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Unser Oberschlesien (1953)

Bibliografische Daten

fullscreen: Unser Oberschlesien (1953)

Strukturtyp:
Zeitschrift
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Publikationsort:
Frankfurt, M.
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Unser Oberschlesien

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280
Strukturtyp:
Zeitschriftenband
Sammlung:
Landsmannschaft der Oberschlesier
Titel:
Unser Oberschlesien
Untertitel:
Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e.V., Bundesverband Bonn, Rh.
Band, Heft, Nummer:
1953
Publikationsort:
Görlitz
Veröffentlichungsjahr:
1951
Verlag:
Senfkorn-Verl.

Physikalischer Standort:
Bibliothek der Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen
Persistente Url:
https://www.digishelf.de/piresolver?id=010038280_1953

Zeitschriftenheft

Strukturtyp:
Zeitschriftenheft
Titel:
Januar 1953
Band, Heft, Nummer:
1

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Unser Oberschlesien
  • Unser Oberschlesien (1953)
  • Januar 1953 (1)
  • Februar 1953 (2)
  • März 1953 (3)
  • April 1953 (4)
  • Mai 1953 (5)
  • Juni 1953 (6)
  • Juli 1953 (7)
  • August 1953 (8)
  • September 1953 (9)
  • Oktober 1953 (10)
  • November 1953 (11)
  • Dezember 1953 (12)

Volltext

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Organ der Landsmannschaft der Oberschlesier e. V. - Bundesverband 
— 
A A 
9 
Frankfurt a. M., Untermainkai 31 - 3.Jahrgang - Nr. 1 - Januar 1953 
Esigeht alle Oberschlesier an! 
;ternsinger vor einer oberschlesischen Schrotholzkirche! 
Geür 
Weh’ dem, dk 
"uf 4953 
; ine Heimat hat... 
10 Millionen f aatvertriebene Deut- 
che haben Grä: es und Grausiges er- 
bt, als sie E und ‚Hof verlassen 
nußten, aber n! ben sig ihre Heimat- 
iebe verloren, *. auch die, welche aus- 
zömmliche W: und Lebensverhält- 
nisse anderwärfg »funden haben, sind 
ı1eimattreu geb}: en, voller Anhäng- 
.ichkeit und Sehrsucht nath dem ost- 
Jeutschen Landjiirrer Väter, ihrer Ju- 
zund und ihrer } £ n Arbeifs- und Kul- 
urstätte, Es ist:4as deutsche Blu* das 
Zewußtsein Deutscher zu sein, es = der 
ljeutsche Volks- und Kulturboc der 
ıns Ostdeutsche niit dem Land * 1seits 
von Oder und Neije seelisch ung geistig 
mmer verbunden sein 1°8t.. Dieses 
rolksverbundene 3ewußtseir 7 7ent- 
;chen Zusammernzehörigkeig läl. uns 
lie Schicksalsgerkeinschaft g#der Nach- 
xriegszeit brüdemlich haft fder 3 bis 
ler große Betrug e-7A das w@ltgeschicht- 
iche Verbrechen ®@ Ostdefschland die 
Nelt davon über: t habe‘, daß Wie- 
lerherstellung d chts nd Wieder- 
zutmachung die ” ainer Poli- 
ik werden mü: Völker in’ 
Sreiheit und Friec nı Gesetzen 
ler Menschlichkeis leben 1äßt. 
Viemand anders $ lesminister 
Seebohm hat als: Oberschle- 
zer offen beka: die gei- 
stige Sünde des # ‚den Osten 
1ıusgeliefert zu WM ınser ober- 
hlesischer Lan: desminister 
Ir. Lukaschek h. ‚ daß, wenn 
Deutschlan das Herz 
Zuropas wi ‘ie Oder 
Deutschlan 1, nıcht 
Deutschland ıe 2 sein muß. 
Damit ist von F*'n‘ :r Recierungsseite 
lie Revisionsnot”  "“gkeit der Jalta- 
>otsdamer Beschli‘ > vor aller Welt 
‚usgesprochen urk "a Nichtigkeit des 
Sörlitzer Abkomm. , unterstützt von 
len amtlichen Elli ıngen der West- 
nächte, über de& ıur proviso- 
-ischen Char@ erder Oder- 
Neiße-Linie‘ '’ür alle mal ver- 
zündet worden. . 
Der provisorische Jharakter der heu-, 
igen Landkarte ir mitteleuropäischen 
zaum ist die Grun’age für die Hoff- 
aung der MiHionen T1eimatvertriebenen 
aus dem deutschen Isten, die eine po- 
litische Realität undnicht ‚ein Traumge- 
)@ilde oder eine leer Wunschparole ist. 
‚Niemals wird der (danke uns verlas- 
sen, daß es die erstePflicht für uns ist, 
2 die schlesisch-obeschlesische Heimat 
zurückzukehren“, safe öffentlich Bun- 
Verständiamng mit dem 
Die Aufgabe der Rttung Europas ist 
benso groß wie scher, ist ebenso ge- 
fährlich wie zukunfts’ächtig; sie bedarf 
nes europabewußte, einigen deut- 
ichen Volkes, dessenWille und Kraft 
;zich im PB olitisch-sitichen Einver- 
ıehmen von Reierung und 
Dpposition jensei. aller parteipoli- 
ischen, konfessionelle, sozialen Zer- 
zlüftung dokumentierm und als Mag- 
ıet für das noch heie in nationalen 
Yorurteilen befangen: durch Staats- 
irenzen ‚aus dem 19. ‚hrhundert von- 
:äinander *. geschieden balkanisierte 
sxuropäische Mächtesysim wirken. Viel- 
eicht hatte der. letzte Veltkrieg darin 
#inen Sinn, die europäihen Völker aus 
ler Enge der kleinrätugen National- 
;taatsvorstellung heramzmuführen und 
je erst für den echten! uropagedanken 
:eif werden zu lassen — nur durch 
Schaffung der „Vereinign Staaten von 
Suropa“ werden wir: icherheit und 
;tetigkeit der christlich«endländischen 
„ebens- und Kulturwt finden, die 
ı1eute alle Völker humıtärer Tradi- 
jon von. dem Alpdrucktes biologisch 
Unser liebes, altes deutsches Grenzland hat heute noch diemeisten Deutschen in den polnisch ver- 
valteten ostdeutschen Gebieten im Lande ansässig. Viele sind zweisprachig, sind aber, wir wissen es, mit ver- 
chwindenden Ausnahmen inihrer Gesinnung kerndeutsch, Diese Tausende und Abertausende in der 
ten oberschlesischen. Heimat zu stärken im Glauben an dasunveräußerliche Recht aui 
hreHeimat und im mutigen, besonnenen Ausharren unter iremder Herrschaft, wie andererseits 
lie Landsleute im Bundesgebiet in ihrem Vertrauen, ihrer Liebe und ihrer Treue zum „Land unterm 
Kreuz“ zustützen, ist das Ziel unserer Arbeit. Wir sind in Oberschlesien echtes Grenzland mit der äl- 
estenpolitischen Grenze Europas gegen den slawischen Osten, Aus der Grenzlage ergibt sich 
‚nsere zeitgeschichtliche, politische wie psychologische, wirtschaftliche wie kulturelle Aufgabe, Brücke zur 
/ölkerverstör tigung und europäischer Friedensträger zusein,- 
Liebe Oberschlesier und Oberschlesierinnen! Zum Anfang des Neuen Jahres kommt erstmalig im neuen Ge- 
vand und modernen Großiormat Euer Heimatblatt „Unser Oberschlesien“ zu Euch. . Zur Wahrung 
ınserer stammestümlichen Sonderart auf gesamtdeutscher Grundlage im europäischen Rahmen und in enger Ver- 
»undenheit mit unserer niederschlesischen Schwester tritt „Unser Oberschlesien“ iür unser unantastbares, in 
latur und Geschichte gegründetes Recht auf unsere alte Heimat, für Stärkung des Zusammenhaltes aller Ober- 
chlesier ebenso der noch im OS-Grenzland ansässigen wie der in anderen deutschen Landen wohnhaiten 
»der sonstwo in der Welt lebenden Landsleute, für Pflege der besonderen oberschlesischen Werte und iür die 
Rückkehr in unser nie vergessenes teueres Heimatland in Frieden und Freiheitein 
Wir rufen unseren oberschlesischen Brüdern und Schwestern mit einem herzlichen Glückauf 1953 zu: Haltet 
ıus in Eurer Anhänglichkeit und Treue zum „Land unterm Kreuz“, auch Ihr, die Ihr heute widernatürlich zu 
Auß-Polen gestempelt seid und Euch in der Öffentlichkeit weder der deutschen Sprache noch des deutschen 
‚jedes noch des deutschen Gebetes bedienen dürft! Bewahrt Euer deutsches Herz, Eure christliche 
leutsche Gläubigkeit, Euern deutschen Mut, Ihr alle, die Ihr Euch über alle Partei-, Konies- 
ions- und Sozialunterschiede hinweg um Eurer deutschenGesinnung und Haltung willen in allen 
zrenzlandstürmen tausendiach bewährt habt! Ganz Deutschland steht hinter Euch! Laßt uns immer daran 
lenken: Im ernsten verbissenen Schweigen liegt die stärkste Kraft der Heimatliebe, des Volkstumsbe- 
vußtseins und der Hotfnung auf Oberschlesiens Zukunft im vereinigten deutschen Vaterland und der 
»uropäischen Völkergemeinschatt. Verlag und Redaktion 
„Unser Oberschlesien“ 
esvertriebenenminister Dr. Lukaschek 
nd gab damit der Sehnsucht nach 
Tause neue Stärkung und Antrieb, Na- 
irlich haben wir Heimatvertriebenen 
ım Kriegserlebnis übergenug, und es 
ann daher nicht Wille zum Krieg sein, 
icht Rache für unerhörtes Unrecht, son- 
arn nur die harte Entschlossenheit sein. 
2 ostdeutsche Heimat mit den Mitteln 
ar Diplomatie im Rahmen der welt- 
olitischen und weltwirtschaftlichen Zu- 
ammenhänge zurückzugewinnen. Euro- 
a, die Einheit Europas, die wir 
lle als oberstes‘ Ziel der Beruhigung 
es Kontinents durch Überwindung der 
a 20. Jahrhundert überholten und 
»erlebten Nationalismen erkennen. 
*tzt ein lebensfähiges, d. h. wieder ver- 
nigtes Deutschland voraus, dem die 
sschichtspolitische Aufgabe zufällt, den 
usgleich der Ost-West-Interessen-, 
‚esellschafts-, Weltanschauungs- und 
/irtschaftsgegensätze herbeiführen zu 
elfen. 
verden und unterzugehen. Wir möchten 
lauben, daß Deutschland hier zur Ret- 
ung des Weltfriedens in Er- 
cheinung treten muß, nachdem es den 
Vesten davon überzeugt hat, daß es an 
ich zu seiner Kultur-, Rechts- und 
ittenwelt gehört, aber den russischen 
Jenschen in seiner seelischen Tiefe und 
ainem inneren Reichtum aus der jahr- 
yundertelangen unmittelbaren Berüh- 
ung kennt: Wer von Gefühl und Geist 
ler klassischen Russen (etwa eines Do- 
tojewski und Tolstoi) etwas verspürt 
ıat, der weiß, daß sich in diesen Volks- 
tennern etwas offenbart, was mit fran 
Ösischen, englischen oder gar amerika 
schen Mustern durchaus wetteiferr 
zann! 
Die Fehler von Teheran, Jalta und Potsdam 
müssen korrigiert werden ... 
Gerade wir Ostdeutschen sind doch 
roh! berufen, Brückenschläger zwi- 
chen den feindlichen Welten zu werden 
hne damit das schlechthin unersetz- 
che Kultur- und Lebensgut der west- 
‚chen Völker preiszugeben. Wir haben 
/erständnis, daß der tiefe Haß gegen 
Iitler die gegensätzlichen Fronten zu! 
liederwerfung und Ausmerzung deı 
ı1ationalsozialistischen Diktatur zusam- 
nengeführt hat, aber wir wissen heute 
vie Teheran, Jalta und Potsdam zu- 
tandegekommen sind und daß die da: 
ıaligen Beschlüsse nicht nur schreiende: 
'nrecht, sondern durch die Opferuns 
Iten deutschen Bodens und den Verlusi 
rertvollen deutschen Volkstums zum 
rößten Fehler der Weltge- 
chichte geworden sind. Spät, zu 
pät hat man das vor allem in Washing- 
ıı erkannt, und heute scheint man nur 
ndlich in US-Amerika wie in London 
on der Änderung des vergewaltigten 
“ölkerrechtes überzeugt zu sein, Gewiß 
;£ der grauenvolle, millionenfache 
‚pfergang der Ostdeutschen mit ihren 
xistenzvernichtungen, Vergewaltigun- 
en und Millionenverlusten an Leib und 
tut nicht wieder rückgängig zu machen. 
‚;ohl aber ist die Anerkennung des 
techts auf die Heimat, die Anwen 
ung der Grundsätze der Atlantik 
harta, der Einsatz von Auslandshilfe 
ür die Lösung des Flüchtlingsproblem: 
in vordringliches Anliegen der Deut- 
hen, ja, eine Grundforderung, deren 
rfüllung von den alliierten Mächten 
erlangt werden muß, wenn sie Europa 
ine Zukunft geben wollen und wir 
jeutschen aufrichtig an diese Zukunfi 
jauben sollen. Als Deutschesined 
vir vertrieben worden — als 
Deutsche wollen und werden 
virheimkehren! 
‚Dieser Ton, so möchten wir heimat- 
‚eertriebenen Ostdeutschen wünschen 
;ollte in der Bonner Bundespolitik ver- 
ıehmlich mitschwingen, wenn sich jetzt 
ine Chance für die Aktivierung deı 
\ußenpolitik in Auswirkung des auf- 
ehenerregenden Stalin-Inter- 
:.1ews der „New York Times“ auftut 
ın der Wende des Jahres kann die po- 
itive Erklärung des sowjetischen Staats- 
hefs zur Beendigung des Korea-Kriege: 
nd die Bereitschaftserklärung über eir 
xusammentreffen Stalins mit Präsiden 
äsenhower zur Aufhellung des poli 
ischen Himmels führen, der von so dich 
en Wolken verdunkelt ist. Wenn frei 
ich von vornherein Moskaus Verständi 
‚ungsbereitschaft in Zweifel gezoger. 
vird, dann bleibt der Ansatz in de: 
»terilität des Ost-West-Verständnisse: 
‚tecken und die Angst vor dem listiger 
;xowjetdiktator und den Trojanischer 
>ferden der Sowjetunion beherrsch‘ 
veiter die düstere Weltstunde, Könnter 
‚jer nicht die Millionen Heimatvertrie 
»jenen als Triebkraft zu einem fried 
ichen Nebeneinanderleben von Vereinig 
en Staaten und Sowjeirußland wirken? 
das könnte einen realen Ausgangspunk! 
ür konkrete Friedensvorschläge al: 
‚rundlage einer auf gegenseitigem, vor- 
rteilsfreiem Vertrauen gegründeten 
Annäherungspolitik zwischen den großen 
tivalen Moskau und Washington ge- 
‚en, wie sie das ungelöste Heimatver- 
miebenenpröblem dringend verlangt. 
Fortsetzung Seite 
Dsten nicht abbrechen 
ınd materiell gefährlich starken Ostens 
u befreien verspricht. Unser europnä- 
sches Denk- und Anschauungsgut muß 
Nerdings auch gegen das Überwuchern 
schnischer und kapitalistischer Kräfte 
es neuen, europafernen Westens abge- 
"hirmt werden, was für die praktische 
’olitik bedeutet, daß mitdem Osten 
as Gespräch über die Mög- 
ichkeiten und Notwendig- 
‘eiten einer Verständigung 
icht nur nicht abgebrochen, 
ondern aufgenommen und 
ortgeführt werden muß. Weil 
ie große, europaferne westliche Welt die 
eele des Ostens-und die in ihm be- 
;hlossenen, durch das bokschewistische 
rewaltsystem niedergehaltenen oder 
ar erstickten wertvollen Elemente zu 
renig kennt und bisher keine konstruk- 
ve Lösung des Gegensatzes von Kapi- 
lismus und Radikalmarxismus gefun- 
en hat — mit militärischen Mitteln al- 
3Mn ist dem Problem nich t beizukom- 
nen — läuft die Menschheit Gefahr, im 
vtombombenkrieg restlos vernichtet zu 
Zum Gruß 
Allen oberschlesischen Landsleuter: 
sendet Bundesvertriebenenministe: 
Dr. Hans Lukaschek einen herz. 
lichen Neujahrsgruß, den im 
folgenden „Unser Oberschlesien“ im 
Wortlaut veröffentlicht‘ 
Wenn ich vielen ein Grußwort zum 
Neuen Jahr sende, so doch am lieb- 
iten meinen lieben Landsleuten, den 
Jberschlesiern, mit. denen ich durch 
riele Jahrzehnte aufs innigste verbun- 
len war, und deren Geschick auch 
mein Geschick ist und bleiben wird. 
Ich denke zurück an die Kamptjahre 
von 1919—1921 an die Abstimmung, zn 
den Sturm auf den Annaberg am 
21. Mai 1921, an meine Tätigkeit in 
Rybnik, in Kattowitz, in 
Hindenburg und in Oppeln, 
ınd die Wehmut überfällt mich in dem 
Gedenken, daß alles scheinbar so 
kommen mußte. Wir sind nun hier 
lern der Heimat, sind aber im Geiste 
bei ihr und denken nur daran, ob, 
wann und wie wir wieder indie 
Heimatkommen können. 
Die Härte unseres Schicksals hat 
ans ernst gemacht, und es fiel jedem 
von uns schwer, in reiner Freude das 
‚ergangene Weihnachtsfest und auch 
Neujahr zu feiern; kaum einer weiß 
mehr als ich, wie schwer noch die 
Notlage unserer Landsleute ist, denn 
an mich spült ja nur die Not heran und 
es sind mir wenige freudige Augen- 
blicke beschieden, wenn ich auch bei 
einer ganzen Anzahl von Landsleuten 
teststellen kann, wie sie doch wiedeı 
"uß gefaßt haben. Doch wir Ober- 
chlesier sind ein hartes, arbeitsge- 
wohntes Volk und nicht ohne Grund 
ührte ja unsere Heimatprovinz den 
Titel „Land unterm Kreuz“, 
Wir haben in den letzten Jahrzehn- 
ten schon in der Heimat hart zugrei- 
en müssen, um all die Wunden, die 
ans die Zerreißung des Landes und der 
\bstimmungskampf geschlagen hatten, 
wieder zu heilen. Wir haben aber auch 
ıer den Mut aufgebracht, ganz von 
Neuem, entblößt aller Hilfsmittel, 
wieder anzufangen. Wo ich aber im 
Lande meine Oberschlesier treffe, 
habe ich immer das Gefühl, daß sie 
ıicht nur die treuesten Söhne 
iınseres Vaterlandes sind, 
jondern auch, daß sie wissen, worum es 
ner geht, daß sie hier die Deutsche 
Bundesrepublik an erster Stelle von 
ich aus wieder auitbauen müssen als 
Voraussetzung dafür, daß nur so der 
Tag kommen kann, an dem wir im 
”rieden in die Heimat zu- 
ückkehren können. Dieser Ge- 
lanke und der Rückblick auf unsere 
ichöne Heimat hält uns aufrecht. Wir 
lenken an den iIndustriebezirk mit 
einen rauchenden Schioten, an die 
jesigen Wälder von Pless, Tarnowitz, 
Aalepartus, an das schöne Gebirge, die 
Bischoiskoppe und den Altvater, an 
lie Kulturstätten höchsten Ranges, an 
Neisse, Wir hören im Gedächtnis die 
Glocken der Heimat, den tiefen Klang 
les „Cornelius“ im Dom zu Bres: 
lau. 
Ich wünsche den Oberschlesiern, 
neinen lieben Landsleuten, mit denen 
‚ch mich untrennbar verbunden weiß, 
jür das Neue Jahr alles Gute, weite- 
ren Aufstieg, und daß die Hoftnung 
auf die Rückkehr sich verstärken 
möge, 
Ich bin 
stets Euer alteı 
„I 
m
	        

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