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Unser Oberschlesien (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
November 1967
Band, Heft, Nummer:
21

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Januar 1967 (2)
  • Februar 1967 (3)
  • Februar 1967 (4)
  • März 1967 (5)
  • März 1967 (6)
  • April 1967 (7)
  • April 1967 (8)
  • Mai 1967 (9)
  • Mai 1967 (10)
  • Juni 1967 (11)
  • Juni 1967 (12)
  • Juli 1967 (13)
  • Juli 1967 (14)
  • August 1967 (15)
  • August 1967 (16)
  • September 1967 (17)
  • September 1967 (18)
  • Oktober 1967 (19)
  • Oktober 1967 (20)
  • November 1967 (21)
  • November 1967 (22)
  • Dezember 1967 (23)
  • Dezember 1967 (24)

Volltext

Yerlagsort Wiesbaden 
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Drgan-der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V. - Bundesverband 
Darum keine staatliche Einheit 
tonn/Rhein-—-— 17, Jahrgang :—: Nr, 21-vom 2. November” 1967 
— 
Der Hinderungsgrund für die Wiedervereinigung aufgezeigt - „Gesamt- Deutschland wüäre 
vielzu stark!” - Irrige Thesen des US-Politikwissenschaftlers Prof. Dr. F. J. Schaukowitsch 
Das bekannte Hochhaus in Königshütte O/' $' 
(hvp) Der Professor für Geschichte und 
5olitische‘ Wissenschaften am „American 
Zollege“ in Paris, Dr. Frank J. Schau- 
row-its.ch, -hat.in einem in der „In- 
ernational Herald Tribune“ veröffent- 
ichten ‘Aufsatz die These aufgestellt,‘ daß 
eine Wiedervereinigung Deutschlands des- 
halb nicht‘ befürwortet werden könne, 
wei} ein „vereinter deutscher Staat“ das 
‚Gleichgewicht in Europa über Nacht un- 
widerruflich verändern ‘ würde“; denn 
lieses’, „erneut‘' vereinigte Deutschland“ 
würde „bei weitem zu groß und kraft- 
voll‘ sein, ’als daß man es neutralisieren 
könnte“... Mit dieser These hat Prof. 
Schaukowitsch offensichtlich einen der 
wichtigsten - Hinderungsgründe für die 
FNiedervereinigung Deutschlands .aufge- 
zeigt, der‘ kürzlich auch‘ von polnischer 
Seite "ins Feld . geführt worden ist, um 
die‘ Forderung. auf Anerkennung. der 
‚DDR* durch ‘die Bundesrepublik zu be- 
;rühnden. N . 
Der ‚amerikanische Politologe erklärte 
junächst, daß die Frage der Wiederver- 
zinigung Deutschlands vornehmlich durch 
lie „entheimateten Flüchtlinge“ in der 
3undesrepüblik‘ immer wieder aufgewor- 
'en ‚werde, wobei „unglücklicherweise‘ 
lie hauptsächlichen- Argumente. zur Recht- 
'ertigung des Strebens danach, die Deut- 
schen. „wieder unter einer Flagge zusam- 
nenzubringen“ als . „gänzlich selbstver- 
ständlich“ beträchtet und "nicht widerlegt 
würden. Diese Argumente seien „eher 
‚entimentak als.. rational“, . auch. gebe es 
‚würdige- und bewegende Erwägungen“ 
wie die,: welche das Erfordernis der Er- 
eichterung von „Verwandtenbesucher vom 
ıinent Staat zum-:anderen“ beträfen, aber 
alles. dies ändere nicht die „unausweichs 
ichen ‚politischen Realitäten der Lage 
Auch -. das‘ Selbstbestimmungsrecht habe- 
‚nur. wenig Gewicht. auf dem interna- 
äjonalen Schachbrett“, Historische Rück- 
sezüge kämen: auch nicht in Frage, da 
Bismarck nur infolge von drei Kriegen 
lie „Teutonischen Fürstentümer zu einem 
Reich. : zusammengefügt“ habe, welches 
‚eine Anomalie“ gewesen sei, wenn auch 
ne solche von „spektakulären. Dimen- 
sionen“, “ 
- Ein wiedervereinigtes Deutschland wür- 
de; da es allzu groß und stark wäre, 
von: kleineren Nachbarn wie Polen und 
ler CSSR als Gefahr betrachtet werden, 
‚a auch London und Paris würden „be- 
.inden, daß sich infolgedessen ihr Ein- 
:1uß auf dem Kontinent vermindert“, 
Nas aber die Weltmächte USA und So- 
xjetunion. anbelange, so müßten diese 
wiederum befürchten, daß das wieder- 
vereinigte Deutschland. sich dem jeweils 
anderen Lager anschließen könnte, wo- 
nit das Gleichgewicht. umgestoßen würde; 
denn „neutralisieren“ könne man dieses 
Deutschland nicht mehr. Auch für die 
Deutschen selbst, so erklärte Schauko- 
witsch weiterhin, würde eine Wieder- 
z/ereinigung die Beseitigung des „poli- 
Äsch-religiösen Gleichgewichts“ mit sich 
>ringen, wie es gegenwärtig in der Bun- 
jesrepublik bestehe; denn es würden 
loch 17 Millionen hinzukommen, die vor- 
wiegend sozialistisch eingestellt und Pro- 
;‚estanten seien. Das: alles .seien so viele 
Xindernisse auf dem Wege zur Wieder- 
vernigung, daß nicht zu sehen sei, wie 
'elbst ein extremer Nationalismus in 
Nestdeutschland das bewerkstelligen kön- 
ıe, was 20 Jahre einer „geduldigen Di-, 
)lomatie“ nicht zuwege gebracht. hätten. 
sie 
Ausdehnung der Sowjetmacht nach We-) 
sten. 
Auf Grund ‚dieser Analyse der Lage 
vürde sich also vielmehr die Gegenthese: 
‚ufstellen und - schlüssig begründen ‘las- 
en, daß die - Wiederherstellung . der 
taatlichen Einheit Deutschlands zumin«-. 
lest im höchsten westlichen 
‚nteresse liegt, und daß letztlich nur 
‚owjetische Expansionsbestrebungen -der 
ıntscheidende Hinderungsgrund für die 
XNiedervereinigung sind: An sich würde 
:in‘, wiedervereinigtes Deutschland zur 
;tabilisierung des Gleichgewichts ın 
;uropa und im der Welt und damit zur 
;ntspannung beitragen, ohne daß jemals 
ine Gefährdung der Nachbarn Deutsch- 
ands damit verbunden sein könnte, zu- 
nal die Möglichkeit einer ost-westlichen 
£ombination gegenüber Deutschland stets 
‚egeben wäre. Damit aber erhalten die 
echtlichen. und humanitären Gründe, die 
ür eine Wiedervereinigung sprechen. 
uch politisch ihr volles Gewicht. 
Wider das Völkerrecht 
‚ Die Teilung Deutschlands ist keine „Kriegsiolge” 
Hierzu ist zu bemerken, daß der ame- 
ganische Professor- in seltener Offen- 
‚eit. genau jene Behauptung Chruscht- 
chows unterbaut hat, daß auch die 
estmächte trotz aller Lippenbekennt- 
isse und ‘schriftlich niedergelegten Ver- 
ıflichtungen in Wirklichkeit nicht an 
iner freiheitlichen Wiedervereinigung 
jeutschlands interessiert seien. Im glei- 
nen Sinne hatte sich. vor einigen Jahren 
'rofessor Hans J. Morgenthau auf 
iner Tagung amerikanischer Politik- 
vissenschaftler und Politiker in Bologna 
‚jeäußert.. Auch der bekannte französi- 
che Publizist Raymond Cartier hat 
\nfang der 60er Jahre in „Paris Match“ 
lie Behauptung aufgestellt, Moskau wer- 
€ nicht einmal eine Wiedervereinigung 
)eutschlands unter kommunistischem 
’orzeichen zulassen, weil es sich damit 
‚egen der Stärke CGesamtdeutsahlands 
elbst ein „chinesisches Problem“ an sei- 
‚er Westflanke in Europa schaffen würde, 
‚ie. Ausführungen Schaukowitschs_ stehen 
iso . nicht: allein: .im politischen Raum; 
nd ‚sie stellen zweifelschne eine Her- 
usforderung an: die deutschen 
'olitiker und Politikwissenschaftler so- 
je an die Historiker dar, diese angeb- 
chern Hinderungsgründe zu wider- 
:gen. . a ; 
In erster Linie wäre dabei aufzuzeigen, 
‚aß. — entgegen den Behauptungen von 
’rof,. Schaukowitsch.‘—, die‘. Gefahr‘ für 
jen: ‚Weltfrieden : dadurch ‘, unermeßlich 
rhöht. worden "ist, daß Deutschland .in- 
olge der. Teilung als Faktor des Gleich- 
jewichts‘ in Europa weitgehend ausge- 
chaltet worden ist: Dies zeitigte unter 
.nderem die Folge, daß die USA sich 
ınter großen Opfern an Gut und Blut 
n der ganzen Welt engagieren müssen, 
ınd daß eine sowjetische Suprematie — 
so ein völliger Umsturz der politischen 
Situation auf dem Erdball — eintreten 
nuß, sofern der Neo-Isolationismus in 
en USA noch mehr an Einfluß gewinnt, 
Js er ihn jetzt schon hat. In diesem 
‚usammenhange sollte auch darauf hin- 
ewiesen werden, daß die alten mroliti- 
hen Vorstellungen im  Atomzeitalter 
ıberholt sind, indem nämlich ein „atom- 
:eies“ Gesamtdeutschland keinesweg ır- 
endeine Bedrohung für irgendwen dar- 
jeMen könnte: Es wäre etwa — theore- 
sch — von minderem pPpolitischem Ge- 
ichte als eine effektiv an nuklearen 
;emeinschaftsregelungen beteiligte Bun- 
‚esrepublik, obwohl es naturgemäß. eine 
edeutende Wirtschaftskraft entfalten 
ürde. Auch die damit im Zusammen- 
‚ange stehende französische These, daß 
Aoskau selbst kein „kommunistisches“ 
zesamtdeutschland haben wolle, ist irrig, 
a dieses Deutschland infolge seiner ver- 
ältnismäßig geringen räumlichen Aus- 
ehnung sehr. leicht von Moskau kon- 
volliert und dann als Rammbock gegen 
as restliche Europa eingesetzt werden 
‚önnte. Unter diesem. Aspekt erscheint 
‚je gegenwärtig von Moskau betriebene 
'eilungsnolitik nur als Mittel zum Zweck 
‚er Festigung der Aussangsposition an 
jer Elbe und. Werra, für eine spätere 
Kine der hauptsächlichen östlichen The- 
en, die zur Durchsetzung der Politik der 
Peilung Deutschlands vorgebracht wird, 
autet, daß sich die Bundesrepublik zu 
ner Anerkennung der „DDR“ und der 
)der-Neiße-Linie bereitfinden müsse, weil 
s sich bei der Entstehung des „Soziali- 
tischen deutschen Staates“ in Mittel- 
leutschland und bei der Abtrennung der 
‚eutschen Ostgebiete jenseits von Oder 
ınd Neiße um die. „Folgen des zweiten 
Neltkrieges“ handele. Gewöhnle wird 
yinzugefügt, daß diese „Kriegsfolgen“ des- 
ıalb akzeptiert wereen müßten, weil Hit- 
er den zweiten Weltkrieg begonnen habe 
ınd .Deutsahland besiegt worden Sei. Es 
vird also das: „Recht des Siegers“ geltend 
jemacht ohne Rücksicht darauf, daß der 
jieg keineswegs von einem einzelnen 
lriegsgegner — etwa der Sowjetunion — 
rrungen worden ist, sondern von einer 
Koalition, was nichts anderes bedeutet, als 
laß nur das hinsichtlich Deutschlands als 
Kriegsfolge“ Geltung haben kann, was 
lie wichtigsten Partner dieser Kriegs- 
‚oalition in dieser Hinsicht gemeinsam 
‚eschlossen haben und was nicht dem 
5Ikerrechtlich gültigen Annexionsverbot 
iderspricht.. ... N 
Aält man dieses in Betracht, so ergibt 
ich, daß die unmittelbare Kriegsfolge 
Nein in der Auflösung des sogenannten 
Sroßdeutschen Reiches“ bestand, keines- 
vYegs in der Aufteilung Deutschlands. Es 
ıandelte sich "in der, Tat um nichts ande- 
es’als um die: Wiederherstellung‘ Deutsch- 
ands. in den‘ Grenzen von 1937, und das 
wurde denn auch in verschiedenen Proto- 
zollen festgelegt. So.lag dem Protokoll 
jer alliierten „Europäischen Beratenden 
Kommission“ vom 12. September 1944, das 
‚on den Vertretern der Vereinigten 
Staaten, Großbritanniens und der So- 
vjetunion unterzeichnet worden ist. eine 
Zarte bei, die unter der Überschrift 
Okkupationszonen“ Deutschland in den 
3renzen von 1937 zeigt, wobei alle Ge- 
xete von der Elbe-Werra-Linie bis hin 
‚ach Oberschlesien und Ostpreußen in 
ooter Farbe gehalten und als Sowjetische 
Zesatzungszone gekennzeichnet wurden. 
Die westliche Besatzungszone erstreckte 
iich auf dieser Karte von der Elbe 
Verra-Linie bis '’an _ die‘ Westgrenze‘ 
Deutschlands von 1937. Sie war in blauer‘ 
*arbe gehalten. Eine. Abgrenzung der 
‚erschiedenen Besatzungszonen der drei 
‚Vestmächte USA, Großbritannien: und 
vrankreich: war damals noch nicht einge-- 
‚eichnet. Es war also erforderlich, diese 
ibgrenzung noch vorzunehmen, und’ dies 
vurde am 5. Juni 1945 protokolliert. 
An diesem Tage unterzeichneten Ver- 
reter der Sowjetunion, . der USA, Groß- 
ritanniens und Frankreichs in Berlin 
wei: Urkunden, welche die Grundlage für. 
lie Politik dieser vier Siegermächte in 
jeutschland bieten sollten. Das eine Doku- 
nent stellte fest, daß die vier Mächte „die 
‚berste Regierungsgewalt in Deutschland“ 
‚ebst ‚allen Befugnissen der deutschen. 
tegierung, des Oberkommandos der. 
Vehrmacht und der Regierungen, Ver- 
zaltungen oder Behörden der Länder, 
itädte und Gemeinden übernahm, und. es 
vurde hierzu ausdrücklich erklärt, ‚daß 
die Übernahme der besagten Regierungs-. 
‚ewalt und Befugnisse... nicht die An-. 
ıektierung Deutschlands“ bewirke. In 
ıem zweiten Dokument hieß es: „Deutsch-- 
and wird innerhalb seiner Grenzen, wie 
ie am 21. Dezember 1937 hestanden, für. 
Zesutzunzgszweke in vier Zonen aufge- 
eilt...“, - woraufhin im &inzelnen b&- 
chrieben wird, wo sich diese Zonen :be- 
inden.. Von. einer „DDR“ oder von einer 
polnischen Zone“ ist. hier ‚überhaupt nicht 
ie Rede: Deutschland. in den Grenzen von 
337, ‚wird wiederum. :ausdrücklich” als 
:anzheit ‚behandelt; +: ; 
Daran ändert ‘auch. die‘, Potsdamer ‘Kon- 
‚renz“ nichts, die vom 17..Juli. bis zum 27 
‚ugust 1945 ‘stattfand: Das „Potsdamer 
-rotokoll“ ‘enthielt hinsichtlich :der deut- 
chen Ostgebiete jenseits. von. Oder . und 
Jeisse nur die Bestimmung, daß diese 
‚eutschen Provinzen bis zum‘ Friedens- 
'‚ertrage polnischer oder —. was das nörd- 
.che Ostpreußen anbetraf — sowjetischer 
7erwaltung unterstellt werden ‘sollten. 
Zinsichtlich des Gebietes um ‘Königsberg 
wurde allerdings erklärt, daß die beiden 
Vestmächte USA und Großbritännien auf 
iner Friedenskonferenz für eine Abtre- 
‚ung dieses Gebietes an die Sowjetunion 
timmen würden; aber gerade auch damit 
vurde unterstrichen, daB eine entspre- 
hende Zusage bezüglich der polnisch ver- 
walteten Gebiete verweigert worden war: 
J)er rein provisorische Charakter der 
Jder-Neiße-Linie wurde außerdem im 
sotsdamer Protokoll nochmals dadurch 
‚ufgezeigt, daß betont wurde, die polnisch 
rerwalteten Gebiete gehörten nur in ver- 
‚altungsmäßiger Hinsicht nicht zur übri- 
en sowjetischen Besatzungszone. Daran, 
;aß die. SBZ ‚von Magdeburg bis ‚Tilsit 
ınd Oppeln reicht — wie in.der oben er- 
„ähnten Karte vom 12. Sept. 1944 ver- 
‚eutlicht worden war — wurde nicht ge- 
‚üttelt. Auf den Vier-Mächte-Außen- 
ninisterkonferenzen des Jahres 1947 in 
Aoskau und London wurde denn vom 
‚merikanischen Außenminister Marshall 
ınd von seinem britischen Kollegen Bevin 
‚ben unter Bezugnahme hierauf die Rück- 
‚abe wesentlicher Teile der Oder-Neiße- 
Neuer Sprecher der Westpreußen 
Jie Bundesversammlung der Lands- 
‚annschaft Westpreußen wählte auf ihrer 
jesjährigen Tagung in Witten/Ruüuhr den 
48 Graudenz stammenden Ernst Coelle 
ım neuen Sprecher, Der‘ langjährige 
precher, Dr. Paul Pockrand, wurde 
um : Ehrenmitglied der Landsmanrmschaft 
rnannt. Die Gemeinschaft Danzig-West- 
reußischer. Studenten wählte den Vorsit- 
anden des Östpolitischen Deutschen Stu- 
entenverbandes. (ODS), Peter‘ Haer- 
ing, erneut. -zu.. ihrem Bundesvorsitzen- 
BR. 3 
JTöchstes Wohnhaus Oberschlesiens 
jon. In. Kattowitgz wurde mit dem 
Zau eines 24stöckigen Wohnhauses begon- 
‚en, meldet die Zeitung „Trybuna Opol-. 
a“. Dieses Hochhaus werde das höchste 
tjebäude Oberschlesiens sein. In dem 
) m hohen Bau seien 200 Wohnungen ein- 
'eplant. 
Bis jetzt eine VW-Werkstatt 
jon. Für die über 10000 in Polen und 
‚en deutschen Ostgebieten registrierten 
Volkswagen stehe nur eine private VW- 
Verkstatt und zwar in Warschau zur Ver- 
‘ügung. In.Kürze soll daher, wie „Dzien- 
ik Zachodni“ meldet, eine weitere VW- 
Verkstatt in Bielitz eröffnet werden. 
* = an =. 
Richtlinien für die 
Tagung äües Präsidiums des 
kommende Arbeit 
Bundes der Vertriebenen 
ırbeiterkongreß am 28. und 29. Oktober 
n Kassel. Die Auswertung des Mitarbei- 
‚erkongresses wird auf Beschluß des Prä- 
jidiums auf einer Klausurtagung vorge 
ı1ommen, die am 2. und 3. Dezember in 
3ad Niederbreisig im erweiterten Rah- 
nen der. Bundesvertreitung stattfinden 
vird. Diese Klausurtagung soll dazu die- 
ıen, eine Form der politischen Aussage 
m finden, die gepignet ist, auch Anders- 
lenkenden den gebührenden Respekt ab- 
‚uverlangen, so daß sie nicht mehr in deı 
‚age seien, die guten Argumente der Ver- 
riebenen-Politiker mit ein paar’ stereo- 
ypen Vokabeln abzutun. 
Schließlich berichtete Dr. h. c. Otto 
)litz über die jüngste Arbeitstagung der 
Kultur-, Jugend- und Frauenreferenten 
inde September in Worms. Dabei unter- 
trich Ulitz, daß angesichts der notwen- 
ligen -Pflege des. Heimatgedankens die 
„usammenarbeit gerade auf diesem Gebiet 
aicht vernachlässigt werden dürfe. Ein 
ınderes kulturpolitisches Anliegen der Ver- 
ıriebenen sei die Einflußmöglichkeit auf 
lie Darstellung ostdeutscher Fragen in 
len Unterrichtslehrbüchern an allen Schu- 
‚en. In diesem Zusammenhang beklagte 
"Mitz das Versagen der Pädagogischen 
‚Tochschulen auf dem Gebiet der ostkund- 
üichen Lehrerausbildung. Hierzu wurde 
seschlossen, mit der Ständigen Kultus- 
ninisterkonferenz Verbindung aufzuneh- 
nen, um Möglichkeiten einer Lösung. die- 
er Probleme zu finden. 
dod. Zu seiner ersten Sitzung nach den 
;roßen Sommerferien trat das Präsidium, 
les Bundes der Vertriebenen unter Lei- 
ung von Präsident Reinhold Rehs am 
. und 6. Oktober in Bonn zusammen, um 
lie Richtlinien für die politische Arbeit 
ler nächsten Zeit zu beraten. Zunächst 
jerichtete Präsident Heinrich Winde- 
en, MdB, über die Entwicklung und 
ırbeit der deutschen Stiftung für euro- 
‚&ische Friedensfragen, die am 13. Dezem- 
)jer 1962 auf Initiative des BAV ins Leben 
jerufen. wurde und deren erster Präsi- 
‚ent Dr. h. c. Wenzel Jaksch war. 
Das Präsidium beschäftigte sich ferner 
nit dem deutschland-politischen und dem 
‚stpolitischen Programm der SPD, mit 
‚eren Bundesspitze ebenfalls am 6. Okto- 
‚er auf Einladung der Partei ein Ab- 
timmungs- und .-Informationsgespräch 
rgl. an anderer Stelle Bericht) stattfand. 
Weiterer Beratungspunkt war der Mit- 
s 
Nicht nachlassen! 
or - 5 
Halte Verbindung 
a "a a a I 
nach drüben! 
Auch nach Oberschlesien! 
® 7» . N 
„Schlesien ist ein deutsches Land 
Französische „Nachhilfestunde in Geschichte“ in der Zeitung „Rivarol“ 
Der „Gymnasialprofessor“ weist den 
Schüler“ namens „Colombet“ zunächst 
‚arauf hin, daß Schlesien seinen Namen 
'om germanischen Stamme der Silinger 
‚at, und daß die Könige von Polen vier- 
nal, nämlich 1335, 1338, 1356.und 1376, 
feierlich auf Schlesien verzichtet haben, 
las an die Krone von Böhmen fiel“. Im 
‚ahre 1526 sei das Land habsburgischer 
3Zesitz geworden, und 1742 habe Friedrich 
‚er Große Schlesien nicht etwa Polen, 
ondern Österreich weggenommen. 5 
Überrascht bemerkt‘ daraufhin . der 
Schüler“: „Aber dann -hat. ja. Polen gar 
‚einen‘ Anspruch. auf dieses Gebiet“, wor- 
.ufhin der „Professor“ antwortet: „Eben- 
‚owenig wie: auf Böhmen,  Mähren,.. die 
jlowakei oder Bessarabien, die Polen ein- 
ıal eine zeitlang verwaltete.“ Polen 
önne nicht einmal das sogenannte „Recht 
es Eroberers“ geltend machen; denn 
‚.chlesien sei Polen von den Russen zu- 
ewiesen worden. Auf den Einwand des 
Schülers“, daß Schlesien heute in der 
£ehrheit von Polen bewohnt sei, ant- 
vortete der „Professor“: „In Wirklich- 
zeit ist‘ Schlesiem nicht -polhisch, sondern 
.S ist seiner (angestammten). Bevölke= 
ung und seiner Kultur nach ein. deut- 
;hes Land. Es ist ‚polnisch‘ geworden 
urch die brutale Austreibung seiner Be- 
‚ohner und dadurch, daß man Polen-an 
‚eren Stelle brachte...“ 
Dder-Neiße niemals Grenze! 
Xebiete in deutsche: Verwaltung gefordert 
ınd somit nochmals unmißverständlich 
Jarauf hingewiesen, daß die Oder-Neiße- 
.‚inie keineswegs die „Westgrenze Polens“ 
larstellt. . 
Damit ist -nicht- nur die rechtliche und 
‚olitische Position hinsichtlich des - terri- 
‚orialen Umfangs bzw. der Grenzen 
Deutschlands über allen Zweifel: klarge- 
stellt und festgelegt worden, es wurde zu- 
;JIeich genau-umrissen, was die. Koalition 
ler. Kriegsgegner Deutschlands als Kriegs- 
'olge für Deutschland. betrachtete. Alles 
ındere, was heute anerkannt werden 
joll: die Annexion Nord-Ostpreußens 
iurch die Sowjetunion, .die- gleichfalls 
ınnexionistische Inkorporation der übri- 
‚en Oder-Neiße-Gebiete indie: Volksrepu- 
»lik Polen und die Errichtung eines „zwel- 
en deutschen Staates“ in Mitteldeutsch- 
and ist nicht. etwa Folge des zweiten 
Weltkrieges, sondern Ergebnis einer Tei- 
ungspolitik, die weder vereinbart noch 
vorgesehen war, zu schweigen davon, daß 
äe dem völkerrechtlichen Selbstbestim- 
nungsprinzip und Annexionsverbot dia- 
netral zuwiderläuft. Die Teilung Deutsch- 
ands ist somit in jeder Hinsicht rechts- 
yidrig, sie stellt. auch keineswegs eine 
iriegsfolge dar, sondern sie. ist in. der 
{hvp) Unter unausgesprochener Bezug- 
ı1ahme ‘auf die Äußerung des französi- 
schen Staatspräsidenten de Gaulle in Hin- 
jenburg O/S, daß „Zabrze die polnischste 
aller polnischen Städte“ sei, veröffent- 
ichte die französische Wochenzeitung 
‚Rivarol“ eine fingierte „Nachhilfe- 
stunde in schlesischer Geschichte“ für 
aäinen Schüler, der es im Unterricht hatte 
an Aufmerksamkeit mangeln lassen. 
Etwas 
; 411g (Zabrze) 
„Zabrze.und seine Nachbarorte Zaborze 
ınd Biscupice sowie Ruda gehörten im 13. 
’ahrhundert zum Ujester Halt und somit 
‚um Bistum Neiße. Diese Orte wurden von 
len Breslauer Bischöfen nach deutschem 
Recht ausgesetzt, das Land nach Hufen 
verteilt und von Neiße aus durch den Vogt 
verwaltet. In das Zabrzer Land fielen im 
Jahre 1637 polnische Völker ein. ‚Sie 
Iiraßen alle Hühner, :Gänse und Schweine 
.n.den Dörfern und Vorwerken auf’, 
klagt der Bericht aus jener Zeit. Friedrich 
jijer Große brachte bekanntlich der Erz- 
zewinnung ein reges Interesse entgegen. 
Mit seiner Hilfe wurde durch die Welczeks: 
im; Jahre 1744 Zabrze neugegründet und 
y'* ”-utschen besetzt.“ 
E, Grabowski: „Wanderungen durch 
Dberschlesiens Städte“, S.. 61/62, Verlag Erd- 
mann.Raabe, Oppeln 1927, 
Verfoleung von Verbrechen 
an Deutschen. 
Verbrechen gegen die Menschenrechte, 
lean. Deutschen begangen wurden, 
‚ollen von einer Bundeszentraistelle fest- 
‚estellt und verfolgt werden. Diese For- 
‚erung stellten die. CDU/CSU-Bundes- 
agsabgeordneten Dr. Walter Becher 
ınd Dr... Herbert -Czaja in Bonn. Allein 
)jei den Austreibungsaktionen nach dem 
‚weiten Weltkrieg kamen bekanntlich fast 
‚rei. Millionen Deutsche ums Leben. Im 
‚olnischen KZ-Lamsdorf wurden fast 
900 -Deutsche bestialisch-ermordet,.
	        

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Unser Oberschlesien. Senfkorn-Verl., 1951.
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