 
rechten, die katholischen Geistlichen in 
ler Ausübung ihrer Pflichten und die Ka- 
'holiken im Bekenntnis ihres Glaubens 
eingeschränkt; Kinder würden einer 
Atheisierung ausgesetzt und oft mit dra- 
stischen Methoden den KGottesdiensten 
ferngehalten. Schließlich rief der Hirten- 
rief die Gläubiger zu einer Novene „für 
die Freiheit der Kirche.und den Frieden“ 
ıuf. Daß der polnische Episkopat es für 
arforderlich hielt, die Gläubigen aufzu- 
'ordern, für den Frieden zu beten, wird 
ıls ein wichtiges Anzeichen der großen 
Sorge betrachtet, welche die Kirche ob der 
mmer aggressiver und militanter werden- 
Jen Sprache der Spitzenfunktionäre des 
Regimes empfindet. 
In einer Stellungnahme zu den von Ju- 
izminister Dr. Heinemann am 25. Okto- 
)jer 1967 gegebenen Antworten auf seine 
”rage nach dem Stand der Verfolgung 
‚on Verbrechen gegen deutsche Soldaten, 
/ivilpersonen und insbesondere Vertrie- 
jene verlangt, wie schon kurz berichtet, 
Jr. Walter Becher, MdB (CSU) erhöhte 
nitiative der Bundesorgane auf diesem 
‚icht nur rechtlich bedeutsamen Gebiet. 
Die- deutsche Öffentlichkeit könne. kein 
Verständnis dafür aufbringen, daß wir 
ıns mit Nachdruck in Warschau, Prag 
ıder Pankow um Rechtshilfe bei der Fest- 
;tellung und Verfolgung von Verbrechens- 
aten bemühen, die, Gott sei’s geklagt, in 
jeutschem Namen begangen wurden, 
‚icht abernach den Schuldi:- 
senanjenen Verbrechen fahn: 
‚en, diean Deutschen began- 
:2mnm wurden. 
Der Abgeordnete schlägt die Errich- 
.ng einer Bundeszentral- 
elle zur Feststellung und 
erfolgung der an Deutschen 
egangenen Verbrechen gegen 
ie Menschenrechte vor. Sie sei 
‚or allem dann notwendig, wenn die Ver- 
inten Nationen die Aufhebung der Ver- 
ährung derartiger Verbrechen beschlie- 
en werden. Dr. Becher verweist in einer 
‚usammenstellung auf den Umfang und 
as Gewicht der damit verbundenen Fra- 
an. Danach sind allein im Zusammen- 
ang mit den Austreibungsaktionen (nach 
‚.ngaben des Statistischen Bundesamtes) 
‚achfolgend Deutsche Opfer dieser Ge- 
ichehnisse geworuüen: 
die Soldaten (Kriesgefangene) hinzurech: 
net, die auf Grund rechtswidriger Be- 
handlung in allen Teilen der Welt. zu: 
grunde gingen. Der Grundsatz der Gleich: 
heit vor dem Gesetz und das Gerechtig: 
keitsgefühl erfordere zumindest :die ge: 
.aue Feststellung und Registrierung aller 
lieser Fälle in der vorgeschlagenen Bun: 
deszentrale. ; 
Bundesjustizminister Dr. Heinemann 
wies in seiner Antwort darauf hin, daß 
Sich mit diesem Fragenkomplex bereit! 
die Justizministerkonferenz im Oktobeı 
1966 befaßt habe und diese mit Rücksicht 
darauf, daß die meisten Geschädigten vor. 
der deutschen Justiz nicht belangt werden 
könnten, davon abgesehen habe, bestimm- 
te Tatkomplexe einzelnen Staatsanwalt- 
schaften zu einer zusammenfassenden Auf- 
glärung zuzuweisen. 
Auf eine Ergänzungsfrage des CDU-Ab 
geordneten Dr. Czaja, ob nicht wenig- 
stens die Voraussetzung für eine juristisch 
gut :‘untermauerte Dokumentation 
dieser Verbrechen unter Verwendung des 
Materials, das sich im Archiv in Koblenz 
and an anderen Stellen — auch in den 
Prozeßakten über Lamsdorf und an- 
lerswo — befindet, zweckmäßig wäre, er 
widerte der ‘Justizminister, daß diese 
Frage im Juli dieses Jahres bereits zwi- 
schen den beteiligten Bundesressorts er- 
jrtert worden sei. Der Bundesvertriebe- 
ı1enminister habe es übernommen, diese: 
Chema in der Bundesregierung zur Be- 
:atung und evtl. Beschlußfassung vorzube- 
eiten und einzureichen, Es sei vorgese- 
‚en, diese Dokumentationsarbeit dem 
Zundesarchiv in Koblenz zu 
‚uweisen und die dafür gebotenen Grund: 
agen und Voraussetzungen zu schaffen, 
Auch nach Oberschlesien! 
nr 
» 
a 
} 
7 
Briefe 
Päckchen 
Pakete 
nach drüben, „7 
, = ; 
Zeichen . 
ler Zusammengehörigkeit
	        

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