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Unser Oberschlesien (1967)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1967)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1967
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1967

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
September 1967
Band, Heft, Nummer:
17

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1967)
  • Januar 1967 (1)
  • Januar 1967 (2)
  • Februar 1967 (3)
  • Februar 1967 (4)
  • März 1967 (5)
  • März 1967 (6)
  • April 1967 (7)
  • April 1967 (8)
  • Mai 1967 (9)
  • Mai 1967 (10)
  • Juni 1967 (11)
  • Juni 1967 (12)
  • Juli 1967 (13)
  • Juli 1967 (14)
  • August 1967 (15)
  • August 1967 (16)
  • September 1967 (17)
  • September 1967 (18)
  • Oktober 1967 (19)
  • Oktober 1967 (20)
  • November 1967 (21)
  • November 1967 (22)
  • Dezember 1967 (23)
  • Dezember 1967 (24)

Volltext

Yerlagsort Wiesbaden 
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Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e. V. - Bundesverband 
Bonn/Rh. — 17. Jahrgang — Nr.-17 vom 14. September 1967 
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Im Geiste General le Ronds: 
Wer 
N 
Tendenziöser AFP-Bericht zur Polen-Reise de Gaulles - Französische Agentur verfälschte 
das Potsdamer Abkommen — Rückfall in chauvinistischen Nationalismus wie s. Zt. in 0/5 
Der Gabeliürge (Neptunsbrunnen) in Gleiwitz. ; 
{hvp) Die französische Agentur Agence 
france Presse (AFP) verbreitete am 31. 
„ 1967 im Hinblick auf die Reise des 
Staatspräsidenten de Gaulle nach Polen, 
Danzig und in die polnisch verwalteten 
Jleutschen Ostgebiete einen eingehenden 
Bericht zur Oder-Neiße-Frage, in dem die 
‚echtliche und politische Problematik in 
‚endenziöser Weise dargestellt worden 
st und vor allem die einschlägigen Be- 
stimmungen des Potsdamer Abkommens 
n irreführender Verfälschung des Wort- 
autes und Inhalts wiedergegeben wurden. 
AFP gab den Text, in dem einleitend 
‚estgestellt wurde, die Haltung de Gaulles 
abe „ihm eine ungeheure Volkstümlich- 
geit in Polen eingebracht“, auch in deut- 
scher Sprache heraus. 
Erinnerungen an die französischen 
Besatzungstruppen in O0/S 
Nach einem Hinweis darauf, daß sich 
je Gaulle als „erster westlicher Staats- 
nann“ bereits am 25. März 1959 für die 
‚Beibehaltung der Oder-Neiße-Grenze“ 
ausgesprochen habe, wird erläutert, war- 
ım der Staatspräsident nicht nur Polen, 
sondern auch Danzig und Hindenburg 
(Zabrze) in Deutsch-Oberschlesien be- 
sucht, um dort einem „polnischen Trach- 
;jenfest beizuwohnen“. Hinsichtlich des 
Aufenthaltes in Danzig wird ausgeführt, 
jaß es sich bei dieser Stadt um einen 
‚Sonderfall“ handele, „da Danzig nach 
dem Ersten Weltkrieg durch den Ver- 
sailler Vertrag von Deutschland abge- 
trennt und zur Freien Stadt erklärt wor- 
den war“. Darauf, daß die Freie, Stadt 
Danzig nicht etwa wiederhergestellt, son- 
dern völkerrechtswidrig von Polen annek- 
tiert und ihre gesamte Bevölkerung .aus- 
zetrieben worden ist, geht der AFP-Be- 
richt mit keinem Worte ein. Zum Aufent- 
nalt de Gaulles in Hindenburg wird 
arklärt, man sei „auf Seiten Frankreichs“ 
ler Ansicht, daß der Besuch des Staats- 
präsidenten in dieser oberschlesischen 
Stadt „völlig logisch“ sei, zumal „Zabrze“ 
zu jenem Teile Schlesiens gehört habe, 
„der nach dem ersten Weltkrieg unter 
iranzösischer Besatzung gestanden“ und 
für dessen „Anschluß an Polen“ sich 
Frankreich damals eingesetzt habe. 
Auch. hier wurde nicht erwähnt, daß 
im der in Versailles vereinbarten Volks- 
abstimmung die Mehrheit der Bevöl- 
serung des oberschlesischen Abstimmungs- 
zebietes für den Verbleib ganz 
Dberschlesiens bei Deutfsch- 
land gestimmt hat. 
Polnische These voll übernommen 
In völliger Verfälschung der historischen 
Wahrheit heißt es sodann unter Über- 
:‚ahme der unhaltbaren polnischen These, 
juridisch“ sei „die : Oder-Neiße-Grenze 
.in Ergebnis der Abkommen von Pots- 
lam vom 2. August 1945“. In diesem Ab- 
:sommen heiße es, die Östlich der Oder- 
JTeiße-Linie befindlichen Gebiete würden 
ın Erwartung der endgültigen Grenz- 
jehung der Verwaltung des polnischen 
Staates unterstellt“ und dürften „nicht als 
'eil der Sowjetischen Besatzungszone 
)eutschlands betrachtet werden“. In 
Virklichkeit heißt es im Potsdamer Ab- 
ommen, daß die Oder-Neiße-Gebiete 
‚Nein „in dieser (verwaltungsmäßigen) 
Jinsicht“ nicht als Teil der SBZ betrach- 
et werden „sollen“, Auch ist im Pots- 
amer Abkommen betont worden: „Die 
‚hefs der drei Regierungen haben ihre 
ıNnsicht bekräftigt, daß die endgül- 
‚ge Bestimmung der polnischen 
Vestgrenze bis zur Friedenskon{fie- 
enz vertagt werden muß“. 
ie Außenministerkonferenzen von 1947 
wurden verschwiegen 
Ihne jedwede Berücksichtigung der 
atsache, daß die Außenminister der Ver- 
-nigten Staaten und Großbritanniens, 
{arshall und Bevin, eben unter Beru- 
ung :;auf diesen letzteren Passus des 
otsdamer Abkommens auf den Vier- 
J[ächte-Außenminister-Konferenzen des 
ıhres 1947 die Rückgabe wesentlicher 
eile der Oder-Neiße-Gebiete (nämlich 
stpommerns, Ostbrandenburgs, Nieder- 
nd Mittelschlesiens) in deutsche Verwal- 
ung gefordert haben, behauptete die 
französische Agentur unter Berufung auf 
Ilnische „Feststellungen“, die Unter- 
aichner des Potsdamer Abkommens hät- 
an „offen durchblicken lassen, daß diese 
eue Lage bestehen ‚bleiben "solle“, indem 
‚e’nämlich „die Umsiedlung der im Polen 
arbliebenen deutschen Bevölkerung nach 
eutschland vorgesehen“ hätten. ; 
Abgesehen davon, daß die französische 
ıgentur die brutale Massenaustreibung 
jer ostdeutschen Bevölkerung aus der 
Jeimat ihrer Vorfahren als bloße „Um- 
iedlung“ bezeichnete, hat sie außerdem 
An Fälschung der historischen Wahrheit 
ınd der tatsächlichen und juridischen Ge- 
‚ebenheiten die Dpolnisch verwalteten 
leutschen Ostgebiete mit Polen gleichge- 
etizt. Entsprechend wurde von AFP die 
"hese vertreten, daß der Friedensvertrag 
‚ur noch die „Anerkennung der beste- 
ıenden Tatsachen“ vollziehen werde, In 
liesem Sinne wurde sogar behauptet: 
‚Auf rein juridischem Gebiet hält sich 
"”rankreich an die Abkommen von Pots- 
am“, 
Irreführende Gleichsetzung mit der 
Haltung Bonns 
Nach Anführung einiger weiterer Äuße- 
ungen de Gaulles aus den Jahren 1964 
ınd 1965 suchte AFP dann sogar den Ein- 
Iruck zu erwecken, die Haltung Frank- 
'‚eichs zur Oder-Neiße-Frage entspreche 
völlig der der anderen Westmächte und 
auch der Bundesrepublik Deutschland; 
denn es heißt hierzu: „...wie Bonn und 
lie anderen Westmächte gibt Frankreich‘ 
au, daß. die endgültige ‚Grenzziehung 
uridisch ausschließlich dem Friedensver- 
rag vorbehalten bleibt.“ Dies ist eine 
veitere grobe Verfälschung 
ler Sachlage,indem nach dem Wort- 
‚aut des Potsdamer Abkommens und ge- 
näß den amerikanischen, britischen und 
leutschen Erklärungen die endgültige 
'estlegung der polnischen Westgrenze 
ı@icht nur juridisch, sondern 
‚uch faktisch erst in einem Frie- 
lensvertrag erfolgen soll. 
Auch der letzte Satz der AFP-Erklä- 
‘ung enthält eine Verfälschung der 
Nahrheit, in dem . der Bundesregierung 
ınterstellt wurde, sie weigere sich nur 
deshalb, eine Anerkennung der Oder- 
Teiße-„Grenze“ anzukündigen, weil sie 
icht „auf eine Karte verzichten“ wolle, 
Jeren sie sich bei einer eventuellen Ver- 
ıandlung zu bedienen gedenkt“. Diese 
3ehauptung der französischen Agentur 
tellt auch dann einen äußerst unfreund- 
‚chen Akt gegenüber der Bundesregie- 
ung dar, wenn sie zuträfe, weil durch 
ine solche Erklärung die Verhandlungs- 
‚osition Bonns in völlig unnötiger, ja 
‚eradezu in zynischer Weise untergraben 
vurde, 
ichlag gegen die .deutsch-französische 
Freundschaft 
Der „Pressedienst der Heimatvertrie- 
jenen“ bemerkt zu diesem Bericht, daß 
)jesonders die Begründung, welche die 
ranzösische Presseagentur‘ AFP -für den 
aufenthalt des französischen. Staatspräsi- 
enten de Gaulle’ in Hindenhurg gegeben 
at, dazu angetan erscheint, Rückerinne- 
ungen an jene‘ Zeit hervorzurufen, in 
sr eine chauvinistische anti- 
Ein politischer S$perrvertrag‘ 
die Hintergründe für das sowjetische Interesse am Atomsperrverlrag 
Die Vereinigten Staaten von Amerika :tützen könnten. Die Abhängigkeit der 
ınd die Union der Sozialistischen Sowjet- 3ündnispartner von den USA werde also 
Zepubliken haben auf der Genfer Abrü- Ilurch eine „Verteilung“, eine „Diffusion“, 
tungskonferenz zwar nicht „gemeinsam“, ron Atommacht in der Allianz vermindert, 
‚ber doch Eli chreifig dan Aha eines lie us BEORSrT. Sit der DS Shi 
Z/ertrages vorgelegt, der die eiterver- prechend vergrößert. Mit einer ‚ - 
»reitung von Atommacht verhindern m. EHE AA TWEIKTE Ar Alt 
Die Länder, welche Atommächte sind, na sei aber kaum zu rechnen, da jeder 
ollen dadurch gehalten werden, nicht” ER as Sr nn DE 
ıtomaren Staaten keine Atomwaffen zu ı\ıtomaren owjetma: a em Spiele 
iefern und sie auch nicht bei deren Pro- tehe. 
luktion zu unterstützen; die nicht-atoma- Das, was Prof. Snyder vor sechs Jah- 
en Länder aber sollen sich verpflichten, en ausgeführt hat, bietet zugleich Auf- 
:jeine solchen Waffen herzustellen oder <chluß über die eigentlichen politischen 
'ntgegenzunehmen, wenn sie ihnen von jIintergründe für das sowjetische Interesse 
rgendeiner Seite jemals angeboten wer- ın dem Zustandekommen des Vertrages. 
len sollten. Das alles läuft also darauf oskau will eben verhindern, daß Bünd- 
ıinaus, den jetzt aus fünf Ländern — ‚ispartner der USA jemals ihre eigenen 
JSA, UdSSR, Großbritannien, Frankreich nteressen gegenüber der Sowjetunion 
ınd China — bestehenden „Atomklub“ zu ‚achhaltig vertreten könnten, es sei- denn, 
lieben, dem behauniet db a lie USA machten sich ne Interessen 
ucherung“, die „Proliferation“, von ‚u eigen. Die USA selbst aber sind na 
\tommacht berge große Gefahren für die ;owjetischer Ansicht _ ohnehin daran ge- 
jesamte Menschheit in sich — und das yindert, dies zu tun, indem sie unter dem 
viederum heißt, daß man den jetzt be- ‚tomaren Patt zum Stillhalten in den 
eis im Besitz von. Alpıpmacht. Dehns- xichtigsten Fragen, gezwungen. sind, Nur 
ichen Lä : ın der „Peripherie“ — wie etwa in Viet- 
ie würden sich weitaus verantwortungs- ı1am — ist den Vereinigten Staaten noch 
ner verhalten a Da ARAEnS lie Möglichkeit eines Eingreifens ae 
‚and, das auf diesem Felde ihrem Bei- ‚en, das aber auch dort angesichts der 
piel nachfolgen würde. Das ist die mora- ‚tomaren Drohung Beschränkungen un- 
ische Diskriminierung, die in diesem Ver- erliegt. Das heißt aber, daß der Atom- 
rag steckt. 5 Dre verirnn En Mi ea en 
; . ; ändiger cher Sperrvertrag überhaupt ist, der si 
erkanisCheE Seite it” durchaus be- = wie von sowjetischer Seite ganz offen 
ıchtenswerten Argumenten bestritten See hen EU die PS it N DA et 
worden, daß die Verbreitung: der “Atom-, 16. Bundesrenublik :Deutschländr richtet. 
nacht eine Verstärkung der ‘allgemeinen Die Teilung Deutschlands soll: angesichts 
sefahr bedeute, in der :die Menschheit jer latenten sowjetischen“; Atomdrohung 
hne Zweifel lebt, nachdem die USA das uuf unabsehbare. Zeit „eingefroren“, die 
Manhatten-Projekt“ mit:dem Abwurf der Außenpolitik Bonns sgall , „eingesperrt 
rsten -Atombombe auf Hiroshima „er- . er 2, - 
‘olgreich“ abgeschlossen hatten. Professor ae Ta  mlcht ie ; En EEE 
3lenn H. Snyder hat in seinem 1961 im Un8, 1 _ diesem _ /er- 
Terlage der Universität Princeton erschie- !rag verfolgt. eat Dean ‚hat die See 
„Abschreckung und Vertei- ınion bereits damit begonnen, ein Rake- 
denk (Oeteltahte and  Detense} sogar ten-Abwehr-System zu’ errichten,‘ das: auf 
;rklärt, daß sich aus einer „weiteren Ver- ıtomarer Basis beruht: Durch Atom- 
eilung der atomaren Kapazität in der SPEER wir Eee ae 
ıtlantischen Allianz“ sehr wohl auch * „Sr: = d 5° 
‚günstige Auswirkungen für die Sicher- 5prengköpfe anfliegender . Fernraketen 
ıeit der USA und der NATO ergeben antweder entschärft oder zur Explosion 
‚önnten.“ Es gehe doch in erster Linie OT sie N DEE HE E Au 
‚arum, die Abschreckung von einem die aben nun beschlossen, €ın Sol- 
<riege zu verstärken — was gegenüber Des Kakelen- Ablangsystem zu ade. 
ä ü iell u n msperrverirag würden nun 
NDS DE A ea CR HOSE aber alle ‘bis jetzt nicht-nuklearen Län- 
ei. Zugleich gelte es, die Voraussetzung Wa daran a 
lafür zu schaffen, daß die ‚einzelnen * N ) ı „. CNt- 
[ATO-Partner ihre Interessen auch dann jetzlichsten Waffen zu schaffen, die ‚es 
zertreten könnten, wenn weder die USA Da der De £ Geschichte ‚gegeben hat. 
ch die Allianz diese Interessen unter- /“ en. VETITAK sollen: also: die Part- 
10 ner der Atlantischen Allianz ‚letztlich auf 
= die DE sowjetischen Erpressung 
am ausgesetz eiben. „0 . 
en deutschen Ostveririebenen aufgrund Daß die Vereinigten Staaten ihrerseits 
er von Ihnen bisher an den Ta8 E®- „n einem solchen Vorhaben mitwirken, 
Hein ha ans a an ja es letztlich gemeinsam mit Großbritan- 
‚je französische Stimme allein als einen N a a ; ; 
‚offentlich nur einmaligen Rückfall © /$ ° f ° 
n einen antiquierten und un- Heute —— ild eilage 
innigen Nationalismus werten, % 
do kann doch kein Zweifel daran beste- Unvergessenes Kattowitz 
ıen, daß bei ihnen die Hoffnung auf die 
JTerausbildung einer auf gegenseitigem 
’ertrauen und aufrichtiger Zusammen- 
vrbeit zwischen Frankreich und Deutsch- 
and beruhenden europäischen Gemein- 
chaft nun einen ‚ernstlichen Rückschlag 
»rfahren hat, 
)der-Neiße niemals Grenze! 
‚eutsche Politik in weiten Kreisen 
jes deutschen Volkes den Eindruck er- 
veckte, Frankreich bleibe eben unter 
lNlen Umständen bei seiner feindseligen 
Ialtung gegenüber Deutschland, * 
Die deutschen Heimatvertriebenen, ' die 
n ganz besonderer Weise für die 
leutsch-französische Freundschaft einge- 
reten sind und in dieser Hinsicht die 
’olitik des verstorbenen Bundeskanzlers 
’r. Adenauer voll unterstützten, waren 
‚emüht, alles das zu vergessen, was mit 
lem trüben Kapitel der Unterstüt- 
ıng polnischer Terroristen 
ı Oberschlesien durch die 
”anzösischen Besatzungs- 
ruppen und mit der von französi- 
cher Seite betriebenen MiSachtung 
les Ergebnisses der Volksabstimmung in 
)/S — also des völkerrechtlichen Selbst: 
pestimmungsprinzips — vzusammenhing. 
Jas alles ist nun leichtfertigerweise in 
ınliebsame Erinnerung gerufen. worden, 
ınd es erscheint als angebracht, darauf 
unzuweisen, daß eben jene französische 
zinstellung gegenüber dem _ deutschen 
/olke, wie sie sich nach dem ersten Welt- 
triege kundtat, zu Rapallo geführt und 
un Deutschland jenen Nationalismus her- 
‚orgerufen hat, den sich schließlich Hitler 
‚unutze machen konnte. Wenn auch von 
= an 
Recht auf Heimat für alle! 
Minister von Hassel gegen bedingungslose Vorleistungen in der Ostpolitik 
{hvp) ' Aufmerksame Beachtung haben 
Ausführungen von Bundesvertriebenen- 
ninister Kai-Uwe von Hassel zu Fra- 
zen der deutschen Ostpolitik gefunden, 
lie er in Berlin machte, Der Minister, 
jer anläßlich des „Tages der Hei- 
nat“ in der Berliner Waldbühne sprach, 
arklärte, daß die Wahrung des Rechts und 
ler Wille zu Frieden und Verständigung 
lie beiden Grundsätze der deutschen Ost- 
»olitik seien. Er betonte weiter, daß das 
Selbstbestimmung srecht und 
las Recht auf die Heimat eben- 
so wie der Verzicht auf Gewalt, zu deren 
3Zeachtung und Durchsetzung sich die Bun- 
lesregierung seit Jahren verpflichtet habe, 
unverändert vertreten werden. 
Der Minister wandte sich gegen die These, 
jaß die Vertriebenen durch ihre Flucht 
während des Krieges auf ihre Heimat 
verzichtet hätten, und bezeichnete bedin- 
zungslose Vorleistungen in der Ostpolitik 
als eine bedingungslose Kapitulation. Viel- 
mehr könne der Frieden in der Welt nur 
jann als gesichert gelten, unterstrich von 
Hassel, wenn die Würde jedes Menschen, 
zZleichgültig welchem Volk er angehöre, 
Jadurch geachtet werde, daß ihm Seine 
Heimat erhalten bleibe. In diesem Zusam- 
menhang erinnerte der Minister an die 
von den. ostdeutschen Vertriebenen in 
feierlichen Erklärungen bekundete An- 
jicht, daß das Recht auf Heimat ohne 
Zinschränkung allen Menschen zustehe. 
Im- Hinblick auf die deutsch-polnischen 
Beziehungen brachte von Hassel die Er- 
wartung zum Ausdruck, daß das deutsche 
Angebot zu einem fairen Ausgleich ein- 
nal werde ahıgenommen werden. Die 
Jeutsche Frage müsse mit Vernunft.und 
zutem Willen sowie in europäischem .und 
jartnerschaftlichem Geiste. gelöst werden, 
jagte der Minister. . 
Vor mißverstandener Entspannung 
yarnte der Präsident des Bundes der .Ver- 
riebenen BdV, Rehs, alle Staatsmänner 
Europas. Wenn die Vertreibung von Men- 
ichen und Volksgruppen als zulässiges 
Aittel der Politik hingenommen wird, 
serde der Strom der Elenden kein Ende 
inden und Nihilismus die Ordnungen die- 
‚1er Erde unterspülen. sagte Rehs 
nien initiiert haben, ist also völlig, unver- 
ständlich, es sei denn, man unterstelle, 
daß auch sie (wie die Chinesen behaupten) 
;o etwas wie eine partielle atomare Hege- 
nonie behaupten wollten, was aber zu be- 
zweifeln ist. Wahrscheinlicher. ist es, daß 
— wie die „Chicago Daily Tribune“ kürz- 
ich schrieb — Washington vielmehr meint. 
28 könne eine sowjetische Mitwirkung bei 
jer Herbeiführung einer akzeptablen .Be- 
mdigung des Krieges in Vietnam. errei- 
hen, wenn es nur den. eigenen. nicht- 
ıuklearen Verbündeten : den  Atomsperr- 
’ertrag auferlege, Dies aber. dürfte, wie 
lie oppositionelle Chicagoer Zeitung dar- 
‚elegt hat, der größte Irrtum iin 
ler Geschichte der amerikanischen Politik 
n der Zeit seit dem Zweiten Weltkriege 
ein: Es ist nämlich durchaus vernüftiger. 
‚on der Annahme auszugehen, . daß die 
jowjetunion überall in der Welt. um. sc 
‚.chärfer gegen Amerika vorgehen. wird 
venn erst einmal der Sperrvertrag unte: 
Jach und Fach gebracht worden seir 
ollte. Robert G. Edward: 
Die Presse meldete aus dem 
deutschen Osten - 
Von 100 Jahren: 
Berlin, Oktober 1867: Auf der Parise: 
Weltausstellung, die durch den Eiffelturrn: 
jekennzeichnet ist, zeigten auch ostdeut- 
che Firmen ihr Angebot, so z. B. dic 
‚berschlesischen Hütten- und Kohlengru- 
jen. Besonderes Interesse fanden . abe: 
jei den Besuchern die Erzeugnisse de: 
chlesischen OGlasindustrie, . namentlicd: 
eine- Weingläser, 
Postume Ehrung 
für Wenzel Jaksch 
(mid) Anläßlich des diesjährigen „Tage: 
er Heimat“ in Berlin, der mit einer 
rroßkundgebung in der Waldbühne am 3. 
jeptember von über 25000 Menschen be- 
‚angen wurde, hat der Bund der Ver- 
‚jebenen dem verstorbenen Präsidenten 
r. h. c. Wenzel Jaksch postum die 
„‚öchste Auszeichnung des BdV, die Pla- 
‚ette „Für Verdienste um den deutschen 
Jsten und das Selbstbestimmungsrecht“ 
erliehen. Durch diese Auszeichnung, mit 
‚er u. a. Konrad Adenauer, Paul Löbe, 
3schof Janssen und Oberkonsistorialrat 
jülzow geehrt worden sind, wurde das 
‚ebenswerk von Wenzel Jaksch in beson- 
lerer Weise gewürdigt. In einer Laudatio 
‚eißt es, daß der bedeutende Palitiker, 
ublizist und Wissenschaftler Jaksch durch 
ein Geschichtswerk „Europas Wege nach 
otsdam“, den „Jaksch-Bericht“ zur deut- 
‚<3hen Ostpolitik und durch sein tätiges 
äntreten für das Recht auf die Heimat, 
1as . Selbstbestimmungsrecht der Völker 
ınd eine gerechte Friedensordnung sich 
ınauslösliche Verdienste erworben habe, 
ir die ihm die nach seinem in Pflichter- 
üllung erlittenen Tode diese Auszeich- 
ıung zuteil werde. 
Am gleichen Tage wurden in Berlin die 
»eiden Ausstellungen „Leistungen und 
Schicksal“ im Deutschen Reichstag und 
at. Hedwig — Mittlerin zwischen den 
‚ölkern“ im Haus der ostdeutschen Hei- 
nat eröffnet. 
Die AFP-Erklärung „amtlich inspiriert” 
Irrige Annahme des französischen Außenministers 
(hvp) In politischen Kreisen der Bun- 
‚eshauptstadt ist man der Ansicht, daß 
lie umfassende Erklärung der .französi- 
iıchen Agentur AFP zur Oder-Neiße-Frage, 
n der die unwahre Behauptung aufge- 
itellt worden ist, das Potsdamer Abkom- 
nen habe faktisch bereits die deutsch- 
»olnische Grenze festgelegt, „amtlich in- 
ipiriert worden ist.“ Es wird in der Bun- 
jeshauptstadt als „zutiefst bedauerlich“ 
’mpfunden, daß Paris „im Gegensatz zur 
'ranzösischen Haltung gegenüber der 
leutschsprachigen Bevölkerung und zum 
rölkerrechtlich gültigen Annexionsverbot 
n der ersten Nachkriegszeit nunmehr 
fen die Ergebnisse von Massenaustrei- 
yungen und die von Polen entgegen dem 
Nortlaut des Potsdamer Abkommens und 
ölkerrechtswidrig vollzogene Annexion 
remden Territoriums akzeptiert, billigt 
ınd unterstützt.“ 
Von welch irrigen Annahmen — so ver- 
autete in Bonn weiterhin — Paris in 
lieser Frage ausgehe, sei auch aus den 
üngsten Äußerungen des französischen 
‚ußenministers Couve de Murville im 
1ußenpolitischen Ausschuß der National- 
‚ersammlung zu entnehmen. Wenn der 
‚ußenminister dort erklärt habe, die An- 
.-.kennung der Oder-Neiße-Linie als pol- 
„.„isch-deutsche Grenze sei „die Voraus- 
etzung für neue Entwicklungen in Ost- 
uropa“, so gelte dies sicherlich nicht für 
.as polnisch-deutsche Verhältnis, denn 
/arschau habe immer wieder erklärt, daß 
s vornehmlich auf der Anerkennung der 
DDR“ beharre „und keineswegs bereit 
st, auch nur im geringsten für eine frei- 
ıeitliche Wiedervereinigung Deutschlands 
uch nur zwischen Rhein und Oder einzu- 
‚.reten“. Falls. aber Couve de Murville 
ınter „Entwicklungen in Osteuropa“ eine 
‚Los-von-Moskau“-Bewegung in Polen 
ınd anderswo in Ostmitteleuropa verstan- 
jen haben sollte, so habe er dabei „völlig 
lie überragende Stellung Moskaus ver- 
tannt, das in einer Anerkennung der 
Ider-Neiße-Linie . durch Bonn nur dern 
/ersuch erblicken würde, Polen der 
jowjetmacht zu entfremden und Ost-Ber- 
in. zu.isolieren.“
	        

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