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Unser Oberschlesien (1961)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1961)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1961
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1961

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
September 1961
Band, Heft, Nummer:
19

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1961)
  • Januar 1961 (1)
  • Januar 1961 (2)
  • Februar 1961 (3)
  • Februar 1961 (4)
  • März 1961 (5)
  • März 1961 (6)
  • März 1961 (7)
  • April 1961 (8)
  • April 1961 (9)
  • Mai 1961 (10)
  • Mai 1961 (11)
  • Juni 1961 (12)
  • Juni 1961 (13)
  • Juli 1961 (14)
  • Juli 1961 (15)
  • August 1961 (16)
  • August 1961 (17)
  • August 1961 (18)
  • September 1961 (19)
  • September 1961 (20)
  • Oktober 1961 (21)
  • Oktober 1961 (22)
  • November 1961 (23)
  • November 1961 (24)
  • Dezember 1961 (25/26)

Volltext

Ainzelpreis DM 0,70 
Verlagsort Wiesbaden 
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Bonn/Rhein + 11. Jahrgang + Nummer 19 vom 14. September 1961 
—— 
Amerikanischer Wissenschaftler zum sowjetischen Angriff auf Berlin 
Die nolitische Falle 
24. September 196: 
Von Professor Dr. Kurt Glaser, Southern Jllinois University Alton/Jllinois, 
JSA 
Prof. Glaser, der einige Jahre in Deutsch- 
and als Beamter der US-Regierung und 
Jozent der Universität Maryland tätig 
var, vertritt die Fächer Außenpolitik und 
vergleichende Verfassungskunde im Rah- 
men der politischen Wissenschaft. Er ist 
Autor von „CZECHO-SLOVAKIA: A 
)RITICAL HISTORY“ und Übersetzer der 
ımerikanischen Ausgabe von Wenzel 
Jaksch’s „EUROPAS WEG NACH POTS- 
JAM“, 
Nachdem das Ausbleiben alliierter Maß- 
‚ahmen gegen die Spaltung Berlins eine 
ıuch von westlichen Diplomaten regi- 
itrierte Welle der Enttäuschung in West- 
3erlin sowie in der Bundesrepublik aus- 
Öste, geht das deutsche Empfinden auch 
ıach dem verspäteten Protest in Moskau 
lahin, daß „zu wenig zu spät“ geschehen 
jei. Der Stacheldraht, die Betonmauern 
ınd die aufgefahrenen Panzer in Berlin 
ind Requisiten einer politischen Falle: 
Die Westmächte sollen gezwungen wer- 
jen, alles Unrecht handlungslos hinzuneh- 
nen, sofern sie nicht zum Atomkrieg ihre 
Zuflucht nehmen. . 
Diese Falle zu öffnen, erfordert hohe 
zußenpolitische Schlagfertigkeit. Die Pro- 
ylematik ist in der Bemerkung eines 
leutschen Ostexperten umrissen: „Wir be- 
‚weifeln keinen Augenblick den Mut des 
>räsidenten Kennedy. Aber weiß er, wie 
nan den ‚Friedenskampf‘ führt?“ 
„Die Kommunisten nützen den morali- 
schen Wert des Wortes „Frieden“ aus. Sie 
ıaben ihm aber die operative Bedeutung 
gegeben: Kampf mit nichtmili- 
värischen Waffen. Chruschtschew 
1at seine Absicht wiederholt kundgetan, 
las „Berlin-Problem mit friedlichen Mit- 
eln zu lösen“. Kurz vor dem Spaltungs- 
‚ag erklärte sein Satrap Ulbricht: „Wir 
verden niemals unfriedliche Mittel an- 
venden, wenn wir nicht angegriffen wer- 
den.“ Offensichtlich gehört das Aufmar- 
ichieren von Truppen zum Arsenal der 
‚Friedenskämpfer“, solange nicht geschos- 
jen wird. 
Trotz seiner Raketendrohungen weiß 
"hruschtschew um die Überlegenheit der 
ımerikanischen strategischen Luftwaffe 
und um die mit Polariswaffen ausgerüste- 
len U-Boote. Genau so wenig wie wir 
vünscht er einen Atomkrieg über Berlin. 
/iel vorteilhafter erscheint ihm die Aus- 
jehnung des kommunistischen Weltreiches 
nit „friedlichen“ Mitteln, mit den Mitf- 
‚eln der „Friedenskämpfer“: Demonstra- 
jon der Macht durch Panzer und Kano- 
ı1en, Stacheldraht und Terror. 
Die in Washington geäußerte Behaup- 
ung, die Sperrung der Fluchtwege und 
lie damit erstrebte „Beruhigung“ der 
Sowjetzone‘ seien Schritte zur „Lösung 
jes Berlin-Problems“, ist vollständig 
rrig. Gelingt es einmal dem Kreml, die 
sowjetmacht in Mitteldeutschland zu be- 
estigen, so erfolgt ohne Aufschub der 
ımächste Streich: ein umfassender „Iried- 
icher“ Angriff auf Westeuropa. Des- 
vegen müßte der Bruch des Viermächte- 
ıbkommens schon jetzt mit Sanktionen 
jeanwortet werden. Weil aber der Inter- 
‚onenhandel und der Zugang nach Ber- 
in Gegenstände in Kraft befindlicher 
+bmachungen sind, sollten die Sanktio- 
‚en nicht gegen die Zone, sondern viel- 
nehr gegen die UdSSR gerichtet werden. 
Eine Preisgabe Berlins und anderer 
iechte wäre die Vorstufe einer „fried- 
ıchen Eroberung“ Europas durch die 
"ommunisten. Hinsichtlich der politischen 
'reiheit in Berlin ist kein Kompromiß 
enkbar: Eine Stadt, in der antikommu- 
istische Tätigkeit verboten würde, wäre 
rhon nicht mehr frei. 
Die nächste Stufe von Chruschtschews 
Taßnahmen gegenüber Deutschland und 
em Westen besteht darin, „Frieden mit 
ar DDR“ zu schließen und die sowjeti- 
;hhen Kontrolleure zwischen Berlin und 
elmstedt durch Angehörige der sowjet- 
nalen. „Volksarmee“ zu ersetzen. Man 
ill dem Präsidenten der USA die Wahl 
ufzwingen, entweder die „DDR“ durch 
‘illigung der Kontrolltätigkeit faktisch 
nzuerkennen oder amerikanischen Streit- 
räften den Befehl zu erteilen, sich „nach 
jerlin durchzuschießen“. Keinen Trost bie- 
:t die sogenannte „Agententheorie“ des 
erstorbenen Mr. Dulles, wonach die so- 
-jetzonalen Kontrollbeamten als „Ver- 
eter der Sowjetunion“ betrachtet wer- 
an sollten. Diese Methode, daß man sich 
ormachen will, westliche. Rechte würden 
uch dann nicht beeinträchtigt werden, 
innert an die Geschichte: „Des Kaisers 
xue Kleider“, a 
Die Kommunisten hoffen, daß der We- 
ten. die sowjetische. Drohung für bare 
Aünze nimmt, wonach Moskau eine 
chießerei zwischen der „Volksarmee“ der 
sowjetzone und amerikanischen Streit- 
räften in Berlin oder auf dem Wege 
‚ach Berlin als einen Kriegsakt gegen die 
owjetunion betrachten werde. 
Der Weg aus dem Dilemma ist der, 
aß — gleich der Sowjetunion — ein „Frie- 
anskampf“ geführt wird. Die Alliierten 
allten bekanntgeben, daß sie alle ihre 
‚echte in bezug auf Berlin weiterhin 
riedlich wahren werden: Sollten 
ıso Kontrolloffiziere der „DDR“ die rus- 
schen Kontrolleure ersetzen, ist die 
chtige Anwort die, bewaffnete Geleit- 
ige nach Berlin zu schicken. Ihre Kom- 
‚andeure sollten Befehl erhalten: 1. den 
ıwjetzonalen Beamten keinerlei Papiere 
ırzuweisen; 2. mit oder ohne Erlaubnis 
:eiterzufahren und etwa vorhandene 
indernisse aus dem Weg zu. räumen, 
ad 3. unter keinen Umständen zu schie- 
:n, es sei denn, daß von sowjetzonaler 
te tatsächlich angegriffen wird. ; 
Durch eine solche „friedliche“ Taktik 
‚nnten die Westalliierten Chruschtschews 
ülitische Falle sprengen. Es bedeutet 
ein Wagnis, hier vorauszusagen, daß der 
isten — wie Ulbricht selbst angedeutet 
at — dann keineswegs „nicht mit .Schie- 
jen, sondern mit Verhandeln“ antworten 
vird. Herr Chruschtschew, dieses müssen 
vir immer in Betracht halten, hat nicht 
lie geringste Absicht, „auf den Knopf zu 
lIrücken“ und einen Atomkrieg um Berlin 
‚u entfesseln, den die Sowjetunion nie- 
nals gewinnen kann, sondern der zwangs- 
äufig zur entscheidenden absoluten Ver- 
ı©ichtung der Sowjetmacht führt. 
Der Donnerschlag aus Moskau 
Nicht schwankend werden! — Widerstand gegen alle östlichen Pläne 
Uns ist in diesem Jahr kein einiger- 
ı1aßen ruhiger Sommer vergönnt gewesen. 
Vohl hat sein Abschluß uns noch schönes 
Vetter gebracht und die Urlauber kehren 
raungebrannt nach Hause zurück. Aber 
uw einer wirklichen Ruhe und Erholung 
onnte man nicht gelangen, denn all zu 
2hr drückten die sich türmenden dunk- 
»n politischen Wolken aufs Herz und 
emüt. * 8 ) 
Und wie ein Donnerschlag kam die An- 
ündigung aus Moskau, daß die Sowijet- 
nion wieder mit Atombomben-Versu- 
nen beginnen wird. Drohung und Terror 
uf der einen, und zuweilen eine höchst 
nschuldige Miene 'auf der anderen Seite. 
ind die Waffen, die Chruschtschew im 
olitischen. „kalten Krieg“ zum Trager 
ringt, um die .freie Welt mürbe und sich 
efügig zu machen. An einem Tage er- 
lärte er, die Sowjetunion verfüge über 
nvorstellbar vernichtende Waffen, die 
on Raketen an jeden ‘beliebigen Punkt 
er Erde transportiert werden können. Eı 
ersetzt die Welt in Furcht und Schrecken, 
»denfalls versucht er es. Um am nächsten 
age erklärt er treuherzig, die Sowjet- 
nion stelle ja gar keine Forderungen 
je sei völlig unschuldig an der Unruhe 
nd an den Krisen, sie wolle nur das 
echtlich verankert wissen, was . schon 
ange tatsächlich gegeben sei. Das ist die 
Tethode von Chruschtschew: die Men- 
‚chen in ein ewiges Hin und Her von 
urcht und Schrecken, andererseits von 
3rleichterung und Beruhigung zu verset- 
‚en, um durch diesen Wechsel die Nerven 
u schwächen und die Widerstandskraft zu 
ermürben. 
Wir Deutsche leben nicht nur im Vor- 
eld dieses seelischen und Nervenkrieges, 
ondern wir sind die ersten tatsächlichen 
'bjekte desselben, denn es geht nun ein- 
1al um in erster Linie deutsche Fragen 
ı diesem Sommer und im nahenden 
Terbst, um die Freiheit West-Berlins, die 
‚age in der Zone und mittelbar um die 
‚üukunft der Bundesrepublik und ihrer 
ewohner. 
Halten wir uns noch einmal klar vor 
‚ugen: die Abriegelung Ost-Berlins ist 
om ganzen deutschen Volk als schwerer 
aelischer Schock empfunden worden. Das 
‚ewußtsein und das Empfinden eines ge- 
ıeinsamen Schicksals ist wiederum ein- 
ıal außerordentlich lebendig und stark 
eworden. Das war gut so und kann uns 
ıt Hoffnung für die Zukunft, wir wol- 
en besser sagen, für eine fernere Zu- 
unft erfüllen. Denn auch der letzte 
)jegutsche hat jetzt auch klar erkannt, daß 
on einer Wiedervereinigung für heute 
nd morgen nicht gesprochen werden kann 
ınd das leider diejenigen Recht behalten 
ıaben, welche die Kreise vor Illusionen 
varten, die glaubten, die Sowjetunion 
ürde bei entsprechenden Vorschlägen u. 
iner entsprechenden Haltung der Bundes- 
‚epublik die Zone freigeben. Die letzten 
3reignisse haben uns auch etwas anders 
'elehrt, einen Umstand zu erkennen, auf 
en hier immer wieder hingewiesen wor- 
en ist, die Tatsache nämlich, daß nach der 
otalen Niederlage von 1945 wir naturge- 
41äß noch schwach sind u. noch viel Geduld 
.nd festen Willen brauchen werden, bis wir 
;ew$schen eine eigene deutsche Politik 
us eigener Kraft werden führen 
innen. 
Auch West-Berlin ist kein Teil der 
undesrepublik, staatlich und politisch ge- 
2»hen, auch wenn wir alle Berlin als 
'auptstadt Deutschlands ansehen. Auch 
7est-Berlin wird auf diplomatischem Feld 
. erster Linie nicht von uns in der Bun- 
esrepublik, sondern von unseren Verbün- 
‚.eten verteidigt und gehalten. All das 
„uß uns in diesen Tagen und Wochen 
lar vor Augen stehen. 
Diese Hinweise könnten als Resignation 
ufgefaßt werden, als eine Äußerung aus 
rertriebenen-Kreisen, denen man unter- 
tellen könnte, sie dächten in erster Linie 
u sehr an die deutschen Ostfragen und 
ı wenig an Berlin und die Zone. 
Auch zu dieser möglichen Einstellung 
Juß Klarheit geschaffen werden. Kein 
JIensch wird den Vertriebenen das natür- 
iche gesamtdeutsche Empfinden ab- 
prechen können. Sie haben es viele Male 
nıter Beweis gestellt, es sei nur daran 
rinnert, daß es gerade deutsche Vertrie- 
‚ene sind, die in den Reihen des Kura- 
driums für das unteilbare Deutschland 
ait an erster Stelle tätig sind. 
Es kommt aber noch etwas anderes hin- 
u. Jeder deutsche Vertriebene weiß sehr 
‚enau, daß eine Lösung der deutschen 
)stfragen im deutschen Sinne gar nicht 
ıöglich ist, solange der Stiefelknecht Mos- 
Das deutsche Recht auf Beuthen 0/5 unauslöschbar 
Fast 10 000 Landsleute beim 6. Heimattreffen in der Patenstadt Recklinghausen 
Vestfalen Dr. F. Hollunder die uner- 
chütterliche Verbundenheit der Ober- 
Ahlesier mit ihrer Heimat. Ein großarti- 
es Erlebnis‘ war‘ die Feierstunde im 
tädtischen Saalbau, bei der Dr. Scheija 
‚erzliche Grußworte an Patenstadt und 
*atenkinder richtete. Er erinnerte auch an 
ie Verdienste. des früheren Beuthener 
andrats, des ehemaligen Plebiszitkom- 
ıissars und _Ehrenvorsitzenden. der 
‚andsmannschaft der Oberschlesier 
ır. Urbanek, heute in Frankfurt am 
[ain. In dem Festvortrag stellte Dr. W. 
anke Betrachtungen über Vergangen- 
it und Gegenwart der Heimat an und 
ıb damit zugleich einen Beitrag zum Ver- 
‚ändnis der Ost-West-Spannungen, 
tärksten Beifall für. die Umrahmung 
er Feierstunde fanden der Oberschlesier- 
hor aus Bochum und deren Leiter 
‚Jaschek, ferner W. Lieb an der 
irgel, nicht zuletzt Gudrun Piperek 
ir den ausgezeichneten Vortrag des Ge- 
ichtes „Gruß und Verpflichtung“ von 
‚erhard Kukofka. Der Heimatabend in 
er Vestlandhalle, der den Sonnabend 
aschloß, vermochte keineswegs mehr die 
‚usende von Besuchern aufzunehmen. 
Begrüßungsworte richtete der Heimat- 
reisbetreuer Dipl.-Ing. H. Hanke an 
ie Landsleute, in deren Mitte sich als 
'ertreter des Bundesverbandes der 
andsmannschaft der Oberschlesier Grä- 
in Elisabeth Praschma und Ge- 
:häftsführer Toni Jarosch aus Bonn 
efanden und allseitig herzlich begrüßt 
zurden. Die Darbietungen der Beuthener 
rachtengruppe leitete M. Czechow- 
ki. Jetzt brach sich die Wiedersehens- 
'eude Bahn und das Temperament der 
euthener kam in der herzlichen Fröh- 
rhkeit des. Abends zum Ausdruck. 
Am Sonntag, dem 3. September ver- 
ımmelten sich die Landsleute am Mor- 
an zu festlichen, heimatlich gestimmten 
iottesdiensten in der altehrwürdigen 
robsteikirche St. Peter am Markt, den 
ier Erzpriester Porwoll hielt, wäh- 
nd Prof. Dr. Scheffeczyk predigte; 
ı der Christuskirche erinnerte beim 
vangelischen Gottesdienst Pastor 
7". Pawelitzki an die treue Verbun- 
enheit der Beuthener in Glaube und 
leimat. Das gewaltige Bekenntnis zur 
leimat Oberschlesien und Beuthen be- 
onders brachte in überwältigender Weise 
je Heimatkundgebung in der Vestland- 
alle zum Ausdruck. An das feste Zusam- 
aıenstehen. aller Landsleute erinnerte da- 
‚ei nicht zuletzt der Vertreter des Beu- 
ıener. Heimatkreises in Berlin Lands- 
aann- Hahn. Das Treffen dürfte weit- 
in seinen ‚Widerhall finden und in der 
‚rnsten Stunde unseres. Vaterlandes mani- 
estiert‘ haben, daß Oberschlesien mil 
ıllen, unterdrückten ost- und mitteldeut- 
chen Landesteilen auf dem unveräußer- 
.ichen Recht‘ auf Selbstbestimmung ver- 
yarrt. © Stanhan- |] Kunaeli 
Fast 10000 Bürger der Stadt Beuthen und des Landkreises Beuthen-Tarnowitz 
jatten sich bei glutender Sommerhitze am 2. und 3. September 1961 in der gastlichen 
’atenstadt Recklinghausen zum 6. Heimattreffen versammelt. Inmitten des vom gleichen 
ırbeitsfleiß wie im oberschlesischen Revier erfüllten Ruhrgebietes und in einer 
tunde, in der unser ganzes deutsches Vaterland von tödlichen Gefahren bedroht ist, 
ekannten die Beuthener, daß Stadt und Land auch für die Zukunft als eine Gemein- 
haft erhalten bleibt. „Das deutsche Recht auf Beuthen ist unauslöschbar“ sagte Dr. 
cheja, der Vorsitzende des Beuthener Heimatkreises bei der Kundgebung, die auch 
är die Bürgerschaft von Recklinghausen ein ergreifendes Erlebnis war. 
Die Stadt Recklinghausen, die zu den Die Bergkapellen der Zeche „Haus Aden“, 
.testen Gemeinwesen zwischen Rhein ‚eitung H. Sternen, der Zeche „Augusta 
nd Weser gehört, hatte sich seit Wochen ictoria“, Leitung. F. Lellgemanns und 
ir den Empfang der Beuthener gerüstet. Prosper“, Leiter Eickmann, konzertier- 
as gute Einvernehmen, das zwischen an ‚unter großem Beifall. Der Oberbür- 
er Heimatkreisgemeinschaft der Stadt ‚ermeister der Patenstadt XRecklinghau- 
nd des Landkreises Beuthen und dem en H. Auge, MdB, erinnerte bei der 
at und der Verwaltung der Patenstadt astlichen Eröffnung vor dem historischen 
asteht, war auch diesmal der Garant für lathaus an den verewigten Beuthener 
An Erfolg des Heimattreffens. Auch der J/berbürgermeister Dr. Adolf Knak- 
immel meinte es mit den Beuthenern ick, der nicht nur der Mentor des letz- 
At, die Sonne meinte es fast zu gut, aber an Heimattreffens war, sondern dessen 
e Sonnenglut war das schönste Sinn- aitiative für die Beuthener Sache noch 
ild für die Glut des Bekenntnisses, das amer spürbar sei. Die Augen der Beu- 
:le diese Menschen, die ein grausames ıener feuchteten sich, als der Oberbür- 
chicksal aus der angestammten Heimat ermeister dann die Fahne Beuthens am 
»rtrieben hat, ablegten. . „athaus hißte, um, wie er sagte, zu be- 
Bereits am Sonnabend, dem 2. Septem- unden, daß die Zeit kommen wird, „wo 
‚er, gab es Höhepunkte dieses Heimat- vir zum letzten Male hier uns versam- 
ceffens, eines der größten Treffen über- yeln, um den Weg in Ihre oberschlesische 
‚aupt. In der Stadt wehten nicht nur an (eimat anzutreten.“ . 
an offiziellen Gebäuden die Fahnen Der Vorsitzende des Beuthener Beirats 
‚ecklinghausens und Beuthens nebenein- )r. Scheja betonte in seinem Dankes+ 
nder, auch an vielen anderen Häusern zort an die Stadt Recklinghausen die 
rüßte die Heimat O/S. Alte Bindungen tändige vorbildliche Bereitschaft für Beu- 
er Beuthener aus Stadt und Land be- ıen einzustehen. und. zu helfen, wo es 
bten sich. neu; rührende Bilder der Wie- ‚ur möglich ist. Der Anspruch auf die 
ersehensfreude gab es oft schon bei der ejmat sei unabdingbar! Unter Vorantritt 
.nkunft am Bahnhof. Bemerkenswert er Bergkapelle ging es mit klingendem 
rar vor allem die ungemein starke An- piel durch die Hauptstadt des Vestes 
‚ilnahme der Jugend an-diesem: Hei- ‚ecklinghausen, einer uralten, dem Beu- 
jattreffen. Familienweise waren die „ener Land gleichen deutschen ‘ Land- 
euthener nach Recklinghausen gekom- haft. Im Festzug schritten die Fahnen 
ıen; selbst die Allerjüngsten _ fehlten an Beuthen — Fahnenträger ist unser 
ıcht. Aus allen sprach — keineswegs m Beuthen verdienter Landsmann 
athetisch, sondern in unserer natürlichen ‚1ößel — dann die Fahnen der Lands- 
berschlesischen Art — der eiserne Wille, ıannschaft der Oberschlesier, des Landes- 
jemals deutsches Land aufzugeben. Wo- arbandes Nordrhein-Westfalen, der wie 
ı»r kamen die Beuthener alle nach Reck- einer gerade mit dem Industrieland O/S 
nghausen: aus ganz Deutsch- arbunden ist, und der Kreisverbände 
nd auch aus Berlin und die Berliner ann die Chargıerten der Katholischen 
urden selbst von den Recklinghausern tudentenverbindung Ostland im KV vor- 
n stürmischsten begrüßt. Auch aus dem jals an der Pädagogischen Akademie 
usland waren Beuthener gekommen, ‚euthen, dann die vielbewunderte Roß- 
ıter ihnen auch jene jüdischen Mitbür- erger Trachtengruppe. Vor dem Land- 
ar, die das damalige totalitäre Regime ıtsamt Recklinghausen brachten die Ver- 
ıs der Heimat vertrieb. Es hieß sogar, ;»eter von Landrat Liesenklas und 
ıß selbst aus der alten Heimatstadt on Oberkreisdirektor Dr. Lübber- 
:J]bst Landsleute gekommen seien, aber ı1ann die Verbundenheit zwischen dem 
ar Weg von dort sei beschwerlicher als eis: Beuthen-Tarnowitz und dem Kreis 
an Westdeutschland in die Urwälder des ecklinghausen‘ zum: Ausdruck, eine Ver- 
ongo. Heimatliebe aber überwindet alle ‚undenheit, die sich äußerlich auch in der 
‘hwierigkeiten und die Beuthener lassen Öörderung der ARoßberger Hochzeits- 
ch eben nicht „aus-beuthen“! ; rachtengruppe bekundet. Erhebend war 
Bergleute bestimmten . das Bild der ınn das Gedenken für alle Opfer des 
‚undgebungen. Wie könnte es auch an- "rieges und der Vertreibung vor dem 
ers sein bei einem Heimattreffen der ‚hrenmal am Lohtor. Hier. bekundete 
zeuthener, deren Stadt die Wiege des ler Landesvorsitzende der Landsmann- 
';ergbaus in Oberschlesien genannt ward. "haft der Oberschlesier. in Nordrhein- 
Wahb.ung der Einheit 
Trotz Stacheldraht und Betonmauer 
Das Kuratorium Unteilbares Deutsch- 
and teilt mit: 
Mit Gewalt soll seit dem 13. August 
961 das deutsche Volk gezwungen wer- 
den, sich in mehrere Staatsvölker auf- 
zuspalten. Das deutsche Volk läßt sich 
nicht zerreißen. Es wird in seiner Treue 
zur Hauptstadt Berlin nicht wanken. 
Es ist Sache jedes einzelnen Menschen, 
ıeder Familie, jeder Gemeinde, jedes 
7/erbandes, die Unteilbarkeit des deut- 
chen Volkes im In- und Ausland zu be- 
weisen. Von uns wird und muß alles ge- 
‚chehen, um die menschlichen Beziehun- 
zen über den Stacheldraht und die Be- 
tonmauer hinweg aufrecht zu erhalten. 
Der jetzige Notstand macht jedermann 
'n Deutschland klar, daß die Wahrung 
jer Einheit des Volkes in unserem zer- 
rissenen Vaterland nicht der Regierung 
allein überlassen bleiben kann. Jeder ein- 
zelne hat hier Verpflichtungen, die er wah- 
‚en muß. Briefe und Pakete sind nötiger 
Jenn je. Reisen nach Berlin, Fahrten zur 
Zonengrenze stärken das Bewußtsein der 
Zinheit. «Das Abzeichen „Brandenburger 
Tor“ ist ein Symbol der Zusammengehö- 
ıigkeit. Vermehrte Aufklärung im In- und 
Ausland über Teilung und Wiedervereini- 
zung, über Berlin und die Selbstbestim- 
nung ist ein Gebot der Stunde. Wir wie- 
jlerholen die Forderung: „Macht das Tor 
auf!“ 
Wir verzichten nie! 
Oberschlesien gehört uns! 
ÜIMARDRZERZROSD ARE MA RAARARANSNL. 
aus, Ulbricht, in der Zone sein Regime 
urch einen unmenschlichen Terror auf- 
echt erhält. Wir deutschen Vertriebenen 
ind uns dessen ganz genau bewußt und 
mpfinden es mit großer Trauer und In- 
ansität, daß jeder Rückschlag in der Zone 
nd in Berlin ebenso ein Rückschlag für 
ie uns besonders berührenden Fragen 
edeutet. 
Wir haben allerdings schon immer ge- 
mußt, aus eigenster Erfahrung und eige- 
‚em Erlebnis, wie die eigentlichen Ziele 
Ioskaus beschaffen sind und mit welchen 
Aitteln Moskau versuchen wird, sie durch- 
usetzen. In dieser Richtung haben wir 
ins nie Illusionen gemacht und 
‚aaben immer versucht uns ein nüchternes 
}ild von der Härte unserer heutigen deut- 
chen Gegenwart zu machen. 
Darum haben uns die Ereignisse dieses 
mmers weder überrascht. noch in un-
	        

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Wie lautet der erste Buchstabe des Wortes "Baum"?:

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